Eva von Wyl - Ready to Eat

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Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten sich unter dem Einfluss der amerikanischen Konsumgesellschaft die Essgewohnheiten in der Schweiz. So stieg die Zürcher Firma Zweifel Ende der 1950er-Jahre in die Produktion von Pommes-Chips ein und importierte nicht nur das Produkt, sondern auch die Herstellungsmethoden und das Marketing aus Amerika. Auch die Hafermühle Lützelflüh trieb die Imitation des American Way of Life emsig voran. Und mit Vivi-Kola stellte ein Eglisauer Unternehmen dem übermächtigen Coca-Cola eine Schweizer Variante entgegen. Die Amerika-Euphorie hielt so lange an, wie Schweizer Firmen amerikanische Produkte imitierten. Versuchte hingegen ein amerikanischer Konzern, sich hier niederzulassen, wurde er heftig bekämpft. Eva Maria von Wyls Buch ist insofern nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Schweizer Ernährungsgeschichte, sondern auch zur immer wiederkehrenden Debatte um kulturelle und wirtschaftliche Fremdeinflüsse.

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Weil Stereotype immer auch an einen zeitlichen Kontext gebunden sind, werden zeitgenössische Stimmen in die Analyse einbezogen. Aus heutiger Sicht assoziieren wir mit amerikanischen Essgewohnheiten sofort Produkte wie Coca-Cola, Pepsi-Cola, aber auch die Burger mit ihren dazugehörigen Fastfood-Ketten von McDonalds bis Burger King sowie deren Drive-thru- beziehungsweise Drive-in-Varianten. Neuerdings prägen auch Starbucks und der Coffee to go in seinen zahlreichen Variationen unser Bild amerikanischer Essgewohnheiten. Amerikanisch sind für uns aber auch die riesigen, kalorienreichen Portionen mit ihren Mengenbezeichnungen large, extra large und venti sowie die daraus resultierenden Kleider- und Körpergrössen – so zumindest unsere Assoziationskette. Doch dies umschreibt bereits ein «Post-Nachkriegszeit-Amerikanisch»: McDonalds kommt in den 1970er-Jahren nach Europa, in den späten 1970er-Jahren in die Schweiz, Burger King folgt wenig später. Starbucks schliesslich markiert den Übergang zum neuen Jahrtausend. Gegründet 1971 in Seattle, öffnet das Unternehmen 2001 seine erste kontinentaleuropäische Filiale am Zürcher Central. 145

Wer heute den amerikanischen Westen, insbesondere Kalifornien, oder den Nordosten bereist, entdeckt bald ein ganz anderes Amerika beziehungsweise ein ganz anderes «Amerikanisch» als jenes des Fastfoods, der Wegwerfmentalität und der ungesunden Portionen und Gewohnheiten. Die erwähnten Landesteile geben sich ökologisch, natürlich, nachhaltig, verantwortungsbewusst, und diese Attitüde manifestiert sich in Unternehmen wie Whole Foods, einer Ladenkette, die sich auf biologische und natürliche Produkte spezialisiert hat. Gleichzeitig achten die Menschen hier darauf, sich körperlich fit zu halten und sich nach ständig wechselnden Theorien und Anleitungen «gesund» zu ernähren. Bereist man hingegen südliche und zentrale Bundesstaaten, so finden wir uns viel schneller in den gängigen Klischees über das Land des Überflusses und der unbeschränkten Möglichkeiten bestätigt. Viele Leute sind nicht nur übergewichtig, sie sind riesig – sowohl in der Höhe als auch in der Breite. Läden wie Whole Foods findet man kaum, dafür jede Menge Fastfood-Restaurants.

Die Vorstellung von dem, was «amerikanisch» sei, war um 1950 eindeutig anders, wobei es durchaus auch Gemeinsamkeiten zu heutigen Stereotypen gibt. Die Annabelle zeigte sich zu dieser Zeit im Allgemeinen sehr Amerika-interessiert. Wechselnde Korrespondentinnen berichteten regelmässig über den American way of life, wie sie ihn bei ihrem Aufenthalt in den USA erlebten. Sie vergleichen Schweizer Frauen mit den Amerikanerinnen, erzählen von deren Problemen, berichten aus dem Büroalltag und nicht zuletzt auch über die amerikanischen Essgewohnheiten. Im Mai 1949 schildert eine von ihnen ihre Erlebnisse mit der amerikanischen Küche und verrät die Rezepte der Speisen und Getränke eines umfangreichen Menüs, wie sie es «hie und dort habe erfahren dürfen». Einleitend heisst es:

«Nun habe ich die Amerikaner wieder von einer anderen Seite kennen gelernt, von der kulinarischen. Und sie schneidet gar nicht so schlecht ab, auch wenn sie selbst die europäische Küche als ‹super› betrachtet. Was mich am meisten erstaunte, war die Art, in der sie Süsses und Gesalzenes miteinander servieren. Zum Beispiel gebratenen Schinken und Apfelpüree, oder Speck und Eier und dazu (nicht etwa nacheinander) Toast mit einem Haufen Konfitüre darauf. Aber man gewöhnt sich schnell daran.» 146

Das Zitat verrät den Lesern, dass die Korrespondentin überrascht war von der amerikanischen Küche. Sie zeigt sich erstaunt darüber, dass ihr die ungewohnte Küche schmeckt. Zudem äussert sie sich überrascht über die Kombination von Süssem und Salzigem und verrät uns damit gleichzeitig einen typischen amerikanischen Ernährungsstil, nämlich ebendiese Kombination von süssen und salzigen Speisen. Zudem schwingt in ihrer Beschreibung eine besondere Vorliebe für viel Süsses mit.

