Kathrin Hanke - Als die Flut kam

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In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 bricht die Sturmflut über Hamburg ein. In der Stadt herrscht das Chaos und es sind viele Helfer unterwegs. Der Wilhelmsburger Johannes Becker nutzt die Katastrophe jedoch für seine eigenen Zwecke: Er bringt die Nachbarstochter Anne, in die er seit Jahren unerwidert verliebt ist, in seine Gewalt. Anne stirbt und nur Beckers Freund, Kommissar Peter Lüders, ahnt, dass die junge Frau nicht durch die Flut umgekommen ist. Lüders beginnt im Alleingang zu ermitteln und dringt dabei in menschliche Abgründe vor.

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Als Johannes jetzt vor der Tür stand, hielt er es für angebracht anzuklopfen, obwohl es sich um die Tür zu seinem eigenen Zimmer handelte. Aber wenn Anne tatsächlich hier drinnen war, dann wollte sie sicher ungestört sein. Dreimal kurz hintereinander klopfte er mit seinem gekrümmten Zeigefinger. Dann wartete er wie bereits eben vor dem Bad. Auch jetzt kam nichts von der anderen Seite. Hatte er sich doch geirrt? Aber wo könnte Anne sonst in der nicht unbedingt riesigen Wohnung stecken? Gerade, als er die Klinke herunterdrücken wollte, um nachzusehen, bewegte diese sich unter seiner Hand, und einen Sekundenbruchteil später öffnete sich die Tür einen Spalt. Johannes sah sich Anne gegenüber und brachte erst einmal keinen Ton heraus. Sie war leichenblass, und unter ihren Augen hatten sich schwarze Ränder gebildet. Ihr hochgestecktes blondes Haar war zerzaust.

»Entschuldige, dass ich in dein Zimmer gegangen bin. Ich musste mich einen Moment hinlegen, und da dachte ich …«, sagte Anne mit leiser Stimme, brachte ihren Satz jedoch nicht zu Ende, sondern machte stattdessen einen Schritt von der Tür zurück und ging wieder in den Raum hinein. Johannes trat seinerseits in das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Erst dann fragte er schnell hintereinander: »Was hast du? Hast du geweint? Geht es dir nicht gut? Bist du krank? Kann ich irgendetwas für dich tun?«

Während Anne sich auf sein Bett setzte – eine andere Sitzgelegenheit gab es nicht – schüttelte sie den Kopf und lächelte ihn an. Es wirkte schüchtern auf ihn, denn normalerweise grinste sie breit über das ganze Gesicht, und ihre Augen fingen dann jedes Mal an zu strahlen, sodass er an den Nordstern denken musste. Jetzt fühlte er sich eher an das kleine verzweifelte Mädchen erinnert, das er vor etlichen Jahren auf dem Schotterweg getröstet hatte. Auch damals hatte sie ihn erst aus ihren blauen Augen angesehen und dann ihren Mund zu einem kleinen, zaghaften Lächeln verzogen, als er ihr gesagt hatte, dass er sich um sie kümmern würde und sie sich keine Sorgen mehr machen müsse. Bis heute hatte er sein Versprechen halten können. Ob er es diesmal wieder schaffte? Johannes hatte Anne, seit sie Kinder gewesen waren, nicht mehr als so verletzlich empfunden. Natürlich hatte sie im Laufe der Jahre hin und wieder Sorgen gehabt, doch sie war eine Frohnatur, sah das Glas eher als halb voll als halb leer, und vor allem hatte sie stets mit ihm geredet, und meist war ihr bereits im Gespräch eine Lösung eingefallen. Selbst von ihren ständigen Geldsorgen, die eng verzahnt waren mit der schlechten Gesundheit ihrer Mutter und den daraus resultierenden Arztrechnungen, die nicht immer die Krankenkasse zahlte, ließ sie sich nicht ins Bockshorn jagen.

»Nein, du kannst nichts für mich tun«, antwortete Anne ihm, »außer das, was du immer für mich tust: Sei für mich da. Als mein bester Freund.«

Johannes nickte und machte einen Schritt auf die Freundin zu, um sich neben sie zu setzen, dann fiel ihm jedoch etwas ein. Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt? Immerhin hatte sie ihm eben zu verstehen gegeben, dass sie ihn brauchte, und genau das wollte er besiegeln. Er hatte es schließlich sowieso für heute vorgehabt, und nun erschien ihm die Gelegenheit günstig. Er steuerte auf seinen Schrank zu, öffnete ihn und steckte seine Hand in das Regalfach, in dem seine Unterhemden lagen. Sein Geschenk für Anne lag hinter den Hemden. Er fühlte ein bisschen mit seiner Hand herum, und dann spürte er die kleine Schatulle. Er umschloss sie und zog seine Hand wieder hervor. Er hatte dieses Versteck gewählt, da Mutter hier nur selten dranging. Bügelwäsche legte oder hängte sie in der Regel direkt in den Schrank. Die anderen Dinge, wozu auch die Unterhemden gehörten, legte sie nach dem Trocknen nur zusammen und auf sein Bett. Er sortierte es dann in seinen Schrank ein.

