Susanne Mathies - Mord im Lesesaal

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Im Lesesaal der Zürcher Museumsgesellschaft sitzt ein verwahrloster Mann auf einem der roten Ledersessel, mit einem Blutfleck auf der Brust und einem Brieföffner im Herzen. Sechs Verdächtige befinden sich im Haus, jeder scheint einen dunklen Punkt in der Vergangenheit zu haben. Doch keiner will es gewesen sein, alle beschuldigen sich gegenseitig und mit Unterstützung durch die Polizei ist vorerst nicht zu rechnen. Wird es der Krimi-Autorin Cressida Kandel gelingen, den Täter zu entlarven, bevor weitere Morde geschehen?

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Inhalt

Ledersessel I

Annäherung von innen I

Ledersessel II

Annäherung von außen I

Annäherung von innen II

Annäherung von außen II

Punktlandung

Entdeckung

Aufruhr

Die erste Schuldige

Die Verdächtigen sammeln sich

Beginn der Untersuchung

Karins Geschichte

Der zweite Schuldige

Die Jagd

Väter

Wozudinge

Auf Abwegen

Tief unten I

Spiel zu dritt

Zurück zum Anfang

Tief unten II

Spiel ohne einen

Tief unten III

Der dritte Schuldige

Noch einmal die Polizei

Tief unten IV

Noch einmal Räuchermännchen

Geselliges Beisammensein

Verteidigung der Methode

Rauchen für die Zukunft

Blau

Ledersessel I

Wir sind der Meinung, dass sich das Menschsein erschöpft im Verstricktsein in Geschichten.

Wilhelm Schapp, In Geschichten verstrickt

Erschöpft ließ er sich in den roten Ledersessel fallen. Die Luft war stickig hier im Lesesaal der Zürcher Museumsgesellschaft. Nur mit Mühe hatte er den Weg vom Fahrstuhl hinter sich gebracht. Er sollte mehr auf sich achten, jetzt, da er es sich leisten konnte. Den alten Körper auf Vordermann bringen, wieder zum Mann werden. Das Leben genießen, solange noch Zeit war, aus dem Vollen schöpfen. Eine Kur machen, Wellness nannte man das heutzutage, der nasse Brunnen, mit Worten spielen hatte ihm schon immer Spaß gemacht. Nicht, dass ihm das bis jetzt irgendetwas genützt hätte. Die Welt war undankbar. Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner, das hatte schon seine Mutter damals immer gesagt, ein hervorragender Ratschlag. Abgesehen davon war sie allerdings nicht gerade ein Vorbild gewesen.

Er lehnte sich zurück und sah sich in dem hohen Raum um. An den Wänden standen Bücherregale mit Nachschlagewerken, von denen manche sehr alt aussahen, mit Goldbuchstaben in Sütterlin-Schrift auf den verblichenen, am Rand ausgefransten Lederrücken. Die Säulen an den Wänden waren nicht aus Marmor gehauen, sondern mit Steinimitat bemalt, und die Ormolu-Uhr an der Wand kontrastierte mit den runden 60er-Jahre-Lampen, die von der mit Stuck verzierten Decke hingen. Aber insgesamt entstand eine Atmosphäre ehrwürdiger Ernsthaftigkeit. Das Ambiente des Lesesaals gefiel ihm. Es wirkte diskret schäbig mit klassizistischem Einschlag, eine Einrichtung des gehobenen Bürgertums, das es nicht nötig hatte, mit seinen Besitztümern zu protzen. Hier saßen die Menschen, die dazu beitragen würden, dass er selbst einmal keine Gedanken mehr an Geld zu verschwenden brauchte, sondern imstande sein würde, auf diskrete Weise sein Leben zu genießen. Viel Zeit dafür blieb ihm dafür allerdings nicht mehr, möglicherweise nur noch ein paar wenige Jahre, deshalb sollten seine Pläne möglichst schon in nächster Zukunft aufgehen. Und warum sollten sie es auch nicht, er hatte sich gut vorbereitet.

Die Wirkung des Stoffs, den er sich vorhin besorgt hatte, ließ viel zu schnell nach. Er brauchte etwas Stärkeres. Hoffentlich war seine erste Verabredung pünktlich, er wollte dafür in Bestform sein. Bestform, bevor die Bestie in seinen Eingeweiden aufwachte. Fast hätte er gelächelt. Ich bin eben ein Dichter, dachte er, immer dicht am Wort. Selbst wenn niemand das zu schätzen wusste.

Annäherung von innen I

Man erkennt nicht zuerst eine Geschichte und ist dann in sie verstrickt, sondern das Verstricktsein ist das letzte Unteilbare. Es hat keinen Sinn, nach dem Wahrheitswert des Verstricktseins zu fragen. So, wie man in Geschichten verstrickt ist, so existiert die Geschichte.

