Heinz Nauer - Fromme Industrie

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Der Benziger Verlag prägte über mehr als zwei Jahrhunderte die Schweizer Verlagslandschaft. Bereits im 18. Jahrhundert etablierte die Verlegerfamilie im Wallfahrtsort Einsiedeln einen Handel mit Rosenkränzen und religiösen Souvenirs.
Im 19. Jahrhundert weitete das Unternehmen seine Aktivitäten aus. Benziger wurde international tätig, mit Filialen in den USA, Frankreich und Deutschland. In enger Wechselwirkung mit der katholischen Kirche entwickelte sich der Verlag zu einem global agierenden, katholischen Medienkonzern.
Mit massenproduzierten Gebetbüchern, Andachtsbildern, Devotionalien und Zeitschriften trug der Verlag massgeblich dazu bei, den katholischen Glauben im Alltag der Gläubigen zu verankern und die Bedeutung der Kirche zu stärken. Heinz Nauers Publikation beleuchtet die Geschichte des Benziger Verlags von seinen Anfängen bis zum Verkauf in den 1990er-Jahren. Die Publikation stützt sich insbesondere auf das umfangreiche und bislang wenig bekannte Nachlassarchiv des Verlags in Einsiedeln.

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Daneben wurde der Bücher- und Zeitschriftenverlag kontinuierlich erweitert. Englische Literatur löste die deutsche ab den 1870er-Jahren zunehmend ab. Der französische Verlag wurde in den 1890er-Jahren völlig aufgegeben. Herausgegeben wurden Schulbücher, Betrachtungsbücher, Katechismen, biblische Geschichten, ab 1872 eine speziell für katholische Schulen geschriebene Serie deutscher Lesebücher, ab 1874 eine erfolgreiche Serie englischer Schulbücher von Richard Gilmour (1824–1891), dem Bischof von Cleveland. In den 1880er-Jahren folgte die Schullesebücherreihe «Catholic National Readers». Hinzu kamen Bücher speziell für Geistliche sowie populäre religiöse Bücher aller Art. Bei den periodischen Schriften zu erwähnen sind in erster Linie das traditionsreiche Blatt «Der Wahrheitsfreund» (ab 1837), das ab 1866 von der Firma Benziger verlegt wurde, der Kalender «Cincinnatier Hinkende Bote» (1862–1906) sowie das Jahrbuch «Catholic Home Annual» (ab 1884). Bereits ab den 1850er-Jahren wurde der «Einsiedler Kalender», der erfolgreichste deutschsprachige Volkskalender seiner Zeit, in einer gezielt auf den amerikanischen Markt angepassten Version in den USA vertrieben. Die Auflage in Amerika betrug bereits nach wenigen Jahren mehr als 50 000 Exemplare. 274Etwas weniger Erfolg beschieden war der Familienzeitschrift «Alte und Neue Welt», die 1866 in den USA und ein Jahr später in Europa lanciert wurde. Die Zeitschrift erreichte insgesamt zwar eine Auflagenzahl von über 70 000 Exemplaren, in den USA stieg die Zahl der verkauften Exemplare aber nie über einige Tausend.

Noch in den 1890er-Jahren galt die Firma Benziger als eines der führenden katholischen Verlagshäuser in den USA. 275Die Zeiten, in denen man von einer Monopolstellung innerhalb des deutsch-amerikanischen Katholizismus profitieren konnte, waren allerdings längst vorbei. Konkurrenzfirmen wie Pustet (ab 1868 in Cincinnati und New York), Herder (ab 1873 in St.Louis) und andere errichteten ebenfalls Filialgeschäfte in den USA. Jay Dolan zählte für die 1890er-Jahre allein in New York insgesamt 68 Verlagshäuser, die katholische Bücher, Zeitschriften und Bilder herausgaben. 276Auch Handelspartner wie die Mayer’sche Kunstanstalt (ab 1888 in New York) nahmen den Vertrieb ihrer Waren in den USA zunehmend in die eigenen Hände.

1897 lösten sich die amerikanischen Benziger-Filialen organisatorisch vom europäischen Mutterhaus. Der Kontakt zwischen den beiden Firmen, die über Verträge miteinander verbunden blieben, und zwischen den Besitzerfamilien brach allerdings nie vollständig ab. Die kirchliche Kunst als Massenprodukt, wie sie Benziger herstellte, war in den USA ab den 1920er-Jahren immer weniger gefragt. 277Im Bereich der katholischen Literatur, Schulbücher und Katechismen behielt die Firma aber eine führende Stellung. Bücher aus dem amerikanischen Benziger Verlag fanden im 20. Jahrhundert via europäische Verlagshäuser als Übersetzungen den Weg zurück nach Europa. 278Die vierte Generation der Verleger aus der Familie Benziger in den USA verkaufte den Verlag 1969 an die Verlagsgruppe Crowell Collier Macmillan. 279Es folgten die Verlegung des Firmensitzes nach Kalifornien und später weitere Übernahmen. Der Name lebt heute im auf katholische Schulliteratur spezialisierten Verlagshaus RCL Benziger mit Sitz in Cincinnati fort. 280

