Paul F. Röttig - Organisationskultur der katholischen Kirche

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Die Erwartungen, die in den fünf Jahrzehnten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in die Erneuerung der Kirche allseits gehegt wurden, versandeten vielfach in teils berechtigten, jedoch auch in überspannten Forderungen nach struktureller Umgestaltung kirchlicher Administration und pastoraler Rahmenbedingungen. Bei diesen Prozessen wurde der Kultur aller kirchlichen Organisationsebenen (von der römischen Kurie bis zur Pfarrebene) vielfach wenig Augenmerk geschenkt. Um Denk- und Handlungsweisen des Volkes Gottes auf das missionarische Ziel neu zu fokussieren, bedarf es eines Culture Change, d. h. eines Leitungsstils, der das synodale Prinzip stärker beachtet, einer offeneren Kommunikation, einer mehr ergebnisbezogenen Leistungsorientierung, einer glaubhaften Vertrauensbasis zwischen dem «Fußvolk Gottes» und der Hierarchie, eines weniger quantitativen und mehr qualitativen Wachsens und einer authentischen Identität kirchlichen Lebens und Zusammenarbeitens.

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Einige der Jünger Jesu waren Fischer. So erzählt Matthäus über die Berufung der beiden Brüder aus Betsaida am See von Galiläa, über Simon und seinen Bruder Andreas. Und ein wenig später näherte sich Jesus mit ähnlichen Worten dann auch Jakobus, dem Sohn des Zebedäus, und seinem Bruder Johannes; in Mt 4,21 heißt es schlicht: „Er rief sie …“. Auch sie waren Fischer. Die einen waren gerade dabei, ihre Netze in den See auszuwerfen, die anderen hatten offensichtlich ihren Fang schon eingeholt und saßen am Strand in ihrem Boot und besserten ihre Netze aus. Beide Brüderpaare waren sozusagen mit ihrer Arbeitsvorbereitung beschäftigt. Jesus aber schlug ihnen einen Rollenwechsel vor: Wenn ihr mit mir kommt, dann „werde [ich] euch zu Menschenfischern machen“ ( Mt 4,18 ). Und sie willigten ein, „verließen […] das Boot und ihren Vater und folgten Jesus“ ( Mt 4,22 ), ohne noch im Entferntesten zu ahnen, was die Worte Jesu für sie und ihre Nachfolger bedeuten würden.

Für den ersten Arbeitsanstoß verwenden wir dieses Bild der Fischer vom See von Galiläa, die auf Jesu Wort hin alles stehen und liegen haben lassen, um ihrem Freund zu folgen. Die richtigen Netze, die auch immer wieder ausgebessert werden müssen, können zwar am richtigen Ort und zur richtigen Zeit die Wahrscheinlichkeit auf einen guten Fang erhöhen, aber eine Garantie, dass die Fischer dann ihre Netze, gefüllt mit Fischen, ans Land ziehen können, gibt es dabei nicht. Gute Kommunikation und Zusammenarbeit werden die Netze voller machen können, aber Sicherheit für den Erfolg bieten sie nicht. Dazu gehört mehr. Dazu gehört das Vertrauen auf den, der den neuen Jobs als Menschenfischer in der Welt Sinn verleiht. Fehlen allerdings die richtigen Instrumentarien oder werden sie am falschen Ort und zur falschen Zeit eingesetzt, werden auch gute Kommunikation und Zusammenarbeit nicht zum Erfolg verhelfen; die Wahrscheinlichkeit des Nicht-Erreichens des erwünschten oder angestrebten Ziels würde in diesem Fall steigen. Die Schlussfolgerung, die die Kirche von den „apostolischen Fischern“ am See von Galiläa lernend ableiten kann: Die richtige Organisationskultur des Volkes Gottes auf seinem irdischen Weg zum Ziel wird das menschliche Pilgern erleichtern, es humaner und authentischer gestalten; aber eine solche Kultur, mit allen menschlichen Mitteln anstrebbar, ist allerdings auch kein Garant dafür, dass auf dem Pilgerweg zum Ziel hin keine Steine liegen. Eine Unternehmenskultur, die „strategisch“ nicht auf die gemeinsame Vision hin ausgerichtet ist und das Ziel nicht im Auge hat, also als für die Organisation nicht adäquate Kultur bezeichnet werden muss, lässt die Herde kleiner werden und die Hirten vereinsamen.

Leistung – das „Mit-einander“ als Maßstab

Spricht man heute im politischen, wissenschaftlichen und vor allem wirtschaftlichen Alltag von Leistung, so stellt sich stets sogleich die Frage, wie denn in diesen gesellschaftlich-sozialen Zusammenhängen Leistung gesehen, definiert und auch gemessen werden könne. Und weil es schwieriger ist, qualitative Schritte zu einem erwarteten Ziel hin greifbar und dingfest zu machen als quantitative Bewegungen, wird selbst die Reflexion über Leistung einfach verworfen 42.

