Heinz Nauer - Fromme Industrie

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Der Benziger Verlag prägte über mehr als zwei Jahrhunderte die Schweizer Verlagslandschaft. Bereits im 18. Jahrhundert etablierte die Verlegerfamilie im Wallfahrtsort Einsiedeln einen Handel mit Rosenkränzen und religiösen Souvenirs.
Im 19. Jahrhundert weitete das Unternehmen seine Aktivitäten aus. Benziger wurde international tätig, mit Filialen in den USA, Frankreich und Deutschland. In enger Wechselwirkung mit der katholischen Kirche entwickelte sich der Verlag zu einem global agierenden, katholischen Medienkonzern.
Mit massenproduzierten Gebetbüchern, Andachtsbildern, Devotionalien und Zeitschriften trug der Verlag massgeblich dazu bei, den katholischen Glauben im Alltag der Gläubigen zu verankern und die Bedeutung der Kirche zu stärken. Heinz Nauers Publikation beleuchtet die Geschichte des Benziger Verlags von seinen Anfängen bis zum Verkauf in den 1990er-Jahren. Die Publikation stützt sich insbesondere auf das umfangreiche und bislang wenig bekannte Nachlassarchiv des Verlags in Einsiedeln.

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Das Druckereiwesen und überhaupt die Produktions- und Vertriebsverhältnisse von Druckerzeugnissen aller Art entwickelten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ungemein dynamisch. Ständig mussten neue Entwicklungen in diesen Bereichen evaluiert werden. «An allen Ecken habe über versch. Druckverfahren mich erkundigt», schrieb Adelrich B.-Koch im Dezember 1869 von einer Geschäftsreise aus München nach Einsiedeln. Und im folgenden Sommer aus Paris: «Ueber neue Maschinen, Spitzenpressen, Vergoldpressen für chromo Bogen etc. habe diese Tage alle Erkundigungen eingezogen. […] Auf meiner Liste stehen noch Besuche für 4–5 Tage, […] Impr[imerie] Imperial wohin ich spezielle Empfehlung erhielt, ferner Robineau, 3 Maler, verschiedene Mechaniker u. 2 Druckphotogr[aphen] […] aber ich bin prächtig müde u. sehne mich zu den Meinigen.» 251

Mark Casson und Martin Fiedler definierten Unternehmer als Spezialisten, «die über die Fähigkeit verfügen, Informationen mit der Aussicht auf Gewinn zu synthetisieren, indem sie Daten, Konzepte und Ideen auswerten, deren Bedeutung anderen Menschen nicht immer bewusst ist». 252In Anlehnung an Casson und Fiedler lassen sich Geschäftsreisen wie die eben geschilderten als ein wichtiges Bindeglied zwischen Unternehmen und Markt beschreiben. Die Geschäftsreisenden woben unaufhörlich an einem Netz, über das sie Informationsströme in ihr Unternehmen zu lenken versuchten, in der Annahme, diese Informationen gewinnbringend verwerten zu können.

Die Firma Benziger lässt sich dabei als Fixpunkt in einem sozialen Raum verstehen; als Knotenpunkt, an dem die Informationen aus verschiedenen Quellen und Netzwerken zusammenliefen. Dieses Netzwerk war über Generationen geschaffen worden. Einige Verbindungen darin waren alt und stabil, andere Beziehungen, vor allem in Geschäftsbereichen ohne längere Tradition in der Firma, mussten mit viel Aufwand erst geschaffen und etabliert werden.

Der Katholizismus spielte für die Geschäftsexpansion in mehrfacher Hinsicht eine grosse Rolle. Das katholische Revival im 19. Jahrhundert war der Nährboden, auf dem das Unternehmen wachsen konnte. Gute Beziehungen zum Netz von katholischen Institutionen – Pfarreien, Klöster, Bistümer, Vereine, Missionsgesellschaften und andere – waren wichtig für die Distribution der Verlagsware. Auch war das Katholische wichtig für die Repräsentation des Unternehmens (seit 1867 beispielsweise «Typographen des Heiligen Apostolischen Stuhls»). Auf der öffentlich wenig sichtbaren Ebene des Geschäftsalltags hingegen spielte die Konfession eine untergeordnete Rolle. Die Firma Benziger liess sich von der Unterhaltungszeitschrift «Die Gartenlaube» des protestantischen Verlegers Ernst Keil (1816–1878) in Leipzig genauso inspirieren wie von Werken des konservativ-katholischen Malers Melchior Paul von Deschwanden (1811–1881) in Stans. Die Verleger pflegten mit einem schweizerisch-amerikanischen protestantischen Intellektuellen wie Philip Schaff (1819–1893) genauso Kontakt wie mit dem österreichischen Bischof und Professor für Kirchengeschichte Josef Fessler (1813–1872). Sie bezogen die technische Infrastruktur genauso bei katholischen Fabrikanten in Paris wie bei evangelischen in London, New York oder Boston.

