Wunibald Müller - Der Letzte macht das Licht aus?

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Die Kirche befindet sich im rasanten Absturz. Gerade durch seine Arbeit als Leiter des Recollectiohauses ist Wunibald Müller in den letzten 25 Jahren einer Kirche begegnet, die zunehmend morsch, hinfällig und einsturzgefährdet ist.
Doch welch ein Reichtum, welch tiefe Erfahrung gingen uns verloren, gäbe es die Kirche nicht mehr?! Vielleicht muss aber andererseits vieles von dem, was wir bisher unter Kirche verstanden haben, vergehen, zusammenbrechen, damit wieder mehr in den Blick gerät, worum es geht. Denn das ist es, was Kirche ausmacht: Menschen, die beten, die lieben, die da sind für die anderen, die sich treffen in «seinem Namen» und dabei erfahren, dass «er» mitten unter ihnen ist.
Keine Rezepte oder gar Lösungen angesichts der schwierigen Situation, aber spirituell und psychologisch ausgerichtete Anregungen und Ermutigungen wider die Angst und Resignation.

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Traurig bin ich, weil ich diesen Bischof sehr schätze. Er sich wirklich hingegeben hat und auch durch Rückschläge sich nicht hat entmutigen lassen, Reformen in der Kirche voranzutreiben. Auch hat er immer den konkreten Menschen im Blick gehabt, hat sich fair gegenüber kirchlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verhalten, die in Schwierigkeiten geraten sind, weil sie sich nicht entsprechend den kirchlichen Normen verhalten haben. Es macht mich traurig, dass ein Amt jemanden so entstellen und blind für die eigenen dunklen Flecken machen kann. Er sagte einmal, das Amt eines Bischofs mache einen auch demütig. Davon spüre ich bei ihm wenig.

„Von nun an geht’s bergab“

Für mich ist dieser Bischof ein Beispiel für eine Kirche, ein Verständnis von Kirche und Leitung in der Kirche, die zunehmend der Vergangenheit angehören. Er wirkt wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten, in der die Kirche noch etwas darstellte, da und dort gar noch als ecclesia triumphans glänzen konnte. Diese Zeit ist vorbei, und es ist gut, dass sie vorbei ist. Aber auch gesamtgesellschaftlich spielen die großen Kirchen eine immer geringere Rolle. Darüber kann auch ihre äußere Präsenz in Form von kirchlichen Gebäuden oder medialen Großereignissen, wenn ein Papstbesuch ansteht, nicht hinwegtäuschen.

Vor einiger Zeit besuchte ich an einem hohen kirchlichen Festtag den Vespergottesdienst in einer Klosterkirche. Knapp 20 Gottesdienstbesucher waren anwesend. Dann zogen feierlich die Mönche ein, am Schluss der Abt mit Mitra und goldbesetztem Abtsstab. Bei mir löste das gemischte Gefühle aus. Ja, warum nicht feierlich und getragen? Doch es kam mir auch vor wie ein Geschehen aus einer anderen Welt oder eine Art Puppenspiel. Vor allem aber erinnerte es mich an eine Kirche, die etwas darstellte, es auch verstand, etwas darzustellen, die Einfluss und Macht hatte, von der heute aber nur noch Relikte übriggeblieben sind.

Diese Kirche befindet sich im rasanten Absturz. Man muss es so klar sagen, will man nicht länger den Kopf in den Sand stecken. „Von nun an geht’s bergab“, heißt es in einem Schlager von Hildegard Knef, den die Älteren vielleicht noch kennen. Genau das trifft auf die Kirche zu. Ich begegne zunehmend einer Kirche, die morsch, hinfällig, einsturzgefährdet ist. Sie erinnert an ein krankes System, das dabei ist, einzustürzen trotz vielfältiger Versuche, es mit immer neuen Stützvorrichtungen davor zu bewahren.

Angesichts dieser Situation mutet es mich eigenartig an, mitzubekommen, wie die Leitungen in den Diözesen immer schneller neue Planungen vorlegen, wie dieser Trend gestoppt werden, wie auf ihn reagiert werden kann. Doch noch ehe die darin geforderten Veränderungen durchgeführt werden können, sind diese Planungen schon zur Makulatur geworden, also zu etwas, das nur noch für den Papierkorb taugt, und man sieht sich gezwungen, wieder neue Überlegungen anzustellen, um der Misere begegnen zu können.

Manche mögen das, was ich hier sage, nicht gerne hören. Ich erinnere mich an einen Vortrag, den ich für kirchliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einer großen bayerischen Diözese hielt. Viele stimmten mir zu, dass die Kirche sich in einer großen Krise befindet. Andere wieder verwiesen auf ihre Erfahrungen in ihren Gemeinden, in denen der Gottesdienst weiterhin gut besucht ist, und auch ein reges Gemeindeleben herrscht. Das ist natürlich schön und soll nicht schlechtgeredet werden. Auch kann sich darin vielleicht zeigen, wie Kirche vor Ort aussieht oder aussehen wird, die eine Chance hat, auch in Zukunft am Leben zu bleiben. Zugleich kann es aber auch sein, dass dort, wo es jetzt um das Gemeindeleben noch einigermaßen gut bestellt ist, der Zerfall einfach nur langsamer vonstattengeht, Traditionen, die anderswo längst schon obsolet geworden sind, sich hier – noch – als robuster erweisen.

