Geist und Leben 2/2016

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Für das Osterheft dieses Jahres haben wir mehrere Autorinnen gebeten, sich mit dem Thema Verrat auseinanderzusetzen: Margareta Gruber OSF ergründet hierzu die biblische Judasfigur und ihre Wirkungsgeschichte; Claudia Elisheva Kundrun OCD reflektiert das Leben des Karmel Berlin «Im Schatten von Plötzensee», einem Hinrichtungsort der Nationalsozialisten, wo zahlreiche Widerstandskämpfer(inn)en ermordert wurden. Regula Zwahlen erinnert an eine neu zu entdeckende Deutung der Judasfigur aus der Feder des russisch-orthodoxen Theologen Sergej Bulgakov (1871-1944).
Österlichen Themen widmen sich auch der Artikel von Josef Pichler zur Bedeutung des Lanzenstichs im Johannesevangelium sowie der diesmalige Beitrag in der Jungen Theologie, indem Anna Albinus dem Motiv des Agnus Dei anhand eines Gemäldes von Francisco de Zurbarán nachgeht.
Die Nachfolge dreht sich diesmal um bekanntere und unbekanntere Gestalten der Weltkirche: Alois Kothgasser SDB schreibt über Sendung und Spiritualität des italienischen Priesters Johannes Bosco (1815-1888), der bis heute v.a. für seine Jugendarbeit bekannt ist; Philipp Müller beleuchtet die erst in jüngerer Zeit publik gewordenen Erfahrungen der Gottesferne, die Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) Zeit ihres Lebens begleiteten; Christoph Benke stellt mit Pierre Claverie OP (1938-1996) einen im deutschsprachigen Raum wenig bekannten Protagonisten der jüngeren algerischen Kirche vor. Außerdem bringen wir die Übersetzung eines Artikels von Hung Trung Pham SJ, der sich aufgrund seiner eigenen Erfahrungen als vietnamesischer Einwanderer in den USA auf die Suche nach einer «Spiritualität für Immigrant(inn)en» macht.
In der Reflexion beleuchtet Tobias Hermanutz den geistlichen Gehalt Neuer Musik; Johannes Grössl erklärt Positionen des Offenen Theismus für das Gebetsleben. Berichte von Guido de Baere SJ über die niederländische Ruusbroec-Gesellschaft, von Maria Blittersdorf über ein Pilgerprojekt für eine Kirche mit* den Frauen sowie von Barbara Müller über eine Buchreihe zu Urtexten der Wüstenväter und Mönchsgründer (Lektüre) runden das Heft ab.

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geb. 1956, Priester, PD Dr. theol. habil., Studierendenseelsorger, Schriftleiter von GEIST & LEBEN

c.benke@geistundleben.at

Aktives Geben von uns selbst

Der algerische Christ Pierre Claverie OP

Als Pierre Claverie OP, Bischof von Oran in Algerien, und sein Chauffeur Mohamed Bouchikhi am 1. August 1996 abends um 22:48 Uhr das Bischofshaus betraten und das Licht im Flur anschalteten, zerriss eine heftige Explosion die nächtliche Stille. Beide waren sofort tot. Mit diesem Anschlag hatte eine mehrjährige Orgie der Gewalt gegenüber Christen im Land ihren unrühmlichen Höhepunkt erreicht. Zwei Monate zuvor war es traurige Gewissheit geworden, dass die sieben Trappistenmönche von Tibhirine nicht mehr am Leben waren.

Wer war dieser Pierre Claverie? Wie sah er seinen Dienst als Christ, Dominikaner und Bischof? Was bewog ihn, den in Algerien geborenen Franzosen, „seinem“ Algerien unter diesen und keinen anderen Umständen die Treue zu halten, obwohl er mit seinem gewaltsamen Tod rechnen musste – und tatsächlich gerechnet hat? Im deutschen Sprachraum ist Claverie bislang wenig bekannt. 1Die im Jahr 2000 erschienene und nun ins Deutsche übersetzte Biographie aus der Feder seines Mitbruders Jean-Jacques Pérennès lässt Werdegang und Spiritualität Claveries plastisch vor Augen treten. 2Das Material ist reichhaltig, denn Claverie, ganz Hirte und Seelsorger, schätzte Reflexion und intellektuelle Arbeit. Meist sind es schriftlich fixierte Vorträge für Konferenzen oder Exerzitien sowie Leitartikel für diverse Zeitungen und Zeitschriften. Auch liegen viele bislang unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass vor, einige sind in Pérennès‘ Biographie eingearbeitet.

