Rolf Tanner - Ein Leben für Ruanda

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1970 reiste sie erstmals nach Ruanda – Margrit Fuchs, 1917 in Windisch geboren und bis zu ihrem 53. Lebensjahr in der Schweiz als kaufmännische Angestellte tätig. In Ruanda engagierte sie sich zunächst als Hausmutter am Sitz des Erzbischofs von Kabgayi. Dann baute sie ein katholisches Begegnungszentrum auf, lancierte Hilfsprojekte für Arme und Strassenkinder und gründete nach dem Bürgerkrieg und Völkermord der 1990er-Jahre ein eigenes Hilfswerk. 2007 kam sie 90-jährig bei einem Autounfall in Ruanda ums Leben. In der Schweiz bekannt sind vor allem Margrit Fuchs' Spendenaktionen. Rolf Tanners Biografie schildert nun erstmals das engagierte Leben der Hilfswerkgründerin. Als ihr Patenkind gelingt es ihm, nahe an Margrit Fuchs' Lebenswelt heranzutreten. Wir begegnen einer Frau, die zwar im zeitbedingten Rollenverständnis der 1940er- und 1950er-Jahre gross wurde, in der zweiten Lebenshälfte aber selbstbestimmt und selbstbewusst ihren eigenen Weg in die private Entwicklungshilfe fand und ging.

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Die SBB beschäftigte 1920 über 300 Personen in Brugg. Allerdings ging ein Teil dieser Arbeitsplätze verloren, nachdem 1928 die Bahn-Reparaturwerkstätte geschlossen wurde. Als Ersatz erhielt Brugg 1938 dafür ein Materialmagazin. Der Name der Bahnstation war lange umstritten und Gegenstand gewissermassen der Urfehde zwischen Bruggern und Windischern: Eingedenk der Tatsache, dass der Bahnhof auf Boden lag, der vor 1863 zu Windisch gehört hatte, wünschten die Windischer, dass der Halt «Brugg-Windisch» oder gar «Windisch-Brugg» lauten sollte. Doch die SBB entschieden sich für die einfachere Variante «Brugg». Anträge auf Namensänderung lehnten sie 1938 und 1948/49 ab. Margrit machte nie einen Hehl aus ihrer Meinung, dass der Bahnhof rechtens zumindest eine Referenz an Windisch in seinem Namen tragen sollte; das Thema kam regelmässig auf. Als Bähnlertochter und eingefleischte Windischerin stand sie ganz klar auf der Seite ihrer Heimatgemeinde.

Die Eisenbahner waren eine besondere Gruppe. Viele von ihnen wohnten in Windisch, sie hatten ihren eigenen Stolz und waren eine bedeutende politische Kraft. Bereits 1909 war der Eisenbahner Rudolf Iseli in den Windischer Gemeinderat gewählt worden, doch die SBB verweigerten ihm vorerst die Bewilligung zur Ausübung eines öffentlichen Amtes. Das änderte sich 1913, als er erneut gewählt wurde. Dann errang die Sozialdemokratische Partei in den ersten Proporzwahlen von 1919 auf Anhieb fast 60 Prozent der Stimmen im Arbeiterdorf Windisch. 1921 ging die Mehrheit im Gemeinderat an die Partei, und nach 1933 besetzte diese zusätzlich das Amt des Gemeindeammanns mit dem erwähnten Iseli. Die Sozialdemokraten nutzten ihre Stellung, um eigene Akzente zu setzen, soweit dies im kommunalen Kompetenzbereich lag: 1927 beschloss die Gemeindeversammlung eine Subventionierung der Arbeitslosenunterstützung, und 1933 kamen die unentgeltliche Geburtshilfe und die Milchabgabe an Schüler hinzu. Auch in anderen Dörfern um Brugg, in denen die Arbeiter der Industriebetriebe wohnten, gewannen die Sozialdemokraten kontinuierlich an Boden, wenn auch nicht im gleichen Ausmass wie in Windisch. Im kleinstädtischen Brugg dagegen hielten sich Freisinnige und Sozialdemokraten die Waage; im Stadtrat dominierten die bürgerlichen Kräfte.

