Gabriela Fischer - Liebe @ Kummer. Wenn dich der Partner schafft ...

wissen Sie, worauf ich gerne anstoße und jede meiner privaten Reden beende? Ich sage: „Auf die Liebe und das Leben!“ Und jetzt kriegen wir auch noch ein Buch serviert, das genau dies behandelt: die Liebe und das Leben! Möglicherweise auch Ihres! Aber hübsch der Reihe nach …

Das herrlichste, größte und erfüllendste Gefühl von Verliebtheit und Liebe kann im nächsten Augenblick zum erbärmlichsten, verletzendsten und herzzerreißendsten Gefühl auf der ganzen Welt werden und uns das Leben schwer machen. Aber diese Bandbreite der Emotionen birgt so viele Chancen in sich, denn wir Liebenden sind fähig, uns über unsere Gefühle auszutauschen.

Und genau da setzt das Buch an. Es soll Sie inspirieren, stärken, durch persönliche (Beziehungs-)Krisen tragen und vor allem auf Ideen bringen. Sie denken: Schon wieder ein Ratgeber in Liebesdingen! Stimmt, sage ich! Schon wieder ein Buch dieser Art. Viele habe ich gelesen und schätzen gelernt. Von diesem Buch jedoch erhoffe ich mir insofern „mehr“, weil Gabi Fischer ein Teil des Autorenduos ist. Wenn ich jemandem in Liebes­angelegenheiten Glauben schenken mag, dann dieser Frau! Fragen Sie mich nicht, wie viele Menschen in meinem Umfeld schon dank Gabi Fischer ihr aus dem Takt geratenes Leben wieder in Einklang gebracht, endlich wieder Licht am Ende des Tunnels gesehen oder die Lösung für ihre Probleme geliefert bekommen haben.

Gabi Fischer ist so etwas wie ein Joker in meinem Leben geworden und nicht nur in meinem. Unzähligen Menschen hat sie in der Barbara Karlich Show mit ihren Ansätzen und Gedanken aus der Patsche geholfen. Mir geht es jedenfalls immer besser, wenn Gabi Fischer sich am Ende der Sendung der Sorgen und Nöte meiner Gäste annimmt und in liebevoller, aber effektiver Art dem einen oder der anderen die Hand reicht und Ihnen aus dem Sumpf an Problemen hievt oder Sie in die richtige Richtung schubst – kurzum aufbaut.

Einen ihrer Sätze liebe ich und er ist ein bisschen mein Mantra geworden (hilft bei Problemen aller Art, aber vor allem bei Liebeskummer und Trennungen): „Das Problem von heute kann das Glück von morgen sein.“ Aber um das zu realisieren, braucht man Zeit, muss man reifen, Gras darüberwachsen lassen – oder: Sie lesen in der Zwischenzeit dieses Buch und erfahren nicht nur, wie man mit dem Ende einer Beziehung umgeht, sondern wie man erst gar nicht dahinkommt, weil Sie im Kapitel Be­ziehungsarbeit erfahren, wie das funktionieren kann. Und vor allem wie viel Spaß die Liebesbeziehung, die Ehe, das Leben machen kann, wenn man bereit ist, auch viel dafür zu geben. Oder zumindest ein paar von Gabi Fischers Tipps beachtet.

Ihnen alles Gute, lesen Sie und lernen Sie und lassen Sie die Liebe zu! In diesem Sinne: Auf die Liebe und das Leben!

Ihre Barbara Karlich

Manchmal bedarf es nur einer neuen Sicht- und Handlungsweise, um eine totgeglaubte Beziehung wieder zum Leben zu erwecken. Und manchmal bedarf es eines Weckrufes, wenn man in einer leblosen Beziehung dahinvegetiert.

Wenn Ihre Beziehung Ihnen schon länger kein gutes Gefühl mehr gibt, Ihre Unzufriedenheit steigt und Sie mehr Frust als Lust verspüren oder wenn Sie immer wieder darüber nachdenken, warum Sie diese Partnerschaft noch weiterführen, kann dieser Ratgeber Ihnen helfen, den Weg in die richtige Richtung anzutreten. Stellen Sie sich den Fragen, denen Sie in diesem Buch begegnen werden, geben Sie sich ehrliche Antworten und leben Sie gemäß Ihrer Antworten weiter. Es braucht zwar eine große Entscheidung, aber nur einen kleinen ersten Schritt, um einen besseren Weg zu gehen.

Liebe und Kummer gehören zwangsläufig zusammen, denn Liebe macht mal mehr, mal weniger Kummer – ausnahmslos und auf der ganzen Welt. Auch eine gute Liebesbeziehung verläuft nicht immer zu 100 Prozent harmonisch. Sie ist nicht nur Fürsorglichkeit, sondern oft auch ein Machtspiel; nicht nur Für-den-anderen-da-Sein, sondern auch Verwöhnt-werden-Wollen. Es ist eine Tatsache, dass Liebe und Partnerschaft gepflegt werden müssen, wenn man sie erhalten will. Das bedeutet manchmal, eigene Interessen, Wünsche und Träume hintanzustellen. Es bedeutet aber auch, auf die Er­füllung der eigenen Bedürfnisse sowie jene des Partners zu achten.

