Daniel Moser-Léchot - Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book)

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Geschichte der Kapverdischen Inseln (E-Book): краткое содержание, описание и аннотация

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Die Geschichte der Kapverdischen Inseln ist einzigartig und durch verschiedenste Einflüsse geprägt. Von deren Entdeckung über die Entwicklungen im Rahmen des Kolonialismus sowie des Sklavinnen- und Sklavenhandels bis hin zu den Herausforderungen der jungen Republik nach der Unabhängigkeit legt dieses Buch die faszinierende Historie des Archipels erstmals in deutscher Sprache dar. Historisch interessierte Leserinnen und Leser können sich hier ein umfassendes Bild von der Entwicklung des Landes machen.

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Bereits die Entdecker Luigi Alvise Cadamosto 1456 und Diogo Gomes 1460 beschrieben die besondere topografische Situation des Ortes, an dem später die Siedlung von Ribeira Grande auf der Insel Santiago entstand. Der heutzutage ausgetrocknete Fluss müsste gemäss Cadamosto selbst mit grossen Schiffen befahrbar gewesen sein. Die Stadt des 15. Jahrhunderts konzentrierte sich auf das kleine Flussdelta und die weniger steile rechte Talseite.

1513 gab es in Ribeira Grande (Santiago) bloss 58 weisse und 17 schwarze Vizinhos (Nachbarn) neben 58 Auswärtigen aus Portugal, 17 Kleriker, vier weisse Witwen und zehn freie schwarze Frauen. Die verheirateten Frauen und die Kinder wurden in dieser Statistik nicht erfasst. Im 16. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung von Ribeira Grande stark an: 1582 waren es bereits 508 Freie und rund 5700 Sklavinnen und Sklaven; insgesamt zählte die Stadt 6208 Einwohner und Einwohnerinnen, ähnlich wie die Stadt Bern zu dieser Zeit. Ribeira Grande war eine Männerstadt. Im 18. Jahrhundert ging die Bevölkerungszahl stark zurück: 1731 zählte die Stadt nur noch 733 Einwohner und Einwohnerinnen. 61

1533 wurde Ribeira Grande als cidade , also als Stadt qualifiziert, während Praia bloss als vila (Siedlung) galt. Der pelourinho (Gerichtsstätte, Pranger) war Symbol der Gemeindeautonomie, Ort der lokalen Rechtsprechung und Zentrum des Sklavenmarktes (der Stein des heute noch bestehenden Pelourinho stammt aus Portugal). Ribeira Grande verfügte nun über eine câmara municipal (Stadtverwaltung) und einen von der örtlichen Elite gewählten Gemeinderat. 62

Die königliche carta de foral (Stadtrecht) regelte die Beziehungen zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern einer Siedlung und zwischen diesen und der Herrschaft (König, Adeliger oder Kleriker). Reformen betreffend Verwaltung und Regierung der Stadt gab es unter König Manuel I (1504–1520). Sie regelten dann auch die Verwaltung und Regierung der Stadt. Die Institutionen einer Cidade (mit Gemeinderäten, Richtern und Versammlungen) und einer Vila sind nicht grundsätzlich verschieden. Mit der steigenden wirtschaftlichen Bedeutung der Städte mischten sich König und Hochadel immer stärker in die Belange der Gemeinden ein. 63

Die spätgotische Kirche Nossa Senhora do Rósario ist die älteste Pfarrkirche südlich der Sahara und wurde kurz vor 1500 vollendet. Inner- und ausserhalb der Kirche findet man zahlreiche Grabplatten von Fidalgos aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Noch heute ist die Pfarrkirche mit den traditionellen portugiesischen Keramikplatten (azulejos) ausgestattet. In erhöhter Lage stehen die Kirche der Nossa Senhora de Conceição der Franziskaner und die Ruinen ihres Klosters aus dem Jahre 1640. 64

Abb 5 Nossa Senhora do Rósario in Ribeira Grande de Santiago Diese Kirche - фото 6

Abb. 5: Nossa Senhora do Rósario in Ribeira Grande de Santiago. Diese Kirche war auch Sitz einer religiösen Bruderschaft, der ausschliesslich Afrikaner angehörten. Die Kirche wurde 2020 vollständig renoviert.

Abb 6 Ribeira Grande de Santiago im frühen 16 Jahrhundert Rechts unten der - фото 7

Abb. 6: Ribeira Grande de Santiago im frühen 16. Jahrhundert: Rechts unten der Bischofspalast (Palácio Episcopal, 1574) und die Kathedrale (Sé Catedral), die zwischen 1558 und 1700 gebaut wurde. Über der Stadt auf der rechten Anhöhe ist das Projekt der Festung São Filipe (1587–1593) mit ihren Bastionen eingetragen, die gegen Angriffe von der Landseite ausgerichtet sind. Links: die älteste, heute noch bestehende Kirche Santa Maria do Rósario; hinten: Kirche Nossa Senhora de Conceição (erste Kapelle 1470). In der Mitte die bis auf wenige Reste verschwundene Spitalkirche Miserícorida (1556). Auf dem Largo ist der «Pelourinho» (Gerichtsstätte, Pranger) zu erkennen.

