Gewidmet allen traumatisierten Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen und den dadurch zu Schaden gekommenen Behandelten und deren Angehörigen.
Die Herausgeber
Prof. Dr. Reinhard Strametz ist Arzt und Ökonom. Nach seinem Medizinstudium in Frankfurt am Main war er acht Jahre ärztlich am dortigen Universitätsklinikum klinisch tätig. Als Facharzt für Anästhesiologie übernahm er zudem für vier Jahre die Ärztliche Leitung der Stabsstelle Qualitätsmanagement am Universitätsklinikum Frankfurt.
Im Rahmen seiner zahlreichen Tätigkeiten in nationalen und internationalen Organisationen hat er an der Entwicklung zahlreicher Handlungsempfehlungen und Normen zur Verbesserung der Patientenversorgung mitgewirkt.
Reinhard Strametz ist Professor für Patientensicherheit an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und beschäftigt sich im Rahmen seiner Forschungstätigkeiten insbesondere mit Aspekten der Resilienz und der Second Victim Problematik. Er ist stellvertretender Vorsitzender des European Researchers‹ Network Working von Second Victims (ERNST) und Generalsekretär des Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) ist ein Netzwerk, das sich für eine sichere Gesundheitsversorgung in Deutschland einsetzt. Beteiligte aus allen Gesundheitsberufen und -institutionen, Patientenorganisationen und Interessierte haben sich zusammengeschlossen, um in gemeinsamer Verantwortung konkrete Lösungsvorschläge zur Steigerung der Patientensicherheit im medizinisch-pflegerischen Versorgungsalltag zu entwickeln, die als Handlungsempfehlungen allen Akteuren im Gesundheitswesen zur Verfügung stehen.
Reinhard Strametz Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (Hrsg.)
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Pharmakologische Daten verändern sich ständig. Verlag und Autoren tragen dafür Sorge, dass alle gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung hierfür kann jedoch nicht übernommen werden. Es empfiehlt sich, die Angaben anhand des Beipackzettels und der entsprechenden Fachinformationen zu überprüfen. Aufgrund der Auswahl häufig angewendeter Arzneimittel besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.
Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.
Dieses Werk enthält Hinweise/Links zu externen Websites Dritter, auf deren Inhalt der Verlag keinen Einfluss hat und die der Haftung der jeweiligen Seitenanbieter oder -betreiber unterliegen. Zum Zeitpunkt der Verlinkung wurden die externen Websites auf mögliche Rechtsverstöße überprüft und dabei keine Rechtsverletzung festgestellt. Ohne konkrete Hinweise auf eine solche Rechtsverletzung ist eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten nicht zumutbar. Sollten jedoch Rechtsverletzungen bekannt werden, werden die betroffenen externen Links soweit möglich unverzüglich entfernt.
1. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-039970-9
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-039971-6
epub: ISBN 978-3-17-039972-3
mobi: ISBN 978-3-17-039973-0
Geleitworte
Dr. med. Ruth Hecker
Wir hören immer von Personalmangel und belastetem Personal in den deutschen Krankenhäusern. Es ist ein ewiger Kreislauf, der sich selbst unterhält. Das Thema des Second Victim / des Zweiten Opfers ist nicht neu. Es ist nicht neu, dass Mitarbeitende im Gesundheitswesen im Rahmen der Patientenbehandlungen selbst traumatisiert werden.
Die COVID-19 Pandemie hat das Dilemma nochmal deutlich verschärft.
Die wirklichen Ursachen und Bedingungen, die zu Second Victims führen, und die Möglichkeiten, daraus einen Ausweg zu finden, sind nur wenigen bewusst.
Das Buch »Mitarbeitersicherheit ist Patientensicherheit – Psychosoziale Unterstützung von Behandelnden im Krankenhaus« bringt dieses Thema in den richtigen Rahmen, klärt auf und bietet vor allem Lösungsansätze – auch aus der Schweiz und Österreich.
Es spricht jede Führungskraft im Gesundheitswesen – von der Teamleitung bis zum Top Management – an und zeigt die Verantwortlichkeiten auf. Mitarbeitende, die es lesen, verstehen sich und ihre Kollegen besser und können anschließend in Eigeninitiative besser agieren.
Mitarbeitende müssen sich sicher fühlen mit dem, was sie tun, sie benötigen sichere Rahmenbedingungen und ein unterstützendes Umfeld, nur dann können sie eine sichere Versorgung der Patienten gewährleisten.
In anderen Berufsfeldern ist es völlig normal, dass Teams und einzelne Mitarbeiter Unterstützung bekommen, z. B. durch regelmäßige Supervision oder andere Methoden der Stressbewältigung, die der Arbeitgeber anbietet. Für die Gesundheitsberufe sind derartige Angebote noch neu und die Kultur, Angebote anzunehmen, ist noch unterentwickelt.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hofft, dass das Buch in den Krankenhäusern diskutiert und das Thema Second Victim aus der Tabuzone geholt wird. Die Inhalte machen Mut und könnten den Kreislauf unterbrechen! Nur Mitarbeitende und Teams, auf die seitens der Führungskräfte geachtet wird und die auf sich selbst achten, können auch auf Patienten achten.
Dr. med. Ruth Hecker Berlin,Vorsitzende Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. |
im März 2021 |
Twenty years ago, when I first wrote about the »second victim«, I was not describing something new. Instead, I was calling attention to an experience that is familiar to virtually every clinician – the agonizing realization that you have made a serious mistake. Personally, I can recall with great clarity a specific incident in which I gave a patient an overdose of medication during a code. Humans have a limited repertoire of responses to traumatic events. When a patient is harmed, health care workers react with shock and grief, fear and guilt, shame and feelings of inadequacy. This is precisely what I felt.
Organized medicine has never done a good job of handling this issue. The first reaction has generally been to blame the individual closest to the incident. Healthcare would really like to distance itself from the possibility of error in medicine. The public, which would like to hope for the best, has been happy to join the conspiracy. But mistakes are inevitable, and when a patient is seriously harmed by health care, there will always be workers who are harmed psychologically. These are the second victims.
Читать дальше