Kritische Gerontologie

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Der Band führt in die Grundlagen der Kritischen Gerontologie ein und spannt dabei den Bogen von ihrer Theoriegeschichte bis zur Anwendung in der Praxis Sozialer Arbeit. Ausgewählte gerontologische Ansätze werden anhand von Schlüsseltexten referiert und vergleichend sowie im Kontext Sozialer Arbeit auf ihr kritisches Potenzial geprüft. Daraus ergibt sich ein systematischer und verständlicher erster Überblick über Zugänge zu Fragen des Alter(n)s in der Tradition Kritischer Wissenschaft.

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1. Ein Verständnis des Alterungsprozesses müsse ein Bewusstsein für den historischen Kontext einschließen, in dem der Einzelne alt geworden ist.

2. Dieser historische Kontext schließe soziale, politische und wirtschaftliche Realitäten ein, die individuelles und kollektives Handeln formen.

3. Soziale Prozesse seien nicht durch eine innere Tendenz zur Ausgeglichenheit gekennzeichnet.

4. Interaktionen zwischen Individuen, Gruppen und Klassen beruhen auf Interessenunterschieden, was zu Verhandlungen, Konflikten und Kompromissen führe und die Stabilität der Beziehungen zwischen Individuen und makroökonomischen Einheiten prekär mache.

5. Es könne nicht von einer unvermeidlichen Harmonie von Individuum und Gesellschaft und einem allgemeinen Wertekonsens ausgegangen werden.

6. Dementsprechend würde jede Sozialisation oder ›Anpassung‹ zu einer verzerrten Vorstellung von Wirklichkeit führen.

7. Alter und Altern sollen nicht durch theoretisch vorgegebene Kategorien betrachtet, sondern durch das Verständnis des Alterungsprozesses aus den Perspektiven und der Realität der Alten selbst abgeleitet werden.

8. Wenn die Interessen der Älteren in Konflikt mit den Interessen und Realitäten des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Kontextes geraten, dann sollte die radikale Gerontologie sich der Frage zuwenden, wie dieser gesellschaftliche Kontext an das alternde Individuum anzupassen wäre und nicht, wie das alternde Individuum an den gesellschaftlichen Kontext angepasst werden kann.

9. Gerontologen sollten sich explizit mit den Forschungsdilemmata auseinandersetzen, die sich aus der Diskrepanz zwischen der professionellen und unterstützenden Gruppe und der Gruppe der Forschungs-›Subjekte‹ – den alten Menschen – ergeben.

Marshall und Tindale (1978, S. 169) kritisieren, dass es in der herkömmlichen angewandten positivistischen Gerontologie vor allem Studien gibt, die (angeblich) für und nicht mit den älteren Menschen durchgeführt würden. Sie plädieren stattdessen für »mehr Forschung über die zwischenmenschliche Interaktion in face-to-face-Situationen« und für »die Verortung des Individuums in Bezug auf eine historisch verstandene Umwelt«. Zudem seien »mehr Studien über die politische Ökonomie des Alterns erforderlich, die unserem Verständnis des Lebens der heutigen Alten wieder einen Sinn für den Kontext geben und uns insbesondere über die sozioökonomischen Kräfte informieren, die die psychologischen Prozesse des Alterns beeinflussen« (ebd., S. 169f.).

2.3 … zur Politischen Ökonomie des Alterns

Auf der makrosoziologischen Ebene wurde das Alter unter der von Marshall und Tindal eingeforderten Perspektive der Political Economy of Ageing in den USA und Kanada vor allem von Caroll L. Estes, Meredith Minkler, John Myles, Laura Katz Olson und Jill Quadagno und in Europa insbesondere von Peter Townsend, Alan Walker und Chris Phillipson in England sowie in Frankreich von Anne-Marie Guillemard verstärkt in den Blick genommen. 10 Sie alle haben mit ihren Studien wertvolle Pionierarbeit der Kritischen Gerontologie geleistet. Dabei ging es weniger um die Ausarbeitung einer eigenständigen Alternstheorie als vielmehr um die Nutzung des allgemeinen theoretischen Rahmens der Politischen Ökonomie, innerhalb dessen das Alter in einen unmittelbaren gesellschaftlichen Bezug und vor allem in den Kontext der Analyse sozialer Ungleichheiten und sozialer Klassenstrukturen gesetzt wurde.

In der Politischen Ökonomie des Alters wird das Alter vor allem unter dem Aspekt der ›sozialen Konstruktion von Armut und Abhängigkeit‹ (Walker, 1980, 1981) oder im Kontext der Theorie der ›strukturierten Abhängigkeit‹ (Townsend, 1979, 1981) als Produkt sozialer Strukturkräfte bzw. als Produkt des Marktes und der Ruhestand als »Euphemismus für Arbeitslosigkeit« (Townsend, 1981, S. 10) gesehen. Sowohl Townsend als auch Walker führen die Abhängigkeit älterer Menschen auf den erzwungenen Ausschluss älterer Menschen aus der Erwerbstätigkeit und auf die damit verbundenen Armutserfahrungen zurück. 11 Die strukturelle Grundlage dafür sei die Abhängigkeit aller Arbeit vom Kapital, wobei die älteren Menschen besonders benachteiligt werden, weil ihnen – u. a. durch die Veränderungen in den Berufen und in der Arbeitsorganisation, in den industriellen Prozessen und technischen Entwicklungen und durch die Umstrukturierungen des Kapitals – der Zugang zu vielen Arbeitsplätzen verwehrt wird und sie auf eine Beschäftigung mit niedrigem Status beschränkt (Walker, 1981, S. 89).

