Kritische Gerontologie

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Der Band führt in die Grundlagen der Kritischen Gerontologie ein und spannt dabei den Bogen von ihrer Theoriegeschichte bis zur Anwendung in der Praxis Sozialer Arbeit. Ausgewählte gerontologische Ansätze werden anhand von Schlüsseltexten referiert und vergleichend sowie im Kontext Sozialer Arbeit auf ihr kritisches Potenzial geprüft. Daraus ergibt sich ein systematischer und verständlicher erster Überblick über Zugänge zu Fragen des Alter(n)s in der Tradition Kritischer Wissenschaft.

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Jüngst unterschieden Doheny und Jones (2020, S. 4f.) bei den theoretischen Herleitungen der Kritischen Gerontologie zwischen politisch-ökonomischen, lebenslauftheoretischen, humanistischen und kulturalistischen Ansätzen, die sie wie folgt verorten: a) die Eckpfeiler der ›politisch-ökonomischen Perspektive‹ im Anschluss an Marx’ Analysen der Wirkung der Ökonomie auf soziale Klassenstrukturen und Max Webers Ausführungen zu sozialem Status und politischer Macht, b) die ›Lebenslaufperspektive‹, die den individuellen Lebenslauf in einen sozialen und historischen Kontext setzt und die Zusammenhänge zwischen Kohorte, Kultur und Altern fokussiert, c) die ›humanistischen Ansätze‹, die auch konstruktionistische, hermeneutische und feministische Ansätze umspannen und Sinnfragen im Leben älterer Menschen behandeln sowie d) die ›kulturalistischen Ansätze‹, die sich mit den Themen der Identität und Gouvernementalität und dem kulturellen Raum befassen.

Ähnliche Rubrizierungen finden sich auch in der deutschsprachigen Rezeption der Kritischen Gerontologie, so z. B. bei van Dyk (2015, S. 61ff.), mit dem Unterschied, dass sie neben den Pfaden der Cultural, Humanistic, Narrative und Foucauldian Gerontology, speziell für Deutschland auch die von Saake (2002) und Schroeter (2000a, 2000b, 2007) im Anschluss an Luhmann, Bourdieu und Elias vorgelegten Entwürfe der Kritischen Gerontologie zuordnet (van Dyk, 2015, S. 83–87).

2.5 Was ist Kritische Gerontologie?

All diese Ansätze stützen sich auf unterschiedliche Kritikdiskurse und »sind von heterogenen kritischen Traditionen inspiriert« (Baars, 1991, S. 220). Damit wird der Kanon dessen, was unter Kritischer Gerontologie zu fassen ist, zunehmend unübersichtlich und diffus. Es bleibt der Eindruck, dass sich unter dem Label der Kritischen Gerontologie all die verschiedenen Ansätze vereinen, die in einer halbwegs gemeinsamen Opposition gegen die sog. ›Mainstream-Gerontologie‹ mit ihrem »positivistischem Paradigma als dem dominierenden Ansatz in der Forschung über das Altern, das spätere Leben und ältere Menschen« (Moody und Sasser, 2018, S. 36) stehen und »eine gemeinsame Front gegen ein theoretisches Selbstverständnis der Gerontologie (bilden), das von einem idealisierten Konzept der Naturwissenschaft als Vertreterin des ›objektiven‹ Wissens dominiert wird« (Baars, 1991, S. 220).

Insofern mag man die Kritische Gerontologie als einen Ober- oder Sammelbegriff sehen, »der die philosophischen Grundlagen, epistemologischen Annahmen und sozialen Einflüsse zum Gegenstand hat, auf denen die Sozialgerontologie aufgebaut ist« (Holstein & Minkler, 2007, S. 13) oder als »Denkraum«, in dem sich Gedanken sammeln, konvergieren, und Disziplinen und Traditionen überschreiten (Katz, 2005, S. 86; 2003, S. 16) und weniger als ein klar abgegrenztes Feld oder eine eindeutig definierte Ausrichtung innerhalb der sozialen Gerontologie (Doheny & Jones, 2020).

Auch der Hinweis von Ray auf die notwendige Rolle der Kritischen Gerontologie, auf der Grundlage kritischer Theorien »einen kritischen Blick auf die Gesellschaft und das Feld der Gerontologie selbst zu werfen« und »die Strukturen, Annahmen und Praktiken der Mainstream-Gerontologie sowie die soziopolitischen Umfelder, in denen wir altern, mit einem Blick sowohl nach innen als auch nach außen zu kritisieren (Ray, 2008, S. 97), gibt noch keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage, was denn Kritische Gerontologie nun wirklich ist.