Das Anliegen der folgenden Ausführungen ist es, im Anschluss an eine kurze biographische Skizze Pierre Claverie anhand ausgewählter Texte selbst zu Wort kommen zu lassen und so ein vorläufiges spirituelles Porträt zu zeichnen. Was kann er uns heute für Glaube und Christsein mitgeben, über die besondere Situation seiner Diasporakirche hinaus?

Stationen eines Lebens

Pierre Claverie durchlebt nach eigenen Angaben in Algerien eine glückliche Kindheit in der „familiären Zelle“ – ein Ausdruck seines Vaters. Darüber hinaus formt ihn die Mitgliedschaft in einer von Dominikanern gegründeten Pfadfindergruppe, zu der er bis an sein Lebensende Kontakt hält. Claverie beginnt in Grenoble ein Studium naturwissenschaftlicher Fächer, was ihm aber keine Freude bereitet. Der Algerienkrieg verunsichert ihn, zugleich sensibilisieren ihn die zugehörigen Debatten für das Politische. Er fasst den Entschluss, bei den Dominikanern einzutreten und beginnt 1958 das Noviziat in Lille. Das Theologiestudium in Le Saulchoir (1959–1967; Priesterweihe 1965) erfährt eine nicht zu unterschätzende Zäsur durch einen Militäreinsatz in Algerien (März 1962 – Oktober 1963). Nicht zuletzt dieses Wiedersehen mit dem Land seiner Kindheit führt ihn zur Gewissheit, dass sein Platz in Algerien ist. Claverie beginnt Arabisch zu lernen, vertieft sich in den Islam und übernimmt 1973 die Leitung des Centre des Glycines in Algier, eines Instituts für Arabistik und Islamstudien, das Christen wie Muslimen offenstand. Am 2. Oktober 1981 empfängt er die Bischofsweihe, nachdem ihn Papst Johannes Paul II. zuvor als Nachfolger von Henri Teissier zum Bischof von Oran ernannt hat. Der Aufstieg des politischen Islamismus hatte eine zunehmende Einengung des Lebensraumes der Kirche und vielfältige Bedrohungen für die algerischen Christen zur Folge. Pierre Claverie weigert sich stets, Algerien zu verlassen, obwohl Gewalt zusehends das öffentliche Leben prägt – jene Gewalt, der er schließlich auch selbst zum Opfer fällt. Er wird in „seiner“ Kathedrale in Oran bestattet. Die Grabplatte trägt die Inschrift Allah mahabba – „Gott ist Liebe.“

Das Humane und das Spirituelle

Pierre Claverie predigte oft und begleitete viele Exerzitien. Seine lebensnahe Art wurde geschätzt. Bereits in den 1970er Jahren gab er seiner Überzeugung Ausdruck, dass das Spirituelle nicht außerhalb des Lebens zu suchen und zu finden wäre. Es ist nicht fromme Berieselung, vielmehr spielt es sich mitten in der Dichte des Lebens ab. Spiritualität und die aktuelle Lebenssituation eines Menschen gehören zusammen. So sagt Claverie 1979 den Schwestern von den beiden Heiligen Herzen im libanesischen Ainab: „Zum Weg der Begegnung mit Gott ist immer zuerst Kenntnis zu nehmen von dem, was unser Leben ausmacht. Wenn wir davon ausgehen, können wir eine Gotteserfahrung machen. Gott offenbart sich den Menschen nur in dem Maß, in dem sie völlig in die Wirklichkeiten, die ihnen zu leben gegeben sind, eintauchen (…) Er offenbart sich nicht über Bücher. Das Neue und Alte Testament sind nur Erinnerung an die Gotteserfahrung, die diese Männer und Frauen in ihrer Lebensgeschichte gemacht haben.“ (338) Spirituelle Erfahrung ist dort auszumachen, wo jemand die äußeren Wirklichkeiten zu „lesen“ versteht. Das Humane galt ihm als der beste Ort dafür. Um glauben zu können, braucht es die Einsicht und das Erleben fundamentaler menschlicher Wirklichkeiten – etwa die, geliebt zu werden. Diese Wirklichkeit ist die Basis für alles weitere Wachstum auf dem geistlichen Weg. Claverie nennt sie die „nullte Seligpreisung“: „Selig die, die entdeckt haben, dass sie geliebt sind.“ - „Selig die, an welche andere geglaubt haben.“ (340) Zweifellos zählt auch die Frage nach dem Anderen zu jenen Fundamenten, auf denen das Leben des Geistes aufbaut.