Ab Spätsommer 1930 machten sich in der Schweiz die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise bemerkbar. Die Zahl der Arbeitssuchenden nahm drastisch zu. In Brugg schrumpften die Arbeitsplätze in der Industrie zwischen 1929 und 1936 um fast die Hälfte. Die Maschinenfabrik Brugg AG wurde liquidiert, und die Müller AG, ebenfalls ein Unternehmen im Bereich der Maschinentechnik, kam nur dank kräftiger Zusatzfinanzierung der Banken über die Runden. Die Behörden versuchten, die Krise durch Arbeitsbeschaffungsprogramme und andere Massnahmen zu dämpfen, zum Beispiel wurde die Strasse von Brugg nach Hausen ausgebaut. Nach Fürsprache der Stadt in Bern kam es auch zu einer Erweiterung der Kasernenanlagen der Armee – eine Massnahme, die nicht zuletzt beschäftigungspolitisch motiviert war. Erst mit der Abwertung des Schweizer Frankens nach 1936 flaute die Krise, wenn auch zögerlich, ab.

Doch bereits zogen die Schatten der nächsten grossen Prüfung herauf, jener des Zweiten Weltkriegs. Am 1. September 1939 hingen an öffentlichen Anschlägen die breitflächigen weissen Plakate mit dem roten X, die zur Generalmobilmachung der Armee aufriefen. 80 000 Mann des Grenzschutzes, 430 000 Kampftruppen und 200 000 Hilfsdienstpflichtige rückten schweizweit ein – Tausende auch in Brugg. Frauen, Alte und zum Teil auch Jugendliche sprangen für die abwesenden Männer in die Lücke und übernahmen in der Fabrik und im Büro die Arbeit. Die Industrieanlagen stellten auf kriegsbedingten Minimalbetrieb um. Die Schweiz erlebte einen ersten Boom des Recyclings – wobei das damals noch schön deutsch «Altstoffsammlung» oder «Altwarenwiederverwertung» hiess. Dahinter stand bittere Notwendigkeit angesichts des stockenden Nachschubs aus dem Ausland, nicht etwa ökologisches Bewusstsein. Lebensmittel wurden rationiert, später kam die Verdunkelung in der Nacht dazu. Es waren nervenaufreibende, schwierige Jahre. Umso grösser die Erleichterung, der Jubel, als im Mai 1945 der Krieg in Europa endete. Die Kirchenglocken läuteten, die Menschen tanzten in den Strassen, auch in der Schweiz, die zum Glück einmal mehr verschont geblieben war.

Und dann machte sich die Region auf zum nächsten Aufschwung. Die Wirtschaft florierte schweiz- und weltweit, und das stark industrialisierte Brugg profitierte davon. Die Kabelwerke wurden zum Kern regionaler Wirtschaftspotenz. Die Platzverhältnisse waren für die expandierenden Industriebetriebe oft problematisch. Man wich auf unerschlossene Landreserven aus – in den Brugger Wildischachen, ins benachbarte Birrfeld. Auch ein anderer Engpass machte sich bald bemerkbar: Fach- und Arbeitskräftemangel. Viele Arbeiter wurden aus dem Ausland geholt. 1963 waren 38 Prozent der in Brugg dem Fabrikgesetz unterstellten Arbeitnehmer Fremdarbeiter. In der Spinnerei Kunz wurden immer mehr junge Italienerinnen beschäftigt. Unter der Aufsicht von Nonnen gingen sie an ihrem freien Sonntag an der Reuss spazieren. 1920 hatte der Ausländeranteil in Windisch 7,5 Prozent betragen, bis 1970 kletterte er auf fast 20 Prozent. Die Einwohnerzahlen in der Stadt und in den umliegenden Gemeinden schnellten nochmals in die Höhe. Brugg, das nach dem Zweiten Weltkrieg etwa 5500 Einwohner zählte, wies 1970 9000 aus; Windisch erlebte eine Zunahme von 4500 (1950) auf 7500 (1970). In Windisch erstellte die Eisenbahner-Genossenschaft Mehrfamilienhäuser am Römerhof beim Amphitheater, und die Georg Fischer AG baute im Bodenacker die charakteristischen Hochhaus-Wohnblöcke, die noch heute die «Skyline» im Westen Bruggs dominieren. Auch sonst wandelten sich die Ortsbilder. Das Gebiet zwischen Eisi und Bahnhof in Brugg wurde zunehmend zu einem modernen Geschäftsviertel ausgebaut, so etwa mit dem 1959 eröffneten Kaufhaus Jelmoli.