Wilhelm Schapp, In Geschichten verstrickt

»Tick-tock … Tick-tock … Tick-tock … Die Uhr an der Wand des Lesesaals tickte die letzten Sekunden seines Lebens herunter.«

Cressida Kandel strich sich mit ungeduldiger Hand die langen Strähnen aus der Stirn. So funktionierte das nicht! Die Szene wirkte nicht dramatisch genug. Ein Mordopfer, das schon wusste, dass es gleich sterben würde, hatte einfach nur Angst. Angst ließ sich literarisch gut ausschlachten, aber hier fehlte das Überraschungsmoment. Sie wollte die plötzliche Panik und Verzweiflung in den Augen des Opfers sehen, das letzte Aufbegehren, die verzweifelte Frage nach dem Warum, das schreckliche Ahnen einer Antwort kurz vor dem Ende. Der Mann musste anders sterben.

Beim Haareraufen hatte sie sich versehentlich ein einzelnes ausgerissen, es glänzte pfauenblau auf dem weißen Papier. Ein gutes, solides Haar, perfekt eingefärbt. So etwas bekam die Natur nicht hin. Eine satte, kräftige Farbe. Das brachte sie auf eine neue Idee: rotes Blut auf weißem Hemd, viel Blut, das sich ausbreitete wie eine sich öffnende Blüte im Zeitraffer, das leuchtend über den Ledersessel rann, sich mit den Teppichfarben vermischte. Das war gut, das musste sie gleich notieren.

»Hallo, Cressida. Wie geht es mit dem neuen Romanprojekt voran?«

Sie hatte ihn nicht heranschleichen gehört. Daniel Krumholz, der Leiter des Literaturhauses der Museumsgesellschaft, in Schlabberpullover und Cordhosen, die Lesebrille noch auf der Nase, stand direkt neben ihrem Tisch und sah auf sie herunter. Sanfter Gang, sanfte braune Augen, weicher Cardigan in gedämpften Farben. Cardigans waren jetzt wieder total angesagt, hatte sie der Vogue und der Annabelle entnommen, die hier im Lesesaal auslagen. Je verfilzter und unförmiger, desto trendiger. Daniel hatte sich überhaupt nicht verändert, aber er war modemäßig beim Puls der Zeit angekommen. Oder vielmehr hatte der Puls der Zeit ihn endlich erreicht.

Es gab keinen Grund dafür, dass sie bei seinem Anblick irgendetwas Besonderes empfand. Schließlich hatte sie ihn schon zweimal gesehen, seit sie nach Zürich zurückgekehrt war, einmal hatte sie sogar lange mit ihm gesprochen. Natürlich ging es bei diesem Gespräch ausschließlich um Literatur und um ihre bevorstehende Lesung. Aber es war immerhin ein richtiges Gespräch gewesen.

»Danke, es läuft gut, der Mord ist schon geplant«, flüsterte sie zurück. Einen Moment lang befürchtete sie, er würde jetzt seine Hand auf ihre Schulter legen. Aber dann ging er mit einem freundlichen Nicken weiter, nahm eine Zeitschrift vom Regal und verließ den Lesesaal.

Sie schrieb: »Die Uhr tickte weiter, während sein Blut aus den Herzkammern rann, das Herz langsam zuckte und endlich zum Stillstand kam.« Dann strich sie den Satz wieder. Unten auf dem Limmatquai herrschte früher Sonntagabend, das Grau war in klumpiges Tintenblau übergegangen. November. Auf der Straße liefen ein paar Touristen in warmen Jacken, die Smartphones schussbereit in der Hand, und suchten nach Motiven. Sie sahen nicht glücklich aus. Überall herrschte eine Atmosphäre, die nach brütenden Aggressionen schmeckte, nach enttäuschten Erwartungen in unpersönlichen Hotelzimmern, Hass auf den selbstsüchtigen Dauerpartner, Neid auf diejenigen, die sich auf der fernen Sonnenseite des Lebens zu befinden schienen. Selbst hier, im Lesesaal der Museumsgesellschaft, an diesem Ort des Studierens und Reflektierens, lauerte in den dunklen Ecken eine Aura der Missgunst.

Das war Wasser auf die Mühlen einer Geschichtensammlerin. Als ob sie noch zusätzlichen Stoff bräuchte! Das menschliche Leben offenbarte eine Fülle von spannenden Geschichten, sie vermehrten sich wie Kaninchen. Deshalb war der Kriminalroman – wie kulturell sensible Menschen längst erkannt hatten – die ideale literarische Darstellungsform für das heutige soziale Leben. Ständig entdeckte man neue Verbrechen, Kapitalverbrechen, Familienfehden, Vergehen gegen die eigene Befindlichkeit. Indizien für die Schuldigen waren jederzeit einfach zu finden. Das Schlimmste hielt man automatisch für das Richtige, und davon ließ man sich auch mit roher Gewalt nicht abbringen. Auch nicht durch die Polizei oder durch einen Gerichtsentscheid.

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