Anerkennung des Anderen

Seiner tiefen Beziehung zu Algerien wird sich Claverie nach und nach bewusst. Seine Vorfahren leben seit drei Generationen als Franzosen und Kolonisatoren im Land und haben seine Sicht eingefärbt. Später nennt er diesen Zustand ein Leben in einer „kolonialen Blase, ohne die Anderen wahrzunehmen“ (29). Die Anderen (die Algerier, die Muslime, die Nicht-Franzosen) kamen lange Zeit einfach nicht vor, auch nicht in der christlichen Verkündigung. Im Rückblick ist es ihm unverständlich, „wie wir christlich leben hatten können, ohne uns die Frage nach dem anderen zu stellen.“ (70) Demnach bedurfte es eines – gewiss auch geistlichen – Weges, sich dieser faktischen Ausgliederung von Teilen der Wirklichkeit zu stellen und den oder die Andere(n) anzuerkennen. Claverie hält diesen Punkt für derart entscheidend, dass er darin sogar den Beginn seiner Ordensberufung erkennt: „Das Auftauchen des Anderen, die Anerkennung des Anderen und die Anpassung an den Anderen sind für mich zur Obsession geworden. Das ist wahrscheinlich der Beginn meiner Ordensberufung.“ (41) Die Situation der extremen Diaspora, in der sich Christentum und Kirche in Algerien vorfinden, zwingt gewissermaßen zu diesem Blick. Es wird keinen Dialog zwischen Kulturen und Religionen geben (können), es sei denn, er ruhe auf dieser Bedingung und komme aus dieser Haltung: „Ich gestehe nicht nur zu, dass der Andere ein Anderer ist, ein Subjekt in seiner Verschiedenheit, frei in seinem Bewusstsein, sondern ich akzeptiere, dass er einen Teil der Wahrheit innehat – einen Teil, der mir fehlt und ohne den meine eigene Suche nach Wahrheit nicht erfolgreich beendet werden kann.“ (237) Er weiß dabei präzise um das unterscheidend und entscheidend Christliche. So spricht er in Bezug auf den Islam „vom Abgrund, der uns trennt“ (109; 247) und vom „radikalen Unterschied“ (357). Dennoch – oder gerade deshalb? – steht für ihn fest: „Ich brauche die Wahrheit der Anderen.“ (260)

Wozu dient die Christenheit?

