Katharina Eigner - Salzburger Rippenstich

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Ein Toter mit entstelltem Gesicht: In Grödig am sagenumwobenen Untersberg ist das Verbrechen angekommen. Noch bevor Arzthelferin Rosmarie Dorn den ersten Mord beweisen kann, taucht die zweite Leiche auf. Die Spuren führen in die Vergangenheit des unbeliebtesten Dorfbewohners. Will er den Tod seiner Mutter rächen? Viel Zeit bleibt Rosmarie nicht, denn das Sterbedatum für Opfer Nummer drei steht bereits fest: »Die Wilde Jagd vom Untersberg« im Advent. Aber dann passiert Rosmarie ein verhängnisvoller Fehler …

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Binnen Sekunden checkt sie die Lage und erfasst mit Scannerblick das Wesentliche: Erstens, Rosmarie Dorn ist trotz Verletzung zur Arbeit erschienen und hat zweitens die Grenzmarke vom Schreibtisch entfernt. Einen Wimpernschlag lang ist da ein missmutiges Zucken um ihren Mund, aber sie hat sich sofort wieder im Griff und legt den Schalter um.

»Ach, du Tapfere! Schon dich doch!«, flötet sie und haucht mir ein Bussi auf die Wange. Ihr Lächeln: morgendliche Gesichtsgymnastik. Und ich verwette mein Ohrwaschl: Da war eine Botox-Spritze am Werk. Oder mehrere. Die Stirn ist noch unbeweglicher als im vorigen Jahr, die Knitterfältchen um den Mund sind weg. Dafür sind die Lippen gut zwei Nummern zu groß. Lässig holt sie ihre Tasche und kramt darin. Feile, Nagellackentferner, Wattepads und die aktuelle Vogue werden auf meinem Schreibtisch ausgebreitet. Botschaft an mich: Die Queen am Schreibtisch bin ich! Und jetzt stör mich nicht. Also, Coolness hat sie.

»Du, ich schmeiß den Laden heute allein. Kannst dich voll auf mich verlassen«, sagt sie und fängt an zu feilen. Ich taste nach dem Kruzifix an meiner Kette. Muss das sein, frage ich Gott, bekomme natürlich keine Antwort. Jedenfalls nicht gleich. Herta reibt seelenruhig dunkelroten Nagellack von ihren Nägeln.

Punkt acht. Na gut, einer muss ja etwas tun. Sperr ich halt die Praxis auf. Ich habe noch die Hand am Türgriff, als mir schon der Rettenbacher entgegenstolpert. Unsere tägliche Heimsuchung. Mit Terminen und organisatorischem Schmarrn hält er sich nicht auf, denn seine Uhr tickt. Sagt er. Und schon marschiert er an mir vorbei in die Praxis und hängt seine beige Jacke an die Garderobe.

Der Rettenbacher ist ein anatomisches Wunder. Er schaut aus wie das blühende Leben, und das, obwohl er sich seit Jahrzehnten regelmäßig ins Koma säuft. Keine Schnapsnase, kein Lallen, nicht einmal ein Leberzirrhoserl. Nur der Kopf, der hat gelitten unter dem vielen Alk. Vom vielen Saufen ist der Rettenbacher komplett Banane: Verfolgungswahn, Todesangst und ausgeprägte Hypochondrie. Ein krankhaftes Heischen nach Aufmerksamkeit.

Und trotzdem bemerkt er den Verband an meinem Bein.

»So was macht den Alltag gleich schwieriger, gell?« Er ist voll auf Konversationskurs.

»Möcht ich jetzt nicht haben, so einen Haxen. Da ist man so patschert und froh um jede Hilfe; vom Ehepartner, zum Beispiel, oder den Eltern.«

»Ich hab keine Eltern.« Meinetwegen hätte er heute ruhig mehr trinken können, der Rettenbacher. Ganz Grödig kennt meinen Findelkind-Status, aber jeder weiß: Das Thema ist tabu. Zumindest in der Praxis.

Er lächelt mitleidig. »Jeder hat Eltern. Nur manche sind halt noch nicht so weit.«

Zack, Finger in die Wunde! In meinen Ohren rauscht Blut, im Hals wird es eng.

»Ich wüsste nicht, warum ich noch nicht so weit sein sollte!!«, presse ich heraus.

»Neeeiiiin«, lallt der Rettenbacher, »die Eltern meine ich! Die waren damals nicht so weit. Aber Sie werden sehen, Rosmarie …«, er seufzt und schmachtet in Richtung Herta, »eines Tages finden Sie Mutter und Vater. Manchmal ist alles einfacher, als man glaubt.«

Aus purem Selbstschutz nehme ich das kryptische Gefasel eines Alkoholikers nicht allzu ernst, also zurück zum Wesentlichen. »Was führt Sie heute zu uns?«

Der Rettenbacher hat kein Problem mit dem Themenwechsel. Diesmal plagen ihn unbeschreibliche Magenschmerzen, sagt er. Schuld daran: Leitungswasser. Er krümmt sich, eine Hand auf den Oberbauch gepresst. »Ich hab einen Stein im Magen. Das ist der Kalk … Beim Wein passiert mir das nie«, japst er und schaut mich mitleidheischend an. Eine Magenspiegelung und ein MRI verlangt er, vorher geht er nicht heim. Dass er dafür erstens nüchtern sein müsste und wir zweitens weder Gastroskopie noch MRT durchführen, lässt ihn kalt. Er lässt sich auf einen Stuhl im Wartezimmer plumpsen und jammert leise vor sich hin, wobei er immer wieder in Richtung Herta schaut. Großartig. Während ich Computer und Drucker einschalte, lehnt sich Herta zufrieden in meinem Stuhl zurück und pustet auf ihre frisch lackierten Nägel. Anthrazit mit Glitzer, soso.

