David Hess - Die Badenfahrt

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David Hess war ein kritischer Geist: Gelehrt und mit spitzer Feder verarbeitete er die Erfahrungen und Recherchen seiner «Badenfahrten» im gleichnamigen Meisterwerk von 1818. Geschichtsbuch, Kurführer und Sittengemälde in einem bleibt «Die Badenfahrt» bis heute lesenswert. Kein anderes Buch vermittelt die Geschichte Badens und seiner Bäder so anschaulich. Entstanden kurz vor dem Durchbruch der Stadt als internationaler Tourismusdestination schlägt es einen Bogen zur Gegenwart, die dem Bäderquartier eine neuerliche Zeitenwende bringt. Rund 200 Jahre nach seiner Entstehung erscheint «Die Badenfahrt» in einem leicht bearbeiteten Reprint, erstmals mit den farbigen Originalillustrationen. Gegenüber der vergriffenen Neuausgabe von 1969 orientiert sich der Reprint stärker am Originalmanuskript. Zusätzliche Aquarelle und Aphorismen von Hess vervollständigen das Werk. Das beste Buch, das je über Baden geschrieben wurde, ist damit endlich wieder greifbar.

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Das Freibad war einst auch eine Freistätte und genoss das längst eingegangene sonderbare Privilegium, dass, wenn einer sein Leben verwirkt hatte und sich darein flüchtete, er nicht ergriffen werden durfte, solange er sich im Wasser erhalten konnte.

Im Spätjahr, wenn keinerlei Badgäste mehr vorhanden sind, wird die im hiesigen Zuchthaus verwahrte geschlossene Gesellschaft in Abteilungen ins Freibad geführt und dort von Landjägern bewacht, bis alle Züchtlinge sich nach Herzenslust gewaschen und gebadet haben, was eine wohltätige, menschenfreundliche Einrichtung ist und die sonst von Unreinigkeit entstehenden Hautkrankheiten unter diesen Unglücklichen verhüten kann.

Über diese beiden öffentlichen Bäder waltet eine Bad-Armen-Kommission von sechs Mitgliedern, 33unter welchen sich der jeweilige Pfarrer an der reformierten Kirche befindet und die noch über die Kurzeit durch Zuzug von zwei bis vier Ehrenmitgliedern aus der Zahl der angesehensten Badgäste verstärkt wird. Diese Kommission weist den Armen ihre Herberge an, führt über ihr mitgebrachtes Geld, das sie hinterlegen müssen, über die ihnen bestimmte Kost mit den Wirten getreue Rechnung und eine genaue Kontrolle über ihre Ankunft, Kur und Entlassung, versorgt sie mit Rat und Arznei und teilt nach weisen Vorschriften Brot und verhältnismässige Almosen an Geld unter sie aus. Die Kosten dieser vortrefflichen Einrichtung werden aus den Zinsen milder Stiftungen, aus Beiträgen der Stadt Baden und vorzüglich aus der Steuer bestritten, welche jeden Sonntag in allen Gasthöfen gesammelt wird. Wer sich im Bad und an der Tafel gütlich zu tun vermag, wird sein Scherflein zur Verpflegung bedürftiger Kranken umso viel lieber in die verschlossene Steuerbüchse niederlegen, als diese Gaben nicht nur höchst gewissenhaft, sondern ebenso klug und zweckmässig verwendet werden und man dadurch von aller Zudringlichkeit frei bleibt, denn es ist den Armen, welchen der Aufenthalt im Bad von der Kommission bewilligt wird, streng verboten, die Kurgäste mit Bettel irgendeiner Art zu belästigen, und in dieser Hinsicht ist die Polizei hier musterhaft. Auch werden in dieser wohltätigen Anstalt weder Fremde noch Einheimische aufgenommen, welche nicht mit einer Weisung von ihrem Bezirksarzt, einem Armutszeugnis von ihrem Ortspfarrer oder mit irgendeiner anderen amtlichen und gültigen Empfehlung versehen sind. Durch diese Massregel wird der Zudrang liederlichen Gesindels verhindert, welches ohne dieselbe den würdigern Armen und Kranken den Platz verschlagen würde.