Die Bedeutung der amerikanischen Filialen

In den Familien- und Jubiläumsschriften heisst es gelegentlich, die Firma Benziger habe mit ihren amerikanischen Filialen in erster Linie einen Beitrag zur «Kulturvermittlung» leisten wollen. Die deutschsprachigen Auswanderer sollten in der Neuen Welt weiterhin mit ihrer Herkunftsgesellschaft und dem europäischen Katholizismus in Verbindung bleiben. Die Quellen schweigen sich über eine solche «Kulturmission» weitgehend aus. Dafür treten andere Deutungen in den Vordergrund. Die Firma Benziger befand sich in einem intensiven Konkurrenzkampf mit ähnlich positionierten Firmen vor allem in Deutschland, aber auch in Frankreich, der Schweiz und anderen Ländern Europas. Um ihre Verlagswaren möglichst preiswert anbieten zu können, waren sie auf hohe Auflagen und einen entsprechend ausgelasteten Maschinenpark in ihrer Verlagsanstalt angewiesen. Die Wirtschaftswissenschaften sprechen in diesem Zusammenhang von «positiven Skaleneffekten». Die USA garantierten einen über Jahrzehnte wachsenden Markt. Die Firma Benziger konnte sich mit der vergleichsweise frühen Erschliessung dieses Markts als «first mover» einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. 281Die amerikanischen Filialen unterhielten im 19. Jahrhundert denn auch keine eigenen technischen Betriebe. Wir «müssen zur Basis resp. Hauptbedingung unseres Consenses machen, dass Sie von allen technischen Richtungen (Setzerei, Druckerei etc.) noch sehr lange fern bleiben. In America ist dieser selbsteigene Betrieb nicht so nöthig wie in einem Bergdorf», schrieb die Verlagsleitung im Sommer 1870 nach New York. 282Alle grösseren Druckaufträge liessen die Filialen in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens fast ausschliesslich im Mutterhaus in Einsiedeln ausführen.

Die Verleger erhofften sich von den Filialen eine stabilisierende Wirkung in Krisenzeiten. Vergangene Krisenjahre mit stockendem Absatz – beispielsweise 1816/17 und die späten 1840er-Jahre – waren im Gedächtnis haften geblieben. Vor allem aber fürchtete man Kriege, die den Absatz in Deutschland zum Erliegen bringen und die Arbeitsplätze in Einsiedeln gefährden könnten. Im Frühling 1869 schrieb die Verlagsleitung in Einsiedeln nach New York: «Ein jedes Geschäft sollte aber in seinen Entwicklungen nie so weit gehen das andere auch mit in bedeutenden Anspruch zu nehmen; damit Kriegs- u. Handelsstockungsfälle nie beide Plätze auf einmal übereilen, sondern dann vielmehr das eine dem andern helfen kann.» 283Und wenige Jahre später hiess es in einem anderen Brief: «Vergessen Sie nie: Wir sind u. bleiben ein u. dieselben hier u. dort u. können den Segen beider Welten brauchen u. wollen uns über die Breite unserer Bemühungen nicht misstimmen lassen.» 284Gelegenheiten, sich als solidarisch zu beweisen, gab es mit dem amerikanischen Sezessionskrieg (1861–1865), dem Deutschen Krieg (1866) und dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) reichlich.

Die Gründung der amerikanischen Filialen beruhte also auf einer inneren Logik der Firmenexpansionsstrategie und nicht auf religiösem Zelotismus oder einer wie auch immer gearteten «Kulturmission». Im direkten Umfeld der Firma trugen die Filialgründungen letztlich aber doch zu einer transkontinentalen Kulturvermittlung bei. Vielen Auswanderern aus der Zentralschweiz war die Firma Benziger eine willkommene «Brücke» über den Atlantik. 285Die Firma Benziger stellte Wechsel aus, vermittelte Landsleuten Kontakte in den USA und war eine Anlaufstelle für verschiedenste Anliegen von Immigranten aus Einsiedeln und der Zentralschweiz. So betrieben beispielsweise Einsiedler Einwanderer an verschiedenen Orten in New York und im Mittleren Westen auch kleinere Buchhandlungen, die von Benziger mit Krediten und Verlagswaren unterstützt wurden. 286

Die Firma lässt sich als eine Art Informationskanal begreifen und trug in ihrem Umfeld dazu bei, einen transkontinentalen sozialen Raum zu schaffen. Sie exportierte Verlagswaren nach Amerika, importierte aber auch ein «Stück Amerika» nach Europa. In Amerika lernten die Verleger etwa Modelle rationeller Arbeitsteilung in den Fabriken kennen, die sie in Einsiedeln, zuerst in der Buchbinderei, in Anwendung brachten. Für die Arbeiterschaft in Einsiedeln lag die deutschsprachige «New Yorker Staatszeitung» sowie die «New York Times» zur Lektüre bereit. 287Die Firma Benziger publizierte auch Handbücher speziell für deutschsprachige katholische Amerika-Auswanderer, die neben einer Auswahl von Gebeten und Andachtsübungen umfangreiche Informationen zu Reisezeit, Währung, Landkauf und Verdienstmöglichkeiten in Amerika enthielten. 288

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