Daniel Moser-Léchot - Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)

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Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book): краткое содержание, описание и аннотация

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Die Geschichte der Kapverdischen Inseln ist einzigartig und durch verschiedenste Einflüsse geprägt. Von deren Entdeckung über die Entwicklungen im Rahmen des Kolonialismus sowie des Sklavinnen- und Sklavenhandels bis hin zu den Herausforderungen der jungen Republik nach der Unabhängigkeit legt dieses Buch die faszinierende Historie des Archipels erstmals in deutscher Sprache dar. Historisch interessierte Leserinnen und Leser können sich hier ein umfassendes Bild von der Entwicklung des Landes machen.

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Sowohl auf den relativ trockenen Inseln Maio und Boa Vista wie auch auf den gebirgigen und deshalb feuchteren Inseln von Santo Antão, São Nicolau und Brava entwickelte sich gegen Ende des 16. und vor allem im 17. und 18. Jahrhundert eine extensive Viehwirtschaft. Valentim Fernandes umschrieb 1505 in knappen Worten die Besiedlung, die Vegetation, das Vorkommen von Nutztieren und die Topografie der Inseln. 57

Diese Inseln waren alle Lehen portugiesischer Adeliger, wobei die Lehensherren meist nicht auf den Inseln wohnten. Sie waren an einer Nutzung des Landes interessiert, die mit möglichst wenig Aufwand verbunden war. Die Anfangsinvestitionen der Viehzucht waren kleiner als diejenigen im Ackerbau. Für das Hüten des Viehs brauchte es nur wenige Sklavinnen und Sklaven; einzig das Schlachten und die Verarbeitung des Fleisches und der Häute erforderten dann eine intensive, fachlich qualifizierte Arbeit, wozu Lohnarbeiterinnen und -arbeiter eingestellt wurden.

Die Viehwirtschaft von Cabo Verde exportierte Felle, Leder und Talg nach Europa. Frisches oder eingesalzenes Fleisch wurde als Schiffsproviant verkauft, wobei nach der Mitte des 17. Jahrhunderts die Konservierungstechniken verbessert wurden.

Auf den «trockenen Inseln» – wie Maio und Boa Vista – entwickelte sich die Ziegenpopulation sehr rasch. Dies zum Schaden des Pflanzen- und Graswuchses, was unter anderem die Bodenerosion förderte. Die ökologische Problematik des Überbestandes von Ziegen (overgrazing) wurde allerdings von den Zeitgenossen kaum erkannt.

Bodenbesitz auf Cabo Verde

Die königliche Urkunde von 1472 brachte einen Kurswechsel im portugiesischen Kolonialmodell: Die Menschen auf Cabo Verde sollten nun selbst Produkte für den Handel mit der Guineaküste herstellen und nicht bloss Handel treiben. Das brachte eine Aufwertung des Bodens mit sich. Aus den Sklaven und Sklavinnen, die früher lediglich eine Handelsware waren, wurden nun Produktivkräfte auf den Inseln. 58

Die Urkunde setzte den Akzent auf den Agrarhandel. Das Land war aber nicht einfach frei nutzbar, sondern der König formulierte die Regeln der Besitznahme in Form der «Sesmaria». Die Sesmaria war ein königliches portugiesisches Gesetz aus dem Jahre 1375: Adelige, aber auch Bürgerinnen und Bürger, konnten vom König Land geschenkt bekommen, mussten sich jedoch verpflichten, das Land während mindestens fünf oder zehn Jahren zu nutzen. Mit dem geschenkten Boden allein war allerdings noch keine produktive Landwirtschaft zu betreiben, nun brauchte es neben den Investitionen in Werkzeuge solche in Arbeitskräfte, das heisst in Sklaven und Sklavinnen.

Die Sesmaria schaffte Allodialbesitz, also Eigengüter. Die Inseln im kapverdischen Archipel können in zwei Kategorien unterteilt werden:

•Die östlichen und nördlichen Inseln Santo Antão, São Nicolau, Sal, Boa Vista, Maio und Brava gehörten einem Herrn, die Bewohner waren von ihm abhängig (monopropiedade).

•Santiago und Fogo gehörten verschiedenen Herren (pluripropiedade) und waren wirtschaftlich weit dynamischer als die anderen Inseln. Die Herren dieser Inseln verfolgten die Tendenz, die Erträge ihres Landes nach Portugal zu transferieren und nicht im Lande zu reinvestieren.