Mit der Erhebung zur Cidade 1533 wurde Ribeira Grande auch Bischofssitz und man plante früh den Bau einer Kathedrale. Nach grossen finanziellen Schwierigkeiten begann man 1558 mit dem Bau und schloss ihn kurz vor 1700 ab. Laut einem Beschluss des Königs von 1564 sollten alle Geldbussen der Bewohner von Santiago und Fogo für den Bau der Kathedrale verwendet werden. Bereits 1712 wurde die Kathedrale durch den französischen Korsaren Cassard zur Ruine gemacht und blieb es bis heute. 65

Als Antwort auf die Korsarenangriffe erfolgte in den Jahren 1587 bis 1593 der Bau umfangreicher Festungen, so die Fortaleza Real São Filipe auf der Anhöhe über der Stadt. Verteidigt wurde sie von 20 Artilleriesoldaten und von etwa 250 schlecht bewaffneten Milizsoldaten. Neben der Hauptfestung sollten verschiedene kleine Festungen an der Küste die Seeseite sichern.

Abb 7 Der Baubestand von Ribeira Grande auf seinem Höhepunkt im 17 - фото 8

Abb. 7: Der Baubestand von Ribeira Grande auf seinem Höhepunkt im 17. Jahrhundert. Es sind neue Quartiere entstanden, so S. Sebastião bei der Kathedrale und S. Brás im Westen, ältere Quartiere expandierten ins Tal hinein (S. Pedro). Bei der Kirche Nossa Senhora de Conçeição entstand ein Franziskanerkloster. Am Ufer des Meeres wurden die Festungen S. Verissimo, S. Brás und S. Lourenço zur Abwehr von Angriffen feindlicher Schiffe gebaut.

Abb 8 Die Stadt Ribeira Grande nach de Beauchesne 1699 A Zitadelle - фото 9

Abb. 8: Die Stadt Ribeira Grande nach de Beauchesne 1699.

A. Zitadelle (Fortaleza S. Filipe) F. Haus des Gouverneurs
B. Franziskanerkloster (Cordeliers) G. Artillerie Batterie
C. Festung H. Fluss, an dem man Wasser holt
D. Bischofspalast I. Eingang zur Stadt
E. Kirche Santa Maria do Rósario K. Kapelle Santa Luzia

Zum Niedergang Ribeira Grandes haben verschiedene Faktoren beigetragen. Neben den bereits erwähnten Überfällen und Zerstörungen französischer, englischer und niederländischer Korsaren und Piraten spielten auch die merkantilistischen Handels- und Monopolgesellschaften (wie die Companhia de Grão-Pará e Maranhão) und der direkte Sklavenhandel von Westafrika nach Südamerika eine Rolle. Schliesslich haben klimatische Veränderungen zum Niedergang beigetragen, häuften sich doch die Dürreperioden und damit die Hungersnöte im 17. und vor allem im 18. und 19. Jahrhundert.

Neben diesen externen Faktoren für den Niedergang gab es auch interne: Ribeira Grande galt wegen der häufigen blutigen Fehden unter den Familien der Elite als unsicher. Der Bischof zog ins Innere der Insel, später auf die Inseln São Nicolau und Santo Antão. Die Verwaltung verlegte ihren Sitz in das leichter zu verteidigende Praia.

2.10.Die Rolle der Kirche

Mit den ersten Schiffen der Entdecker waren auch bereits Missionare unterwegs, so 1466 mit Antonio da Noli drei Franziskanermönche und später Vertreter des Christusordens. Dieser Orden war 1319 gegründet worden, um den 1312 aufgelösten Templerorden zu ersetzen. Hauptsitz des Ordens war der Convente de Cristo in Tomar in Portugal. 1495 kamen die Dominikaner nach Kap Verde. Der militärische Christusorden erhielt von König Afonso V den Auftrag zur Mission, die ein wichtiger Teil der Ideologie des portugiesischen Staates war. Zwischen 1420 und 1460 war Heinrich der Seefahrer Generaladministrator des Christusordens, der von den Bistümern exemt war. Die kirchliche Gerichtsbarkeit für die entdeckten und zu entdeckenden Gebiete lag vorerst bei Heinrich, nach 1454 beim Christusorden. Der Christusorden erhielt aus dem Guineahandel fünf Prozent des Ertrages aus aller Waren. Ab 1497 begann sich der Christusorden stärker für die Kapverden zu interessieren. 66Bau und Unterhalt der Kirchen wurden aus den Zöllen und aus den Zehnten der landwirtschaftlichen Produktion sowie aus den Vergabungen in Testamenten finanziert; Erbschaften, zu denen kein Testament vorlag, fielen an die Kirche. Es war Aufgabe der Zöllner, die Abgaben für die Kirche einzuziehen. Auch hier zeigt sich, wie eng Kirche und Staat miteinander verflochten waren: Der portugiesische König hatte bei Bischofswahlen ein Vorschlagsrecht an den Papst und die drei Militärorden (Christus, Avis und Santiago) waren dem König unterstellt. Manuel I, König von Portugal von 1495 bis 1521, war gleichzeitig Grossmeister des Christusordens. 50 Jahre nach ihrer Entdeckung waren die Kapverdischen Inseln in kirchlichen Dingen bereits gut ausgerüstet. 67

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