Jürgen Erfurt - Transkulturalität - Prozesse und Perspektiven

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Transkulturalität - Prozesse und Perspektiven: краткое содержание, описание и аннотация

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Bi-, Multi-, Interkulturalität, und nun auch noch Transkulturalität? Der Band zeigt, dass es hierbei nicht um alten Wein in neuen Schläuchen geht, sondern um die Erforschung von Prozessen kulturellen Wandels und um Perspektiven auf Verflechtungen kultureller Praktiken im Zuge von Migration, Kontakt und Mobilität. Und dass sich Sprache und Sprachen hierbei als zentrales Medium erweisen.

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Erst 1997, als die MobilisierungMobilisierung der italienischen Gemeinschaft dazu führt, an der Mühlbergschule im Stadtteil Sachsenhausen die erste italienisch-deutsche Grundschulklasse an einer staatlichen Schule in Frankfurt einzurichten, können wir von einem Schulversuch sprechen, der tatsächlich auf bilinguales und bikulturelles Lehren und Lernen ausgerichtet ist. Das Konzept der ‚reziproken ImmersionImmersion, reziproke, two-way-immersion‘ (vgl. Kap. 5), nach welchem Kinder aus beiden Sprachgemeinschaften vom ersten Schultag an gemeinsam unterrichtet werden und beide Sprachen gleichberechtigte Unterrichtssprachen sind, macht seither in Frankfurt Schule. Neben ItalienischItalienisch und DeutschDeutsch auch für FranzösischFranzösisch und Deutsch, jeweils von der Grundschule bis zum Abitur. 14 Dass es bislang keine staatliche Schule und kein Curriculum für TürkischTürkisch und Deutsch und somit für die Sprachen der größten Migrantengruppe in Frankfurt gibt – das Kurdische hierbei ausgenommen –, lässt sich wohl nur mit dem Widerstand der hessischen Kultusbehörden erklären. Städte wie Berlin, Hamburg oder Köln zeigen, wie es besser geht.

Von den griechischen Kürschnereien im „Pelzdreieck“ des Bahnhofsviertels, den türkischen und marokkanischen Supermärkten sowie den über das gesamte Viertel verteilten chinesischen, italienischen, polnischen oder spanischen Unternehmen lässt sich ein Bogen schlagen zu Fragen der EthnoökonomieEthnoökonomie, des transnationalen Unternehmertums oder auch des „Immigrant Business“, wie Pütz (2004) es nennt. Und letztlich auch zu den global agierenden Unternehmen der Finanz- und Dienstleistungsökonomie, die sich in großer Zahl am Rande des Bahnhofsviertels etabliert haben. Transnationale Unternehmer sind nach Ebner/Wösten (2015, 6) solche mit Migrationshintergrund, die grenzüberschreitend agieren und strategischen Zugriff auf wirtschaftliche Ressourcen im Herkunfts- und Ankunftsland wie auch in Drittländern haben. Transnationales Unternehmertum verbindet sich zugleich mit der wirtschaftlichen und sozialen IntegrationIntegration von MigrantInnen und der unternehmerischen Verwertung von kultureller DiversitätDiversitätkulturelle.15 Die das Straßenbild prägenden Supermärkte, Bazare und Reiseagenturen in der Münchener Straße, um nur dies als Beispiel zu nehmen, deren Inhaber transnational tätig sind, werden flankiert von auch im BahnhofsviertelBahnhofsviertel ansässigen transnational tätigen Buchhaltungs- und Steuerberatungsgesellschaften, von Anwaltskanzleien, Übersetzungsbüros, Informations-, Kommunikations- und Marketingagenturen, Softwareentwicklern usw., deren Geschäftsmodell ebenfalls auf transnationalem WissenWissentransnationales und transkulturellen VerflechtungenVerflechtungen aufbaut. Meist in kleinbetrieblichen Strukturen organisiert, schließen sie an lokale Gemeinschaften wie Familien, ethnische Milieus, Verbände und Vereine an und stellen eine migrantischemigrantisches Schreiben „GlobalisierungGlobalisierung von unten von unten“ dar. Nach Ebner/Wösten (2015, 9) sind sie als Pendant zu den am Rande des Bahnhofsviertels angesiedelten multinational verflochtenen Großunternehmen einer „Globalisierung von obenGlobalisierung von oben“ zu betrachten.

