Daniel Moser-Léchot - Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)

Здесь есть возможность читать онлайн «Daniel Moser-Léchot - Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book): краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.
Die Geschichte der Kapverdischen Inseln ist einzigartig und durch verschiedenste Einflüsse geprägt. Von deren Entdeckung über die Entwicklungen im Rahmen des Kolonialismus sowie des Sklavinnen- und Sklavenhandels bis hin zu den Herausforderungen der jungen Republik nach der Unabhängigkeit legt dieses Buch die faszinierende Historie des Archipels erstmals in deutscher Sprache dar. Historisch interessierte Leserinnen und Leser können sich hier ein umfassendes Bild von der Entwicklung des Landes machen.

Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book) — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

1514 wurde Cabo Verde dem Bistum von Funchal auf Madeira unterstellt, ein bischöflicher Vikar wirkte auf Cabo Verde. 1533 wurde mit der Bulle «Pro excellenti praeminentia» durch Papst Clemens VII. das Bistum Cabo Verde geschaffen. Zum Bistum gehörten nominell auch die Gebiete vom Gambiafluss bis zur Côte d’Yvoire (Costa do Marfim). Die Errichtung neuer Bistümer wurde mit dem Kampf gegen die Ungläubigen begründet. Die Bischöfe von Cabo Verde weilten allerdings häufig nicht auf den Inseln, sondern lebten, trotz der vom Konzil von Trient 1547 vorgeschriebenen Residenzpflicht, weiterhin in Portugal. Cabo Verde war offensichtlich kein attraktives Bistum. Aus diesen Gründen regierte vor Ort meist das Domkapitel. Der Bischof wurde übrigens durch den König besoldet, auf Cabo Verde übernahm die fazenda régia (königliche Finanzverwaltung) mit ihren Erträgen aus Zöllen und Abgaben die Besoldung der Geistlichen sowie den Bau und Unterhalt der Kirchen.

1570 wurde in Ribeira Grande ein erstes Priesterseminar gegründet, in dem die Fächer Latein, Grammatik und Moraltheologie unterrichtet wurden. Hier sollten vor allem auf den Inseln geborene Männer ausgebildet werden. Zwischen der örtlichen weltlichen Elite und den Bischöfen kam es immer wieder zu Konflikten, unter anderem auch, weil sich der Bischof als Konkurrent am Sklavenhandel beteiligte.

Erst der dritte Bischof von Cabo Verde, der Augustinermönch Francisco da Cruz (Amtszeit 1550–1574), versuchte, die Kirche zu reorganisieren, namentlich für die Vergrösserung der Einkünfte für den Bau der Kathedrale. 1604 kamen Vertreter der «Gesellschaft Jesu» nach Cabo Verde. Ihre Berichte über die Zustände auf den Inseln sind eine wichtige Informationsquelle für die Geschichtsforschung. Allerdings bestand zwischen dem lokalen Klerus, den örtlichen Behörden und dem Jesuitenorden stets ein gespanntes Verhältnis, vor allem weil die Jesuiten das Verhalten vieler Kleriker hart kritisierten. Die Kleriker gerieten aber auch mit der Câmara wegen der Besoldung in Streit, sodass sie 1619 mit einem Streik drohten. 68

Schliesslich bestanden Konflikte zwischen den Jesuiten und den Franziskanern. Die Mission der Jesuiten auf Cabo Verde endete 1642, in erster Linie aus finanziellen Gründen. Eigentlich war das Ziel der Jesuiten nicht die Mission auf Cabo Verde, sondern der Kampf gegen den auf dem afrikanischen Kontinent vordringenden Islam. Zwischen 1630 und 1640 gelangten Mitglieder des Kapuzinerordens aus Nantes und aus Andalusien nach Cabo Verde, worauf der König die Ausweisung der ausländischen Missionare verlangte, da diese bloss auf den Inseln seien, um Handelsbeziehungen zu Frankreich und Spanien aufzubauen.

In einer grossmehrheitlich aus Analphabeten bestehenden Gesellschaft war das in der lokalen Kirchgemeinde mündlich vermittelte Wort von grosser Bedeutung. Die Kirche begleitete den Menschen mit den Sakramenten bei Taufe, Heirat und Tod durch das Leben. Die Gemeinschaft der Gläubigen partizipierte am Kirchenleben, wie auch am Bau und Unterhalt der Kirchen auf Santiago. Durch fromme Spenden war der Schmuck der Kirchen möglich, der allerdings heute weitgehend verschwunden ist.

Die Pfarrer hatten nach den Beschlüssen des Konzils von Trient die christliche Doktrin zu lehren. Sie gehörten zu den wenigen Leuten auf Cabo Verde, die lesen und schreiben konnten. Viele Pfarrer stammten aus der lokalen, sklavenhaltenden Elite, entsprechend verhielten sie sich auch gegenüber den Sklavinnen und Sklaven und vertraten die Interessen der Sklavenhalter. Die Jesuiten stellten fest, dass ein grosser Teil der Sklavinnen und Sklaven noch zu unterrichten sei, hätten sie doch nur diffuse Kenntnisse der katholischen Religion, vermittelt durch die Pfarrer und die Herren.

