Angelika Koch - Die Eifel und die blinde Wut

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Werner Baltes ist Landei aus Überzeugung, Ehemann, Musikliebhaber und Kriminalhauptkommissar in der Eifel. Aktuell kuriert er einen Burnout aus. Um einen Rückfall zu vermeiden, nimmt er sich einen alten ungelösten Fall vor, der es ihm leicht macht, eine gewisse Distanz zu halten – denn das Opfer, ein umstrittener Kommunalpolitiker, war ihm nicht sympathisch. Dessen Tod beherrschte einige Zeit die Lokalblätter, nachdem seine Leiche in kleinen, aber unfeinen Portionen in Eifler Müllcontainern aufgefunden worden war …

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»Du hast es versprochen«, sagte Werner Baltes und nestelte vor dem Kleiderschrank an seiner Krawatte herum, »in guten wie in schlechten Zeiten.« Er legte derlei männliches Accessoire nur zu besonderen Anlässen an, und diese besonderen Anlässe pflegte er zu hassen, wie zum Beispiel Neujahrsempfänge. Ihn erwartete nur Blabla und Selbstbeweihräucherung abgehalfterter Politgrößen, davon war er überzeugt. Ausgerechnet Timotheus Nippes auf der Rednerliste zu finden hob seine Laune nicht. Umso wichtiger war es, dass Vera ihn begleitete. Nur mit ihr an der Seite würde er die drei Stunden Alkohol und Plattitüden überstehen, zusammengepfercht mit an die zweihundert anderen zum Zuhören verdonnerten Opfern.

Aber seine Gattin zierte sich. »Ich würde nur gehässige Kommentare abgeben«, rief sie ihm aus dem Wohnzimmer zu.

»Die sind mein Lebenselixier, das weißt du doch.«

»Du würdest dich für mich schämen. Stell dir vor, neben uns säße einer dieser Frusttypen und ich würde Witze machen über rechtsstaatliche Trolle.«

»Ich würde dich dafür lieben.«

»Tust du das denn nicht auch, ohne dass ich mitkomme?«

»Das müsste ich mir noch überlegen.« Er gab es auf, einen ordnungsgemäßen Knoten anstatt einer Geschenkschleife binden zu wollen, und riss sich die Krawatte vom Hals. Betont legere Kleidung wäre seine Art, den Protest gegen diesen verlorenen Abend auszudrücken. Er tauschte die Hose mit Bügelfalten gegen eine Jeans. Gerade in unliebsamer Umgebung sollte man sich in seiner zweiten Haut wohlfühlen, fand er.

Eine Stunde später saßen beide im überfüllten Saal des Willibrordsbräu und wussten, es hätte nicht schlimmer kommen können. Zum Entree der prominenten Gäste und passend zur Qualität der Raumluft erklang Helene Fischers »Atemlos« blechern aus einem Lautsprecher. Sie waren hoffnungslos eingekeilt in der Mitte einer langen Stuhlreihe, kein vorzeitiges Entkommen möglich, ohne zig Leuten auf die Füße zu treten oder sie zum Aufstehen zu nötigen, was die Blicke aller auf sie gelenkt hätte. Gegenüber von Vera saß ein kahlköpfiger Geistlicher mit weißem Kollar und silbernem Kreuz am Revers seines schwarzen Jacketts, das bei genauerem Hinsehen abgetragen wirkte. Zu einem Gespräch schien er nicht aufgelegt, alles an seiner hageren, fast ausgehungerten Gestalt signalisierte Abwehr von nichtsnutzigem Geplauder. Vera war froh. Kein Small Talk, umso besser. Sie hätte nicht gewusst, worüber sie mit einem Priester reden sollte. Unverfängliches über das Wetter oder lieber Provokantes über die eingeschüchterten Kinder, die sich nun als Erwachsene zu Hunderten meldeten, um ihr seelisches Leid zu schildern, das ihnen von Männern wie diesem angetan worden war? Oder über die Nichtwahrnehmung von Frauen im Kirchenapparat? Dazu hätte sie viel beitragen können, sie verstand sich als Feministin reinsten Wassers, ihrer Ehe zum Trotz oder gerade deswegen, denn ihren Werner hatte sie zuvor auf Herz und Nieren geprüft. Aber dieser Kleriker, der mit mahlenden Kiefern in ein leeres Glas vor ihm auf den Tisch starrte, war offenkundig vollkommen ungeeignet für Diskussionen. Also schweigen.

Neben ihrem Ehemann hatte ein smarter blonder Brillenträger Platz genommen, Hemd, Hose und leger um den Hals geschlungener Schal in Anthrazit. Man hätte ihn für ein weitsichtiges Double vom FDP-Chef halten können. Baltes wusste jedoch, der Typ gehörte zu einer anderen Fraktion. Zu der von Timotheus Nippes. Er hatte ihn schon bei mehreren offiziellen Anlässen gesehen, einer dieser umtriebigen Leute, an denen man in der Eifel nicht vorbeikam. Immer dieselben Gesichter, zu jeder Gelegenheit. Beide griffen gleichzeitig zu einer der Gourmet-Mineralwasserflaschen, die zu kleinen Grüppchen portioniert auf den Tischen standen.

