Rolf Tanner - Ein Leben für Ruanda

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1970 reiste sie erstmals nach Ruanda – Margrit Fuchs, 1917 in Windisch geboren und bis zu ihrem 53. Lebensjahr in der Schweiz als kaufmännische Angestellte tätig. In Ruanda engagierte sie sich zunächst als Hausmutter am Sitz des Erzbischofs von Kabgayi. Dann baute sie ein katholisches Begegnungszentrum auf, lancierte Hilfsprojekte für Arme und Strassenkinder und gründete nach dem Bürgerkrieg und Völkermord der 1990er-Jahre ein eigenes Hilfswerk. 2007 kam sie 90-jährig bei einem Autounfall in Ruanda ums Leben. In der Schweiz bekannt sind vor allem Margrit Fuchs' Spendenaktionen. Rolf Tanners Biografie schildert nun erstmals das engagierte Leben der Hilfswerkgründerin. Als ihr Patenkind gelingt es ihm, nahe an Margrit Fuchs' Lebenswelt heranzutreten. Wir begegnen einer Frau, die zwar im zeitbedingten Rollenverständnis der 1940er- und 1950er-Jahre gross wurde, in der zweiten Lebenshälfte aber selbstbestimmt und selbstbewusst ihren eigenen Weg in die private Entwicklungshilfe fand und ging.

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Die 1914 geborene Elisabeth, auch «Liseli» oder «Lisel» genannt, lernte Damenschneiderin. Doch fühlte sie sich zum geistlichen Leben hingezogen und trat in die Gemeinschaft der Ingenbohler Schwestern ein, wo sie den Schwesternnamen Ida-Rosa annahm und 1945 die Profess – das Gelübde beim endgültigen Ordenseintritt – ablegte. Schwester Ida-Rosa wirkte zuerst als Haushaltungslehrerin in Bremgarten und später in gleicher Funktion in Appenzell und Schwyz. 1961 beorderte man sie ins Mutterhaus nach Ingenbohl zurück, wo sie, als gelernte Damenschneiderin, im Nähzimmer des Klosters und später des Generalats 2ihrer Gemeinschaft von grossem Nutzen war. Das Klosterleben war keine aussergewöhnliche Wahl im weiteren Familienkreis der Fuchs-Hinden: Auch eine etwas ältere Cousine mütterlicherseits, Bertha Mettauer, war Kapuzinerin im Kloster Maria Hilf auf dem zugerischen Gubel; sie nannte sich Schwester Mathilde. Und etliche Jahre später vollzog dann eine Nichte mütterlicherseits den Schritt, den Margrit nicht hatte tun können – oder wollen – und wurde Ordensfrau bei den Ursulinen in Belgien, allerdings nicht in Vilvoorde, sondern in St. Trond.

Elisabeth, oder eben Schwester Ida-Rosa, wird als jene geschildert, die in Wesen und Gemüt ihrer Mutter am meisten glich. Wie letztere, und wie auch Margrit, hatte sie einen sehr guten Sinn für Humor. Nach einem Sturz mit dem Fahrrad, der sie die Strümpfe kostete, schrieb sie in einem augenzwinkernd-feierlichen Ton: «Am 1. Juni 1934 morgens neun Uhr machte Elisabeth Fuchs ihren 1. Sturzflug mit dem Velo in der neuen Strasse.» Und dann, nach dem Fast-Zusammenstoss mit einem Auto: «Ich nahm das Velo, sass auf und fuhr zum Spiess ein paar neue Strümpfe zu holen die [ich] dann gerade dort anzog. Das ist traurig nicht wahr!!!?» Sie hatte auch eine Vorliebe für Anekdoten, Kehrreime und Wortspiele. Dazu muss sie wie Margrit über ein gutes Zahlengedächtnis sowie ein ausgeprägtes Erinnerungsvermögen für Jahrestage und dergleichen verfügt haben. Ihr Neffe erinnert sich, dass sie einmal ihn und seine Frau zum Hochzeitstag anrief und gratulierte. Er selbst habe den Hochzeitstag vergessen gehabt. Trotz ihrer Wahl, ins Kloster zu gehen, war Elisabeth sehr weltoffen. Die Beziehung zwischen Elisabeth und Margrit – den beiden jüngsten im Hause Fuchs – war in Kindheit und Jugendjahren eng: In einem Brief an Margrit betitelt Elisabeth diese als «Mein innigstgeliebter vom Himmel heruntergepurzelter Herzkäfer». Und schliesst das Schreiben mit «…Deine Dich liebende nie vergessende viel an Dich denkende Schwester».

