Peter-Erwin Jansen - Über Herbert den Greisen und Leo den Weisen

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Peter-Erwin Jansen hat sich in seiner publizistischen, editorischen und archivarischen Tätigkeit große Verdienste um das geistige Erbe Herbert Marcuses und Leo Löwenthals erworben. Der nun vorliegende Band versammelt einige der wichtigsten Studien und Aufsätze, die er während seiner langjährigen Arbeit an den Archiven dieser beiden Klassiker kritischen Denkens verfasst hat. Teilweise sind es unveröffentlichte Texte, teilweise in unterschiedlichen Publikationen erschienene Arbeiten.
Beigefügt sind diesem Band Schriften von Marcuse und Löwenthal sowie eine Auswahl zuvor noch nicht publizierter Briefe zwischen den beiden Philosophen. Martin Jay geht in seiner Einleitung nicht nur auf die Freundschaft der beiden ab 1965 in Kalifornien lebenden Wissenschaftler ein, sondern diskutiert die intellektuellen freundschaftlichen Bindungen als einen zentralen Aspekt der Existenz im Exil. Einige Fotos aus dem privaten Fotoalbum von Marcuse werden hier erstmalig publiziert.

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Knapper werdende Finanzmittel Ende der 1930er Jahre erfordern von den Institutsmitarbeitern, sich nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten in amerikanischen Arbeitszusammenhängen umzusehen. Horkheimer und Adorno verlassen New York 1940 in Richtung Westküste nach Los Angeles. Dort beginnen sie mit ihrer Gemeinschaftsarbeit Dialektik der Aufklärung, präziser formuliert, mit der Arbeit zu Elemente des Antisemitismus.

Enttäuscht darüber, dass Marcuse nicht in der Nähe der Verfasser der Dialektik der Aufklärung in Kalifornien bleiben kann, geht er Ende der 1930er Jahre nach Washington, wo Franz Neumann bereits beim Office of Strategic Services (OSS) arbeitete. 9Dort nimmt Marcuse, vermittelt durch Löwenthal, erst eine Stelle im Office of War Information (OWI), dann ein Jahr später (1941) im OSS an. Mit Neumann erarbeitet er dort den Text Staat und Individuum im Nationalsozialismus . Die Verfasser deuten die Zustimmung weiter Teile der deutschen Bevölkerung zum Nationalsozialismus zentral unter zwei Aspekten: Zum einen biete das NS-System eine neue »wirtschaftliche Sicherheit« und zum anderen ein »Zugehörigkeitsgefühl«, das sich gerade in den Umbrüchen der Weimarer Zeit diffus aufzulösen schien. »Die individuelle Freiheit der präfaschistischen Ära war für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung gleichbedeutend mit ständiger sozialer Unsicherheit. Seit 1923 hatte es keine Versuche mehr gegeben, eine wirklich demokratische Gesellschaft zu etablieren. Stattdessen breiteten sich Resignation und Verzweiflung aus. Kein Wunder, dass die Freiheit nur allzu bereitwillig für ein System eingetauscht wurde, das allen deutschen Familien ein sicheres Leben versprach. Der Nationalsozialismus verwandelte das freie in das wirtschaftlich abgesicherte Subjekt, und an die Stelle des gefährlichen Ideals der Freiheit trat die schutzversprechende Realität der sicheren Existenz.« 10

Das OSS war eine Forschungsgemeinschaft exilierter Wissenschaftler, meist aus Europa, die das nationalsozialistische Deutschland, dessen Ideologie und Propaganda, gestützt auf Antisemitismus, Rassismus und Ariertum, die Verwobenheit von Politik, Wirtschaft, Militär und Recht – hier zu nennen Franz Neumanns Werk Behemoth . Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933–1944 (1942/1944) – und die Vorbereitung, dann Durchführung des systematischen Massenmords an Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Oppositionellen sowie die Kriegsrhetorik und militärischen Eroberungsfeldzüge untersuchte. Das geschah durch Auswertungen von Reden unterschiedlicher Nazifunktionäre, von Radiobeiträgen, von Propagandaschriften, politischen Publikationen, von Befehlsanordnungen an die SS und SA und administrativen Anweisungen der Nazibehörden.

In den 1940er Jahren erstellten Dossiers identifiziert Marcuse die für den technischen Erfolg notwendigen und in sich logischen Handlungsabläufe, die effizient und wirkungsvoll sein sollten, aber in ihrem Gesamtergebnis zerstörerisch wirkten, als eine »irrationale Rationalität«. Eine Rationalität, die alles an Kriterien von Effizienz, Erfolg und Nützlichkeit messe, folge nur einem pragmatischen Zweck: die Mittel erfolgreich einzusetzen. Letztlich griff im NS-System alles gut ineinander: vom Sammeln der jüdischen Bevölkerung auf den öffentlichen Plätzen – jeder konnte es sehen – und dem Lösen der Fahrscheine für die Deportationszüge über die Kontrolle durch die Schaffner und Lokführer bis zu den Selektionsbeamten an der Rampe und den »Beschäftigten« an den Gaskammern. Schließlich gab es die politische Propaganda der antisemitischen Ausgrenzung, die Gleichschaltung der gesellschaftlichen Sphären, der Aufschwung und die Aufrüstung im militärischen Bereich, alles war durchschaubar. »Technokratie« nannte Marcuse diese Verflochtenheit von Gesellschaft, Politik und Großindustrie in dieser Zeit.