Die amerikanischen Filialen

Im Frühling 1853 sandte die Firma Benziger den zwanzigjährigen Adelrich B.-Koch in die USA, um dort eine Filiale zu errichten. Was bewegte die damaligen Geschäftsinhaber, Adelrichs Vater Nikolaus B.-Benziger I und dessen Bruder Josef Karl B.-Meyer, die selbst ihr Leben lang nie einen Fuss auf amerikanische Erde gesetzt hatten, zu diesem Schritt? Weshalb wurden die ersten Filialgeschäfte gerade im weit entfernten New York errichtet und nicht in Paris, Wien, Rom oder London, oder noch naheliegender in einer deutschen Bischofsstadt wie Köln, Regensburg oder Freiburg?

Die Expansion der Firma Benziger über den Atlantik wird verständlich, wenn wir sie in den Kontext der europäischen Auswanderungsgeschichte einbetten. Rund fünfzig Millionen Europäer wanderten zwischen 1850 und 1950 nach Nordamerika aus, davon rund fünf Millionen Deutsche und eine halbe Million Schweizer. 253Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Mehrheit der europäischen Auswanderer Protestanten. Um die Jahrhundertmitte änderte sich das Verhältnis. Nun waren es Massen von Katholiken aus Irland, aber auch aus dem heutigen Deutschland, Polen und einigen Ländern Osteuropas, die vor allem in die USA auswanderten. 254Die Auswanderungsbewegung verlief wellenförmig. In Zeiten landwirtschaftlicher Versorgungsengpässe, etwa nach dem «Jahr ohne Sommer» 1816 bis 1819, während der Kartoffelpest 1847 bis 1854 oder nach der Agrarkrise zwischen 1878 und 1884, verliessen besonders viele Menschen ihre europäische Heimat in Richtung überseeischer Destinationen. 255

Die Gründung der ersten Filiale in den USA im Jahr 1853 fiel also in die Endphase einer Reihe von Jahren mit erhöhten Auswanderungszahlen. Die Firma Benziger folgte den europäischen Auswanderern quasi über den Atlantik und versuchte, unter ihnen einen neuen Absatzmarkt für ihre Firma zu schaffen. Es ist denn auch kein Zufall, dass die Firma Benziger ihre ersten Filialen in New York, Cincinnati und St. Louis errichtete, wo grosse katholische und insbesondere deutschsprachige katholische Gemeinschaften bestanden. 256

Das lokale Umfeld in Einsiedeln begünstigte dabei den Schritt über den Atlantik. Der Bezirk Einsiedeln war schweizweit eine jener Regionen mit den höchsten Auswandererraten. Zwischen 1850 und 1900 wanderten rund 2000 Einsiedler in die USA aus. Man kann davon ausgehen, dass sich in Einsiedeln bereits in der ersten Jahrhunderthälfte eine «Migrationskultur» in die USA herausgebildet hatte. 257Der Entscheid zur Filialgründung in den USA war eng mit dieser bereits bestehenden Tradition der Einsiedler Amerikawanderung verbunden. 258

Die Anfänge der amerikanischen Filialen bis 1860

Mit dem amerikanischen Markt kam die Firma Benziger zum ersten Mal um 1830 in Kontakt, über Auswanderer aus der Region Einsiedeln. Die Familiengeschichte erwähnt insbesondere Franz Joseph Schönbächler, der «ein feuriger Patriot und Freiheitsmann» und «eifriger Lobpreiser des Landes Washingtons und seiner Freiheiten» gewesen sein soll. Schönbächler wanderte Anfang der 1830er-Jahre in die USA aus und liess sich in Louisville, Kentucky, nieder, wo er zusammen mit seiner Frau «eine kleine Handlung» mit Waren aus dem Benziger Verlag betrieb, die er direkt aus Einsiedeln importierte. Schon früher aber soll die Firma Benziger Beziehungen zu Schweizer Auswanderern in Philadelphia und Cincinnati gepflegt haben, die ebenfalls Verlagsware aus Einsiedeln in die USA importierten.

Die frühen Kontakte in die USA erscheinen insgesamt etwas zufällig und wenig koordiniert. Die eigentliche Vorarbeit für die späteren Filialen begann erst mit der Entsendung von Louis Meyer, einem engen Vertrauten der Familie Benziger. Meyer, geboren im französischen Lothringen, kam als junger Mann nach Einsiedeln und war lange Jahre Hauslehrer im Hause Benziger und Schreibkraft im Verlagsgeschäft. Angesteckt vom allgemeinen «Auswanderungsfieber» reiste Meyer 1837, von der Verlegerfamilie ermutigt und von der Firma finanziell unterstützt, zunächst nach Philadelphia und später nach Cincinnati, wo er einen Buchladen mit katholischer Literatur eröffnete. In dieser Zeit scheinen sich die Geschäftsbeziehungen nach Amerika verstetigt zu haben. Die Firma Benziger stand in regem Austausch zu einigen Pfarreien und Missionen, vor allem im Mittleren Westen der USA und insbesondere mit dem Jesuitenorden, der sich intensiv mit der Bildung der Immigrantenbevölkerung beschäftigte. Für die Zeit zwischen 1843 und 1849 sind mehrere umfangreiche Bestellaufträge von Büchern, Bildern, Rosenkränzen und Devotionalien überliefert, die Jesuiten in St. Louis, Missouri, bei Benziger in Einsiedeln tätigten. 259

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