Bertram Dickerhof - Vom Lieben und vom Sterben

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Der Kern des Christlichen liegt in der Verwandlung des Menschen. Strukturen, Rituale, Moral können dabei unterstützen. Doch das Entscheidende auf diesem Weg sieht Bertram Dickerhof im bewussten Durchleben von Grenzsituationen.
Diese legen das Illusionäre und Selbstsüchtige des eigenen Strebens offen. Wird das vom Menschen erkannt und angenommen, «stirbt» sein bisheriges Selbstverständnis und sein wahrer Grund öffnet sich. Es ist der Grund aller Wirklichkeit: unbedingte Liebe, eine Liebe, die ihn dazu befreit, aus der Einheit mit diesem Grund zu leben und darin bleibende Erfüllung zu finden.
Das Aushalten an Grenzen bedarf der Einübung. Ihr Ort ist das Beten im Geist des Vaterunsers und der Seligpreisungen – ein Beten, das im Innewerden verweilt, unterscheidet und so in den Alltag hineinwirkt.

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Nicht aber so Jesus Christus, der in das Missfällige – seine Passion – hineingeht und so – und nur so – seine Herrlichkeit erlangt, die jedes Gefällige über-erfüllt.

Das heißt nun nicht, dass das Evangelium uns ganz generell zum Leiden auffordert. Es geht ihm nicht um eine süßliche Leidenssüchtigkeit; eine solche ist schräg! Es geht auch nicht um die Anpreisung von Opfern, die man suchen und bringen soll. Sondern, und darin besteht das zweite Fazit aus unserem Osterevangelium, es geht um die Entmachtung des Prinzips, das Gefällige zu erstreben und das Missfällige zu vermeiden oder abzuwehren. Die Jüngerinnen und Jünger Jesu waren vor Ostern selbstverständlich in diesem Prinzip gefangen. Auferstehung kann jedoch nur vernehmen und erfahren, wem die Fesseln dieses Prinzips gelockert worden sind. Insofern geht es dem Evangelium um die Entkoppelung einer gegebenen, irgendwie unangenehm anmutenden Situation von einem spontanen, quasi automatischen Verhalten, das darauf zielt, die von der Situation ausgelösten Empfindungen nicht spüren und erleben zu müssen. Durchbrochen werden soll die Automatik. An ihre Stelle sollen Bewusstheit und Freiheit treten. Die Bergpredigt (Mt 5) ist voll von Beispielen solcher Automatismen, die im nächsten Kapitel ausführlicher untersucht werden: Da ist ein Feind – und sofort wird er gehasst und bekämpft; da kränkt mich einer – und spontan schimpfe ich auf ihn; da ist meine Partnerschaft unbefriedigend – und schon will ich ihn oder sie loswerden. Bei alledem ist die Aufmerksamkeit dessen, der in der missfälligen Situation ist, draußen: beim andern, bei den zu ergreifenden Maßnahmen … überall, nur nicht bei sich selbst und den eigenen Empfindungen. Die Entkoppelung besteht daher gerade darin, innezuhalten, d. h. sich nach innen zu wenden und seiner inneren Bewegungen, also seiner Gedanken, Gefühle, Impulse, Wünsche innezuwerden, die mit der unangenehm anmutenden Situation verbunden sind. In den Beispielen: die Wirkung der Feindschaft oder der Kränkung in seinen Gefühlen und Impulsen zu merken und dabei auszuhalten; den Ärger zu durchleben, statt ihn abzureagieren; sich die Frustration über die unbefriedigende Partnerschaft eingestehen, um zur Frage nach dem eigenen Beitrag gelangen zu können. Unsere Frauen aus den Osterevangelien sind ein Vorbild, was diese Entkoppelung angeht. Sie gehen in ihre Passion hinein. Sie setzen sich dem Kreuzestod Jesu aus; sie sind bei seiner Beisetzung dabei; ja, sie gehen in sein Grab hinein und erleiden dort ungeschützt alles, was die Endgültigkeit ihres Verlustes in ihrem Inneren auslöst. Sieht Markus in diesem entkoppelten Verhalten, das in das Unangenehme des Lebens aus Liebe und Sehnsucht hineingeht, die entscheidende Disposition für das Entstehen des Osterglaubens? Jedenfalls scheint es so, denn er lässt sein Evangelium mit dem Hineingehen ins Grab enden. Dennoch bedeutet Entkoppelung nun nicht, für immer in seinen negativen Gefühlen festzusitzen und auf jedes Handeln zu verzichten. Im Spüren, Fühlen, Erleben, Wahrnehmen seiner inneren Bewegungen bewusst zu verweilen verwandelt den Menschen. Der zweite Schluss des Markusevangeliums (Mk 16,9–20) zeigt dies: Die Verwandlung der Hineingehenden befähigt sie zur Begegnung, in der sich die Erscheinung des Auferstandenen im Alltag realisiert und letztlich das Tun vollzieht, das der Auferstandene ihnen aufträgt : Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung! (Mk 16,15).