Eine bedeutende Stiftung zu so edlen Zwecken erwähnt eine an dem Verenabad eingemauerte, marmorne Tafel, auf welcher die erbaulichen Worte mit goldenen Buchstaben stehen:

DEM ANDENKEN GEORG LÜSCHERS EINEM LANDMANN VON MÖRIKENAMTS LENZBURG DER DEN ARMEN UND NOTHLEIDENDEN IN DIESEM HEILBAD Ao. 1785 SECHSTAUSEND GULDEN VERGABET IST DIESES DENKMAL GEWIDMET. 8

Hier sieht man täglich eine Musterkarte menschlichen Elendes, das aber seit wenigen Jahren den Vorübergehenden insofern entzogen ist, dass man die vorher ganz offenen Bäder mit Bretterwänden eingezäunt hat, was besonders am Schröpfbade sehr nötig war, indem der unwillkürliche Anblick einiger Dutzend nackter, mit Hörnchen besetzter blutender Rücken höchst widerliche Empfindungen erregen musste. Indes sind diese beiden Bäder noch immer nur zum Teil mit Dachungen versehen, und so werden die Badenden oft vom Regen verscheucht. In dem Badraume selbst können sie sich, weil der laue Wasserdunst die ganze Atmosphäre darin immer mehr oder minder warm erhält, bei trockenem Wetter zwar nicht erkälten, allein ausser diesem Raum, auf dem kalten Steinpflaster, wo sich die Leute ankleiden, weil sie innerhalb der Umzäunung selten Platz dazu finden und auch nie gehörig trocken gerieben werden, müssen wohl viele elende, ohnehin gelähmte Menschen ihre Übel verschlimmern und in dieser Hinsicht sollte notwendig eine zweckmässigere Einrichtung getroffen werden, was auch der Anstand dringend fordert.

Alle diese Armen finden ihre Herberge in den Wirtshäusern Zum Schlüssel, Zum Halbmond, Zum Löwen, Zur Sägessen, Zum Tiergarten, Zum Gelben Horn und Zum wilden Mann, im Notfall auch in den Privathäusern Zum Stern und Zur Tanne, welche sämtlich keine eignen Bäder besitzen.

Aber nicht nur die Armen setzen sich in das heilige Bad. Von jeher stand das hiesige Mineralwasser und vorzüglich die Verenaquelle in dem Ruf, die Fruchtbarkeit der Frauen zu fördern, 9und noch in unseren Zeiten drückt zuweilen eine vornehme junge, kinderlose Dame, zwischen Scham und Glauben kämpfend, dem Badwäscher verstohlen ein Trinkgeld in die Hand, damit er sie nächtlicherweile, wenn jedes Lauscherauge vom Schlummer geschlossen ist, in den zuvor gereinigten Raume sitzen lasse, wo sie dann, von aussen durch ihre Zofe bewacht, der alten Übung gemäss das Bein in das Verenaloch 10einsenkt und … nach glücklich vollbrachter Kur, von der heiligen Verena (?) erhört und gesegnet nach Hause kehrt. Ob hier der blosse Glaube allein selig mache, ob noch andere Haupt- und Nebenumstände erfordert werden, ob man nicht zuweilen eher die Männer bis an den Hals ins Verenaloch stecken sollte oder ob in Baden sich ohnehin gaukelnde Amorine in Gestalt kleiner Laubfrösche an die seidenen Gewänder der Schönen festklammern, 11darüber erlaube ich mir nicht einmal Vermutungen zu äussern. Und da vielleicht jetzt schon manches sittsame Frauenzimmer wegen dieser blossen Anregung stiller Mysterien erröten und die liebliche Stirn gegen mich in krause Falten ziehen möchte, so wollen wir uns geschwind in den Staadhof flüchten, dessen schöne, neu aufgeführte Fassade uns schon lang einladend entgegenglänzte.