Die Plätze im Wartezimmer füllen sich.

Der Rettenbacher intensiviert seine Vorstellung: Er wiegt sich auf seinem Sessel vor und zurück und sein Wehklagen wird immer lauter. »Au-au-auuuu.«

Anfangs nehme ich das nicht so ernst; Jammern gehört beim Rettenbacher zum Geschäft. Aber nach einer halben Stunde hört er sich an wie ein indisches Klageweib, und die Patienten um ihn herum werden langsam unruhig. Herta finisht derweil ihre Nägel mit Überlack und blättert in der Vogue. Keinen Meter von ihr entfernt geht der Rettenbacher in wohldosiertem Crescendo zum Fortissimo über. Das beunruhigte Getuschel der Patienten um ihn herum wird lauter, und schlagartig ist auch die Geduld der Frau Doktor zu Ende: Sie dampft aus dem Behandlungsraum, packt den Rettenbacher am Arm, schleift ihn ins Zimmer und knallt die Tür wieder zu. Bumm! Die Patienten sind beeindruckt und flüstern. »So ein launisches Weibsbild – vielleicht hat sie ihre Tage – mit der möcht ich nicht verheiratet sein – das ist eine Resche, uiuiui! – Hab ich immer schon gewusst!«

Es wäre falsch, meiner Chefin wegen dieser leichten Überreaktion gleich grundsätzliche Bosheit oder gar Jähzorn zu unterstellen. Ganz im Gegenteil: Sie ist die Beherrschung in Person, fast schon britisch. Aber Patienten wie der Rettenbacher sind eine veritable Herausforderung. Muss man so sagen. Sein häufiges Erscheinen in der Praxis ist geschäftsschädigend. Denn die übrigen Patienten sehen in ihm den armen Tropf, dem nicht geholfen wird, obwohl er sich vor Schmerzen krümmt. Ein Fall für den Patientenanwalt. Das Vertrauen in den Hippokrates-Eid wird sozusagen täglich aufs Neue erschüttert und die Frau Doktor muss sich tadelnde Blicke ihrer Kundschaft gefallen lassen. Dass einem da einmal die Hutschnur reißt, ist mehr als verständlich.

Aus dem Behandlungsraum ist jetzt nichts mehr zu hören. Weder die Stimme der Frau Doktor noch das Zetern vom Rettenbacher. Kein Au-au-au mehr, stattdessen ein tiefer Seufzer, dann ist Ruhe. Dormicum, vermute ich. Das letzte As im Ärmel meiner Chefin. Schlaffördernd, beruhigend, angstlösend und entspannend. Als der Rettenbacher mit seligem Grinser aus dem Behandlungsraum torkelt, bestätigt sich mein Verdacht. Er wankt geradewegs auf Herta zu und stützt sich lässig auf den Schreibtisch. Sie ignoriert ihn verkrampft, aber er glupscht ihr mit glasigem Blick und diabolischem Jack-Nicholson-Grinser tief in die Augen.

»Dann bis heute Abend um 20 Uhr, meine Gebieterin«, säuselt er.

Oha! Jetzt ist es mucksmäuschenstill im Wartezimmer. Wer hört als Erster die Stecknadel fallen? Niemand, es passiert nämlich nichts. Zumindest nichts akustisch Wahrnehmbares. Denn Hertas Gesichtsfarbe wechselt völlig lautlos von Rosa auf Karmin. Auch die Schweißperlen, die stirnabwärts Richtung Lidschatten perlen, kann man nicht hören. Noch sitzt sie fest im Sattel respektive meinem Bürostuhl und zuckt mit keiner Wimper. Aber dann …

»Alle Männer stehen still, wenn’s die strenge Herta will!« Ein gebrülltes Kommando vom Rettenbacher, mitten in die neugierige Stille hinein. Ein Schirm, den er wie eine Lederpeitsche durch die Luft wirbeln lässt: Das endgültige Aus von Hertas Coolness. Sie springt auf und ist samt ihrer Tasche in einem Satz draußen aus der Praxis. Durch die offene Tür sehe ich die Frau Doktor grinsen.

Der Rettenbacher ist vom Dormicum dermaßen relaxt, so habe ich ihn noch nie erlebt. Vollkommen enthemmt, der Kerl. Im lockeren Plauderton und mit leicht erhöhter Lautstärke erzählt er mir von der strengen Herta. Von ihrem Reihenhauskeller, wo sich der kleine Mann noch das große Vergnügen leisten kann. Von rasselnden Ketten höre ich, an denen lustvoll japsende Männer hängen – freiwillig, versteht sich – und er selber mittendrin. Als er von den Jutesäcken mit Gucklöchern über dem Kopf anfängt, versuche ich wegzuhören. Wie sehr er die Züchtigung durch Hertas Lederpeitsche genießt, will ich gar nicht wissen. Aber als er bei den Starterklemmen angekommen ist, die sie ihm an die Brustwarzen zwickt, reicht es mir und ich verabschiede ihn.

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