Doris Povse - Nicht mit uns

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Die Chronologie einer dramatischen Entscheidung: Ein italienisches Gericht sprach ihrem im italienischen Vittorio Veneto lebenden ehemaligen Lebensgefährten nach vier Jahren Streit die gemeinsame Tochter zu. Doch die konnte sich zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr an ihren Vater erinnern und verstand kein Wort Italienisch. Povse ging bis zum Äußersten. Sie tauchte mit ihrer Tochter unter, riskierte eine jahrelange Haftstrafe und war unversehens im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Jetzt erzählt sie zum ersten Mal umfassend, woher sie ihren Mut nahm, wie sie mit der sechsjährigen Sofia im Untergrund überlebte und wie sie mit dem öffentlichen Druck umging. Sie berichtet von Nacht- und Nebel-Aktionen, von Politikern, die sie für den Wahlkampf instrumentalisierten und von Menschen, die bereit waren, für sie auf die Straße zu gehen. «Nicht mit uns» ist die wahre Geschichte über die Liebe einer Mutter, die keine Grenzen kennt.

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Sie sagte, dass sie für den Verein »helphilft« teilweise auch ehrenamtlich arbeitete, jedenfalls wollte sie die finanziellen Fragen vorerst mit Christian klären. Sie hatte auch die Kommunikation mit meiner neuen italienischen Anwältin übernommen und versorgte sie mit den nötigen Informationen. Das machte mir das Leben leichter. Ich war ihr dankbar dafür.

»Wie geht es euch?«, fragte sie am Telefon.

»Wir genießen das Leben, so lange es geht«, sagte ich. »Ein Ablaufdatum macht das Glück womöglich noch intensiver. Komisch eigentlich.«

Ich wusste, dass ihr Anruf nur bedeuten konnte, dass das Ablaufdatum schon sehr nahe gekommen war. Ich hatte Lust, mit ihr über den Sommer zu plaudern, über das Wetter im Waldviertel, über Sofia und die Hummeln, und darüber, wie der kleine Philip die Tage genoss. Als könnte ich unser kleines, bescheidenes, intensives Glück dadurch in alle Ewigkeit ausdehnen.

Astrid zerstörte diese Illusion jäh. »Doris«, sagte sie, »RTL will die Kindesabholung am 24. Juli filmen. Die haben gerade bei mir angefragt.«

»Was?«

Das Anliegen des Fernsehsenders wunderte mich nicht. Ich war in den vergangenen Monaten kein Fernsehprofi geworden, aber ich hatte immerhin einen klaren Eindruck davon bekommen, wie diese Welt funktionierte. Mutterliebe war ein Quotenbringer. Eine Frau, der die Behörden ihre Tochter wegnehmen wollten, eine weinende Tochter, die von Polizisten fortgetragen werden sollte, das funktionierte. Umso mehr, wenn diese Tochter so ein hübsches Mädchen wie Sofia war. Ich fand das nicht einmal zynisch. Ich hatte mich oft genug selbst dabei ertappt, wie ich betroffen solche Geschichten im Fernsehen verfolgte, ohne mich zu fragen, wie sie eigentlich zustande gekommen waren. Doch jetzt hatte ich ein ganz anderes Problem. »Woher wissen die davon?«, fragte ich.

»Ihr seid eine öffentliche Familie geworden«, sagte Astrid. »Damit musst du leben.«

Sie hatte recht. Ich hatte selbst dazu beigetragen, aus dem Gefühl heraus, von den Behörden ungerecht behandelt zu werden, und mir eine möglichst breite Unterstützung holen zu müssen. Ich hatte dabei wissentlich meiner Tochter einen Teil ihrer gesunden Anonymität genommen. Aus Notwehr zwar, aber das änderte nichts am Effekt. Ich hatte deshalb ein schlechtes Gewissen, aber nun hatte ich mich eben darauf eingelassen und konnte mich nicht darüber beschweren, wenn mir dieses neue Anliegen des Senders so schwer im Magen lag. Aber irgendwo war es mit der Öffentlichkeit doch zu viel.

»Das geht nicht«, sagte ich zu Astrid.

Als wir aufgelegt hatten, betrachtete ich den dunkelblauen Abendhimmel, der aussah, als würde nie wieder eine Wolke da oben stehen, und als würde es für immer Sommer bleiben, ein milder, glücklicher Sommer, mein Leben lang, und dann Sofias Leben lang, und das Leben ihrer Kinder lang, die sie vielleicht einmal haben würde. Ich stützte meine Hände auf die Knie, als ich mich erhob. Langsam ging ich nach hinten in den Garten, wo Raimund unsere Badesachen zum Trocknen aufhängte. Philip saß im Gras und spielte mit ein paar bunten Wäscheklammern.

Raimund hatte in der Stille des tiefen Waldviertler Sommers mein Telefon bis nach hinten läuten gehört. Er sah mir ernst in die Augen, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. »Wer hat angerufen?«, fragte er.

»Es sieht so aus, als wäre es jetzt fix«, sagte ich zu ihm. »Wir können nicht mehr zurück.«

Wir sahen beide Philip an. Er hielt eine gelbe Wäscheklammer in den Händen, und sie schien ihn mehr zu faszinieren als alles Spielzeug, das wir ihm je geschenkt hatten.

»In Ordnung«, sagte Raimund.