Und schließlich ist noch ein drittes Fazit aus dem markinischen Osterevangelium zu ziehen: In das Missfällige hineingehen wie die Frauen, indem sie beim Kreuz Jesu stehen, bei seiner Grablegung dabei sind und schließlich sogar in das Grab selbst eintreten, kann nur, wer sich genügend sicher fühlt. Bei den Frauen ist eine „Stimmung“ da, die überzeugt ist, dass ihnen letztlich nichts passieren kann, was immer auch geschieht. Sie fühlen sich angenommen und bejaht. Sie reden sich das nicht ein oder reißen sich zusammen. Es geschieht mit ihnen. Unser Text drückt dies aus durch diese kleinen Fügungen: Der Stein, der Sorge bereitet hatte, ist weg; die ganze Szenerie atmet Neubeginn, Frische, Energie: Alles Dunkel ist vertrieben; im Grab werden sie geleitet von dem jungen Mann bzw. Engel, der sich ihnen verständnisvoll zuwendet. Durch all das teilt sich den Frauen ein Gefühl unbedingten Gehalten- und Angenommenseins mit, göttliche Liebe, die Basis des ganzen Prozesses. Damit stellt sich die Frage, wieweit die Sehnsucht nach der Erfüllung über alles hinaus letztlich Sehnsucht nach dieser unbedingten Liebe ist.

Exkurs: War das leere Grab tatsächlich leer?

Diese Frage konnte bisher offenbleiben, weil der Osterglaube sich nicht aus dem Faktum eines leeren Grabes ableiten lässt. In der Tat spielt das leere Grab weder in den Osterzeugnissen vor Paulus noch bei Paulus selbst eine Rolle. Röm 6,4 und 1 Kor 15,4 sind die beiden einzigen paulinischen Stellen, die überhaupt das Begraben-Sein Jesu erwähnen. Die Frage, ob das Grab am Ostermorgen leer war oder nicht, kommt in den neutestamentlichen Texten erst nach 70 n. Chr. auf. Für uns heute ist sie nicht eindeutig zu beantworten. Der Sachverhalt ist nicht mehr zu überprüfen. Aber die Argumente zu den möglichen Positionen sollen vorgestellt werden, so dass Leserin und Leser sich selbst ein Bild machen können.

Für die moderne Wissenschaft wird das Grab Jesu am Ostermorgen schwerlich leer gewesen sein. Aber auch die Wissenschaft kennt Irregularitäten. Ob das Licht als Welle oder als Teilchenstrom gedeutet wird, in jedem Fall gibt es Phänomene, die gegenüber der jeweiligen Deutung irregulär sind. Quanten, kleinen Materieteilchen, ist keine genaue Raum-Zeit-Stelle zuzuordnen. Der Urknall selbst ist eine Irregularität, nur seine Auswirkungen sind wissenschaftlicher Forschung zugänglich, nicht aber er selbst. Hinzu kommt, dass Wissenschaft nur allgemeine Aussagen machen kann: Der Einzelfall kann von der allgemeinen Gesetzmäßigkeit abweichen.

In seiner Pfingstpredigt (Apg 2,29–32) insinuiert Petrus die Leerheit des Grabes Jesu: David habe prophezeit, dass einer seiner Nachkommen, im Gegensatz zu ihm selbst, nicht der Unterwelt preisgegeben und sein Leib die Verwesung nicht schauen werde (Ps 16,10). Dieser Nachkomme sei Jesus, und sie, die Apostel, seien Zeugen dafür. Daraus folgt, dass Jesu Leib die Verwesung nicht schaut, sein Grab also leer ist, auch wenn das ausdrücklich nicht gesagt wird.

Wäre das Grab nicht leer gewesen, hätte es mit der Verkündigung der Auferstehung schwer werden können. Denn der Hebräer unterscheidet traditionell nicht zwischen Leib und Seele. Eine Auferstehung von den Toten ist für ihn mit der Belebung seines irdischen Leibes verbunden. Noch im nach 160 v. Chr. geschriebenen 2. Buch der Makkabäer (2 Makk 7) finden wir einen Niederschlag dieser Überzeugung. Ein Gefolterter hofft, zu ewigem Leben auferweckt zu werden, und zwar mit unversehrtem irdischem Leib. Wäre Gegnern der Auferstehungsverkündigung der Nachweis gelungen, dass der Leichnam Jesu im Grab liegt, hätte die Botschaft dann Glauben finden können? Von den daraus sich ergebenden Kontroversen findet sich jedoch in der Überlieferung keine Spur.

Andererseits hat natürlich auch in Israel hellenistisches Gedankengut Einzug gehalten, das Auferstehung ohne Wiederherstellung des irdischen Leibes denken konnte. So erhofft Ijob bereits im spätestens 200 v. Chr. vorliegenden gleichnamigen Buch (19,25–27) die Schau Gottes außerhalb eines irdischen Leibes: Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. Und im zwischen 80 und 30 v. Chr. erschienenen Buch der Weisheit wird von den Seelen der Gerechten gesprochen, die in Gottes Hand sind und [die] keine Qualberühren [kann]. Sie sind in Friedenihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit (Weish 3,1–4). Diese Texte können ein Leben nach dem Tod ohne den irdischen Leib denken. Und auch Jesus geht unter Zustimmung eines pharisäischen Schriftgelehrten (Mk 12,28) davon aus, dass die von den Toten Auferstandenen wie Engel im Himmel sind (Mk 12,25) und nicht mehr benötigen, was einmal ihr irdischer Leib war. Darf man nach über 300 Jahren hellenistischer Beeinflussung annehmen, dass für die meisten Zeitgenossen Jesu die Frage des leeren Grabes nicht mehr relevant war? Schon gar nicht angesichts der Verkündigung einer Auferstehung, deren Ton ja nicht auf dem persönlichen Fortleben Jesu liegt, sondern darauf, dass dieser Jesus aus Nazareth der Herr und Messias (Apg 2,36) ist, [den ihr] durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht (Apg 2,23) habt, dass er der Sohn Gottes ist, der Kunde gebracht hat vom „Vater“, der Gottheit, deren Namen kein Zeitgenosse Jesu wagte auszusprechen.

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