Wer den Glauben in der Situation der Diaspora lebt, ist ständig herausgefordert, vor sich und vor den Anderen den Sinn der eigenen Option darzulegen. Als im Verlauf der 1970er und 1980er Jahre die arabisch-muslimische Identität immer stärker und gelegentlich für Nicht-Muslime bedrohlich erscheint, schreibt Henri Sanson: „Wir schreiten voran in der Nacht. Es kommen uns in dieser Nacht ungewöhnliche Fragen: zu was dient die Christenheit?“ (251) Claverie sieht den Verlust an kirchlichem Einfluss, aber – das mag überraschen – er bedauert ihn nicht. Denn dieser Verlust bedeutet zugleich die historische Chance, die eigene christliche Sendung neu zu begreifen. In einem Vortrag in Montpellier Ende Februar 1995 – die jahrzehntelang andauernde Gewalt hat in Algerien unzählige Opfer auf allen Seiten gefordert – fasst der Bischof von Oran seine Analyse der Lage zusammen: „Alles ist aus dem Gleichgewicht geraten, und es gibt Bruchstellen am Leib, am Herzen, im Geist.“ Die Suche nach dem Ort der Christenheit in dieser historischen Situation muss sich an Jesus orientieren: „Jesus ist gestorben, zwischen Himmel und Erde ausgebreitet, die Arme geöffnet, um die Kinder Gottes zu sammeln, die verstreut sind durch die Sünde, die sie trennt, die sie isoliert, die die Einen gegen die Anderen und gegen Gott selbst aufwiegelt. Jesus hat sich auf die Bruchstellen gestellt, die aus dieser Sünde entstanden sind (…) Die menschlichen und sozialen Beziehungen haben in ihm Heilung und Versöhnung gefunden, denn er hat sie auf sich genommen.“ Maß nehmen an Jesus Christus bedeutet, den Bruchstellen nicht auszuweichen und die Mission von Heilung und Versöhnung anzunehmen: Jesus „stellte seine Jünger auf dieselben Bruchstellen mit derselben Mission von Heilung und Versöhnung. Die Kirche vollendet ihre Berufung und ihre Mission, wenn sie gegenwärtig ist an den Bruchstellen, die die Menschheit in ihrem Fleisch und ihrer Einheit kreuzigen. In Algerien sind wir auf einer der seismischen Linien, die die Welt durchlaufen: Islam/Westen, Nord/Süd, reich/arm etc. Wir sind hier an unserem richtigen Platz, denn nur an diesem Ort lässt sich das Licht der Auferstehung erahnen und mit ihm die Hoffnung auf eine Erneuerung unserer Welt.“ (320). Der Platz der Christenheit, der Platz der Kirche muss der Platz Jesu sein. Die Sendung Jesu besteht in der Vermittlung von Gegensätzen und der Stiftung neuer Gemeinschaft. Darum ist die Versöhnung der Zerrissenheit der Welt im Großen und im Kleinen, global und national der Raum der Jesusnachfolge. Freilich – und dies darf nicht verschwiegen werden –, sich auf Bruchlinien zu bewegen und den Bruchstellen nicht auszuweichen, zerreißt einen selber und führt in die Kreuzesnachfolge. Ebenfalls 1995 unterstreicht er diesen Zusammenhang noch drastischer in einem Vortrag über das Gabengebet vor den Kleinen Schwestern Jesu: „Wir sind an einer Bruchlinie in Algerien: zwischen Muslimen, zwischen Muslimen und dem Rest der Welt, zwischen Nord und Süd, zwischen den Reichen und den Armen. Es gibt einen Bruch und einen tiefer werdenden Graben zwischen denen, die eine gute Stunde Flugzeit von uns entfernt sind, und uns selbst. Es ist zum Schreien, es ist schrecklich (…) Und dennoch, gerade hier ist der Platz der Kirche, weil es der Platz Jesu ist (…) Das Kreuz ist das Ausgestrecktsein dessen, der weder die eine noch die andere Seite gewählt hat. Jesus ist in die Menschheit eingetreten und will nicht einen Teil von ihr verwerfen. Er ist da und geht zu den Kranken, zu den Zöllnern, zu den Prostituierten, zu den Verrückten (…) Er geht zu allen. Er stellt sich dahin und versucht die beiden Enden zu halten (…) Die Versöhnung kann sich nur auf sehr teure Art ereignen, sie ist nicht billig. Sie kann, wie für Jesus, dieses Ausgestrecktsein zwischen dem Unversöhnlichen mit sich bringen. Ein Islamist und ein kafir (Ungläubiger) sind nicht miteinander versöhnbar. Also, was kann ich wählen? Und Jesus wählt nicht. Er sagt: ‚Ich liebe euch alle‘, und daran stirbt er.“ (351–352)

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