Wenn Kritische Gerontologie mehr sein soll als ein umbrella term, unter dem sich eine oder mehrere Strömungen der Gerontologie ex negativo vom Mainstream konventioneller Gerontologie abgrenzt bzw. abgrenzen, dann muss sie ihren Gegenstandsbereich – ihr proprium – deutlich machen und möglicherweise auch noch stärker konturieren und in Beziehung zur gerontological imagination (Ferraro, 2018) setzen. 14 Das allerdings bleibt ein schwieriges Unterfangen, solange innerhalb der Gerontologie noch immer heftig über Profil und Status des Faches (oder der Disziplin?) gestritten wird (vgl. Schroeter, 2021). Ein Vorschlag zur näheren Bestimmung der Kritischen Gerontologie findet sich bei Amann und Kolland:

»Was heißt nun Kritische Gerontologie? Kritische Gerontologie heißt zunächst, dass das ›Problem des Alterns‹ weniger als ein individuell erzeugtes und zu beeinflussendes gesehen wird, sondern als ein ›Problem‹, welches sozialstrukturell bestimmt ist. Kritisch heißt weiters, dass die Frage gestellt wird, welche Annahmen sich hinter den empirischen Aussagen […] befinden. Eine kritische Perspektive zeigt weniger individuelle Unterschiede auf als solche, inwiefern ältere Menschen in einem bestimmten Kontext (Gruppen, Organisationen) sich in einer benachteiligten Lebenssituation befinden, keine ausreichende soziale Partizipation aufweisen bzw. an politischen Entscheidungsprozessen teilnehmen können. Es geht um eine Visibilisierung von sozialer Ungleichheit und Exklusion.« (Amann & Kolland, 2014, S. 18f.)

Aber der Kritischen Gerontologie geht es um mehr als um die Sichtbarmachung von Ungleichheit und Exklusion im Alter. Das wissen auch Amann und Kolland, wenn sie darauf verweisen, dass sich eine Kritische Gerontologie »primär an den Einschränkungen und Möglichkeiten der Emanzipation alter Menschen« (ebd., S. 19, eigene Hervorhg.) orientiert, wie zuvor bereits von Moody (1988b) formuliert. Ihr geht es nicht nur um Visibilisierung, sondern auch um Kritik und Veränderung. So sahen bereits Phillipson und Walker eine zentrale Aufgabe der Kritischen Gerontologie darin, »Annahmen zu provozieren und in Frage zu stellen und radikale Kritik aus anderen Zweigen der Sozialwissenschaft, z. B. der feministischen Analyse, einzubeziehen« und schlugen, »einen wertorientierteren Ansatz für die soziale Gerontologie vor – eine Verpflichtung, die soziale Konstruktion des Alterns nicht nur zu verstehen, sondern sie zu verändern« (Phillipson & Walker, 1987, S. 12, eigene Hervorhg.). Das klingt wie eine auf das Alter zugespitzte Reformulierung der berühmten elften Feuerbachthese von Marx (»Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern«, Marx, [1845] 1978, S. 7; Hervorhg. im Original). Ähnlich lautet es bei Estes, die rückblickend erklärt, dass sie sich als »kritische Gelehrte und […] Intellektuelle sowohl wissenschaftlich als auch normativ verpflichtet« fühlt, »Unterdrückung in allen Formen und Facetten zu erkennen und daran zu arbeiten, sie zu beseitigen« (Estes, 2018, S. 25).

In diesem Kontext sieht Moody die Kritische Gerontologie als ein emancipatory enterprise (Moody 1988b, S. 36) und plädierte bereits frühzeitig für einen stärkeren Einbezug der Geisteswissenschaften in die Gerontologie, um sowohl die Widersprüche als auch die emanzipatorischen Möglichkeiten des späten Lebens einzufangen (ebd., S. 19). Für ihn ist die Kritische Gerontologie ein vor allem durch die Tradition der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule inspirierter Ansatz der Altersforschung, der sich insbesondere mit der Emanzipation älterer Menschen von allen Herrschaftsformen befasst (Moody, 1993, S. VI; картинка 3 Kap. 4.4).

Anders als das auf das Wohl der älteren Menschen ausgerichtete Zusammenspiel von Forschung, Praxis und Politik der Mainstream-Gerontologie bietet die Kritische Gerontologie nach Moody auch eine Kritik an der Ideologie und an den verborgenen Interessen dieser Mainstream-Gerontologie und versucht, die hinter dieser oberflächlichen Harmonie der Ideen stehenden Konflikte und Widersprüche aufzudecken. Insofern bietet die Kritische Gerontologie nach Moody zwar eine nachhaltige Kritik an der instrumentellen Vernunft, wenn sie darauf abzielt, den Zusammenhang zwischen Wissen und Herrschaft aufzudecken und aufzuzeigen, wie das soziale Phänomen Alter mit einer verdeckten Strategie der sozialen Kontrolle verbunden ist. Aber es fehle ihr eine ›positive Vision‹ davon, »wie die Dinge anders sein könnten« bzw. eine »rational vertretbare Vision eines ›guten Alters‹« (Moody, 1993, S. XVII).

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