Leoni Hellmayr - Der Mann, der Troja erfand

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Auch ohne Troja wäre das Leben des Heinrich Schliemann jede Biografie wert. Durch die Entdeckung Trojas aber hat er unsterblichen Ruhm erlangt.
Der Pastorensohn arbeitete sich vom Lagergehilfen zum steinreichen Kaufmann herauf, mit Stationen in den Niederlanden, den USA und Russland. Schliemann war ein begnadetes Sprachgenie: Er beherrschte Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch und Neugriechisch. Er studierte Latein und Altgriechisch an der Sorbonne und unternahm Forschungsreisen nach Asien, nach Nord- und Südamerika. In seinem dritten Leben schließlich ging er mit der Entdeckung Trojas, Tiryns und Mykenes in die Geschichte ein. Seine Grabungsmethoden wurden teils heftig kritisiert, teils aber entwickelte er auch revolutionäre archäologische Methoden, die heute noch Anwendung finden. Die Archäologin Leoni Hellmayr legt die glänzend erzählte Biografie einer hoch widersprüchlichen Figur vor, die zur Zentralgestalt der Archäologiegeschichte werden sollte.

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Irgendwann wird die Stille durch ein Hämmern und schrille Töne unterbrochen. Schliemann, der für einen Augenblick eingedöst war, richtet sich, von dem mechanischen Geräusch wach geworden, in seinem schweren Pelzmantel auf und sucht mit den Augen den Horizont ab. Tatsächlich, sie nähern sich den Arbeitern, die die Gleise für die neue Eisenbahnstrecke verlegen. Weit sind sie nicht gekommen, seit Schliemann auf dem Weg nach Moskau an ihnen vorbeigefahren war. Dabei hatte der Bau der geplanten Strecke zwischen St. Petersburg und Moskau schon 1842 begonnen – als Schliemann gerade einmal ein halbes Jahr in Amsterdam lebte. Vier Jahre ist das her, doch es kommt ihm vor wie eine Ewigkeit, die zwischen dem Botenjungen mit dem winzigen Dachzimmer und dem vielreisenden Handelsagenten liegt. Ernüchtert gibt er die Hoffnung auf, dass er schon in naher Zukunft in einem angenehm warmen Zugabteil nach Moskau fahren kann, während die Hügel und Seen nur noch wie dünne Fäden an seinem Fenster vorbeiziehen. Er tröstet sich damit, dass er in kaum einer Stunde in der Stadt ankommen wird.

Noch am selben Abend bringt er die unangenehme Aufgabe hinter sich und schreibt den Brief an Schröder. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Schliemann reißt das Kuvert auf und fängt an, die ersten Zeilen zu lesen. Schröder sehe

»mit Bedauern Ihre getäuschten Illusionen in betreff der Verbindung mit W Alexejeff, allein wundern tut es mich nicht im Entferntesten, vielmehr habe ich es längst erwartet, und zwar von vornherein, wie Sie auch bei Ihrer Anwesenheit hier bemerkten, die begründetsten Zweifel über alle Ihre hirnscheinigen Projecte gesagt. Sie haben durchaus keine Kenntnisse von Menschen und Welt, schwatzen und versprechen viel zu viel, schwärmen immerwährend für Hirngespinste, nur in Ihrer Einbildungskraft erreichbar, in der Wirklichkeit niemals.«

Seufzend überfliegt Schliemann die nächsten Zeilen, um abzuschätzen, inwieweit sich das Zetern fortsetzt. Mittlerweile kann er mit Schröders heftigen Reaktionen gut umgehen. Er liest die Seiten einmal durch, wertet sie nach relevanten Aussagen aus und lässt die unnötigen Kritikpunkte – diesmal wieder in der Mehrheit – auf sich beruhen, ohne noch einmal daran zu denken. Eine zeitsparende Methode, die er sich beim Lesen der ausländischen Zeitungen in Amsterdam angeeignet hatte.

Einige Tage später fasst er seine eigenen Überlegungen zu der missglückten Geschäftsverbindung in einem Brief an seinen Vater zusammen: »Obgleich ich in meinen Plänen mit Wladimir Alexejeff … Schiffbruch erlitt, so glaube ich wird die Verbindung mit diesem Freunde über kurz oder lang wieder zu Stande kommen … Wenn mir das Glück auf diese Weise wohl will, so werde ich als wahrer Diplomat die Bühne besteigen. … Jetzt heißt es ›eile mit Weile‹; aber daran bin ich nicht gewöhnt und kann kaum meinen brennenden Ehrgeiz in Zaum halten.« Zum Schluss ergänzt er den Brief noch um folgenden Satz: »Deine lieben Briefe an mich bitte wie folgt zu adressiren: Henry Schliemann St. Petersburg, einer weiteren Adresse bedarf es dazu nicht, da ich hier etablirt und genügsam bekannt bin.«

Die Kommunikation mit Schröder zeigt ihm letztendlich nur, dass die Entscheidung, nach Russland zu ziehen, die einzig richtige war. Unter Schröders Fittichen fühlte sich Schliemann eingeengt, in zweitausend Kilometern Entfernung kann er hingegen seine Persönlichkeit schon viel besser entfalten. Er findet, dass die Ergebnisse, die er im vergangenen Jahr erzielt hat, für sich sprechen:

Im Januar 1846 war Schliemann innerhalb von sechzehn Tagen auf dem Landweg von Amsterdam nach St. Petersburg gezogen. Aus der Perspektive eines Kaufmanns war er hier auf eine wahre Schatzgrube gestoßen. Was in Europa an Waren fehlte, gab es in Russland scheinbar im Überfluss; für die Güter, mit denen Europa wiederum das Zarenreich beliefern konnte, ließen sich in Russland große Gewinne erzielen. Innerhalb kurzer Zeit schloss er in St. Petersburg wichtige Kontakte mit russischen Händlern und reiste bereits nach sechs Tagen weiter nach Moskau, um dort dasselbe zu tun. Das Land, von dem er so viel Unheimliches gehört hatte, gefiel ihm mit jedem Tag besser. Schliemann, ein aufgeschlossener junger Ausländer, dem die gewiefte Art seiner älteren Kollegen noch zu fehlen schien und mit dem sie sich endlich einmal in der eigenen Landessprache auf einer persönlicheren Ebene unterhalten konnten, gefiel auch den Russen. Er gewann bald das Vertrauen der Reichsten von St. Petersburg und machte immer lukrativere Geschäfte.

Im Oktober 1846 reiste er zehn Wochen lang durch Westeuropa, um auch in anderen Ländern berufliche Beziehungen aufzubauen. Erneut stellte Schliemann fest: Seine Sprachgewandtheit räumt ihm gegenüber seinen Konkurrenten klare Vorteile ein. Als er mit dem Schiff von Danzig nach Westen fährt und die mecklenburgische Küste sieht, regt sich nichts in ihm. Als sie im Nebel verschwindet und die Entfernung zur einstigen Heimat wieder größer wird, wendet er sich zum Bug hin und blickt kein einziges Mal zurück.

*

Gleich muss es vorbei sein. Das Licht ist weg. Eben noch sah er es und hoffte, es erreichen zu können. Der schäumende Strudel hinderte ihn daran und zog ihn gnadenlos in die entgegengesetzte Richtung, in die Tiefe. Die Wasserwände vereinten sich über seinem Kopf zu einer einzigen Masse, und das Licht verschwand dahinter. Oben und unten existiert nicht mehr, es gibt nur noch eine Dimension. Er weiß nicht, wohin. Er traut sich nicht zu atmen, denn dann würde Wasser seine Lungen füllen und er würde ertrinken. Jetzt muss es wirklich gleich vorbei sein.

Da wacht Schliemann auf. Er liegt in seinem Bett und kann nur schemenhaft den Raum erkennen. Er horcht. Nichts. Selbst von draußen dringen keine Geräusche in die Wohnung, weder die klackernden Schritte von Fußgängern, noch das Hufgeklapper von Pferden auf den gepflasterten Straßen. Niemand ist unterwegs. Schliemann steht nach einigen Momenten auf und zieht sich einen Morgenrock über. Er weiß, dass es keinen Sinn mehr macht, liegen zu bleiben – das Einschlafen fällt ihm schwer, erst recht, wenn er von einem Albtraum wach geworden ist.

Am Schreibtisch geht er seine Pläne für den Tag durch. Die eingegangene Korrespondenz muss längst wieder in die Kopierbücher abgeschrieben werden, das wird ihn sicherlich den gesamten Vormittag kosten. Am Mittag will er sich mit dem Besitzer einer Baumwollspinnerei treffen, um eine Lieferung des Farbpulvers Indigo neu auszuhandeln. Am Nachmittag schaut er wie immer auf der Börse vorbei, und zum Dinner ist er mit Peter Alexejew verabredet, einem steinreichen St. Petersburger Großhändler. Dessen Vermögen umfasst wohl einhundert Millionen Rubel, sein Privatvermögen noch nicht einmal einberechnet. Schliemann ist überzeugt davon, dass Alexejew nach Rothschild der reichste Mann sein muss. Heute Abend will er sich mit ihm über Produkte auf dem Markt unterhalten, deren Potenzial Schliemann bereits zu riechen glaubt: Salpeter, zur Herstellung von Sprengstoff beispielsweise. Papier könnte ebenfalls bald sehr begehrt sein – davon ist er überzeugt, seit er von Russlands Plänen erfahren hat, ein neues Gesetzbuch herausgeben zu wollen. Er wird versuchen, das Essen mit Alexejew möglichst in die Länge zu ziehen, bevor er wieder in seine Wohnung zurückkehren wird, in der außer ihm nur ein Bediensteter lebt. Er hält die Stille momentan nur schwer aus, vor allem, seit er vor einigen Wochen einen Brief aus Mecklenburg erhalten hat – seit er weiß, dass Minna vergeben ist.

Zehn Jahre vor der niederschmetternden Nachricht hatte Schliemann sie das letzte Mal gesehen. Es kommt ihm vor, als wäre es gestern gewesen: das vierzehnjährige Mädchen, groß gewachsen, in einem schlichten schwarzen Kleid. Schliemann zählt die Begegnung zu einem dieser großen starken Momente des Lebens, wenn die Unendlichkeit in wenige Sekunden hineinpasst. Beide sahen sich, rangen vergeblich um Worte und gaben sich schließlich dem Zauber der Situation hin. Erst als ihre Eltern den Raum betraten, endete der Augenblick, der nur Heinrich und Minna gehört hatte.

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