Werner Ort - Heinrich Zschokke 1771-1848

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Heinrich Zschokke war ein Pionier der modernen Schweiz und eine ihrer wichtigsten publizistischen Stimmen. Der Magdeburger schrieb schon als Jugendlicher Theaterstücke, kam mitten in einer erfolgreichen Karriere als Schriftsteller und Dramatiker 1795 in die Schweiz und verschrieb sich in der Helvetischen Revolution dem neuen Staat mit Haut und Haar. Zschokke fand seine Bleibe in Aarau, von wo aus er als geistreicher Autor, Politiker und Erzieher die ersten Jahrzehnte des jungen Kantons Aargau und der Eidgenossenschaft prägte. Er engagierte sich Zeit seines Lebens für eine liberale und sozialverantwortliche Gesellschaft und gab dieser Idee in seinen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern eine machtvolle Stimme, die in ganz Europa gehört wurde.

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Steinbart, «der bedeutendste Sozialethiker der mitteleuropäischen Spätaufklärung», 25ein Schüler des Philosophen Alexander Gottlieb Baumgarten (1714–1762), der bis zu seinem Tod an der Viadrina gelehrt hatte, war kein Freund des kunstmässigen Spaltens und Zergliederns der Begriffe «bis in solche kleine Theile [...], die nicht mehr mit dem blossen Verstande, sondern nur vermittelst dazu ganz eigentlich zugespitzter technischer Redformeln annoch gefaßt werden können». 26Er zweifelte an der Alltagstauglichkeit von Theorien und hielt «die gesundere und practische Philosophie des Gemeinsinns» der «Unfruchtbarkeit und Unsicherheit der transcendenten Speculationen» entgegen. Sein kaum zu überschätzender Einfluss auf seine Studenten zeigt sich darin, dass Zschokke diese Haltung Steinbarts übernahm. 27

Im Zschokke-Nachlass befinden sich drei Nachschriften von Vorlesungen Steinbarts, die über seinen Studienfreund Johann Gabriel Schäffer (1768–1842) Jahrzehnte später an ihn zurückgelangten. 28Die beiden philosophischen Vorlesungen zum praktischen Vernunftgebrauch und zur Frage des Geschmacks 29hatte sich Zschokke bestimmt auch nicht entgehen lassen, aber da ein Lehrbuch vorlag, brauchte er nicht mitzuschreiben. Dagegen haben wir aus dem ersten Semester seine sechzigseitige Niederschrift «Über die Symbola und symbolischen Schriften der christlichen Kirchpartheien und der lutherischen insonderheit». 30

Dies war eine Pflichtvorlesung für die Theologiestudenten, aber für Steinbart ein heikles Thema, um das heftige Debatten geführt wurden: Welche Aussagen und Schriften sollten als Dogmen einer Konfession gelten? Musste man sie predigen und glauben, selbst wenn sie dem gesunden Menschenverstand, den Naturgesetzen, der Lebenserfahrung und der philosophischen Ethik widersprachen? Steinbart, der vom englischen Empiristen John Locke und von der Idee des common sense, des gesunden Menschenverstands geprägt war, machte kein Hehl daraus, dass ihm dies schwer fiel. Die allgemeine christliche Kirche bedürfe keiner Bekenntnisse ausser dem Satz: «Jesus ist der Christus, auf welchen die Apostel getauft haben», und das Neue Testament sei ihre einzige Grundlage. Nur Kirchenparteien bedürften zu ihrer Abgrenzung voneinander zusätzlicher Symbole und symbolischer Schriften. 31

Steinbart wich einer Konfrontation mit der Orthodoxie aus, indem er erklärte, er trage seine Ansichten historisch vor, ohne über die Richtigkeit der Grundsätze der einzelnen Kirchenparteien zu urteilen. 32Tatsächlich stellte er die Glaubenssätze der verschiedenen christlichen Kirchen einfach nebeneinander, von der evangelischen über die griechische bis zu den anabaptistischen. Es sei Sache der Pastoraltheologie, erklärte er am Schluss seiner Vorlesung, dazu Stellung zu nehmen und ausführlich von «der Autorität und dem Gebrauch der symbol[ischen] Schriften in unseren Tagen, besonders in wiefern sie das Gewissen der Protestantischen Lehrer einschränken», zu sprechen. 33

Steinbart legte biblische Texte aus, ohne Rücksicht auf kirchliche Autoritäten oder Traditionen zu nehmen; er nannte Theologen, die wie er vorgingen, «exegetische Aufklärer», welche «durchaus auf den Geist des Christentums oder praktischer Gottseligkeit dringen und die hinzuphilosophierten metaphysischen Lehrbestimmungen des Systems von der Lehre Christi unterscheiden, übrigens jedem es überlassen, in solchen spekulativen Dingen zu denken, wie er es zur Ehre Gottes und Christi nach seiner Philosophie am gemäßesten findet». 34In diesem Sinn hielt er auch seine Vorlesungen. Was er als Irrtum betrachtete, wollte er nicht als Wahrheit ausgeben, auch wenn es von einer Kirche mit dem Siegel des göttlichen Ursprungs versehen wurde. Damit stellte er sich quer zur orthodoxen Strömung in der Theologie, die nach dem Tod von Friedrich II., der jeden nach seiner Façon selig werden lassen wollte, die Politik beherrschte.

