David Hess - Die Badenfahrt

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David Hess war ein kritischer Geist: Gelehrt und mit spitzer Feder verarbeitete er die Erfahrungen und Recherchen seiner «Badenfahrten» im gleichnamigen Meisterwerk von 1818. Geschichtsbuch, Kurführer und Sittengemälde in einem bleibt «Die Badenfahrt» bis heute lesenswert. Kein anderes Buch vermittelt die Geschichte Badens und seiner Bäder so anschaulich. Entstanden kurz vor dem Durchbruch der Stadt als internationaler Tourismusdestination schlägt es einen Bogen zur Gegenwart, die dem Bäderquartier eine neuerliche Zeitenwende bringt. Rund 200 Jahre nach seiner Entstehung erscheint «Die Badenfahrt» in einem leicht bearbeiteten Reprint, erstmals mit den farbigen Originalillustrationen. Gegenüber der vergriffenen Neuausgabe von 1969 orientiert sich der Reprint stärker am Originalmanuskript. Zusätzliche Aquarelle und Aphorismen von Hess vervollständigen das Werk. Das beste Buch, das je über Baden geschrieben wurde, ist damit endlich wieder greifbar.

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Dort strebt ein Türmchen auf klösterlichen Dächern empor. 93Hier ist das Fahr. Hier wohnen die armen blassen Nonnen und beten und singen und sticken und tändeln ihr freudloses Leben dahin. Nur an seltenen Festtagen und wenn sie etwa zur Ader gelassen haben, ist ihnen vergönnt, sich im Freien zu ergehen und am Ufer des Flusses unter ihren Fruchtbaumalleen an der Seite eines gefälligen Propstes oder Beichtvaters zu lustwandeln. Ach, es ist ihnen wohl besser, dass sie das fröhliche Leben nicht sehen, das so rasch auf tanzenden Fluten vorüberschwebt, weil sie doch nicht mit uns nach Baden fahren, sich nicht mit uns erlustigen dürfen und verurteilt sind, auf der gleichen Stelle zu harren, in stiller Betrachtung, in heimlicher Sehnsucht, in trostlosem Leiden, bis der himmlische Bräutigam kommt, sie aus dem Kerker zu erlösen.

So schnell zieht uns die Limmat fort, dass wir über dieser wehmütigen Erinnerung an die guten Nonnen versäumten, die Stelle zu bemerken, wo unten am Kloster einst das Städtchen Glanzenberg stand, das der listige und tapfere Graf Rudolf von Habsburg als Hauptmann der Zürcher im Jahr 1268 eroberte und verbrannte. Man entdeckt unter wildem Gesträuch noch Spuren von dem verschütteten Gemäuer. In dieser Gegend hat vor ungefähr 20 Jahren ein ausgewanderter französischer Bernhardinermönch, der nebst zwei anderen Geistlichen bei den Nonnen eine Zuflucht gefunden, aus Dankbarkeit und zum Zeitvertreib ganz allein und ohne Gehilfen eine lange Strasse über die Klostergüter gebaut, mit Kies überführt und mit nützlichen Kirschbäumen eingefasst. Seine beiden Gefährten, weniger emsig, beteten fast immer und standen dafür bei den Nonnen in höherem Ansehen. Nach Verfluss einiger Jahre kehrten alle drei in ihr Vaterland zurück. Die Erinnerung an die müssigen Beter ist erloschen, indes der Arbeitsame sich selbst ein bleibendes Denkmal gestiftet. Das war doch einmal ein nützlicher Emigrant!

Hier beginnt das Wasser etwas ruhiger zu fliessen, die Gegend wird allmählich flacher, der breitere Strom nimmt in seine kühlen Arme mehrere kleine Inselchen auf, die mit Weidengestrüpp bewachsen sind, und wir können mit Musse den Punkt betrachten, wo im Jahr 1799 der französische Feldherr Massena am 25. Herbstmonat bei Dietikon eine Schiffsbrücke über die Limmat schlug, die Russen auf dem rechten Ufer überfiel, wie eine verheerende Lawine sich wieder über die Stellungen verbreitete, die er am 6. Brachmonat, von den Österreichern bedrängt, verlassen hatte, und dann durch die berühmte zweitägige Schlacht bei Zürich das Schicksal von Europa zugunsten seiner räuberischen Regierung wieder für mehrere Jahre entschied. Rechts im Niederholz liegen viele Hundert Russen begraben, welche zu schwach und des Krieges mit den leichtfüssigen Franzosen noch nicht kundig, beim ersten Anlauf den Tod fanden. Indes der Nachen sanfter dahingleitet, kann man sich gemächlich umsehen und rückwärts auf den alten Uto blicken, welcher von hier aus, im Profil gesehen, seine bedeutende Form ganz verloren hat und als eine mässige Anhöhe erscheint. Die waldbewachsenen Hügel und Berge zur Rechten wechseln in mannigfaltigen Abstufungen, indes die Aussicht zur Linken weniger malerisch ist. Die Schiffsleute erlauben sich, hier ein bescheidenes Gläschen des mitgenommenen Weins zu trinken, und die Frauenzimmer packen Äpfel und Weggen aus ihren Arbeitsbeuteln und geben den Kindern zu naschen.

