Mary MacLane - ICH. Aufzeichnungen aus meinem Menschenleben

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ICH. Aufzeichnungen aus meinem Menschenleben: краткое содержание, описание и аннотация

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"Letzten Endes bin ich eine ausdrücklich vernünftige Frau. Nur dass Vieles, worauf ich in meinem Inneren stoße, knirscht, unerklärlich ist und nicht zusammenpasst. Ich bin so verlassen, als hätte ich keinen menschlichen Platz auf dieser Erde. Meine Tage sind so still, als lebte nur ich auf der Welt." – MARY MACLANE
Mary MacLane wünschte sich mit 19 Jahren nichts sehnlicher, als die Enge ihrer Heimatstadt in der amerikanischen Provinz zu verlassen. Mit 36 Jahren kehrt sie nun nach Montana zurück; eine turbulente und glamouröse Zeit in den Künstlerkreisen an der Ostküste liegt hinter ihr. Die Stadt hat sich nicht verändert, und doch ist nichts mehr wie zuvor.
MacLane wendet sich wieder der Form des Tagebuchs zu und scheint darin ihr jüngeres, naiveres Ich direkt anzusprechen. Immer wieder parodiert sie sich selbst mit melancholischer Ironie und legt eine so unbestechliche wie unterhaltsame Bestandsaufnahme vor. Wie in ihrem Debüt widmet sich die 36-Jährige dem eigenen Ich, das sie gerade deshalb virtuos zu feiern weiß, weil sie sich darüber keine Illusionen macht. –
Ein Buch über die Herausforderung des Menschen, in der Einsamkeit «Ich» zu sagen und «Ich» zu sein.

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– mein Geist – wie frei er doch ist –

Meine Seele ist nicht frei: vor langer, langer Zeit hängte Gott ihr eine Kette von Flüchen, wie eine kleine Handfessel, um den Hals. Ich spüre sie ständig. Auch mein Herz ist nicht frei, denn es ist tot: auf lustlose und triviale Weise einfach tot. Und mein Körper – er ist frei, aber er sieht aus wie etwas Verbrauchtes und Nutzloses, wie ein Abendessen, das man auftrug, doch niemand nahm davon, und jetzt ist es kalt.

– aber mein so freier Geist –

Selbst wenn man mich in ein Gefängnis wegsperrte: selbst wenn man mich an einen elektrischen Stuhl gurtete: selbst wenn die Lepra mich anfräße und zerstörte: noch immer könnte ich denken , mit Gedanken, so frei wie golddurchwirkte Frischluft, Gedanken, zart schimmernd wie eben gefallener Tau, Gedanken, luftig leicht, verführerisch, spekulativ, kunstvoll, böse, verschlagen, erhaben.

Man könnte mir beide Hände abschneiden: aber mich davon abhalten, mich an die Traurige Graue Schönheit der See zu erinnern, wenn der Regen auf sie schlägt, schlägt, schlägt, könnte man nicht.

Mag schon sein, dass man versuchen wird, mich zu ermahnen, indem man mir einen glühend roten Dorn zwischen die weißen Schulterblätter treibt: doch nicht einmal auf diese Weise könnte man meine Gedanken beeinflussen – nicht einmal ihre Richtung könnte man verändern.

Von Augenblick zu Augenblick bin ich mir meines Geistes hell bewusst – in jedem dieser vergehenden Lebensaugenblicke. Das Bewusstsein ist eine aufreibende Fähigkeit, eine schwere Last und ein wilder Reiz. –

Auch was ich fühle, schreibe ich auf.

Ich bin mir mein eigenes Gesetz, mein eigenes Orakel, meine beste Freundin, meine Führerin, auch wenn ich mich in Sackgassen führe, bin meine eigene Mentorin, meine Feindin, meine Liebhaberin.

