Kirsten Adamzik - Sprache - Wege zum Verstehen

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Diese allgemein verständliche Einführung in das Phänomen Sprache und die Wissenschaft davon setzt bei alltäglichen Erfahrungen an und führt von da zu zentralen Konzepten der Sprachwissenschaft. Eine Reihe von literarischen und journalistischen Texten über Sprache illustriert die Ausführungen und macht den Band zu einem kleinen Sprach-Lesebuch. Für Studierende ist der Darstellung ein Glossar zum Nachschlagen von Fachbegriffen, ein kommentiertes Literaturverzeichnis und eine systematische Inhaltsübersicht beigegeben. Die 3., überarbeitete Auflage bezieht Veränderungen im Sprachgebrauch und seiner Beschreibung in Wörterbüchern aus den letzten zehn Jahren und Recherchemöglichkeiten zu sprachlichen Fragen im Internetzeitalter ein.

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9 Sprachzeichen und die außersprachliche Welt

Bei der Erläuterung der Saussureschen Vorstellung vom sprachlichen Zeichen war überhaupt nicht mehr davon die Rede, dass man sich mit sprachlichen Äußerungen irgendwie auf die Welt bezieht, es war nur von den psychischen Größen die Rede. Dies ist auch ganz in Saussures Sinne. Er hat sein Modell des sprachlichen Zeichens ausdrücklich als Gegenkonzept zu Vorstellungen präsentiert, nach denen das Zeichen nur aus einem Zeichenkörper besteht, der direkt auf einen Gegenstand bzw. die Vorstellung davon hinweist, etwa so:

Sprache Wege zum Verstehen - изображение 16

V Tatsächlich vertritt Saussure die Auffassung, dass es außerhalb der Sprache überhaupt keine klaren Vorstellungen (concepts) von irgendetwas gibt: »Das Denken, für sich allein genommen, ist wie eine Nebelwolke, in der nichts notwendigerweise begrenzt ist. Es gibt keine von vornherein feststehenden Vorstellungen, und nichts ist bestimmt, ehe die Sprache in Erscheinung tritt«. 6Sprache ist also nicht bloß da, um etwas in der Wirklichkeit zu bezeichnen, sondern sie ist bereits notwendig, um die Wirklichkeit überhaupt geistig zu erfassen und zu strukturieren, um klare Konzepte auszubilden – eben siginifiés, die ohne die zugehörigen signifiants überhaupt nicht denkbar sind.

Stellenwert (valeur) der Zeichen

Verschiedene signifiés gewinnen ihre spezifische Bedeutung aus der Abgrenzung gegen andere (verwandte) signifiés – das macht ihre Systemgebundenheit aus. Für diese einzelsprachspezifische Abgegrenztheit von Konzepten führt Saussure den Ausdruck Wert (valeur) ein und erläutert ihn u.a. mit folgendem Beispiel: |53◄ ►54|

das franz. mouton kann dieselbe Bedeutung haben wie das engl. sheep, aber nicht denselben Wert, und das aus mancherlei Gründen, besonders deshalb, weil, wenn von einem Stück Fleisch die Rede ist, das zubereitet und auf den Tisch gebracht wird, das Englische mutton und nicht sheep sagt. Der Unterschied des Wertes zwischen sheep und mouton kommt daher, weil das erstere neben sich ein zweites Glied hat, was bei dem franz. Wort nicht der Fall ist. 7

Wir kommen auf diese Fragen weiter unten zurück und halten hier nur fest: Da die signifiés nicht unmittelbar außersprachlichen Gegenständen zuzuordnen sind, sondern nur im Rahmen der langue existieren, spielt für Saussure die Untersuchung des Verhältnisses von Sprache und Welt nur eine höchst untergeordnete Rolle.

Referenz

Die vorgestellten Überlegungen Saussures zur Sprachgebundenheit von Bedeutungen ändern natürlich nichts an der Tatsache, dass Sprachzeichen in einer bestimmten Beziehung zu Gegenständen stehen und sprachliche Äußerungen verwendet werden, um sich auf die Welt zu beziehen. Diesen Bezug nennen wir Referenz. Unter Einschluss dieses Aspekts stellt sich das Zeichenmodell nun wie in Abbildung 9dar.

Aktuelle Referenz

In einer konkreten Kommunikationssituation, also einem Parole-Akt, referiert der Sprecher mittels eines Zeichens auf einen Referenten. Dies kann z.B. ein konkretes Einzelobjekt sein (Da steht ein Schaf), aber auch eine abstrakte Größe, z.B. die Gattung Schaf (Das Schaf wurde schon frühzeitig domestiziert). Für die Verständigung ist es sehr wichtig zu wissen, worauf der Sprecher genau referiert: Ich hätte gern ein Schaf – meint er jetzt ein lebendiges, ein geschlachtetes oder ein Stofftier? Wir sprechen hier von der aktuellen Referenz des Zeichens.