In den USA weit verbreitete Süss-Salzig-Kombinationen sind auch Erdnussbutter und Konfitüre oder Hamburger, kombiniert mit Milchshake. Was von uns Europäern womöglich als eine «komische» Kombination empfunden wird, ist für die Amerikaner alltäglich. Überhaupt scheinen die amerikanische Küche und die Essgewohnheiten aus zahlreichen eigentümlichen Kombinationen, aus einem Mischmasch unterschiedlichster Stilrichtungen zu bestehen, die das Potpourri der verschiedenen Ethnien und Kulturen verkörpern. Jedes Essen sei eine «symbolische Weltreise, die ganze Welt ein Küchenschrank», hält Wirz fest, und alles werde mit Käse zusammen- und überbacken 147– als ob mit Käse auch noch die letzten ethnischen und regionalen Besonderheiten zu einer Einheit verklebt werden müssten.

Als typisch amerikanisch und gleichzeitig als unsittlich empfand man in der Schweiz in der Nachkriegszeit auch das Essen beziehungsweise das Kauen auf offener Strasse. Zum ersten Mal kamen die Schweizerinnen und Schweizer damit in Berührung, als sich nach Kriegsende rund 3500 kaugummikauende amerikanische GIs in der Schweiz zur Erholung aufhielten. Wie Regula Bochsler in ihrem Aufsatz «Kaugummi und Swing» aufzeigt, brach ob dem Kaugummi eine eigentliche Debatte über Sitten und Unsitten aus, die sich über weit mehr erstreckte als die Essgewohnheiten. Der Kaugummi wurde zu einem Symbol für den Kampf zwischen den Generationen, aber auch für die ambivalente Einstellung zur modernen Konsumkultur und zum American way of life. Das Kauen von Kaugummi überall und jederzeit habe ungute Gefühle geweckt, schreibt Bochsler, denn Essen auf der Strasse sei verpönt gewesen. 148Zwar ist die Verköstigung auf der Strasse seit der Antike bekannt, doch sie war Reisenden und ärmeren Schichten vorbehalten. Wenn möglich assen bürgerliche Schichten und Bessergestellte zu Hause. 149

Wolfgang König und Albert Wirz stellen fest, die Amerikaner ässen «an allen möglichen Orten und zu allen möglichen Zeiten» 150– «wo immer man hinschaut, sieht man essende und trinkende Menschen, bei der Arbeit, auf der Strasse, im Kino, am Skilift. […] Selbst zwischen den übermannshohen Regalwänden im Supermarkt brauchen viele von Zeit zu Zeit einen Mundvoll.» 151

Im Kontext des Überall-und-jederzeit-Essens sowie der damit einhergehenden Auflösung festgelegter Essenszeiten stehen auch die zahlreichen Take-away-Angebote und das Fastfood. Typisch dafür sind die rund um die Uhr geöffneten Restaurants und Supermärkte mit Imbissecken. Doch auch in Parks, an den Highways und Strassen – überall sind Essstände zu finden. Diese Art der Verköstigung hatte ihren Ursprung eigentlich in europäischen und insbesondere auch deutschen Imbissbuden des frühen 19. Jahrhunderts, wo Fleckkocherinnen die Arbeiter versorgten. 152In den USA wurden sie zum Ausdruck des rationalisierten Essens, bei dem «Zeit […] alles und Geschmack […] nichts [ist]». 153Entstanden ist der Begriff des Fastfoods in den USA in den 1950er-Jahren mit dem Aufkommen der amerikanischen Burgerketten, doch auch hier könnten bereits im 19. Jahrhundert erste Anzeichen des «schnellen Essens» gefunden werden, als die Mahlzeit zunehmend zu einer Unterbrechung der Bewegung, der Reise, der Arbeit wurde. 154

1950 mag deshalb die Schnellküche in Europa noch nicht (als amerikanisch) wahrgenommen worden sein, doch in der Folge wurde sie in der Form des Fastfoods zu einem immer wichtigeren Attribut von «amerikanisch». Wirz ist sogar der Ansicht:

«Die beste und schnellste Einführung in die amerikanische Nachkriegskultur erhält jedenfalls noch immer, wer mit dem Auto bei einem Drive-thru-Restaurant vorfährt – ob morgens oder mittags, ob tags oder nachts spielt keine Rolle – und einen Cheesburger mit Pommes frittes und einem Süssgetränk ordert, ein Milchschake vielleicht, das nach Erdbeeraroma schmeckt.» 155

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