Er wollte die Erklärung gar nicht wissen. Er nahm Philip auf den Arm und trug ihn hinein. »Wir könnten heute draußen essen«, sagte er.

Ich nickte. Gedankenverloren folgte ich ihm. Ich wusste nur zu genau, was uns drohte, wenn wir heimkehren würden. Medienleute ließen sich nicht so einfach abschütteln. Wer sich mit ihnen einließ, gab die Hoheit darüber, was sie aus einem machten, ab. Wenn wir Pech haben, werden sie vor unserem Haus in Berndorf auf uns warten, dachte ich, mit ein bisschen Pech verraten uns die Journalisten noch an die Polizei. Aber eine Kindesabholung wird es jedenfalls nicht geben. Nicht mit uns.

Jetzt war es gut, dass wir unsere Vorkehrungen getroffen hatten. Als ich mit Sofia und Philip am nächsten Morgen aus dem Haus kam, hatte Raimund unsere Sachen schon im Škoda verstaut. Als er losfuhr, wurde mir endgültig klar, dass unsere Reise ins Ungewisse längst begonnen hatte.

Wir fuhren etwa eine Stunde, bis wir unser Ziel erreichten. Ein vierzig Jahre alter grauer Wohnbau. Eine riesige Siedlung mit einem Block neben dem anderen. Als Landmensch fand ich sogar die Grünflächen dazwischen ein wenig deprimierend.

Meine Knie waren weich, als wir ausstiegen, aber nicht, weil ich hier in etwas Neues und Fremdes eintauchen würde. An diesen Gedanken hatte ich mich schon gewöhnt. Bloß gehörte es zu unserem Plan, dass Raimund uns mit Philip vorübergehend verlassen musste. Der 24. Juli stand unmittelbar bevor, und er hatte noch ein paar Vorbereitungen zu treffen.

Als wir uns verabschiedeten, waren wir beide gefasst, obwohl wir nicht wussten, was in den kommenden Tagen geschehen würde. Es wäre auch nicht gut gewesen, wenn ich geweint hätte, weil das Sofia von Neuem verstört hätte. Sie sollte nicht merken, dass es jetzt erst richtig ernst wurde. Wir standen neben dem Auto, als er mich in die Arme nahm. »Wir schaffen das«, sagte er. Es war erstaunlich, wie viel Kraft in diesen oft gebrauchten Worten liegen konnte.

»Ich weiß«, sagte ich, während ich unseren Sohn hochhob. »Pass gut auf dich und Philip auf.«

Sofia war verwirrt. »Wieso fahren wir nicht auch nach Hause?«, fragte sie mich.

»Weil wir beide noch ein wenig Urlaub machen«, sagte ich.

»Und warum bleibt Philip nicht bei uns?«

»Er hilft dem Papa bei der Arbeit.«

Sofia sah mich zweifelnd an.

»Alles ist in Ordnung«, sagte ich.

Sie merkte natürlich, dass nichts in Ordnung war. Im Stiegenhaus roch es ein wenig modrig und nach zu fettem Essen. Wir stiegen in einen Lift mit zwei sich gegenüberliegenden Türen. Es polterte. Die Wohnung, in der uns Bekannte Unterschlupf gewährten, lag im Dachgeschoß. Ein sehr alter Freund meiner Mutter namens Anton stand mit seinem kleinen Hund in der Tür und lächelte ein bisschen unsicher. »Herzlich willkommen«, sagte er, doch mir war auf den ersten Blick klar, dass er mit der Situation leicht überfordert war. So wie wir alle. »Fühlt euch wie zu Hause«, sagte er, hob seinen Hund auf und streichelte ihn.

Die Wohnung bestand aus einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, einer geräumigen Küche und einem langen Gang. Die Einrichtung war vorwiegend in Weiß gehalten und sehr modern. Es war offensichtlich, dass hier keine Kinder wohnten. Trotz der hellen Einrichtung machten die Dachschrägen die Wohnung enger, als sie eigentlich war.

Sofia war es gewöhnt, ihr eigenes Zimmer zu haben, aber hier stand uns nur ein Bett zur Verfügung. Wir schliefen zusammen darin, und ich war froh darüber. Auf die Art fühlte ich mich weniger dem Schicksal ausgeliefert. Wir kuschelten uns im Bett aneinander. Ich wusste, dass Sofia darauf wartete, dass sich meine Nervosität wieder legen würde. Ich fühlte, dass ich es ihr schuldig war, ruhig zu bleiben, und wartete meinerseits auf eine Nachricht von Raimund.

Der Sommer erreichte in diesen Tagen in ganz Österreich seinen Höhepunkt. Die Tage waren heiß, und nicht einmal nachts kühlte es richtig ab. Das spürte ich auch in der ersten Nacht in der Fremde. Ich konnte lange nicht schlafen, wegen der Hitze und weil ich so aufgewühlt war. Meine Gedanken kreisten um unsere Zukunft und um die Frage, ob unsere Entscheidung wirklich die richtige war. Ich nickte immer nur kurz ein. Doch der tiefe Schlaf, den ich zur Erholung so dringend gebraucht hätte, stellte sich nicht ein. Um fünf Uhr morgens wachte ich auf, weil die Sonne ins Zimmer knallte. Ich öffnete meine Augen und brauchte eine Weile, um mich in meinem neuen Leben auf der Flucht zurechtzufinden.

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