1.2 Transkulturalität als Prozess und als Perspektive

Welche Anhaltspunkte lassen sich aus dieser Ortsbegehung gewinnen, um den Gegenstand des vorliegenden Buchs über Transkulturalität zu umreißen? Der Hauptbahnhof als Ausgangspunkt der Ortsbegehung, zugleich als ein Denkmal der Verkehrs-, KulturKultur- und Stadtgeschichte, verweist als konkreter Raum auf die MobilitätMobilität von Menschen. In seiner Funktion als Verkehrsknotenpunkt repräsentiert er zudem die vielfältigen Vernetzungen und Kontakte zwischen Stadt, Umland, Region, anderen Städten und anderen Ländern. Damit wäre bereits ein erster Anhaltspunkt gegeben, indem Stichwörter wie Mobilität, KontaktKontakt und VernetzungVernetzung von Akteuren und ihren sozialen Milieus, etwa so wie in Abb. 1 schematisch gekennzeichnet, genannt werden. Mobilität, Kontakt und Vernetzung treten ebenso deutlich in den Straßen des Bahnhofsviertels zu Tage. Sich hier zu bewegen, auf die Namen an den Klingelschildern der Haustüren zu schauen, die Sprachenvielfalt unter den Passanten und in den Graffitis und Inschriften zu beobachten, lenkt unweigerlich die Aufmerksamkeit auf die im Viertel allgegenwärtige MigrationMigrationArbeits-, Bildungs-, Heirats-, Pendel-, sei es in Form der EthnoökonomieEthnoökonomie des migrantischen Unternehmertums, der jungen KünstlerInnen und Kreativen in der „Basis“ oder der kulturellen und sprachlichen DiversitätDiversitätsprachliche unter der SchülerInnen der Karmeliterschule, die im BahnhofsviertelBahnhofsviertel ebenso alltäglich sind wie es die pendelnden anzug- und kostümtragenden Angestellten der Banken und Dienstleistungsunternehmen, die Junkies und Dealer, die Kunden der Laufhäuser oder die MitarbeiterInnen der Kanzleien, Praxen, Geschäfte oder Gaststätten sind.

Doch die Ortsbegehung lenkt die Aufmerksamkeit nicht nur auf MobilitätMobilität und MigrationMigrationMigrationArbeits-, Bildungs-, Heirats-, Pendel- und ihre Begleitumstände, sondern auch auf eine sehr viel allgemeinere und auf eine jeder Gesellschaft inhärenten Dynamik, die wir mit Begriffen wie UngleichheitUngleichheitsozioökonomische, kulturelle, sprachliche, soziale, DifferenzDifferenz, DiversitätDiversitätkulturelle, DistinktionDistinktion und HeterogenitätHeterogenität fassen und die in den folgenden Kapiteln noch genauer ausgeführt wird. Die Vielfalt, wie wir sie im Viertel und darüber hinaus überall in der Stadt beobachten können, stellt sich aus der Sicht der Akteure als Spannungsverhältnis dar, das von der Ähnlichkeit und GleichheitGleichheit (IdentitätIdentität und HomogenitätHomogenität) über Verschiedenheit im Sinne von Distinktion, DiversitätDiversitätkulturelle oder Differenz bis hin zu Heterogenität reicht, bis zu Phänomenen und Wahrnehmungen also, die nicht nur auf Verschiedenheit, sondern auch auf das hinweisen, was sich nicht zueinander fügt und was nicht zusammenpasst.

Somit erweitert sich die Reihe der bereits erwähnten Stichwörter von Mobilität, MigrationMigrationArbeits-, Bildungs-, Heirats-, Pendel-, Kontakt, VernetzungVernetzung und VerflechtungVerflechtung um weitere: erstens, um das Alltägliche bzw. das alltäglich Gewordene an Vielfalt der Lebenspraxen; zweitens, um das Entstehen oder die Herausbildung von Neuem, das mit dem Begriff der EmergenzEmergenz zu fassen wäre. Letzteres zeigt sich bei der Ortsbegehung in der Herausbildung eines neuen Verständnisses von Schule, von neuen Schulkonzepten und Lernarrangements, in der Ausarbeitung von neuen Wegen in der Drogenpolitik und Kriminalitätsprävention, in neuen Fertigungsweisen in den Pelzunternehmen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen und -praktiken in einer auf kultureller Differenz basierenden Wertschöpfung. Drittens sind es die Begriffe der UngleichheitUngleichheitsozioökonomische, kulturelle, sprachliche, soziale, Differenz, DistinktionDistinktion, DiversitätDiversitätkulturelle und HeterogenitätHeterogenität, mit denen die Aufmerksamkeit auf Eigenschaften von Systemen, Akteuren und Phänomenen gerichtet wird. Und viertens stoßen wir fortwährend auf die Dimensionen des Wandels in der Zeit. Verweise auf die Bebauung der Kaiserstraße und die Entstehungszeit des Hauptbahnhofs als einem Großprojekt der ModernisierungModernisierung von Verkehrs- und Stadtinfrastruktur Ende des 19. Jahrhunderts, die Zerstörung weiter Teile der Stadt im Zweiten WeltkriegWeltkriegZweiter, dann in der Nachkriegszeit die Ansiedlung von Pelz- und Rauchwarenindustrie einerseits und des Rotlichtmilieus andererseits, seit den 1980er Jahren die Errichtung orientalischer Supermärkte in der Münchner Straße, 2006 die Gründung der „Basis“ und anderes mehr – all dies lenkt den Blick auf historisch Gewordenes, auf Initialakte und vor allem auf Prozesse vielfältigen Wandels.

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