Jürgen Erfurt - Transkulturalität - Prozesse und Perspektiven

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Transkulturalität - Prozesse und Perspektiven: краткое содержание, описание и аннотация

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Bi-, Multi-, Interkulturalität, und nun auch noch Transkulturalität? Der Band zeigt, dass es hierbei nicht um alten Wein in neuen Schläuchen geht, sondern um die Erforschung von Prozessen kulturellen Wandels und um Perspektiven auf Verflechtungen kultureller Praktiken im Zuge von Migration, Kontakt und Mobilität. Und dass sich Sprache und Sprachen hierbei als zentrales Medium erweisen.

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Einige Jahre zuvor hatte das AmkAAmt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) bereits das Programm „Mama lernt DeutschDeutsch“ (1997ff.) konzipiert, das später um den Zusatz „Papa auch“ erweitert wurde. Während die Kinder in der Schule sind, so die Grundidee, sollen die Mütter von einem niedrigschwelligen stadteilbezogenen Angebot zur sprachlichen Basisorientierung profitieren können (vgl. Lochmann/Loreth 2008). Von diesen beiden Programmen, „mitSprachemitSprache“ und „Mama lernt Deutsch – Papa auch“ gingen starke Impulse für die gesamte Integrationsdiskussion auf kommunaler Ebene in DeutschlandDeutschland aus. Beide Programme hatten über viele Jahre hinweg in der Karmeliterschule einen festen Platz, bis „mitSprache“ als Modellprojekt, trotz positiver Evaluation und ohne, dass ein entsprechendes Folgeprogramm existierte, 2013 eingestellt wurde.

Kehren wir von der Karmeliterschule zurück zum Hauptbahnhof und begeben uns in den von der Kaiserstraße aus nördlich gelegenem Teil des Bahnhofsviertels. Dieser Teil erstreckt sich über die Taunusstraße und die Niddastraße zur Mainzer Landstraße. Die breite sechsspurig befahrene Mainzer Landstraße hebt sich mit ihren Neubauten und Hochhäusern deutlich vom Stadtbild des Bahnhofsviertels ab. Zu beiden Seiten ist sie von den modernen Gebäuden zahlreicher Banken und Dienstleistungsunternehmen gesäumt. Deren Aktivitäten hat der PopArt-Künstler Claes Oldenbourg so fabelhaft ironisch in der Monumentalplastik „Inverted Collar and Tie“, vulgo „Fliegender Schlips“ gespiegelt, die sich vor einem der Bankhochhäuser befindet. Die Stadtentwicklungsplanung ihrerseits hat dafür gesorgt, dass hier und entlang der Taunusanlage das BahnhofsviertelBahnhofsviertel und das Bankenviertel quasi nahtlos ineinander übergehen. Geschäftswelten deutlich verschiedener Art befinden sich seither in direkter Nachbarschaft. In der Taunusstraße wird dies besonders augenfällig. Das Rotlichtmilieu mit seinen zahlreichen Bordellen und Laufhäusern, mit den Bars, Schmuddel- und Zuhälterkneipen und den Etablissements der Sexindustrie11 reicht bis zur Kreuzung Taunusstraße/Weserstraße und stößt auf der gegenüberliegenden Straßenseite an die glitzernden Fassaden der Hochhäuser von Banken und von Verwaltungsgebäuden international tätiger Unternehmen.

Noch in den 1990er Jahren war für viele in Frankfurt das BahnhofsviertelBahnhofsviertel gleichbedeutend mit Rotlicht- und Drogenviertel. Es galt als „Nuttenviertel“, wie es auch noch D. Cohn-Bendit zitierte (vgl. AmkAAmt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) 2009, 13), als er sich vehement für die Gründung des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten einsetzte. Über die Jahre hinweg verfolgte dieses Amt eine weitsichtige IntegrationspolitikIntegrationspolitik, die zu einer anderen Wahrnehmung der Probleme im Bahnhofsviertel führte. Und wo auch ein Verein wie „Doña Carmen e.V.“, mit Sitz in der Elbestraße, auf seiner Internetseite über Zusammenhänge von MigrationMigrationArbeits-, Bildungs-, Heirats-, Pendel-, Prostitution und Menschenrechten in DeutschDeutsch, EnglischEnglisch und SpanischSpanisch aufklärt. Bedarf an weiteren Sprachen bestünde gewiss.

Die Ansiedlung des Rotlichtmilieus im BahnhofsviertelBahnhofsviertel lässt sich durchaus auch anekdotisch als eine Geschichte transnationaler VerflechtungenVerflechtungen erzählen. Frankfurt am MainFrankfurt am Main war im Zweiten WeltkriegWeltkriegZweiter schwer zerstört. Wie die schon erwähnte große Empfangshalle des Hauptbahnhofs blieb jedoch das Bahnhofsviertel insgesamt relativ intakt. Viele der dort befindlichen Hotels wurden durch die US-Besatzungsstreitkräfte zur Unterbringung von Militärpersonal genutzt. Während die ArmutArmut unter der Stadtbevölkerung groß war, waren die amerikanischen Soldaten vergleichsweise wohlhabend. Aufgeschlossen für Vergnügungen aller Art, brachten sie nicht nur den Jazz nach Frankfurt (vgl. Schwab 2005), sondern organisierten sich mit ihrem Geld auch das „horizontale Gewerbe“. Doch wie der literarisch und filmisch mehrfach verarbeitete Mord an der Prostituierten Rosemarie Nitribitt zeigt, durchzog die Prostitution auch damals schon alle sozialen Milieus.