Die Sklavenhalter nahmen die Sklavinnen und Sklaven aus Gründen des Sozialprestiges in die Kirche mit. Die Kirche trug insofern zur sozialen Kohäsion bei, als sich hier Weisse, Mestizinnen und Mestizen, Herren, Freigelassene sowie Sklavinnen und Sklaven zur Liturgie und zu den christlichen Festen trafen. Nach den Vorgaben des Tridentinums erfolgte eine Verschriftlichung der wichtigen kirchlichen Ereignisse, wie Taufen, Heiraten und Beerdigungen.

Die Mission auf Cabo Verde unterschied sich stark von anderen missionarischen Aktivitäten in Afrika. Die Bevölkerung auf Cabo Verde war sehr mobil und die Aufenthalte vieler waren nur von kurzer Dauer. Eine gewisse Stabilisierung trat erst nach 1620 ein. Die Bevölkerung entstand aus freiwilliger europäischer und erzwungener afrikanischer Immigration. Diese beiden Migrationsgruppen hatten komplett unterschiedliche materielle, kulturelle und religiöse Hintergründe, wobei die Europäer und Europäerinnen unter den neuen Bedingungen nicht völlig entwurzelt wurden. Sie hielten relativ leicht an der «Nabelschnur» zu ihren Ursprüngen fest, durch die sozialen Bindungen und durch die materiellen und geistigen Güter, wie auch durch die Präsenz der Kirche.

Den Sklaven und Sklavinnen aus den verschiedenen Regionen Westafrikas blieben bloss ihr Körper und ihre Erinnerungen. Alle Verbindungen zur Heimat wurden abgebrochen – obwohl diese in den afrikanischen Gesellschaften wichtig sind. Für sie war alles anders: die Menschen, das Land, die Ernährung, die Arbeit, die Lebensbedingungen und die Religion.

Auf Cabo Verde gab es zwei Stufen der Missionierung: vorerst die Städte, danach das Land. In der Stadt war die Religion wesentlich besser verankert als auf dem Lande. Die Gegenwart der Geistlichen wurde allgemein von Sklaven und Freigelassenen begrüsst. Die katholische Religion war zwar die Religion der Mächtigen, der Herren, der Sklavenhalter, aber man versprach sich von ihr Balsam gegen die Brutalität, Vergewaltigung und Ausbeutung durch die Herren. 69Über das moralische Verhalten des Klerus gibt es seit dem 17. Jahrhundert zahlreiche Hinweise, so in Begnadigungsschreiben für illegitime Kinder. Schon das Konzil von Trient hatte festgestellt, dass die Einhaltung des Keuschheitsgebotes in den Tropen schwierig sei. 70Bis ins 20. Jahrhundert gibt es viele Geschichten über Pfarrer, die Väter zahlreicher Kinder waren.

Die verschiedenen Bruderschaften spielten im religiösen Leben von Ribeira Grande eine wichtige Rolle, beispielsweise die «Confraria de Misericórdia». Sie war der Confraria in Lissabon nachgebildet und erhielt 1594 die gleichen Privilegien. Es ging darum, gute Werke zu tun, das heisst den Hungrigen Essen zu geben, den Obdachlosen ein Dach anzubieten, die Nackten zu kleiden, die Kranken zu besuchen, die Toten zu begraben und die Waisen zu erziehen und bei sich wohnen zu lassen. Die Bruderschaft der Misericórdia engagierte sich vor allem auch im Spital gleichen Namens in Ribeira Grande. Zu diesem Spital gehörten eine Apotheke und Pflegepersonal sowie ein Arzt. Während der Hungersnot von 1610 kaufte die Bruderschaft in Guinea Hirse ein, ein Getreide, das in normalen Zeiten nur Sklavinnen und Sklaven als Nahrungsmittel diente. Die Misericórdia war auch Empfängerin von reichen Spenden und Vergabungen. Die Wirtschaftskrise führte jedoch auch sie in finanzielle Schwierigkeiten.

1612 bestanden in Ribeira Grande sieben Bruderschaften, so zur Dreieinigkeit, zum Namen Jesu, zum Heiligen Jâcome und zur Nossa Senhora do Rosário. Ferner bestanden die Bruderschaften zum Heiligen Jacinto, zum Heiligen Kreuz und zum Fegefeuer. Die Mitglieder der Bruderschaften waren verpflichtet, an den Prozessionen und den Begräbnissen teilzunehmen. Wiederholt gab es aktenkundige Streitigkeiten um die Sitzordnung in der Kirche: Die Mitglieder höherer Stände beanspruchten, besonders nahe am Altar zu sitzen.

Die religiösen Feste wurden ausgiebig mit Umzügen, Kanonenschüssen und Essen gefeiert, an Fronleichnam wurde getanzt, der Heilige Georg ritt samt Drachen durch die Gassen. 71

Der Klerus auf Cabo Verde setzte sich zwischen 1460 und 1560 fast ausschliesslich aus Portugiesen zusammen. Nach 1570 mehrten sich die Bemühungen, einheimische Männer für das Priesteramt zu gewinnen. Cabo Verde war nun als Auswanderungsland nicht mehr interessant. Die Jesuiten trauten den Afrikanern das Priesteramt ohne weiteres zu, nach 1600 erfolgte eine allmähliche Afrikanisierung der Priesterschaft. Die Jesuiten kritisierten allerdings den Bildungsstand der einheimischen Priester.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)»

Обсуждение, отзывы о книге «Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x