2.8.Das Crioulo als Befehls- und Missionssprache

Zur Entstehungsgeschichte des kapverdischen Crioulo gibt es drei Theorien: Entstehung aus den europäischen Sprachen, aus afrikanischen Sprachen abgeleitet oder schliesslich die Entwicklung aus den besonderen lokalen Verhältnissen auf Cabo Verde. Heute wird die Auffassung vertreten, dass es aus einem Pidgin, einer Befehlssprache der Sklavenhalter gegenüber den Sklavinnen und Sklaven, entstanden sei. Aus dem Pidgin entwickelte sich in der Folge das Crioulo, das als eigene Sprache anzusehen ist. Zwar basiert der Wortschatz des Crioulo zu 80 Prozent auf einem älteren Portugiesisch, aber es ist für die Menschen portugiesischer Muttersprache nicht verständlich. Die Crioulo-Varietäten der verschiedenen Inseln unterscheiden sich zudem deutlich. 59

Das Crioulo wurde von den Geistlichen auch im Unterricht der Sklavinnen und Sklaven in der christlichen Religion angewendet. Die Interessen der Kirche und diejenigen der Sklavenhändler standen in einem gewissen Widerspruch: Während die Kirche zugunsten des Seelenheils der Sklavinnen und Sklaven auf eine rasche Taufe drängte, wollten die Sklavenhändler einen möglichst raschen Transport von Afrika nach Amerika, da die Sterberate mit der Dauer der Reise deutlich anstieg. Ein zentrales Thema für die Kirche war die Taufe der Sklavinnen und Sklaven: Die Jesuiten empfahlen eine erste Massentaufe und später – nach einer gewissen Unterweisung – eine zweite Taufe mit dem Sakrament und dem christlichen Namen.

Der kirchliche Unterricht führte zu längeren Aufenthalten in den Verschiffungshäfen und verzögerte damit die Überfahrt nach Amerika. Die Kirche setzte schliesslich 1580 die Regelung durch, dass die Sklavinnen und Sklaven vor der Überfahrt unterwiesen und getauft werden mussten. Die Institution der Sklaverei wurde im 16. und 17. Jahrhundert von der Kirche nicht in Zweifel gezogen. Padre Barreira meinte, dass es ohne Sklaverei nicht gehe; Weisse könnten unter den klimatischen Bedingungen der Tropen nicht arbeiten. Doch solle man Sklavinnen und Sklaven freilassen, wenn sie während einigen Jahren gute Dienste geleistet hätten. Da die Sklavinnen und Sklaven auf Cabo Verde verschiedenen Ethnien Westafrikas angehörten (Wolof, Mandingua, Serer, Lebus, Peul, Jule, Malinke, Balanta, Bambara, Soninke, Tukulor usw.; keine dieser Ethnien war dominant), die sich untereinander nicht verstanden, war eine allgemein verständliche Sprache zur Kommunikation notwendig. Die einzelnen Sklavenhalter versuchten daher, Sklavinnen und Sklaven aus der gleichen Sprachgruppe aufzukaufen; Portugiesisch oder Kreol sprechende Sklavinnen und Sklaven erzielten zudem auf den Märkten höhere Preise.

Padre Alonso de Sandoval beschrieb 1600 bis 1613 die Missionierung von Sklavinnen und Sklaven auf Cabo Verde, die aus Guinea stammten und weiter nach Cartagena in Südamerika verschickt wurden. Diese Sklavinnen und Sklaven würden teilweise Portugiesisch oder Crioulo sprechen, da sie auf Cabo Verde geboren und als Kinder getauft worden waren. 60

In der Regel wurden zwei Gruppen von Sklaven und Sklavinnen unterschieden: Die boçais stammten direkt aus Guinea, die ladinos waren Kinder von Sklavinnen und Sklaven aus Kap Verde. Padre Fernão Guerreiro berichtete über Massentaufen von 300 bis 700 boçais auf den Kapverden, die meisten wurden weiter nach Brasilien oder Sevilla verschickt. Schon vor der Taufe erhielten sie christliche Vornamen. Francisco de Moura, Gouverneur zwischen 1620 und 1622, wollte gewisse Regeln einführen: Die Sklavinnen und Sklaven sollten sofort getauft werden, spätestens auf Cabo Verde, und zwar vor der Verschiffung nach Amerika, da sie sonst möglicherweise auf der Überfahrt ungetauft starben. Zuweilen wurden die Taufen bereits an der Guineaküste, in Cacheu, durchgeführt. Sie dienten der Legitimation des Sklavenhandels als Weg zur Rettung der Seelen.

Man versprach sich mit dem Sprach- und Religionsunterricht offensichtlich auch eine gewisse Domestizierung der Sklavinnen und Sklaven. Mit ihrer zahlenmässigen Überlegenheit auf den Inseln wuchs die Angst der weissen Siedler und Siedlerinnen vor Revolten und Überfällen auf die Herrenhäuser. Neben dem offiziellen Sklavenhandel mit Gebühren und Taufen gab es auch einen illegalen Sklavenhandel ohne Gebühren und ohne Taufen. Noch 1699 verbot der portugiesische König die Verschiffung von ungetauften Sklavinnen und Sklaven nach Amerika – ohne dies allerdings auch wirklich durchsetzen zu können.

2.9.Die Entwicklung von Ribeira Grande de Santiago

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