Mein Alter beträgt einunddreißig Jahre, ein glimmend versengtes Lebensalter, in dem man fühlt, dass die Flügel des Vogels »Jugend« stark und heftig schlagen, um zu entfliehen – schon so gut wie bereit für den Abflug.

Ich bin nicht charmant. So ziemlich genau siebzig ausgesuchte Adjektive würden besser zu mir passen.

Aber über etwas jugendlichen Liebreiz, etwas Liebreiz meines Geschlechts, etwas Charme des Intellekts und der Intuition verfüge ich, ebenso wie über ein paar Reize, was die Persönlichkeit angeht.

Leidenschaftlich nehme ich diese Dinge an anderen wahr. Und mein Stahl hat des Öfteren Funken aus ihrem Flint geschlagen.

Aber noch jedes Mal hat mein Stahl sich düster, doch voller Kraft auf sich selbst besonnen.

Verdrehte Moral

Morgen

Wenn ich Gott begegnen sollte, um etwas von ihm zu erfahren und mit ihm zu sprechen, wäre so ziemlich das Erste, was ich ihn fragen würde: »Was dachten Sie sich, Gott, als Sie mich schufen?«

Ich glaube, dass er damit einen bestimmten Zweck verfolgte.

Im Wesentlichen bin ich eine teuflische Person. Es gibt siebenmal mehr Böses als Gutes in mir. Das Böse ist von gemischter, bedrohlicher Art, jener Art, die in braven, hübsch gefärbten Kleidern daherkommt, gesund und munter ist. Während das Gute in mir krank ist, einsam und auf nervöse Weise ängstlich – ein Etwas mit tränenverschmierten Augen und zitternden Fingern.

Aber Gott hat Vieles geschaffen, das noch unwahrscheinlicher ist als ich. Haie hat er ins Meer gesetzt, Menschen gemacht, die Kinder anstellen, damit sie in ihren Mühlen und Minen arbeiten, Giftefeu und Zebras –

– und außerdem hat er noch wahre Wunderwerke geschaffen: Dünne Rosarote Sonnenaufgänge in den Bergen, Junge Englische Dichter, Hortensien im plötzlichen Blau ihrer ersten Blüte, Singende Menschenstimmen – und mehr, immer m ehr –

Wenn ich an sie alle denke, spült eine freudige Aufregung über mich hinweg wie eine kleine verrückte Welle. Was für ein Delirium-der-Seligkeit, wenn man fühlt, dass man selbst lebt, obwohl die Schatten pechschwarz sind.

Gott verfolgt einen Zweck damit, dass er all dies schuf, glaube ich.

Auf den Zweck meiner Erschaffung bin ich halbwegs neugierig. Vielleicht hat er mich zu seinem eigenen Vergnügen gemacht. Vielleicht hat er mich gemacht, um meine Seele mit ein paar Plagen und Stachelstöcken zu maßregeln oder um sie für bacchantische Unbekümmertheit und Vergnügungen in einer, lang-ist’s-her, jahrhundertealten Vergangenheit zu bestrafen. Vielleicht hat er mich gemacht, um andere Leben damit aufzupeppen oder zu geißeln, dass ich ihnen mit meiner Mary-Mac-Lane-haftigkeit3 nahekomme. Vielleicht hat er mich gemacht, um auf eine verdrehte Moral hinzuweisen.

Voller Zweifel denke ich darüber nach.

Aber selbst wenn ich meinen Zweck kennen würde, würde ich nicht um Haaresbreite von meinem Weg abweichen wollen, der auf profane Weise selbstbezogen ist.

Könnte ich für mich einen Weg zur Wahrheit erkennen, ich würde ihn einschlagen. Es wäre mir nicht fremd, etwas anzubeten. Ich sehne mich danach, etwas anzubeten. Und ich bin entschieden, auf müde, kühle Weise entschieden: Habe ich etwas angefangen, ziehe ich es durch bis zum Ende.

