Karla Weigand - Der Pontifex

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Im Jahre des Herren 2039. Zum ersten Mal in der Geschichte der katholischen Kirche wird ein Afrikaner zum Papst gewählt. Ein äußerlich sehr anziehender und charmanter Mann, der sich auf seinen zahlreichen Auslandsreisen gerade in die ärmsten Gegenden der Welt begibt und sich dort als Freund der Mühseligen und Beladenen geriert. Andersgläubige und sogar Atheisten erliegen reihenweise seinem Charme.
Doch in Wahrheit ist er von Hass getrieben und folgt einem persönlichen Racheplan. Als Europa kurz darauf durch eine Reihe terroristischer Anschläge auf christliche und islamische Gotteshäuser erschüttert wird, gibt es neben ihm nur eine einzige Person, die weiß, wer dahintersteckt, die all diese Pläne kennt und vereiteln könnte.

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„Wieso in Amerika?“, wundert sich Schwester Monique. „Was haben denn die Amerikaner damit zu tun – außer dass sie in ihrem eigenen Land selbst Sklavenhalter gewesen sind?“

„Nach einem entsprechenden Gesetz können in den USA Ansprüche von Ausländern geltend gemacht werden, auch wenn die Ereignisse nicht auf dem Boden der USA stattgefunden haben“, bekommen die Schwestern Monique, zweiundvierzig, und ihre Nichte Angélique, vierundzwanzig Jahre alt, zu hören.

Auch letztere eine Klosterfrau des Ordens der Kleinen Schwestern Jesu – und genauso wenig mit Leo XIV. nahe verwandt wie ihre Tante Monique … Die Ordensfrau Monique hatte ihre Äbtissin gebeten, ihre Nichte zu sich holen zu dürfen, um sich in der fremden Umgebung nicht so verlassen zu fühlen.

„Auch das heutige Namibia war einmal eine deutsche Kolonie. Bei Massakern am Volk der Herero und der Nama wurden zwischen den Jahren 1904 und 1908 mehr als einhunderttausend Menschen von den Deutschen getötet.“

So detailliert wussten das beide Frauen bisher nicht.

„Aber die Deutschen haben es immer verstanden“, fährt Leo XIV. fort, „entsprechende Forderungen nach Wiedergutmachung abzuschmettern und stattdessen die Nachfahren der Opfer mit lahmen und vor allem billigen Entschuldigungen abzuspeisen. Und auch das nur nach massivem psychologischem Druck – im eigenen Land übrigens …

Außerdem glaubte man, erst in Bonn, später in Berlin, durch das Gewähren von ‚großzügiger Entwicklungshilfe’ sei man sowieso aus jeder weiteren Verantwortung entlassen und vor finanziellen Regressansprüchen sicher.“

Aus jedem Wort, das der Heilige Vater zu diesem traurigen Themenkomplex äußert, spricht sein Groll über jene über Generationen hinweg tradierte ohnmächtige Wut der indigenen Bevölkerung. Zum Teil kann ihn Monique verstehen – aber eben nur zum Teil. Wie steht es mit der von Christen geforderten Vergebung? „So dich einer auf die rechte Wange schlägt, reich’ ihm auch die linke dar!“

Hatte sich nicht der Gründer ihrer Religion selbst in diesem Sinne geäußert? Für den Heiligen Vater scheint das keine Rolle zu spielen.

„Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes in Jesus Christus.“

(Römer 8, 38f.)

Über vieles kann Schwester Monique mit dem Heiligen Vater sprechen, nur nicht über ihr Intimleben, das zu ihrem Leidwesen nicht mehr stattfindet – immer noch nicht. Geschickt versteht es Leo, ihre diesbezüglichen zaghaften Versuche abzublocken und andere Themen anzuschneiden. Außerdem bittet er sie so gut wie nicht mehr, ihn am späten Abend in seinen Gemächern aufzusuchen …

Es kommt der jungen Frau allmählich vor, als sei für ihn das jahrelange intime Zusammensein mit ihr nur Mittel zum Zweck gewesen, quasi der Motor, der ihn angetrieben habe, um sein ehrgeizigstes Ziel zu erreichen: den Papstthron.

Nachdem er diesen errungen hat, scheint er diesen Motor nicht mehr zu benötigen. Für seine nunmehrigen Vorhaben, denen Monique, soweit sie davon, wenn auch nur lückenhaft, Kenntnis besitzt, scharf ablehnend gegenübersteht, bedarf Seine Heiligkeit offenbar anderer „Antriebsmaschinen“, als sie es ist.

‚Den größten Teil seiner kargen Freizeit verbringt Maurice nicht mehr mit mir, sondern mit afrikanischen ‚Freunden’, die er vorher nicht hatte, ja, meist nicht einmal gekannt hat’, muss sie enttäuscht erkennen. Eine Tatsache, die sie traurig macht, aber auch ein wenig wütend. Ausgesperrt und zunehmend übergangen fühlt sie sich; ja, im Grunde genommen als Betrogene.