Potenzielle Referenz

Als Langue-Einheit haben Sprachzeichen keine aktuelle Referenz. Sie werden jedoch auf Grund ihrer Bedeutung zur Referenz auf bestimmte Dinge ausgewählt. Schaf ist etwa geeignet, auf diverse Schafe, wirkliche, vorgestellte oder gezeichnete, auf Schafe überhaupt usw. zu referieren. Es ist aber nicht geeignet, um auf Kühe, Bücher oder Autos zu referieren. Beim Sprachzeichen als Langue-Einheit sprechen wir daher von potenzieller Referenz.

Abb 9 Die Referenz des sprachlichen Zeichens 54 55 Dass es Unterschiede - фото 17

Abb. 9: Die Referenz des sprachlichen Zeichens

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Dass es Unterschiede zwischen den valeurs von Sprachzeichen in verschiedenen Sprachen gibt, wie Saussure es hervorhebt, können wir nun folgendermaßen reformulieren: Die potenzielle Referenz solcher Zeichen, z.B. von sheep und mouton, ist nicht identisch: mouton kann man auf Referenten anwenden, für die sheep nicht infrage kommt. Sie ist allerdings teilidentisch: Es gibt (eine große Menge von) Referenten, für die man im Französischen das Zeichen mouton, im Englischen sheep verwenden kann. Die aktuelle Referenz, von der wir in Bezug auf zwei Sprachen allerdings eigentlich nur sprechen können, wenn es sich um Übersetzungen handelt, sollte dagegen immer identisch sein (sonst ist die Übersetzung falsch oder wenigstens problematisch). Im Beispiel von Saussure, der Tischszene, haben also mouton und mutton dieselbe aktuelle Referenz.

Die onomasiologische Fragestellung: Wie bezeichnet man das Objekt?

Wie bedeutsam nun immer die Berücksichtigung des Aspekts der Referenz für systemlinguistische Untersuchungen sein mag, in der Sprachpraxis, vor allem im Spracherwerb, spielt sie eine herausragende Rolle! Denn für jemanden, der die Konventionen einer Sprache kennenlernen will, ist es ja von fundamentaler Bedeutung, wie er auf bestimmte außersprachliche Größen angemessen referieren kann. Bei der aktiven Verwendung einer Sprache, wenn er also eine Äußerung produzieren will, stellt sich für ihn die Frage: Wie nennt man X?; wie sagt man zu X?; in linguistischer Ausdrucksweise sollte man sagen: Wie bezeichnet man X? oder: Mit welchem Zeichen referiert man auf X? Diese Fragestellung nennt man die onomasiologische (zu griechisch onoma ›Name‹). Und obwohl Saussure ja festgestellt hat – und ich meine: ganz zu Recht! –, dass Sprachzeichen gar nicht direkt bestimmten Gegenständen (bzw. Vorstellungen davon) zugeordnet sind, bekommen wir auf eine solche Frage im Allgemeinen dennoch eine durchaus brauchbare Antwort. Manchmal allerdings auch zwei oder noch mehr, und daran erkennen wir, wie richtig Saussures Überlegungen sind. Auf die Frage: »Mit welchem Zeichen referierst du auf картинка 18?«, könnte man z.B. die Antwort bekommen: »Telefon oder Telefonapparat oder auch Fernsprecher.« Auch Saussures Beispiel ist alles andere als eindeutig. Auf die Frage: »Wie heißt das, was du da isst?«, wird man nämlich (jedenfalls heutzutage) wahrscheinlich nicht die Antwort bekommen: »(gigot de) mouton«, sondern »(gigot d’) agneau«.

Die semasiologische Fragestellung: Was bedeutet der Ausdruck?

Die andere Situation, in der sich ein Sprachlerner befindet, ist die des so genannten passiven Sprachgebrauchs: Er will die sprachliche Äußerung eines anderen verstehen oder wissen, was ein bestimmtes Zeichen (zugänglich ist ihm ja immer nur der signifiant) bedeutet. Die Frage wäre hier also: »Was bedeutet mouton, agneau?« Diese Fragestellung nennt man die semasiologische (zu griechisch sema, semeinon |55◄ ►56| ›Zeichen‹). Hier geht es darum, den einem signifiant zugeordneten signifié zu bestimmen. Da die psychische Größe signifié nicht unmittelbar greifbar ist (man kann auch nicht auf sie zeigen oder dergleichen), ist die Antwort auf eine solche Frage in der Regel eine Bedeutungsumschreibung, in der allerdings oft auch etwas über den Referenten selbst gesagt wird. Die Antwort auf unsere Beispielfrage (aus dem Larousse de la cuisine) lautet (in meiner Übersetzung):

Im Fleischerhandwerk nennt man mouton ein agneau, das älter als ein Jahr ist. Sein Fleisch ist weniger zart, hat aber einen ausgeprägteren Geschmack. […] In Europa ist mouton-Fleisch relativ selten, weil der Verbraucher bei weitem l’agneau vorzieht, aber es ist noch sehr beliebt in Indien, Nordafrika und im mittleren Orient, wo es stark gewürzt zubereitet wird.

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