Aber ich sehe keinen Weg zur Wahrheit – jedenfalls nicht für mich. Und Gott ist für immer und ewig abwesend und schweigsam. So folge ich weiter dem Weg, auf dem ich mich selbst finde. Ich denke darüber nach. Und fluche leise, weil ich nichts daraus mache.

Mein-Alltag und morgen

Morgen

Unbeteiligt lebe ich in diesem Spitzkegel-Butte4 und spiele nach außen die Rolle der Familientochter ohne Aufgaben.

Dieses Butte ist ein Ort, der nicht zu mir passt.

Keinen einzigen Menschen habe ich hier zum Freund, niemand entspricht mir. Und Die Natur hätte mich nicht mal in einer ihrer verblüffendsten Launen in die Rolle der Familientochter gesteckt. Drei Dinge haben mich in den letzten vier Jahren hier festgehalten: der Umstand, dass nichts von außerhalb nach mir verlangte; ein von der Familie ausgeübter Druck, fein wie eine kleine Nadelspitze, die einen sticht, kaum bewegt man sich; und dass es derzeit der Weg des geringsten Widerstandes ist, hierzubleiben.

So sind Frauen: Sie gehen den Weg des geringsten körperlichen Widerstandes, außer ein gewaltsamer Grund – wie Liebe oder Hass oder Eifersucht oder ein Baby oder verletzter Stolz oder die Sporen des Ehrgeizes – zwingt sie zu einer gewaltsamen Tat. Ich bin ihm in diesen Jahren äußerlich ruhig, innerlich wütend gefolgt – wütend auf eine matte Art, die mich fertigmacht.

Die Jahre, die Unterwerfung und die Wut setzen sich zu einer Stimmung zusammen, die mich einschließt, antreibt, verdammt und erhebt.

Sie ist voller Kraft, diese Stimmung, obwohl ich selbst nicht kräftig bin.

Diese Stimmung ist dieses Buch. –

Ich lebe ohne Moral. Ohne Moral, weil mein Leben auf tödliche Weise vergeblich ist. Alle die Gewebe meines Körpers, meiner Seele, meines Geistes und Herzens liegen brach, sie zerfallen, nutzen sich Minute um Minute ab, Stunde um Stunde, Tag um Tag: Nichts davon kehrt zu mir oder zu meinem Leben noch zu etwas Menschlichem oder Göttlichem zurück.

So kommt es, dass ich mich vor meinem Leben und mir selbst grause.

Ich weiß nicht so recht, warum.

Aber es würde sich ehrlicher anfühlen, eine unermüdliche Taschendiebin oder eine eifrige Dirne zu sein.

So vergeht Mein-Alltag: Morgens wache ich auf und liege lustlos ein paar Minuten mit schweren Lidern herum. Mein Blick fällt auf einen Riegel aus vergoldet blauem Morgenlicht, das sich blass zu dem einen Fenster hereindrückt, und auf ein Sonnendreieck aus schmelzendem Gold, das sich durch das andere Fenster auf der roten Ziegelwand unseres Nachbarhauses zeigt. Also sage ich »schon wieder ein Tag«, schiebe die Zudecke mit einem Fuß beiseite und schlüpfe aus meinem schmalen Bett, hinein in die blauen Pantoffeln, heraus aus einem dünnen Nachthemd und hinein in einen Frisier- oder Bademantel. Ich glätte ein zerzaustes Haar und drehe es ein, fasse es zusammen und stecke es mit ein paar Bernsteinnadeln hoch. Und ich trete in ein achtungsgebietendes, grüngraues Badezimmer, lasse Wasser einlaufen und setze mich hinein. Ich plansche in kurzlebigem, flüchtigem Seifenschaum, stelle mich unter einen plötzlichen, heldenhaft eisigen Wasserguss und trockne mich mit einem die Haut geißelnden Handtuch ab. Dann kehre ich in das blau-weiße Schlafzimmer zurück und ziehe mich an, dünne Frauenunterwäsche und ein Kleid wie für eine Nonne.

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