Ein anderes prominentes Beispiel der Politischen Ökonomie des Alters ist die von Carroll L. Estes (1979, 1993) in den USA vorgelegte Forschung zum aging enterprise. Damit lenkt Estes die Aufmerksamkeit auf all die Organisationen und Institutionen, die im Gefolge des 1965 verabschiedeten ›Older American Act‹ entstanden und ein »Konglomerat von Programmen, Organisationen, Bürokratien, Interessengruppen, Wirtschaftsverbänden, Anbietern, Industrien und Fachleuten« umspannen, das auf der einen Seite zwar den »alten Menschen in der einen oder anderen Funktion dien[t]«, auf der anderen Seite aber auch als Beleg dafür steht, »wie die Alten in unserer Gesellschaft oft als Ware behandelt werden« (Estes, 1979, S. 2). Im Rekurs auf einen Beitrag über die Soziologie der Armut von Coser (1965) beschreibt Estes das Paradoxon des aging enterprise als wachsende Dienstleistungsindustrie, die sich der Erhaltung und dem Schutz der Unabhängigkeit und Normalität alter Menschen widmet, zugleich aber deren Abhängigkeit und Marginalität zum Überleben benötigt (Estes, 1979, S. 25).

In diesem Rahmen wurden in der Politischen Ökonomie des Alterns die Wechselbeziehungen zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen – a) finanzielles und postindustrielles Kapital und seine Globalisierung, b) Staat, c) Sex-/Gender-System, 12 d) Öffentlichkeit und Bürger, e) medizinisch-industrieller Komplex, f) aging enterprise – untersucht (Estes 1999, 2001a). Dabei stehen vor allem das aging enterprise und der ›medizinisch-industrielle Komplex‹ (Estes et al., 2001a, 2001c; Estes & Binney 1989) als neu entstandene institutionelle Akteure, die zur Kommodifizierung von Gesundheit beigetragen und die Gesundheitsversorgung und Bedürfnisse älterer Menschen zu Wirtschaftsprodukten und gewinnbringenden Gütern transformiert haben, im Fokus der Betrachtung (vgl. Estes, 2001a, 2001c).

2.4 … und ihrer weiteren Entwicklung

In Ergänzung zu diesen politisch-ökonomischen Ansätzen entwickelte sich aus einer ›humanistischen Perspektive‹ (u. a. Cole et al., 1992, 1993; Cole & Gadow, 1986; Moody, 1988a, 1988b) ein zweiter Strang der Kritischen Gerontologie, der in den Worten von Minkler (1996, S. 470) »dem Altern und Älterwerden ein menschliches Gesicht – und einen menschlichen Körper und Geist – gibt« und die Fragen nach der Bedeutung oder Sinnlosigkeit im Leben älterer Menschen bzw. nach dem ›guten Leben‹ im Alter in den Fokus gerückt hat (ebd.). Sie sieht im Empowerment das verbindende Konzept, das die verschiedenen Stränge innerhalb der Kritischen Gerontologie zusammenführt (ebd., S. 471; vgl. ähnlich King & Calasanti, 2006). Phillipson (1998, S. 23ff.) schlug vor, dem humanistischen Pfad der Kritischen Gerontologie auch noch die ›biographisch-narrative Perspektive‹ (vgl. u. a. Gubrium, 1993, 1995; Ruth & Kenyon, 1996; Kenyon et al., 2001) hinzuzufügen und Katz (2003, S. 19; 2005, S. 90; 2014) ergänzt dann auch noch all die Ansätze der Age Studies und Cultural Gerontology. 13

Nach Estes et al. (2001b, S. 24) speist sich die ›kritische Perspektive‹ der Gerontologie aus vier theoretischen Perspektiven: Konflikttheorien, Kritische Theorien, feministische Theorien und Theorien der Kulturwissenschaften. Lynott und Lynott (2002) sehen vor allem die Theoriestränge der Kritischen Theorie, der Politischen Ökonomie und der Sozialen Phänomenologie als relevant für die Kritische Gerontologie, für Baars (1991, S. 230ff.) sind es diejenigen, die sich aus der klassischen Kritischen Theorie (Adorno, Horkheimer), der interpretativen Tradition (Husserl, Schütz), der politischen Ökonomie (Marx, Neo-Marxismus) und dem poststrukturalistischen Ansatz (Foucault) herleiten (vgl. zum Ansatz von Baars картинка 2 Kap. 3).

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