»Oh, sorry, bitte nach Ihnen«, meinte der Lindner-Doppelgänger und lächelte Werner Baltes an, der wie beim Simultanturmspringen selbiges tat und sagte. Beinahe hätten sie sich beim Griff nach der Flasche getätschelt. Als hätte er auf eine heiße Herdplatte gefasst, zog der Kommissar seine Hand zurück.

»Lamm, Doktor Julian Lamm«, fasste sich der andere schneller und stellte sich mit einer im Sitzen angedeuteten Verbeugung vor.

»Äh, ja, ich weiß, Baltes mein Name, Kripo.«

»Was, Sie kennen mich schon? Ich habe doch gar nichts getan«, witzelte Lamm. Die Flasche war nun unbestritten seine, erneut langte er zu, öffnete den Verschluss mit einem Zischen und goss sich ein, bis sein Glas randvoll war. »Und für das hier alles kann ich schon dreimal nichts … Auch einen Schluck?« Gönnerhaft präsentierte er die offene Flasche wie eine Trophäe.

Baltes nickte und schob sein Glas rüber. Lamm schenkte ihm das Glas halb voll ein, die Flasche war leer. Der Kommissar merkte, dass er Durst hatte. Ganz plötzlich. »Wofür können Sie nichts?« Ihm fiel selbst auf, dass seine Stimme vorwurfsvoll klang.

Was jedoch offenbar keinen bleibenden Eindruck hinterließ. »Ich denke, mein Parteifreund stellt gleich ein neues Müllkonzept vor. Und ich bin dafür da, es umzusetzen. Ich bin seit ein paar Tagen der Chef von ›Emma‹. Wie die Jungfrau zum Kinde, so ungefähr«, sagte Doktor Lamm munter. »Eigentlich bin ich ja Literaturwissenschaftler …«

»Aha. ›Emma‹?«

»Die neue Eifel-Mosel-Müllabfuhr.«

»Ach so, das da.« Baltes hatte von einem neuen Entsorger gehört, der gegründet worden war, wohl um der internationalen Müllmafia Paroli zu bieten. Er und Vera waren in Neapel gewesen, hatten die von halb verhungerten Hunden zerfledderten Müllhaufen in den Seitenstraßen gesehen und waren schnell weitergegangen, den deutschen Hang zum Perfektionismus lobend, den sie selbst nur halbherzig auslebten. Fast nie dachte einer von ihnen daran, bei den Joghurtbechern den Aludeckel abzureißen, damit er vom Plastik getrennt verarbeitet werden konnte. Außerdem mogelte Baltes alles Mögliche in den gelben Sack, was nicht hineingehörte, Einweggabeln oder Zahnstocher inklusive. Die Altpapiertonne blieb jeden Monat halb leer, weil er die gedruckte Ausgabe des Mosella-Couriers im Kommissariat zu lesen bekam und ansonsten online auf dem Laufenden blieb. Vera wollte sich sowieso nicht mehr der Informationsflut aussetzen und hatte vor geraumer Zeit beschlossen, nur noch Bücher zu lesen. Hardcover. Und wenn sie ein Buch ausgelesen hatte, stellte sie es in den offenen Bücherschrank in Dauns Stadtmitte. Sie selbst nahm fast nie etwas heraus, zu viel Konsalik und Utta Danella oder Ratgeber für Probleme, die sie garantiert nicht hatte. Im Restmüll der Baltes’ fand sich ein Sammelsurium, für das Werner seine Frau verantwortlich machte und Vera ihren Mann. Irgendwas war immer drin, aber keiner hatte einen Plan, was warum wie da hineingeworfen wurde. Und alles, was in der Küche abfiel, landete im Schnellkomposter im Garten. »Wir haben mit Müll nicht viel zu tun. Ist das so wichtig, dass sich die Neujahrsansprache darum dreht?«

»Mit Müll fängt man Mäuse …« Lamm drehte sich zum Rednerpult so, dass der Kommissar sein Gesicht nicht sehen konnte.

Timotheus Nippes ging auf das Pult zu, klopfte dabei jedem auf die Schulter, der in der ersten Reihe saß, und schien zu schwanken wie ein tapsiger alter Seebär an Deck bei harter Dünung. Applaus brandete auf, auch Baltes überredete sich zu ein paar verhaltenen Klatschern. Doch am Pult, leicht erhöht über dem Publikum, entfaltete Nippes die volle physische Wucht, für die er berühmt war. Er zerrte das Mikrofon in die passende Position, klopfte drauf, sodass es durch den Saal krachte. Er war einer von ihnen, einer von denen, die sich nicht zu fein waren, mit Schweißflecken in den Achselhöhlen vor sie zu treten und zu sagen, was gesagt werden musste.

»Wir haben viel zu tun«, bellte er. »Wir sind hier ins Hintertreffen geraten, schon lange, hier in unserer Eifel, das müssen wir ändern. Wir müssen das Steuer rumreißen, sage ich euch, und das geht nicht mit Heiteitei und Eiapopeia!«

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