Zu Anfang, während der Phase ihrer Eingewöhnung in Italien, plagte Monique zudem die Eifersucht auf die um etwa zwanzig Jahre jüngere Angélique, die sie doch selbst gebeten hatte, sie in „die Fremde“ zu begleiten. Sie überlegte bereits, wie sie ihrer jungen hübschen Verwandten den Aufenthalt im Vatikan wieder vergällen könnte, um die junge Nonne zu veranlassen, sich wegen „starken Heimwehs“ um die Rückkehr in ihr Kloster in Ghanumbia zu bemühen.

Bis Schwester Monique erkannt hat, dass sie sich gewaltig irrte, sind etliche Wochen vergangen, während denen sie Seine Heiligkeit und ihre Cousine mit Argusaugen beobachtete.

Jetzt weiß sie definitiv, dass weder von seiner noch von Angéliques Seite ein Interesse besteht, neben einem rein freundschaftlichen ein sexuelles Verhältnis zu beginnen.

* * *

Statt Zeit mit seiner schönen Geliebten zu verbringen, lässt es sich der Heilige Vater angelegen sein, im Tagebuch seines Vorfahren zu lesen. Der Text ist ihm zwar keineswegs neu, aber er empfindet bei der Lektüre eine gewisse Befriedigung: bietet sie ihm doch die Bestätigung der Recht- und Verhältnismäßigkeit seines Vorhabens …

Maurice Obembe, seine Mutter Mtaga, mit dem ihr von den neuen Herren aufgezwungenen „weißen“ Namen Elisa, seine Geschwister und die übrigen der Gruppe versteckten sich nach etlichen Wochen, Ende Juli 1894, am Rande des Urwalds wie waidwunde Antilopen im dichten Gebüsch.

Nach wie vor meidet Elisa die auf Lichtungen errichteten Dörfer sowie die Klöster. Sprüche wie aus einem „Römerbrief“, den ihr die Mönche vor Jahren ans Herz legten, der von der untrennbaren Liebe zu Gott sprach, empfindet sie mittlerweile als Hohn. Um solches nie mehr hören zu müssen, nimmt sie auch weite Umwege in Kauf.

Um das aufkommende Murren in der Gruppe zu unterbinden, hämmert sie den Erschöpften immer wieder aufs Neue ein: „Die Gefahr, von verängstigten Dorfältesten oder liebedienerischen Klosterbrüdern in vorauseilendem Gehorsam an die weißen ‚Herren’ verraten zu werden, ist nach wie vor sehr hoch, meine lieben Mitschwestern!“

Als sie verständnislose Blicke erntet, erklärt sie es mit einfachen Worten: „Wollt ihr riskieren, von den Weißen wieder eingefangen und versklavt zu werden? Nein? Also, dann mault gefälligst nicht, sondern nehmt eure Beine in die Hand und folgt mir nach!“

Papst Leo ist aufgewühlt und erregt. Ruhelos nimmt er die Wanderung in seinem Schlafzimmer wieder auf, vom Bett zu den Fenstern, zurück zur Tür, dann erneut zu den Fenstern, um in den Nachthimmel zu spähen. Der ist allerdings verhangen; kein Stern lässt sich blicken.

Er fühlt sich, als sei er selbst der sechsjährige Sohn Elisas, der als junger Mann seine Erlebnisse in der dritten Person niedergeschrieben hat. Er verspürt die nächtliche Kälte, die durch seine dünne Kleidung dringt, die Feuchtigkeit, die die dschungelähnliche Vegetation bei Nacht ausdünstet und er meint, die lauten nächtlichen Geräusche des Urwalds zu vernehmen. Vor allem hört er das Tappen nackter Füße oder das Patschen von den Sohlen primitiver Strohsandalen. Vor allem aber spürt er die Vibrationen des nachgiebigen Waldbodens, der unter den Tritten der Flüchtigen leicht zu schwanken scheint.

Abrupt beendet Leo das Auf- und Abgehen und sucht erneut sein Bett auf. Beinahe zwanghaft wendet der einsame schwarze Mann sich erneut der traurigen Lektüre zu.

KREUZZEICHEN

„ … und des Heiligen Geistes. Amen!“

Trotz aller Vorsicht werden die Flüchtigen, erschöpft von Angst, Schlafmangel, stechenden Insekten und quälendem Hunger, schließlich doch noch von schwarzen Soldaten der deutschen Kolonialmacht aufgespürt.

Rasch werden sie überwältigt, gefesselt und teilweise geknebelt. Man beschimpft und misshandelt sie mit Fußtritten und Ohrfeigen, auch ein paar sichtlich Schwangere. Vor allem die jungen Frauen und Mädchen laufen Gefahr, von den Soldaten der „Schutztruppe“ vergewaltigt zu werden, „nach gutem altem Siegerbrauch“, bei dem ganz selbstverständlich das Recht des Stärkeren gilt.

Normalerweise drücken die weißen Offiziere, sobald eine Schwarze geschändet wird, ein Auge zu oder schauen lieber gleich ganz weg. Nicht selten „reservieren“ sie auch die hübschesten Negermädchen für sich selbst …

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