So wie jene schmähliche Benennung Schinderhof in Hinterhof verwandelt ward, ebenso ist auch der eigentliche Name des Staadhofes schon längst unrichtig und Stadthof ausgesprochen und geschrieben worden, wogegen ein ehemaliger Besitzer desselben in einem Reim förmlich protestierte, welcher vor Zeiten in der nunmehr ganz veränderten Wirtsstube an der Wand zu lesen war:

Staad-Hoff und nicht Statt-Hoff tun heissen ich

Weil Conrad am Staad hat bsessen mich.

Conrad am Staad und Salome Schwendin 1470 12

Dass diese Protestation fruchtlos blieb, beweist Montaigne, der im Jahr 1580 diesen Hof «la cour de la ville» nannte. Man hiess denselben mitunter auch den Vorderen Hof. Eigentlich sollte diese Anstalt jetzt Egloffs-Hof heissen, zu Ehren des gegenwärtigen Besitzers.

Vor 30 und 40 Jahren war dieser Hof eine blosse Bürgerherberge geworden und stand dem Hinterhof in jeder Hinsicht nach, dessen vornehmere Gäste sich nur selten hierher verirrten. Nun verhält sich das anders.

Der jetzige Wirt hat Industrie und versteht seinen Vorteil. Seine Besitzung war längst kein Lehen mehr, denn nachdem Herzog Rudolf von Österreich im Jahr 1304 diesen Hof dem «Heinrich Chouffmann, Purger zu Baden», und Herzog Leupolt «anno 1396 der Anna Koufmann ze Lehen» gegeben, schenkte der nämliche Herzog Leupold «am Mittwoch nach den Oster Feiertagen 1404» mit folgenden Worten «für uns und unser Bruder, Vettern und Erben die zwei Häuser und Hofstatt mit samt den Bädern, mit Runsen und Flüssen des Kessels und auch mit den Gärten darhinder gelegen zu Nider-Baden, die uns getreu Heinrich Koufmann von Baden und seine Vorderen von Uns zu Lehen haben, wegen getreu geleisteten Diensten als Eigentum», und bestätigte diese Schenkung dem Heinrich Kaufmann noch anno 1409 durch einen zweiten Brief mit dem Beisatz: «wegen der getreuen Dienste, die selbiger Uns und Unserem Vater sel. geleistet und noch fürbass tun soll, und zur Ersetzung der grossen Schäden, so er in dem Krieg wider uns Ungehorsamen, die Schwyzer, von unsertwegen genommen hat». Herzog Friedrich von Österreich bestätigte neuerdings im Jahre 1412 die Schenkung «weiland seines Bruders». Alle diese Lehn- und Schenkungsbriefe sind noch in gutem Stande vorhanden. Allein bis auf wenige Jahre war der Staadhof noch wie der Hinterhof ein Fideikommiss. Da indes die Familie Egloff sehr zusammengeschmolzen, benutzte der jetzige Besitzer den Zeitpunkt, sich mit seinen Namensvettern abzufinden und ihnen ihr Anteilsrecht abzukaufen. Es waren viele Hindernisse zu beseitigen. Nach allerlei Umtrieben, Prozessen und bedeutenden Opfern behielt endlich Herr Egloff die Oberhand, und obgleich er keinen Sohn und nur zwei Töchter hat, wovon die eine blind ist, so fing er dennoch an, überall zweckmässigere Einrichtungen zu treffen, die alten Gebäude wegzuräumen, andere dafür hinzustellen und beträchtliche Kapitalien für seinen Hof zu verwenden. In wenig Jahren wird er alles umgeschaffen und in einen für das heutige Baden glänzenden Zustand versetzt haben.

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