Der Wirklichkeit ins Gesicht sehen

Wenn wir uns nichts vormachen und genauer hinschauen, wie dramatisch sich in den letzten Jahren die Gesamtsituation der Kirche verändert hat, dann muss man den Eindruck gewinnen, dass in der katholischen Kirche so langsam die Lichter ausgehen. Jüngstes Beispiel: die Zahlen der Priesterweihen in Deutschland im Jahr 2016. Sie bewegen sich, ohne dass man anscheinend etwas dagegen machen kann, in Richtung null. Wer der Wirklichkeit ins Gesicht sieht, der muss zur Kenntnis nehmen, dass selbst an Weihnachten die Gotteshäuser sich nicht mehr füllen, überhaupt die Zahl der Gottesdienstbesucher am Sonntag auch in der katholischen Kirche immer mehr auf die Größe zusammenschrumpft, wie man es in der Regel von den Protestanten her kannte.

Jeder Seelsorger, jede Seelsorgerin wird zahllose Beispiele aus seinem/ihrem Erfahrungsbereich nennen können, bei denen sie die Erfahrung machen, dass so langsam die Lichter ausgehen, das Interesse an Gott, an Kirche, an ihrer Arbeit gegen null geht. Was der Münsteraner Priester Thomas Frings, der sich vorerst von seiner Diözese verabschiedet und in ein Kloster zurückgezogen hat, in seinem Aufruf „Kurskorrektur“ schreibt, bringt vieles auf den Punkt, was in der Kirche und in der Seelsorge im Argen liegt. Mit dem, was er sagt, spricht er vielen Seelsorgern aus dem Herzen. Sie haben wie er längst die Hoffnung aufgegeben, dass die Saat, die sie gesät haben, einmal aufgeht. Sie haben den Glauben verloren, dass der Weg, den sie als Gemeindeseelsorger einst mit Freude und Engagement gegangen sind, in die Zukunft weist.

Viele dieser Seelsorger stehen im Unterschied zu Pfarrer Frings – noch! – als „Verfügungsmasse“ einer Kirche bereit, „die auf allen Ebenen mehr an ihrer Vergangenheit arbeitet als an ihrer Zukunft“. Sie tun ihren Dienst, aber nicht wenigen unter ihnen ist ihr Herz schon lange nicht mehr so beteiligt, wie das einmal der Fall war. Sie bedienen äußerlich die Tradition, die Erwartungen derer, die sich der Tradition verpflichtet fühlen, innerlich ziehen sie sich aber immer mehr zurück. Ihre Zahl nimmt nach meinen Erfahrungen zu. Da kann auch die großangelegte Seesorgestudie nicht darüber hinwegtäuschen, die den Eindruck erweckt, als sei es mit der Grundstimmung und Grundzufriedenheit unter den Seelsorgern und Seelsorgerinnen insgesamt doch ganz gut bestellt.

Ein offener Brief von elf Kölner Priestern hat ein großes öffentliches Interesse gefunden. Darin beklagen sie unter anderem, dass die Frage nach Gott bei vielen Menschen hierzulande kein Thema mehr ist, dass außerhalb der „Erstkommunion-Saison“ kaum noch Kinder und junge Familien zum Gottesdienst kommen und viele Jugendliche und Erwachsene, wenn überhaupt, nur noch punktuell am Leben unserer Gemeinden teilnehmen, obwohl sie sich gerade für junge Familien jahrzehntelang engagiert haben. Sie fordern ein Umdenken in der Pastoralplanung. Kirche muss für sie vor Ort zu finden und zu sprechen sein, die Leitung der Gemeinde gehört dahin, „wo der Kirchturm steht und die Glocken läuten“.

Wenn man das hört und beobachtet, wie vieles immer schneller verschwindet, wundert es einen nicht, wenn bei manchen so langsam das Gefühl aufkommt, dass in der Kirche das Licht ausgeht. Mich erinnert das an einen Song von Reinhard Mey, in dem er die Schließung von „Schraders Filmpalast“ beschreibt; da heißt es: „Die Türen sind verschlossen, der Schaukasten ist leer. Die Leuchtschrift ist zerschlagen. […] Die Hauswand bunt besprüht, da steht verwaschen und verblasst: Der Letzte macht das Licht aus in Schraders Filmpalast.“

Wenn man augenblicklich mitbekommt, wie viele Ordensgemeinschaften ein Haus nach dem anderen schließen, eine Gemeinschaft nach der anderen aufgelöst wird, wie viele Kirchengemeinden ihre Selbstständigkeit verlieren, wie viele Kirchen geschlossen werden, dann ist das brutale Wirklichkeit.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Kirche sich schon dem ganzen Ausmaß der Krise wirklich gestellt hat, ja wirklich bereit ist, sich ihr zu stellen, oder es doch lieber vorzieht, darüber hinwegzuschauen. Wie auch immer: Die Wirklichkeit wird sie irgendwann einholen. Manche unter denen, die in besonderer Weise in der Kirche Verantwortung haben, wissen das längst, sprechen auch offen darüber. Andere wieder wollen es nicht wahrhaben, verdrängen es, machen einfach so weiter.

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