Mit der kleinen Schatulle in seiner Faust ging er jetzt zu Anne und setzte sich neben sie. Eine Weile schwiegen sie einfach. Es war keine unangenehme Stille, die dadurch im Raum entstand, sondern eher eine des Vertraut-Seins. Fast wirkte es auf Johannes, als hätte sich sein Zimmer in der Wohnung seiner Eltern zu einer kleinen Festung entwickelt, die ihn und Anne fürsorglich vor allem schützte. Anne schien es genauso zu empfinden, denn sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Johannes genoss das Gefühl dieser einmütigen Zweisamkeit. Das tat er immer, wenn es dazu kam, und in der Regel regte er sich dann nicht, aus Furcht, den Moment durch eine Bewegung zu beenden. Jetzt jedoch legte er vorsichtig seinen Arm um Anne und zog sie ein kleines bisschen fester an sich. Er konnte sein Glück kaum fassen, denn Anne machte sich nicht von ihm los, sondern drückte sich im Gegenteil noch enger an ihn und meinte: »Ach, Johannes, wenn ich dich nicht hätte.«

Sein Herz machte einen Freudensprung, und er musste sich zusammenreißen, dass ihm kein begeisterter Seufzer entfuhr. Tatsächlich schien heute der richtige Tag zu sein, und er war heilfroh, dass er eben noch seine Gabe für sie aus dem Schrank hervorgeholt hatte. So musste er jetzt nicht aufstehen und die liebevolle Stimmung zwischen ihnen unterbrechen. Mit seiner freien Hand nestelte er in seiner Hosentasche herum, während er mit belegter Stimme sagte: »Du weißt, dass ich immer für dich da bin.«

»Ja«, hauchte sie gegen seine Brust, und genau dieses Hauchen bestätigte Johannes darin, die Schatulle in seiner Tasche mit der Faust zu umfassen. Sein Herz klopfte wild, und er räusperte sich, bevor er sagte: »Anne, ich möchte dich etwas fragen, aber vorher muss ich dir etwas sagen …«

»Ich dir auch«, unterbrach Anne ihn und setzte sich aufrecht, sodass sie nicht mehr in seinem Arm lag, sondern ihn nun direkt anschaute. Sie suchte seinen Blick, und er musste abermals schlucken. Konnte es sein, dass Anne ihm zuvorkommen wollte? War sie deswegen in sein Zimmer gegangen in der Hoffnung, er würde ihr irgendwann folgen, und sie wären allein? Immerhin war Weihnachten das Fest der Liebe … Für eine Frau wäre die Frage der Fragen zwar unüblich, aber Anne hatte sich noch nie etwas aus Konventionen gemacht. Unwillkürlich drückte Johannes die Schatulle in seiner Hand, dann sagte er: »Du zuerst.«

Anne nickte kaum merklich, nahm seine freie Hand und sagte schnell, so als wolle sie den Satz sofort wieder aus ihrem Mund loswerden: »Ich erwarte ein Kind.«

In Johannes Ohren begann das Blut zu rauschen und ihm wurde schwummerig, obwohl er saß. Hatte sie das wirklich gesagt? Nein, er hatte sich bestimmt verhört. Wie sollte sie schwanger sein? Sie hatte doch gar keinen Freund, und wenn, dann war er das!

*

Magda hatte die kleine Standuhr auf der Anrichte genau im Blick. Wenn er so kam wie jedes Jahr, dann blieben ihr nur etwa fünf Minuten, um sich noch einmal zurechtzumachen. Sie wollte besonders hübsch aussehen und hatte zu Hause ganz bewusst das neue, tief ausgeschnittene Kleid angezogen, das ihre Brüste so gut zur Geltung brachte. Ihr Mann Rainer hatte sich zwar gewundert und gefragt, ob der Ausschnitt bei ihren Eltern angebracht war, aber sie hatte nur mit den Schultern gezuckt. Was ihre Eltern dachten, war ihr gleichgültig. Für sie machte sie sich schließlich nicht zurecht. Es war Peter, dessen Blicke sie auf sich ziehen wollte. Peter, für den sie alles tun würde, der sie jedoch nach ein paar intimen Treffen wie eine heiße Kartoffel wieder fallen gelassen hatte. Und jetzt hatte er dieses billige Weibsstück. Überhaupt verstand niemand, was er an der Frau fand.

Magda hatte seit jeher für Peter geschwärmt, so, wie eigentlich jedes Mädchen in der Kleingartenkolonie, in der sie alle so viele Jahre Laube an Laube gelebt hatten. Es hatte ihr auch nie etwas ausgemacht, dass Peter etwas jünger war, als sie. Warum auch? Und irgendwann waren die paar Jahre Unterschied auch nicht mehr wichtig gewesen. Leider hatte Peter sie jahrelang überhaupt nicht beachtet. Für ihn war Magda lediglich die große Schwester von Johannes gewesen. Das hatte sich letztes Jahr an Weihnachten zu ihrer großen Freude geändert. Er war wie jedes Jahr bei ihnen mit einer Flasche Selbstgebranntem unter dem Arm aufgetaucht, dem vor allem ihr Vater, Peter und sie zugesprochen hatten. Die anderen hatten sich an die Flasche Eierlikör gehalten, die Anne als Weihnachtsgabe mitgebracht hatte und weniger hochprozentig war. Daran erinnerte sie sich noch heute sehr genau, als wäre es gestern gewesen. Und sie erinnerte sich gern – nicht unbedingt an den Kater am nächsten Morgen aber definitiv an den Ausgang des Weihnachtsabends.

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