Im BahnhofsviertelBahnhofsviertel unterwegs, muss aus jener Zeit noch eine andere Geschichte erzählt werden, deren Schauplatz sich gleich um die Ecke in der Niddastraße befindet. Wieder stellt der Zweite WeltkriegWeltkriegZweiter eine Zäsur dar. Bis zum Zweiten Weltkrieg war Leipzig neben London und New York das führende Zentrum des Welthandels mit Pelzen und Rauchwaren.12 Die Handelshäuser und Kürschner am Leipziger Brühl, in der Nikolai- und Ritterstraße erwirtschafteten einen erheblichen Anteil an den Steuereinnahmen der Stadt. Als sich bei Kriegsende abzeichnete, dass Leipzig dem sowjetischen Sektor und Frankfurt am MainFrankfurt am Main dem amerikanischen Sektor zugeordnet wird, verlagerten schon im Juni 1945 die ersten Pelzhandelsfirmen ihren Sitz vom Leipziger Brühl nach Frankfurt am Main. Viele weitere folgten in den späten 1940er Jahren. Anfangs waren die Firmen noch im Bahnhofsviertel verstreut und zogen dahin, wo Geschäftsräume zu finden waren: in der Kaiserstraße, Taunusstraße, Münchener Straße, Mainzer Landstraße. Als Anfang der 1950er Jahre mit der Neubebauung von Grundstücken mehrere Geschäftshäuser in der unteren Niddastraße in Richtung Hauptbahnhof bezogen werden konnten, konzentrierte sich von da an der Pelzhandel an Frankfurts neuem Brühl. Der Marshall-Plan tat sein Übriges, um das Frankfurter Bahnhofsviertel zu einem neuen Zentrum der Pelz- und Rauchwarenindustrie werden zu lassen und Leipzig den Rang abzulaufen. Die Nähe zum Hauptbahnhof erwies sich – nicht anders als für das Rotlichtviertel – als logistischer Standortvorteil, um die Waren auf kurzem Weg versenden zu können. Die räumliche Nähe zu den Banken wiederum galt für eine Branche, die hochwertige Produkte herstellt und vertreibt, als weiterer Standortfaktor, wiewohl die Gebäude mit ihren Höfen und Hinterhöfen, in denen das Geschäft boomte, eher grau und düster aussahen und wenig mit dem Flair zu tun hatten, das den luxuriösen Produkten anhaftete.

Anfang der 1980er Jahre kam das Wachstum der Branche zum Stillstand; die Moden begannen sich zu drehen. Tierschützer traten auf den Plan. Die Logistik orientierte sich mehr auf den Frankfurter Flughafen als auf den Hauptbahnhof. Die Herstellung von Pelzwaren der unteren Preissegmente wurde mehr und mehr ins Ausland verlagert. In der Produktion von Pelzwaren des oberen Preissegments hingegen spielten die damaligen „Gastarbeiter“ aus Griechenland eine zentrale Rolle. Ein großer Teil von ihnen kam als Pelznäher nach Frankfurt, die eine besondere Technik des Nähens von Nerzen beherrschten und darin den NäherInnen vor Ort deutlich überlegen waren. 1985 gab es in Frankfurt rund 700 in das Handelsregister eingetragene Pelzbetriebe des Kürschnerhandwerks mit griechischen Wurzeln, die vor allem in dem an das „Pelzdreieck“ angrenzenden Block zwischen Nidda-, Mosel-, Elbe- und Taunusstraße angesiedelt waren. Hier befanden sich 65 bis 70 Prozent aller griechischen Pelzbetriebe Deutschlands, zwei davon waren Niederlassungen aus der griechischen Herkunftsregion Kastoria. Aufgrund ihrer besonderen Leistungsfähigkeit stellten sie mit knapp 90 Prozent das Gros der in Frankfurt für die Pelzindustrie arbeitenden Kürschnereien. Etwa 4000 Angehörige der griechischen Gemeinschaft in Frankfurt am MainFrankfurt am Main arbeitete zu dieser Zeit in der Pelzindustrie.13

Die wirtschaftliche Dynamik der griechischen Gemeinschaft in Frankfurt am MainFrankfurt am Main und auch Formen der Pendelmigration zwischen Griechenland und DeutschlandDeutschland dürften die wesentlichen Gründe dafür gewesen sein, für die Kinder der griechischen Familien schulischen Unterricht in griechischer Sprache einzufordern. Noch galt es dabei die Widerstände zu umgehen, die aus der dumpfen und realitätsfernen Immigrationspolitik der alten Bundesrepublik einer Anerkennung der Herkunftssprachen von „Gastarbeitern“ im Wege standen. 1977 erreichte die griechische Gemeinschaft in Frankfurt am Main – und damit sehr viel eher als andere Gemeinschaften von ArbeitsmigrantInnen – die Gründung einer sog. deutsch-griechischen KlasseKlasse, -nverhältnisse an der staatlichen Holzhausenschule im Frankfurter Nordend, einer Grundschule, in der vom griechischen Konsulat finanzierte LehrerInnen im Anschluss an das tägliche reguläre Schulprogramm Unterricht in griechischer Sprache erteilten. Die Billigung dieses Konzepts einer frühen Form bilingualen Lernens war im Grunde darauf ausgelegt, die Rückkehr der Familien nach Griechenland dadurch zu erleichtern, dass die Kinder bereits in Frankfurt schulischen Unterricht in GriechischGriechisch erfahren hatten. Von einem integrierten Curriculum, von einer Verbindung des Unterrichts in den beiden Sprachen oder von einem wechselseitigen Bezug zwischen griechischer und deutscher KulturKultur war dieses Konzept allerdings noch weit entfernt.

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