Die raschen Veränderungen verlangten nach städtebaulicher Planung. Eine Architektengruppe namens team brugg 2000 wollte das Wachstum der Stadt systematisch angehen, Industrie und Wohngebiete sollten ebenso getrennt werden wie Autoverkehr und Fussgänger. Es war eine Zeit der grossen Würfe: Man erwartete für die Schweiz im Jahre 2000 eine Einwohnerzahl von zehn Millionen; allein im Raum Brugg-Baden-Spreitenbach hätten sich 200 000 Menschen geballt. Seitens der Bevölkerung gab es ein überraschend grosses Echo auf die Pläne des team brugg 2000. Doch dann kam es zum grossen Drama. An einer Gemeindeversammlung gab es heftige Kritik an den Bauordnungsplänen der Stadt. Mitten in der Versammlung brach Stadtammann Arthur Müller zusammen – er starb an einem Herzinfarkt. Die Versammlung musste abgebrochen und neu angesetzt werden. Die Stimmberechtigten folgten dem Stadtrat, und so endeten die Pläne des team brugg 2000 schliesslich im Papierkorb.

Unabhängig davon waren beträchtliche Investitionen in öffentliche Bauten und in die Infrastruktur notwendig. Der Strassenverkehr nahm mit der Massenmotorisierung rapide zu. Er wurde zu einer Belastung für die Altstadt, und es gab erste Pläne für Umfahrungen. Windisch seinerseits expandierte in Richtung Hausen mit einem Siedlungsteppich von Einfamilienhäusern und grossen Wohnblöcken. Windisch gewann auch das Tauziehen mit Brugg um den Standort des neuen Technikums. Vor allem Industrielle, die in einer Zeit der Hochkonjunktur begehrte Fachkräfte binden wollten, wünschten sich das Technikum. Mit der Klostermatte konnte Windisch ein einschlägiges Areal zur Verfügung stellen. 1964 bis 1966 entstanden dort die modernistischen Glaskuben des Technikums mit ihren charakteristischen farbenfrohen Kegelskulpturen, die für einige Jahre zu einem regelrechten Markenzeichen wurden.

1970 war die Region Brugg-Windisch voll im Umbruch und im Aufschwung, wie es der Fall gewesen war zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Wie damals herrschten Zukunftsoptimismus und Technikgläubigkeit. Doch wie der Erste Weltkrieg der Euphorie um die Jahrhundertwende ein Ende gesetzt hatte, würgte jetzt die Ölkrise von 1973/74 die Hochkonjunktur ab. Der Umbau von einer Industrie- in eine Informations-und Dienstleistungsgesellschaft begann. Und die Jugendunruhen von 1968 liessen eine soziale Liberalisierung ahnen, die unter zahlreichen Wehen das konservative und oft auch starre Klima der Zwischen- und Nachkriegszeit auflöste. Institutionen wie Wirtschaft, Kirche und Staat mussten sich neu definieren und legitimieren.

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