Bei der Namensgebung in den weiteren Familien Fuchs und Hinden fällt auf, dass immer wieder die gleichen Namen auftauchen. Damals folgte die Namensgebung strengen Regeln innerhalb der Familien, wobei Traditionen und die Gedenktage von Heiligen eine grosse Rolle spielten. Fiel die Geburt eines Kindes auf den Gedenktag eines oder einer berühmten und verehrten Heiligen, erhielt das Neugeborene oft dessen oder deren Namen. Bei den Buben war wichtig, dass einer von ihnen den Namen des Vaters weitertrug, vorzugsweise der Erstgeborene, sonst jener Nächstgeborene, der überlebte. Da war kein Platz für falsche Sentimentalitäten – starb der Inhaber eines Vaternamens, wurde der nächstgeborene Sohn wieder auf den Vaternamen getauft.

Auch bei den Mädchen galt die Regel, das älteste nach der Mutter zu benennen, doch wurde das etwas weniger streng gehandhabt. Allerdings kam es bei den Mädchen auch vor, dass eine Generation übersprungen wurde: So wurde Ida Fuchs’ älteste Schwester, Maria Josefa Hinden, nach der Grossmutter mütterlicherseits benannt. Und Josef Fuchs’ älteste Schwester war nach der Grossmutter väterlicherseits benannt. Viele Mädchen wurden zudem gewohnheitsmässig auf den Erstnamen Maria getauft wobei sie im Alltag aber bloss bei ihrem Zweitnamen gerufen wurden. Auch sonst zirkulierten in den Familien Fuchs und Hinden immer wieder gleiche oder ähnliche Namensverbindungen: Ida Fuchs hatte zum Beispiel eine Nichte aus der zweiten Ehe ihres Bruders Alois Albert Hinden, die wie sie mit Vornamen Ida Wilhelmine hiess. Erst wenn der «Vorrat» an familientypischen Namen aufgebraucht war, wagte man etwas Neues: Der erwähnte Alois Albert taufte sein letztes Kind Lidia Franziska – zwei Namen, die bislang im Universum der Hinden nicht aufgetaucht waren. Allerdings war nicht jede Namenswahl von der Tradition diktiert: Josef Fuchs und seine erste Frau Josefa tauften ihr erstes Kind Anna – was zwar damals ein sehr populärer Name war, jedoch bis dahin weder in der Familie Fuchs noch in der Familie Baldesberger vorgekommen war.

Kapitel II

Kindheit, Schulen und Internat in Belgien

Margrit Fuchs kam am 28. März 1917 in der Wohnung der Familie am Kapellenweg 5 in Windisch zur Welt. Die Schwester des Vaters, die in Genf lebte, trug den gleichen Namen wie sie; Margrit war damals ein überaus beliebter Mädchenname, bei Katholiken und Reformierten. Die heilige Margrit oder Margarethe war nämlich eine Märtyrerin aus dem 3. Jahrhundert, die vor allem bei schwangeren Frauen viel Verehrung genoss. Sie versprachen sich von ihrer Fürbitte eine Geburt ohne Schmerzen und Komplikationen. Die heilige Margarethe wird auf Bildern oft mit einem Drachen dargestellt, da sie nach der Legende von einem solchen verschlungen wurde. Sie trug jedoch ein kleines Kreuz bei sich und befreite sich damit unversehrt aus dem Bauch des Untiers – eine gewisse Parallele zu Jonas aus der Bibel, der aus dem Bauch eines Wals wieder ausgespuckt wird. Wie auch ihre Schwester Elisabeth und ihre Stiefschwester Anna wurde Margrit im Familienkreis mit einer Verkleinerungsform, Gritli, angesprochen.

