Eva von Wyl - Ready to Eat

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Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten sich unter dem Einfluss der amerikanischen Konsumgesellschaft die Essgewohnheiten in der Schweiz. So stieg die Zürcher Firma Zweifel Ende der 1950er-Jahre in die Produktion von Pommes-Chips ein und importierte nicht nur das Produkt, sondern auch die Herstellungsmethoden und das Marketing aus Amerika. Auch die Hafermühle Lützelflüh trieb die Imitation des American Way of Life emsig voran. Und mit Vivi-Kola stellte ein Eglisauer Unternehmen dem übermächtigen Coca-Cola eine Schweizer Variante entgegen. Die Amerika-Euphorie hielt so lange an, wie Schweizer Firmen amerikanische Produkte imitierten. Versuchte hingegen ein amerikanischer Konzern, sich hier niederzulassen, wurde er heftig bekämpft. Eva Maria von Wyls Buch ist insofern nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Schweizer Ernährungsgeschichte, sondern auch zur immer wiederkehrenden Debatte um kulturelle und wirtschaftliche Fremdeinflüsse.

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Auch wenn die Menschen der 1950er- und 1960er-Jahre womöglich (noch) nicht diesem Bild der amerikanischen Essgewohnheiten und des American way of life folgten, so werden daran aber Aspekte des amerikanischen Ernährungsstils deutlich, die sich bereits in der Mitte des Jahrhunderts herausbildeten: erstens die Vorliebe für kalorienreiche Menüs mit viel Fleisch, Fett und Zucker. Der Eiweissverbrauch blieb zwar konstant hoch, jedoch assen die Amerikaner am Ende der 1960er-Jahre fast 30 Prozent mehr Fett als ihre Grosseltern und reichlich Zucker. 156

Zweitens das Phänomen der Restaurantketten mit ihren immer gleichen, simplen Menüs und dem Versprechen der gleichbleibenden Qualität. Diese Restaurantketten trugen nicht nur zur Vereinheitlichung und zur Herausbildung einer amerikanischen Küche bei, sie sorgen mit ihren identischen Speisekarten, den immer gleichen Einrichtungen und Dienstleistungen auch dafür, dass sich die Amerikanerinnen und Amerikaner überall, wo sie in ihrem riesigen Land hinkommen, zu Hause fühlen – egal wie verschieden das Klima, die Topografie, die Menschen sind. Darüber hinaus steht das Kettenprinzip, ähnlich wie die Schnellküche, für einen hohen Grad an Rationalisierung, die in der Standardisierung des Angebots sowie in der Selbstbedienung zum Ausdruck kommt. Anders als vielleicht bei den frühen Formen des Fastfoods wurden in Europa Restaurationsformen mit Selbstbedienung als typisch amerikanisch wahrgenommen und übernommen. 157

Sehr amerikanisch ist drittens auch die im Zitat von Wirz beschriebene Beziehung zwischen Massenmotorisierung und Ernährung. Bereits in der Zwischenkriegszeit setzt sich in den USA das Auto als Massenverkehrsmittel durch. 1923 besass schon jede zweite Familie ein Auto, beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gab es bereits eine beträchtliche Anzahl Familien, die über zwei oder drei Autos verfügten, sodass rein statistisch von einer Vollmotorisierung gesprochen werden kann. 158Diese rasante Entwicklung übertrug sich auch auf die Mahlzeit-Gewohnheiten. Zunächst entstanden Restaurants, die das Essen statt an einen Tisch ans Auto servierten oder bei denen man direkt mit dem Auto zur Essensausgabe fahren konnte, sogenannte Drive-ins. Später entwickelten sich daraus die Drive-thrus, die das Fastfood durchs Autofenster servieren. Dine and Drive nennt sich dieses Prinzip. Heute werde bereits jedes sechste Essen im Auto verzehrt, schreibt König. 159

Als amerikanisch interpretiert wurde schliesslich bereits in der Nachkriegszeit auch eine ganze Reihe von Nahrungsmitteln und Marken – allen voran Coca-Cola, das während und nach dem Zweiten Weltkrieg durch die GIs in Europa Verbreitung fand und zum eigentlichen Symbol der modernen Lebensweise und der amerikanischen Kultur und Macht auf dem ganzen Globus avancierte. Doch auch die Ketchup-Firma Heinz, Kellogg mit seinen Cornflakes, Schokoladenriegel wie Mars, Snickers und Milky Way wurden im Verlauf der 1950er- und 1960er-Jahre zu Symbolen für den American way of life. Typischerweise wurden auch jene Nahrungsmittel als amerikanisch angesehen, die sich in den USA einfach schneller durchgesetzt hatten.

