Psychosoziale Unterstützung kann helfen, die Wahrscheinlichkeit bzw. das Ausmaß einer Traumafolgestörung zu reduzieren (
Kap. 2.1). Diese Maßnahmen sind jedoch auch an gewisse strukturelle Grundvoraussetzungen, etwa die Umsetzung eines klinischen Risikomanagements (
Kap. 2.2
), und ein kulturelles Umfeld, in dem mit diesen Belastungen konstruktiv umgegangen wird (
Kap. 2.3
), gekoppelt. Zudem wird gezeigt, dass bereits etablierte Hilfsprogramme in anderen Ländern auch messbare Erfolge aufweisen (
Kap. 2.4
). Dies sollte Motivation und Verpflichtung sein, diese Hilfsangebote, angepasst an unser Gesundheitssystem, auch in Deutschland einzuführen. Dass hierbei auch die Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen in Bezug auf die Anerkennung von Berufskrankheiten erwogen werden kann, stellt ein weiteres Kapitel dar (
Kap. 2.5
).
Die motivierenden Beispiele in weiteren Kapiteln (
Kap. 3.1,
Kap. 3.2
), die durch zahlreiche lokale Initiativen in Gesundheitseinrichtungen ergänzt werden, zeigen, dass theoretische Überlegungen und Erfahrungen aus anderen Gesundheitssystemen auf einen großen Bedarf in der Praxis treffen und auch in deutschsprachigen Gesundheitseinrichtungen und -systemen umsetzbar sind. Hier stellt insbesondere die Harmonisierung eines qualitätsgesicherten Angebotes in der Fläche, auch durch mögliche Anpassung der Anforderungen an Arbeitgeber, ein wesentliches Handlungsfeld dar, so wie es sich durch langjährige Erfahrung in der Psychosozialen Notfallversorgung im Rettungsdienst bereits bewährt hat (
Kap. 3.3
). Dass COVID-19 sowohl quantitativ als auch qualitativ zusätzliche Herausforderungen bereithält (
Kap. 3.4
), unterstreicht nochmals die Bedeutung dieser Thematik, dass neben physischer persönlicher Schutzausrüstung auch eine psychische Schutzausrüstung aufgebaut werden kann.
Neben der Schaffung von Rahmenbedingungen auf allen Ebenen zur flächendeckenden, niederschwellig erreichbaren und fachlich qualifizierten psychosozialen Unterstützung von Behandelnden und Prävention sowie Behandlung von Second Victims, stellt vor allem auch ein Paradigmenwechsel hin zu einer auf Resilienz ausgerichteten Führung mit allen dafür notwendigen Nebenbedingungen (Führungsverhalten, Arbeitsorganisation, Personalplanung etc.) ein wesentliches Kriterium der von allen Seiten berechtigten Entwicklung hin zu einer Sicherheitskultur und zu einer Hochzuverlässigkeitsbranche dar.
Als Überblick sind die Herausforderungen und Handlungsansätze in der folgenden Abbildung dargestellt (
Abb. 0.1 Abb. 0.1: Handlungsansätze zur Gewährleistung der Mitarbeitersicherheit im Rahmen psychosozialer Unterstützungsangebote Die hierfür notwendigen Entwicklungen sind sicher nicht kurzfristig zu erreichen, sondern bedürfen gemeinsamer, nachhaltiger und andauernder Anstrengungen. Wichtig dabei ist, nochmals zu betonen, dass es nicht einer oder weniger der hier aufgezeigten Maßnahmen bedarf, sondern dass jede hier genannte Ebene ihren aktiven Beitrag zur Gewährleistung der Mitarbeitersicherheit und damit der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitswesens leisten muss. Eine physisch und psychisch sichere Arbeitsumgebung für Gesundheitsfachpersonal und die daraus ableitbare sichere Patientenversorgung sind elementare Grundbedürfnisse, sodass die notwendigen Veränderungen letztlich allen zugutekommen werden. Wenn dieses Buch dazu einen konstruktiven Beitrag leisten kann, ist das Anliegen des Aktionsbündnis Patientensicherheit, dieses Buch zu erstellen und damit eine Lücke in der Verbindung zwischen Mitarbeitersicherheit und Patientensicherheit zu schließen, erfüllt.
).

Abb. 0.1: Handlungsansätze zur Gewährleistung der Mitarbeitersicherheit im Rahmen psychosozialer Unterstützungsangebote
Die hierfür notwendigen Entwicklungen sind sicher nicht kurzfristig zu erreichen, sondern bedürfen gemeinsamer, nachhaltiger und andauernder Anstrengungen. Wichtig dabei ist, nochmals zu betonen, dass es nicht einer oder weniger der hier aufgezeigten Maßnahmen bedarf, sondern dass jede hier genannte Ebene ihren aktiven Beitrag zur Gewährleistung der Mitarbeitersicherheit und damit der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitswesens leisten muss.
Eine physisch und psychisch sichere Arbeitsumgebung für Gesundheitsfachpersonal und die daraus ableitbare sichere Patientenversorgung sind elementare Grundbedürfnisse, sodass die notwendigen Veränderungen letztlich allen zugutekommen werden.
Wenn dieses Buch dazu einen konstruktiven Beitrag leisten kann, ist das Anliegen des Aktionsbündnis Patientensicherheit, dieses Buch zu erstellen und damit eine Lücke in der Verbindung zwischen Mitarbeitersicherheit und Patientensicherheit zu schließen, erfüllt.
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