Angelika Koch - Die Eifel und die blinde Wut

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Werner Baltes ist Landei aus Überzeugung, Ehemann, Musikliebhaber und Kriminalhauptkommissar in der Eifel. Aktuell kuriert er einen Burnout aus. Um einen Rückfall zu vermeiden, nimmt er sich einen alten ungelösten Fall vor, der es ihm leicht macht, eine gewisse Distanz zu halten – denn das Opfer, ein umstrittener Kommunalpolitiker, war ihm nicht sympathisch. Dessen Tod beherrschte einige Zeit die Lokalblätter, nachdem seine Leiche in kleinen, aber unfeinen Portionen in Eifler Müllcontainern aufgefunden worden war …

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Der Arzt ist schon lange tot. Den können Sie als Mörder ausschließen, falls Sie glauben, der hätte ein Motiv. Hatte er vermutlich, aber er hat sich selbst den goldenen Schuss gesetzt, wusste ja, wie es geht, war selbst süchtig. Selbstsüchtig … glaube ich eher nicht. Ich erinnere mich an ihn, war eher so ein Landarzt wie aus dem Bilderbuch. Aber er hat immer gezittert. Dem ist irgendwas im Leben ganz furchtbar schiefgelaufen, wenn Sie mich fragen.

Was ich Ihnen eigentlich erzählen wollte … Ich schweife ab, ich weiß. Aber Sie haben ja nach den Fotos gefragt, das haben Ihre Kollegen damals nicht getan. Damals sah es auch anders aus hier, können Sie sich ja vorstellen. Ich habe alles rausgeworfen, was mich an meinen Vater erinnert. Also Kevin. Ich war fast fünf, ich sollte auf ihn aufpassen, wenn er im Kinderwagen schlief. Das war natürlich total langweilig, ich hätte lieber mit den Nachbarsmädchen gespielt. Aber nichts da, ich musste babysitten. Ich hab den Wagen mit Kevin drin dann einfach stehen lassen, vor der Scheune. Der hat ja sowieso geschlafen und nichts gemerkt. Ich weiß noch, ich bin zur großen Linde da vorn … Sehen Sie, die steht immer noch. Toller Baum! Es roch so schön und da waren Tausende Bienen. Ich hatte nie Angst vor Bienen. Wieso auch, Biene Maja war doch sooo lieb, ich hatte das Buch. Mich hat nie eine gestochen, Wespen auch nicht. Noch nie. Man muss einfach ruhig bleiben, ganz ruhig, dann tun sie auch nichts. Ich finde es albern, wenn man draußen auf der Terrasse sitzt und Kuchen isst und dann hektisch rumwedelt, bloß weil da so ein Insekt kommt und auch was abhaben will. Man muss nur aufpassen, dass sie nicht … Ach Entschuldigung. Ich sollte drüber weg sein und das nicht verdrängen, ich weiß. Außerdem habe ich das schon zigmal erzählt, in zig Therapien. Aber das ändert ja nichts. Es ist erstaunlich, wie wenig sich ändert, wenn plötzlich jemand tot ist. Für mich hat sich nichts geändert, nichts nach dem Tod meines Vaters, nichts nach dem Tod meiner Mutter, und bei Kevin … doch, da schon, ich war ja noch klein. Aber das Erzählen, das hat nichts geändert. Jedenfalls habe ich den Kinderwagen stehen lassen und bin weg, zum Baum. Wollte nur mal kurz riechen und schauen. Ich habe noch gehört, wie das Scheunentor aufging, es rumpelt ziemlich, wenn man es beiseiteschiebt, es klingt wie ein entfernter Donner. Und das Tuckern des Treckers habe ich gehört, das Quietschen der Bremse, Metall auf Metall irgendwie. Das Schreien von Czeslaw habe ich auch gehört. Er hat gebrüllt wie ein Stier. Ich habe mich hinter der Linde versteckt. Ich dachte sofort, dass was Schreckliches passiert sein musste … mit Kevin. Weil … weil … Babygeschrei gab es nämlich nicht. Er hätte doch wach sein müssen bei dem Lärm, er war immer total quengelig, wenn er plötzlich geweckt wurde. Nur Czeslaw habe ich gehört und dann meine Mutter … Wo mein Vater war, weiß ich nicht. Vermutlich unterwegs, für seine Rechtsstaatlichen. Oder vielleicht doch auch auf dem Feld, es war ja Frühsommer. Doch, vielleicht auf dem Feld.

Mich getröstet? Wo denken Sie hin! Czeslaw, der hat mich in den Arm genommen und selbst geweint. Auf der Beerdigung habe ich ihn zum letzten Mal gesehen. Der weiße Sarg war so winzig … ich erinnere mich nicht an viel, nur an rote Rosen in der Kirche und dass die ganz voll war von Leuten. An meine Eltern erinnere ich mich nicht, ich weiß nicht mehr, wie es denen danach ging. Oder ob meine Großeltern da waren … Die Eltern meiner Mutter lebten damals ja noch im Nachbardorf. Ich weiß nicht, ob meine Onkel und Tanten und Cousins da waren, es ist wie ausradiert. Irgendwie hatten wir wohl nie so ein nahes Verhältnis … seltsam für die Eifel, nicht wahr? Hier glucken doch immer alle zusammen und beschweren sich dann, dass man nichts tun kann, ohne dass irgendwer seinen Senf dazugibt. Bei mir war das anders. Die Leute gehen weg, weil es denen zu eng wird. Ich bin weggegangen, weil mich nichts gehalten hat … Erst als Mama krank wurde, da bin ich zurück hierher. Hätte ich wohl besser nicht getan. Aber wer weiß, was sonst mit mir passiert wäre. Irgendwas ist ja immer.

