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Prof. Dr. Gottfried Fischer (1944–2013) war Direktor des Instituts für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität zu Köln sowie Gründungsmitglied und Forschungsleiter des Deutschen Instituts für Psychotraumatologie.
Prof. Dr. med. Peter Riedesser (1945–2008) war Direktor der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitäts-Krankenhauses Eppendorf/Hamburg.
Dr. Adrian Georg Fischer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaft an der Freien Universität Berlin.
Hinweis: Soweit in diesem Werk eine Dosierung, Applikation oder Behandlungsweise erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass die Autoren große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen oder sonstige Behandlungsempfehlungen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. – Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnungen nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
UTB-Band-Nr.: 8165
ISBN 978-3-8252-8769-6 (Print)
ISBN 978-3-8385-8769-1 (PDF-E-Book)
ISBN 978-3-8463-8769-6 (EPUB)
© 2020 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München
Dieses Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Net: www.reinhardt-verlag.deE-Mail: info@reinhardt-verlag.de
Inhalt
Vorbemerkung zur 5. Auflage Vorbemerkung zur 5. Auflage Am 2. Oktober 2013 ist unser Mann und lieber Vater Gottfried Fischer verstorben. Gottfried war Wegbereiter und Vordenker einer neuen wissenschaftlichen Disziplin, der Psychotraumatologie, deren humanistisches Ziel immer war, traumatisierten Menschen zu helfen und zwar – und das ist seine besondere Leistung – durch ein psychodynamisches Verständnis der prozesshaften Abläufe nach seelischen Verletzungen. Durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine bedingungslose Hingabe an dieses Ziel ist es ihm gelungen in verschiedensten Einrichtungen z. B. in Köln, Much und Krefeld neue und effektive Hilfsmöglichkeiten für viele Patienten zu schaffen. Auf dieser Basis hat er ein psychodynamisches Traumatherapiemodell (MPPT) entwickelt. Mit diesen Einrichtungen zur schnellen, effektiven Akuthilfe für Traumatisierte gelang es ihm, den Eintritt oder die Chronifizierung von Traumafolgestörungen zu verhindern. Diese Einrichtungen haben bis heute Modellcharakter, der sich unter anderem in dem aktuellen Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Reform des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) niederschlägt. Er war ein inspirierender Lehrer mit der seltenen Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge anschaulich und greifbar zu erklären, hiervon zeugt in besonderer Weise das vorliegende Buch. Unser guter Freund Peter Riedesser, der zweite Autor dieses Lehrbuchs, war bereits am 19. September 2008 verstorben, sodass das Lehrbuch der Psychotraumatologie seine Väter verloren hat. Um die in diesem Buch enthaltenen Ideen weiterhin zu bewahren und kommenden Generationen von Studenten und Lesern aktuell und zugänglich zu halten, haben wir das Lehrbuch in der 5. Auflage überarbeitet. Die Grundgedanken des Buches sollten immer erhalten bleiben und nur bei Aktualisierungen Veränderungen vorgenommen werden. Ich möchte mich für die Mitarbeit herzlich bei den Autoren der jeweiligen Kapitel und dem Ernst Reinhard Verlag für die Unterstützung bedanken. Berlin, Juli 2020Monika Becker-Fischer und Adrian Georg Fischer
Aufbau des Lehrbuchs und Hinweise für die Lektüre
Abkürzungen
Teil I: Allgemeine Psychotraumatologie
1 Einführung
1.1 Psychotraumatologie als Forschungs- und Praxisfeld
1.1.1 Psychisches Trauma in einem polyätiologischen Modell
1.2 Seelische und körperliche Verletzungen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
1.3 Zur Geschichte der Psychotraumatologie
1.3.1 Naturgeschichte der Psychotraumatologie
1.3.2 Wissenschaftsgeschichte der Psychotraumatologie
1.4 Diagnostik als „Momentaufnahme“: Syndrome der allgemeinen und speziellen Psychotraumatologie
2 Situation, Reaktion, Prozess – ein Verlaufsmodell der psychischen Traumatisierung
2.1 Zur Phänomenologie der traumatischen Situation
2.2 Der Riss zwischen Individuum und Umwelt: Peritraumatische Erfahrung im Modell des „Situationskreises“
2.2.1 Pathogenese des psychischen Traumas
2.2.2 Zur Psychobiologie der peritraumatischen Erfahrung
2.3 Fassen des Unfasslichen – die traumatische Reaktion
2.4 Anpassung an das Trauma: Strukturveränderungen im traumatischen Prozess
2.4.1 Struktur und Dynamik des traumatischen Prozesses
2.4.2 Idiographische Untersuchung traumatischer Prozessverläufe
2.4.3 Kontrolloperationen und Strukturveränderung im traumatischen Prozess
2.4.4 Psychobiologie des traumatischen Prozesses
2.4.5 Die ICD im Kontext
2.4.5.1 Die nosologische Pyramide
2.4.5.2 Die traumatische Ätiologie in Störungsbildern der ICD
2.5 Zusammenfassung von Kapitel 2: Das Verlaufsmodell der psychischen Traumatisierung in seinen wichtigsten Implikationen
3 Differenzielle Psychotraumatologie: Erforschung von Traumafolgen nach dem Verlaufsmodell
3.1 Objektiver Zugang zum Trauma
3.1.1 Typologie traumatischer Situationen
Schweregrad
Häufung traumatischer Ereignisse oder Umstände
Mittelbare vs. unmittelbare Betroffenheit
Gesichtspunkt der Verursachung
Verhältnis zwischen Täter und Opfer
Klinisch relevante Situationsdynamiken
3.1.2 Situationstypologie im Tierversuch
3.2 Subjektiver Zugang zum Trauma
3.2.1 Subjektive Disposition: Die Erwartung des Unerwartbaren
Aktuelle Disposition
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