Unter Margrits Spielkameraden waren die Kinder der Familie Knecht, die in der Nähe des Kapellenwegs eine Fuhrhalterei betrieb; unter diesen Kindern war der zwei Jahre jüngere Walter Knecht. Damit war der Grundstein gelegt für eine Beziehung, die Margrit fast ihr ganzes Leben lang begleitete. Auf der Windischer Klosterzelg betrieben einige Frauen seit 1922 einen Kindergarten; ob Margrit diesen besuchte, lässt sich aber nicht feststellen. 1924 wurde sie in der Dorf-Primarschule in Windisch eingeschult. Rund 50 Kinder, Buben und Mädchen gemischt, wurden von einer jungen Lehrerin, Fräulein Matter, in der ersten Klasse unterrichtet. Doch eines Morgens war Fräulein Matter nicht mehr da – sie war mit einem verheirateten Mann durchgebrannt, und zwar nach Argentinien. Für die Kinder war das ein Schock. Die Erwachsenen sprachen nicht offen über die Gründe; man war peinlich berührt und wollte das vor den Kindern nicht ausbreiten. Fräulein Wacker sprang in die Lücke und unterrichtete Margrit bis zur vierten Klasse, danach übernahm für ein Jahr Lehrer Muntwiler. Er war eine markante Persönlichkeit, ein Sozialist, mit überzeugendem Engagement für die Armen und Schwachen. Später wurde er in Zürich Vorsteher des Vormundschaftsamts. Margrit konnte es aber offenbar nicht so gut mit diesem Lehrer Muntwiler. Sie empfand ihn als parteiisch und schrieb dies später dem Umstand zu, dass sie aus einer katholischen Familie stammte. Doch sie muss eine fleissige und intelligente Schülerin gewesen sein, denn 1929 wechselte sie an die Bezirksschule Brugg in die Mädchenklasse. Daneben war sie bereits in der Kirche aktiv; ein Foto aus dieser Zeit zeigt sie als stolze Erstkommunikantin.

Die Bezirksschule in Brugg war eine andere Welt. Schülerinnen und Schüler aus Windisch stellten damals das grösste auswärtige Kontingent: Eine Aufstellung nach Herkunft aus dem Schuljahr 1935/36 zeigt, dass es neben den 150 Schülern aus Brugg 84 aus Windisch gab, dazu weitere 19 aus den «Landgemeinden» des Bezirks. Die Eltern auswärtiger Kinder mussten separat bezahlen. Für die betroffenen Familien war der Besuch der Bezirksschule dadurch mit einem beträchtlichen finanziellen Aufwand verbunden. Einige der Brugger Schülerinnen und Schüler kamen aus recht wohlhabenden Familien; entsprechend auffällig waren die sozialen Unterschiede, etwa bei der Bekleidung oder den Frisuren: Die Windischer Mädchen, darunter auch Margrit, trugen noch Zöpfe, die Bruggerinnen aus vornehmen Häusern hatten modische Kurzhaarschnitte. Hinzu kam, dass Kinder aus katholischen Familien in Windisch gleich doppelt «benachteiligt» waren: einerseits als Windischer, andererseits als Katholiken. In einer nach wie vor überwiegend reformierten Gegend hielten sich die Katholiken in der Öffentlichkeit und in der Schule zurück und versuchten, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Neun Hauptlehrer, alle männlich, sowie einige, teils weibliche, Hilfslehrerinnen und Hilfslehrer, führten ein strenges Regiment an der Schule: Der Unterricht begann jeden Tag um 7 Uhr und dauerte bis 11 Uhr, danach gab es Nachmittagslektionen von 14 bis 16, manchmal auch bis 17 Uhr. Am Dienstagnachmittag standen für die Knaben, in bester Kadettentradition, militärische Übungen, Exerzieren genannt, auf dem Stundenplan, die Mädchen hatten stattdessen Koch- und Haushaltungsschule. Das Pensum und die Fächervielfalt waren beachtlich: In der dritten Klasse galt es, Kenntnisse in 16, in der vierten in 17 Fächern zu erlangen. Die meisten entsprachen den heute noch existierenden Fächern. Mathematik allerdings war unterteilt in Rechnen, Geometrie, Algebra und Buchführung. Für die Mädchen kamen in der dritten Klasse fünf, in der vierten vier Stunden Handarbeit dazu.

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