Jedenfalls setzt meine Erinnerung erst wieder ein, da ging ich schon zur Schule. Mein Vater hat mich mit dem Arsch nicht mehr angeguckt. Ein Mädchen, das war für ihn bloß niedlich und sowieso keine Stammhalterin, und dann hatte ich seinen Sohn auf dem Gewissen. In der Klasse haben sie mich gemobbt. Ich sei die Brut von einem Möchtegernnazi. Oder von einem, der die Nase zu hoch trägt und fies zu den Leuten ist. Konnte ich mir aussuchen, was schlimmer war. Ich habe dann ein einziges Mal einen Jungen vermöbelt, der hatte mich vor versammelter Mannschaft »Mördermarie« genannt … Das mit meinem Bruder, das wussten ja alle oder vielmehr, jeder hat geglaubt, da irgendeine Wahrheit zu kennen. So was wird man nicht los, nie. Die Leute reden. Und das Schlimme war, dass ich sicher war, mein eigener Vater hat mich damals exakt so wie dieser Junge gesehen, als Mörderin. Ich bin komplett ausgerastet. Darum kam dann jemand vom Jugendamt. Mein Vater kannte den Chef, das war ruckzuck geregelt. Die Eltern des Jungen mussten sich bei meinem Vater entschuldigen. Wie? Bei mir entschuldigen? Nein, von meinem Vater habe ich eine gepfeffert gekriegt … Den Genuss, dass die Eltern angekrochen kamen, hatte er ganz allein. Und auf dem Schulhof wurde es natürlich auch nicht besser für mich, als Tochter vom Nippes. Es gab auch andere, die fanden ihn aufrichtig toll, die saßen bei uns im Wohnzimmer, da, wo Sie jetzt sitzen. Es war ja die Zeit kurz nach der Wende, alle haben »Helmut! Helmut!« gejohlt. Mein Vater meinte, der Helmut wäre ein Weichei, aber besser als nix, und jetzt bekäme er auch in der Eifel Rückenwind für seine Sachen. Er ist oft rübergefahren, in die DDR. Da hat er viele Kontakte geknüpft.

Mama und ich waren dann meistens allein hier. Wir hätten den Hof sowieso nicht geschafft, selbst wenn er öfter hier gewesen wäre. Es war eine Erleichterung, das meiste Land und die Maschinen zu verkaufen und umzusatteln auf Ferien auf dem Bauernhof. Nur noch gut gelaunte Leute, die freiwillig da sind … Ist echt ein Unterschied. Macht nix, wenn haufenweise Kids kommen, die noch nie ein Viech live gesehen haben und ausflippen … O wie süß, o wie niedlich! Die Tiere können das ab. Die wedeln ein bisschen mit den Ohren oder keilen hinten aus, wenn es zu viel wird, aber selbst das fällt für die Städter in die Rubrik ›geiles Abenteuer‹. Am besten sind die Gäste mit Hund. Die sind so dankbar, dass sie mit ihrem Bello mal frei rumlaufen können ohne Gefahr, alle paar Meter von einem Auto umgefahren zu werden. Und dass sie nicht immer die Hundekacke in Tüten packen müssen, sondern dass Mutter Natur das schon regelt, im Wald. Die sind so dankbar, die hinterlassen die Ferienzimmer sauberer als bei Ankunft, sage ich Ihnen.

Nur für den Pollmeier, für den war es dann nicht so mega. Der? Der kam aus Westfalen, irgendwo aus dem Münsterland, und hat uns alles abgekauft, was wir nicht brauchten, wollte groß durchstarten mit Ökolandbau, hatte schon einen runtergewirtschafteten Aussiedlerhof in der Nähe übernommen und wollte unser Land dazu. Hatte Agrarwirtschaft studiert, ein richtiger Idealist. Der hat sein blaues Wunder erlebt, allein schon wegen der Bodenqualität … Ist hier ja ganz anders als da, wo er herkam. Mein Vater hat sich ins Fäustchen gelacht, als der Deal perfekt war.

Wann der Pollmeier gekauft hat? Lassen Sie mich überlegen … Ich war gerade aus Amerika zurück. Es muss also mindestens fünf Jahre vor dem Mord gewesen sein. Mama hat sogar geglaubt, dass der Pollmeier was für mich wäre, nach meiner Scheidung. Aber dann war ja schnell klar, dass er eine Freundin hat, die mit in die Eifel zieht. Und dass sie gemeinsame Kinder haben. Ja, Mama war halt immer ein bisschen harmoniesüchtig, sie meinte es wohl nur gut mit mir … und mit sich selbst. Ich glaube, sie wollte, dass ich in der Nähe bin, nur ein paar Kilometer entfernt von ihr. Sie hatte wohl Angst, dass ich es nicht lange mit meinem Vater aushalte und dann wieder weggehe. Dass ich sie mit ihm allein lasse. Aber das hätte ich nie getan. Der Krebs hat sie verändert … Plötzlich war sie … plötzlich war sie eine wirkliche Mutter, die sich für mich interessierte, die fragte, wie es mir geht. Vielleicht wollte sie nur von sich selbst ablenken, keine Ahnung, aber ist das wichtig? Für mich war nur wichtig, dass ich nach all den Jahren doch mit ihr reden konnte und dass sie nicht mehr so vollkommen geistesabwesend war.

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