Tiefkühl- und Büchsennahrung fiel anfänglich in diese Kategorie. 160In einem «Brief aus Amerika an meine Mutter» beschreibt Paul Rothenhäusler in der Annabelle, wie die Amerikaner verschiedene Nahrungsmittel in einem «Deep-freezer» monatelang lagerten: «Du weisst, dass man heute in Amerika neben einem Kühlschrank noch einen ‹Deep-freezer› hat. In ihm ruht der Fleisch- und Fettvorrat, sowie tiefgekühlte Früchte und Gemüse für Monate, alles steinhart gefroren. […] Bevor man Früchte essen will (ca. 24 Stunden vorher), legt man sie vom ‹Deep-freezer› in den Kühlschrank, damit der ‹Stein› sanft wird.» 161

Auch was die Mahlzeiten anbelangt, entstand nach dem Zweiten Weltkrieg eine kollektive Vorstellung davon, wie sich die Amerikanerinnen und Amerikaner ernähren würden. Diese Vorstellung entsprang hauptsächlich der Berichterstattung in den Medien. In der Annabelle wird beispielsweise ein Mittagessen einer jungen, berufstätigen Frau beschrieben:

«Ihr Mittagessen nimmt sie im nächsten ‹drugstore› ein – auf einem Schemel am langen Tisch hockend. Es besteht unweigerlich aus einer Tasse Kaffee – dazu ein dünnes Sandwich, eventuell ein Stück Kuchen – oder ein Eiscream oder ein Orangensaft. Gesamtpreis: 25 bis 50 cents. Figur und Portemonnaie gestatten keine grösseren Extravaganzen.» 162

Das Abendessen – so wird es an einer anderen Stelle beschrieben – besteht aus Tomatensaft, einem Steak oder Chops, Salat, einem Gemüse und einem Dessert. Dazu wird ein grosses Glas frische Milch getrunken. 163

Wie sah nun aber das eingangs erwähnte amerikanische Menü aus, das die Annabelle-Korrespondentin «hie und dort» erleben durfte? Zur Vorspeise gab es einen Shrimp Porcupine (einen mit Crevetten gespickten Kabiskopf), dazu einen Old Fashioned, einen Cocktail aus Whisky, Angostura, Zitronen- und Orangenscheiben sowie einer Menge Eis. Anschliessend wurde Veal Casserole serviert, bei dem Kalbsplätzli mit verschiedenen Gemüsezutaten und Bechamelsauce so lange im Ofen gebacken werden, bis «das Fleisch auseinanderfällt». Dazu gab es Carroting, das dem Rezept nach einem Karotten-Soufflé ähnelt, sowie «Fruitsalat» [sic]. Die Korrespondentin bemerkt dazu: «Wird nicht als Dessert, sondern zum Hauptgang serviert.» Begleitet wird dieser Hauptgang zudem von Biskuits, die anstelle von Brot zu «jede[r] gute[n] Mahlzeit im Westen» gehörten. Serviert werden die Biskuits heiss, und gegessen werden sie, in dem sie halbiert, mit viel Butter und je nach Geschmack auch mit Konfitüre bestrichen und wieder zusammengeklappt werden. Zum Dessert schliesslich werden Butterscotch Cream und Peanutbutter Cookies gereicht. «Und nun viel Vergnügen und guten Appetit.» 164

Teil II

Vorbild Amerika

« Die Leichtigkeit, mit der amerikanischen [sic] Technik, Direktinvestitionen, Finanzierungspraktiken, ‹know-how›, Unternehmensführungsmethoden und Produkten [sic] in Europa Fuss fassen, gibt zur Befürchtung Anlass, die europäische Industrie könnte von der amerikanischen beherrscht werden. Diese Befürchtung ist um so begründeter, als die amerikanischen Grossunternehmen in Europa grosse Massenfabrikationsstätten errichten, wobei sie sich nicht nur auf ihre hochmodernen Produktions- und Managementmethoden, sondern ebenfalls auf ihren internationalen Vermarktungsapparat sowie auf unzählige ihren Erzeugnissen bereits offenstehende Märkte in aller Welt stützen können. 165»

Push- und Pullfaktoren der Amerikanisierung

Die Vereinigten Staaten avancierten im 20. Jahrhundert zu einem Vorreiter der modernen Konsumgesellschaft und wurden zu einem eigentlichen kulturellen und wirtschaftlichen Leitbild. Oft verwendete Ausdrücke wie American way of life oder American way of manufacturing verweisen auf diese Überlegenheit – beziehungsweise auf die Wahrnehmung einer solchen Dominanz. Die amerikanische Historikerin Victoria de Grazia attestiert den USA in diesem Zusammenhang eine «bemerkenswerte Fähigkeit, auch für andere souveräne Staaten neue Konsumgewohnheiten zu definieren»: Die Amerikaner hätten dies über zwischenstaatliche Kanäle auf Regierungsebene sowie über die Vermittlung des American way of life durch Direktinvestitionen und Geschäftsabschlüsse privater Unternehmen, durch die freie Marktwirtschaft und den Export von Konsum- und Kulturgütern bewusst gesteuert. 166Auch Richard Pells macht auf die Vielschichtigkeit des amerikanischen Einflusses aufmerksam: «American corporate and advertising executives, as well as the heads of the Hollywood studios, were selling not only their products but also America’s culture and values, the secrets of its success, to the rest of the world.» 167

Damit ist ein zentraler Punkt angesprochen: Die USA waren stets daran interessiert, nicht nur Güter zu exportieren, sondern ganz bewusst auch ihre Denk- und Lebensweise.

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