Jemanden zu lieben und eine Partnerschaft auf lange Sicht zu führen, ist eine der schwierigsten Lebensaufgaben des Menschen. Aber eine dauerhafte Liebe und eine darauf basierende Partnerschaft gehören zum Größten, was man im Leben erreichen kann. Es lohnt sich also, die Liebe, die am Anfang einer Beziehung so selbstverständlich da zu sein scheint, so lange wie möglich am Leben zu erhalten, sich also für die Partnerschaft einzusetzen – auch wenn es anstrengend wird.

Im vorliegenden Buch habe ich bewusst immer wieder Fragen an den Beginn der einzelnen Abschnitte gestellt – so be­kommen Sie als Leserin bzw. Leser das Gefühl, Teil einer Praxis-Stunde zu sein. Obwohl die konkreten Situationen im Beziehungsalltag niemals erschöpfend beschrieben werden können, obwohl jeder einzelne Akteur im Partnerschafts-Setting seine individuelle Liebesfähigkeit sowie seine Toleranz- bzw. Schmerzgrenze mitbringt, kann man mit den Erfahrungswerten aus dem therapeutischen Bereich gute Entscheidungshilfen bieten. Auch Verhaltensalternativen können „allgemeingültig“ beschrieben werden, denn die Konflikte zwischen den Partnern sind – trotz individueller Wahrnehmung – einer doch überschaubaren Reihe von Schwierigkeiten zuzuordnen, die wir in diesem Buch beschreiben. Unser Anspruch dabei war es, sowohl nah am familiären Alltag zu bleiben als auch realis­tische Lösungsstrategien zu bieten.

Eric Sebach

„Die Liebe ist das Gewürz des Lebens, sie kann es versüßen,

sie kann es aber auch versalzen.“

Konfuzius

„Die Liebe allein versteht das Geheimnis,

andere zu beschenken und dabei selbst

reich zu werden.“

Clemens Brentano

Was ist Liebe und woran erkennen wir sie?

Ein Großteil aller Songs, Romane und Gedichte handelt von der Liebe, ohne dass klar wird, was dieses Gefühl genau bedeutet. Es geht in diesen Werken immer um die Auswirkungen der Liebe, um das, was sie mit uns anstellt, wie glücklich oder unglücklich sie uns macht, wie wir uns in ihren Fängen fühlen. Fragt man zwei frisch Verliebte, was sie jeweils am anderen finden, können sie es oft nicht genau benennen: Das gewisse Etwas kann „sein/ihr Lächeln“ sein, „eine Geste, die mich verzaubert hat“, „die Art, wie sie ihr Haar trägt“, „sein entschlossener Gesichtsausdruck“ – lauter Kleinigkeiten, die den starken Sog, den man in der Verliebtheitsphase spürt, eigentlich nicht erklären. Und später, wenn die Partner sich besser kennengelernt haben und mit den nicht so tollen Seiten des anderen zurechtkommen müssen, kann durch die gegenseitige Anziehung eine so starke Verbindung entstehen, dass das Paar allen Unverträglichkeiten zum Trotz zusammenbleiben möchte.

Was Liebe ist, lässt sich also nicht definieren. Denn Liebe umfasst – neben rationalen Erkenntnissen wie „auf ihn/sie kann ich mich verlassen“, „ich fühle mich in seiner/ihrer Nähe wohl“, „er/sie liebt mich offensichtlich“, „ich kann mir sie/ihn als gute Mutter/guten Vater vorstellen“ etc. – auch irrationale Aspekte, die nicht logisch erscheinen. Aber man kann beschreiben, worin Liebe sich zeigt und wie sie sich entwickelt. Wir lieben, wenn wir unseren Partner als Ganzes akzeptieren, also auch mit seinen unangenehmen Seiten klarkommen. Wir lieben, wenn wir seine oder ihre Handlungen unterstützen und würdigen, selbst wenn sie nicht immer unseren persönlichen Zielen entsprechen. Wir lieben, wenn wir mit unserem Partner oder unserer Partnerin respektvoll umgehen. Wenn wir ein starkes Wohlgefühl verspüren, sobald er oder sie uns zärtlich berührt. Wenn wir sie oder ihn sehr stark begehren. Wenn wir einander Sätze wie „Ich kann dich gut riechen!“ oder „Ich hab dich zum Fressen gern!“ sagen. Wenn wir ein unerschütter­liches Zusammengehörigkeitsgefühl verspüren und genau wissen, dass wir unser Leben mit genau diesem Partner teilen wollen.