Aber bald nachdem man bei Oetwil an der grössten Limmatinsel vorbeigekommen, beginnt das Wasser wieder eilfertiger, das linke Ufer romantischer zu werden. Die Führer ergreifen die Ruder wieder und verdoppeln ihre Achtsamkeit. Höflich ersucht der Schiffsmeister die Damen, welche etwa ihre Sonnenschirme offen haben, sie niederzulegen, damit er ungehindert die gefährlicher werdende Fahrt lenken könne. Dort oben glänzt auf sonnigen Weinhügeln die Würenloser Trotte, ein schönes lustiges Gebäude mit einem Wohnboden. Warum dieses auf den reizendsten Punkt hingestellte Haus vom Pöbel das Narrenhaus genannt wird, habe ich nicht erfahren können. Im Herbst beziehen und lassen die Wettingermönche dort ihren Weinzehnten keltern.

«Wir sind am Kessel! Da ist der Kessel!», ruft einer dem andern zu. Die Kinder kreischen auf; sie haben so viel von den Gefahren des Kessels gehört, dass sie furchtsam sich an die Mutter drängen und anklammern und wähnen, schon in der nächsten Minute vom gähnenden Rachen eines nasskalten Todes verschlungen zu werden. Ist etwa ein artiges, ängstliches Bernermädchen mitten im Schiff, dem auch vor dem schrecklichen Kessel graut, und sitzt vielleicht ein junger Herr neben dem zagenden Kinde, wer wollte es ihm verargen, wenn er sich flugs entblödet, schützend und tröstend den Arm um die schlanke Gestalt zu schlingen, bis die Charybdis bezwungen ist? Die Wellen schlagen wie mit Hämmern an die Bodenplanken des Schiffes, heben es ein paarmal auf, lassen es wieder sinken, bespritzen die Reisenden, welche vorn sitzen ein wenig im Fliehen. Es sind zwei Augenblicke, und sogleich schwimmt der Nachen wieder so sanft wie zuvor dahin – der Zorn des Flussgottes hat sich gelegt, die Gefahr ist überstanden und die Furchtsamsten sind die Ersten, welche über ihre vergebliche Angst lachen.

Was ist denn dieser Kessel, von dem so viel Abenteuerliches erzählt wird? Ein paar grosse Felsbrocken ragen aus dem Wasser hervor, an welchen sich die Wellen mit Ungestüm brechen, der Fluss biegt sich plötzlich nach links und bildet beinahe einen rechten Winkel, das ist alles. Freilich muss der Schiffer genau den Punkt kennen, wo er sicher hindurch kann. Kundigen und nüchternen Fahrleuten ist noch nie ein Unglück begegnet. Im Winter, bei niederem Wasserstand, könnten die Steine ohne grossen Aufwand weggesprengt werden; allein, fast wäre es schade, denn es gibt immer Spass im Schiff, wenn es auf diesen Punkt kommt.

Indes vom Kessel geschwatzt wird, sind wir schon bedeutend weiter geschwommen, denn der Strom – wie das Genie nach bezwungenen Hindernissen – ist wieder in vollem Zug und reisst uns unaufhaltsam mit sich fort. Die schroffen Ufer drängen ihn enger zusammen und verdoppeln seine Schnellkraft. Die Gegend wird wilder. Weisse Möwen und Fischreiher fliegen durch die blaue Luft und lauern auf Raub.

Wir begegnen einigen Nachen, welche von den Schiffern mühsam stromaufwärts gestossen werden, weil die Beschaffenheit der Ufer die Veranstaltung von Reckwegen unmöglich macht. Die armen Leute schwitzen und stöhnen bei ihrem sauren Geschäft. Wenn sie drei Ruderlängen vorwärts gestrebt sind, reisst sie das Wasser wieder um zwei rückwärts. Sie sind gestern in zwei Stunden von Zürich nach Baden gefahren, jetzt brauchen sie bei grossem Wasser wenigstens 18 Stunden, um sich wieder nach Zürich hinauf zu arbeiten. Es geht ihnen wie tausend Menschen, denen, verwöhnt durch eine fröhliche, sorgenfreie Jugend, der Kampf mit den Wogen des Schicksals im Alter doppelt beschwerlich wird. Sie erreichen den Hafen der Ruhe nur spät und müde, um sich da entkräftet wieder zu finden, von wannen sie rüstig und hoffnungsvoll ausgelaufen sind.

Nun zeigt das Kloster Wettingen seine veralteten Mauern. Der Anblick von Ruinen abgebrannter Wirtschaftsgebäude ist wenig anziehend, und der Vorübereilende ahnt kaum, wie behaglich sich im Innern des Gotteshauses bei den wackeren Zisterziensern leben lässt. Der Protestant muss wie der Katholik vor diesem Gehöfte sich zu einem Bückling bequemen, um nicht mit dem Kopf an das dicke Tau zu stossen, welches, von einem Ufer zum andern gespannt, eine fliegende Brücke hin- und herlenkt.

Unter dem Kloster windet sich der gedrängte Fluss durch gelbliche Klippen. Seine Gewalt hat sie platt gewaschen und unterhöhlt.

Noch eine Weile, und indem wir in grünen Umgebungen rechts einbiegen, sehen wir auf hohen Felsen die Trümmer des alten Schlosses. Dann erscheint das Türmchen der Kapuzinerkirche, der Turm des Bruggertors, und endlich ragt aus den Häusermassen der Stadt Baden das bunte Schieferdach des Kirchturms empor, welchen die Kinder den Krälleliturm heissen. Rasch geht es am neuen Schloss unter der schönen Brücke weg, zum Glück so schnell, dass wir die hässliche Hinterseite alter Wohnungen nicht genauer unterscheiden können; vorüber am Schützen- und Komödienhaus, nach welchem hinauf die Kinder mit Sehnsucht blicken, vorüber an der heiteren reformierten Kirche, der Öltrotte und der bescheidenen Verenakapelle – und da breiten die Bäder sich auf beiden Ufern vor uns aus. Wir sind da. Willkommen in Baden!

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