Im Wintersemester 1790/91 und im darauf folgenden Sommersemester belegte Zschokke täglich um zehn Uhr Steinbarts zweiteilige Vorlesung «Einführung in die christliche Theologie für Lutheraner». Auch hier liegt, in zwei Quartbänden, Zschokkes Mitschrift vor. Es war Steinbarts theologische Grund- und Hauptvorlesung, die er alle zwei Jahre wiederholte. Darin vermittelte er einen Überblick über die Geschichte der christlich-jüdischen Theologie. Die griechische Philosophie behandelte er ausführlicher als die hebräische Bibel, wie das Alte Testament damals oft genannt wurde. Theologie in einem weiteren Sinn war für Steinbart die Beschäftigung mit den Grundfragen der Existenz. Antworten darauf gab das Leben Jesu’. Nach einem Streifzug zur Entstehung des Christentums und quer durch die Kirchengeschichte bis zur Gegenwart beendete Steinbart den ersten, historischen Teil mit einer Charakteristik der für den aufgeklärten Theologen wichtigsten Denker der unmittelbaren Vergangenheit, darunter auch die französischen Freigeister Voltaire, Diderot, Helvetius und Rousseau.

Steinbart wusste, was seine Studenten von seinen Vorlesungen erwarteten. Obwohl er angeblich keine eigene Lehrmeinung vertrat und sich auch in der Philosophie nicht in Streitigkeiten der verschiedenen Schulen einmischen wollte, besass er doch eine deutliche Vorstellung von der Wahrheit: seine Glückseligkeitslehre. Also baute er sie auch hier ein. Bereits im ersten Abschnitt, vom Zweck der Religionen überhaupt, erklärte er die Religion zur höheren Glückseligkeitslehre. Zschokke folgte ihm darin und machte sich Steinbarts Ansicht für seine Weltanschauung zu eigen, hatte aber einen Vorbehalt, den er als Anmerkung in seine Vorlesungsnotizen eintrug: Falls die Existenz Gottes und ein Leben nach dem Tod die notwendigen Voraussetzungen waren, um die Menschen der höchsten Glückseligkeit zu versichern, wie können wir dann zuversichtlich sein, dieses erstrebte Ziel wirklich zu erreichen, solange wir von Gott und vom Jenseits keine positive Gewissheit haben? 35

Im zweiten, dogmatischen Teil behandelte Steinbart die Lehre von der heiligen Schrift als Erkenntnisquelle der christlichen Theologie, ging aber nicht auf die verschiedenen Bücher im einzelnen ein, sondern referierte auch hier über grundsätzliche Fragen und den Umgang mit der Bibel. Da er sich darin auch mit der Lehre von Gott, den Beweisen seiner Existenz und seinen Eigenschaften befasste, sprach man von Dogmatik, und so ist dieser zweiteilige Vorlesungszyklus auf dem Buchrücken von Zschokkes Notizen mit «Steinbarts Dogmatik I» und «Steinbarts Dogmatik II» beschriftet.

Dass diese Vorlesung über die Fakultätsgrenzen hinaus Beachtung fand, belegt ein Brief von Zschokkes Studienfreund Theodor Heinrich Burchardt, dem Landsberger Justizrat, der sich noch 1845 erinnerte, Steinbarts Dogmatik mitverfolgt zu haben, zwar nicht als Hörer – dazu fehlte ihm die Zeit –, sondern nach der Mitschrift eines Kommilitonen. 36Viel von seiner religiösen Denkweise, die damals von Steinbart mitgeprägt wurde, schrieb er, habe er auch in Zschokkes «Selbstschau» wieder gefunden. Man kann behaupten, dass Steinbart einer ganzen Generation von Studenten an der Viadrina seinen Stempel aufdrückte.

Das ehemalige Kollegienhaus der Viadrina wo sich auch die - фото 20

Das ehemalige Kollegienhaus der Viadrina, wo sich auch die Universitätsbibliothek befand. Hier ging Zschokke ein und aus. Heute ist hier das Frankfurter Stadtarchiv.

Dass der Mensch das, was er tun solle, auch wolle, da es seinem innersten Wesen entspreche, war Steinbarts Botschaft an die Studierenden. Alle Tugend müsse williger innerer Trieb sein. Im Satz «Du sollst gern wollen!» liege die Idee unseres Strebens, schrieb er Zschokke in seinem einzigen noch vorhandenen Brief. 37Steinbart, der sich eher am Leben orientierte als an absoluten Begriffen, bemerkte zu Kants moralischem Gesetz ironisch: «Der Magen hat auch seinen kategorischen Imperativ: Befriedige mich!» 38

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