Das pastorale Bemühen Jesu, soziale Barrieren und religiöse Schranken zwischen den Menschen Israels abzubauen, wurde von den nachösterlichen Gemeinden als ein klarer Auftrag für ihre Arbeit der Verbreitung des Reiches Gottes gesehen und vor allem von Paulus wortmächtig weitergegeben. Für die Praxis des „Miteinanders“ listet Gerhard Lohfink in seinem Werk über die Frage, wie denn „Jesus Gemeinde gewollt“ hat, einige exemplarische „Stichproben der Briefliteratur des Neuen Testamentes“ auf 43:

Einmütigkeit untereinander suchen ( Röm 12,16 )

auf den anderen bedacht sein ( Röm 12,16 )

einander annehmen ( Röm 15,7 )

einander zurechtweisen ( Röm 15,14 )

einander mit heiligem Kuss grüßen ( Röm 16,16 )

aufeinander warten ( 1Kor 11,33 )

einträchtig füreinander sorgen ( 1Kor 12,25 )

einander in Liebe Sklavendienste leisten ( Gal 5,13 )

einander die Lasten tragen ( Gal 6,2 )

einander in Liebe ertragen ( Eph 4,2 )

gütig und barmherzig zueinander sein ( Eph 4,32 )

sich einander unterordnen ( Eph 5,21 )

einander verzeihen ( Kol 3,13 )

einander trösten ( 1 Thess 5,12 )

einander aufbauen ( 1Thess 5,12 )

untereinander Frieden halten ( 1Thess 5,13 )

einander Gutes tun ( 1Thess 5,15 )

einander die Sünden bekennen ( Jak 5,16 )

füreinander beten ( Jak 5,16 )

einander von Herzen lieben ( 1Petr 1,22 )

gastfreundlich zueinander sein ( 1Petr 4,9 )

einander in Demut begegnen ( 1Petr 5,5 )

miteinander Gemeinschaft haben ( 1Joh 1,7 ).

Diese neutestamentlichen Leistungskriterien können noch fortgesetzt werden, kennen allerdings keine quantitative Skaleneinteilung von „ausgezeichnet“ bis „ungenügend“. Denn der eigentliche Maßstab, der diesen Ermahnungen zugrunde gelegt ist, ist die Liebe Gottes, die sich im Leben und Zusammensein Jesu mit seinen Jüngern und dem Volk Israel geoffenbart hat. Heißt das aber, dass missionarische Arbeit in den Gemeinden, Diözesen und in der Weltkirche überhaupt nicht messbar ist? Vielleicht gar nicht der Versuch gemacht werden soll oder darf sie zu messen? Wenn Papst Franziskus reflektiert, dass das Maß der Liebe Gottes darin besteht einfach maßlos zu lieben 44, kann das jedoch keinesfalls bedeuten, dass sich die getauften Christen, die dazu berufen sind das Reich Gottes in ihrem Raum und in ihrer Zeit greif- und erfahrbar zu machen, in den leerer werdenden Kirchenbänken und den spärlich besetzten Priesterbänken zurücklehnen und alles dieser maßlosen Liebe Gottes überlassen. Die Ermahnungen (Paraklese) spiegeln eine Dynamik des evangelisierenden Aufbruchs wider: suchen, annehmen, sorgen, leisten, tragen, ertragen, verzeihen … Auch Papst Franziskus erinnert in Evangelii gaudium an dieses Aufbrechen im Glauben und Vertrauen in Gottes Wort ( EG 20 ), das im Alten Testament in den Gestalten Abraham, Mose und Jeremias auch für die nachösterlichen Gemeinden immer wieder zeichenhaft dafür steht, dass die Gottsuche kein Spaziergang ist, sondern ganz wesentlich auch etwas mit menschlicher Leistung zu tun hat.

In Mt 7,15-23 spricht Jesus die Warnung vor den falschen Propheten aus, „die einen leichten politischen Ertrag schnell und kurzlebig erbringen, aber nicht die menschliche Fülle aufbauen“. Heute ist es Papst Franziskus, der sich die Frage stellt, „wer diese sind, die sich in der heutigen Welt wirklich dafür einsetzen, Prozesse in Gang zu bringen, die ein Volk aufbauen“ ( EG 224 ). Er hinterfragt also im Kontext der sozialen Dimension der Evangelisierung 45die pastorale Leistung und nimmt bei der Beantwortung dieser Frage Gedanken von Romano Guardini zu Hilfe; und hier geht es um eine Leistungsbeurteilung ( EG 224 ):

Die Geschichte wird die letzteren [jene, die nicht die menschliche Fülle aufbauen] vielleicht nach jenem Kriterium beurteilen, das Romano Guardini dargelegt hat: ‚Der Maßstab, an welchem eine Zeit allein gerecht gemessen werden kann, ist die Frage, wie weit in ihr, nach ihrer Eigenart und Möglichkeit , die Fülle der menschlichen Existenz sich entfaltet und zu echter Sinngebung gelangt‘. 46

Das Leistungsspektrum pastoralen Handelns in der Kirche kann niemals mit einer betriebswirtschaftlichen Brille beurteilt werden. Es geht um die Entwicklung und die Entfaltung menschlicher Existenz hin zur Sinnfülle des Lebens ( Joh 10,10 ). Das Modell menschlicher Entfaltung und glaubhafter Sinngebung ist nicht das Modell eines Theologen, es ist das göttliche Modell für den Menschen schlechthin. Bei seiner ersten Begegnung mit dem Menschen geht es Jesus zuallererst nicht darum, sein Leben zu verändern, sondern ihm in seiner ganz individuellen Situation mit all ihren Stärken und Schwächen die Tiefe der Liebe Gottes spüren zu lassen. Gott ergreift die Initiative lang bevor der Mensch sich zu ihm aufmacht.

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