Die Katastrophen des zwanzigsten und 21. Jahrhunderts bestätigen die Aktualität dieser Kritik. Kriege – wir sehen es in Syrien –, die flüchtende und schutzlose Menschen durch die Welt treiben, zur Verhandlungsmasse degradieren, in Lagern isolieren sowie aktuell globale Umweltkrisen, verursacht auch durch den ungezügelten Kapitalismus, bedrohen das Aufklärungsprojekt, das einmal mit der Idee einer vernünftig organisierten und freien Gesellschaft verbunden war.

Neben den politischen und propagandistischen Strategien der Nazis müsse aber noch etwas anderes dazu geführt haben, dass die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung dazu brachte, sich von Hitlers Politik so viel zu versprechen, dass, wenn nicht zu aktiver Unterstützung des Systems, aber doch zu mehrheitlicher Gleichgültigkeit gegenüber den europäischen Juden führte, die dann in den Vernichtungslagern ab Ende 1941/Beginn 1942 vergast, erschossen oder erschlagen wurden.

Im Zentrum der Feindanalysen steht der Text »Die deutsche Mentalität – Memorandum zu einer Untersuchung über die psychologischen Grundlagen des Nationalsozialismus« und im Untertitel heißt es weiter etwas zu optimistisch »und die Möglichkeiten ihrer Zerstörung«, datiert vom Juni 1942. 11

Diese Möglichkeiten scheinen bei Marcuse schon sehr früh in realistischen Pessimismus umzuschlagen. So schreibt er am 16. August 1944 an Max Horkheimer: »Wenn wir wüßten, dass mit dem Zusammenbruch Deutschlands die ›bösen Mächte‹ eliminiert wären, dann wäre es tatsächlich ein heller Horizont, der sich vor uns abzeichnete. Aber wir wissen es besser und alle Anstrengungen können vergebens sein, sogar für die Generationen, die noch kommen. Wie auch immer, Wunder können geschehen. So fühle ich es. Was wir hier (im OSS) tun können, um eine halbwegs sensible Politik auf den Weg zu bringen, tun wir, und wenigstens einige Dinge scheinen in das Denken und Tun der ›jeweiligen Verantwortlichen‹ einzudringen.« 12

Letztlich kapitulierte Marcuse vor der Weigerung der amerikanischen Politik, die Empfehlungen zur Entnazifizierung zu übernehmen. Er verließ das OSS, das dann am 18. September 1947 durch den Central Intelligence Act, vom CIA abgelöst wurde.

Wie wir heute wissen, verlief während der Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland die Auseinandersetzung mit den Naziverbrechen nur schleppend. Die Politik hatte weitgehend kein Interesse, die meisten Menschen im Lande waren überzeugt, verführt worden zu sein. Hitler – ein verwirrter Einzeltäter? Hitler und seine Mittäter manipulierten also 17,3 Millionen Soldaten, die in der Wehrmacht nur ihre Pflicht erfüllten, egal wie der Befehl auch lautete? 13

Es sind mutige Menschen wie der hessische Staatsanwalt Fritz Bauer, die sich trotz gewaltiger Widerstände in der frühen Phase der Bundesrepublik vehement dafür einsetzen, dass die Verbrechen des NS-Systems nicht verschwiegen und dessen mörderische Schergen zur rechtlichen Verantwortung herangezogen werden sollten. Es drohte die Verjährung von Mord. Die »Aufarbeitung der Vergangenheit« ist politisch weitgehend nicht gewollt. Die gut funktionierenden neuen Systeme, getrieben von einem kapitalistischen Markt, sollten so schnell es geht wieder ins Laufen kommen.

Theodor W. Adorno hat in seiner Arbeit Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit? 141959 eindrucksvoll herausgearbeitet, wie schwer es sein würde, mit Bildungsmaßnahmen, zum Beispiel gegenseitigem Kennenlernen – sozialarbeiterisch ausgedrückt: interkulturellen Begegnungen –, den erneut auftauchenden antisemitischen Vorurteilen entgegenzuwirken:

»Ich glaube auch nicht, daß durch Gemeinschaftstreffen, Begegnungen zwischen jungen Deutschen und jungen Israelis und andere Freundschaftsveranstaltungen allzu viel geschafft wird, so wünschbar solcher Kontakt auch bleibt. Man geht dabei allzu sehr von der Voraussetzung aus, der Antisemitismus habe etwas Wesentliches mit den Juden zu tun und könne durch konkrete Erfahrungen mit Juden bekämpft werden, während der genuine Antisemit vielmehr dadurch definiert ist, daß er überhaupt keine Erfahrung machen kann, daß er sich nicht ansprechen läßt. Ist der Antisemitismus primär objektiv-gesellschaftlich begründet, und dann in den Antisemiten, dann hätten diese wohl, im Sinn des nationalsozialistischen Witzes, die Juden erfinden müssen, wenn es sie gar nicht gäbe.« 15

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