UTB 5049 |
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Prof. Dr. Christoph Barmeyer ist Inhaber des Lehrstuhls für Interkulturelle Kommunikation an der Universität Passau und regelmäßiger Gastprofessor für Interkulturelles Management an französischen Hochschulen.
Christoph Barmeyer
Konstruktives
Interkulturelles
Management
Mit 29 Abbildungen und 87 Tabellen
Vandenhoeck & Ruprecht
Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.deabrufbar.
© 2018, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.
Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart
Umschlagabbildung: Ulrike Haupt, Starnberg
Satz: SchwabScantechnik, Göttingen
EPUB-Produktion: Lumina Datamatics, Griesheim
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com
UTB-Band-Nr. 5049
ISBN 978-3-8463-5049-2
Inhalt
Worum es in diesem Buch geht und warum es lesenswert ist
Was Organisationen mit Interkulturalität zu tun haben
Warum dieses Buch anders ist
Wie Konstruktives Interkulturelles Management entwickelt wird
Wem Dank gebührt
Internationalisierung von Organisationen als Kontext der Interkulturalität
Makrokontext: Internationalisierung und Globalisierung
Mesokontext: Internationale Organisation
Mikrokontext: Internationales Management
Interkulturelle Managementforschung
Genese: Entstehung des Forschungsfelds
Gegenwart: Gegenstandsbereich der Forschung
Zukunft: Forschungsherausforderungen
Kultur(en) und Kulturdimensionen
Kulturkonzepte der Interkulturellen Managementforschung
Multiple Kulturen und kulturelle Dynamik
Kulturdimensionen und Kulturstandards
Sozialwissenschaftliche Paradigmen der Interkulturellen Managementforschung
Systematisierung sozialwissenschaftlicher Paradigmen
Verortung der Interkulturellen Managementforschung
Konstruktiver Umgang mit multiplen Paradigmen
Interkulturelle Ordnungsmodelle
Drei-Ebenen-Modell
Interkultureller Dreischritt
Drei-Faktoren-Modell
Methodologie Interkultureller Managementforschung
Methodische Herausforderungen
Operationalisierung von Kultur
Forschungsdesigns für Konstruktive Interkulturelle Managementforschung
Interkulturalität als Aushandlungsprozess
Interkulturalität und interkulturelle Interaktionen
Interkulturalität als dialogischer Aushandlungsprozess
Konzepte und Formen ausgehandelter Interkulturalität
Interkulturelle Komplementarität und Synergie
Interkulturelle Komplementarität
Interkulturelle Synergie
Fallstudien zu interkultureller Synergie
Sprache und Kommunikation
Sprache und interkulturelle Kommunikation
Sprache in Organisationen
Konstruktive Gestaltung der Sprachpraxis
Interkulturelle Führung
Kulturspezifika von Führung
Kulturvergleichende Führung
Interkulturelle Führung
Interkulturelle Arbeitsgruppen
Interkulturelle Teams
Interkulturelle virtuelle Teams
Interkulturelle Teamentwicklung
Interkultureller Transfer von Organisationspraktiken
Konzepte und Modelle interkulturellen Transfers
Herausforderungen und Widerstände in der Transferpraxis
Konstruktiver Umgang mit Transfer: Rekontextualisierung
Interkulturelle Organisationsentwicklung
Kulturbezug der Organisationsentwicklung
Kulturvergleichende Organisationsentwicklung
Interkulturelle Organisationsentwicklung
Interkulturelle Kompetenzentwicklung
Genese interkultureller Kompetenzforschung
Interkulturelle Kompetenz und kulturelle Intelligenz
Maßnahmen interkultureller Kompetenzentwicklung
Konstruktive Interkulturalität fördern
Ein integratives Rahmenmodell
Multikulturelle Akteure als Brückenbauer
Weitere Erkundung konstruktiver Interkulturalität
Bibliographie
Worum es in diesem Buch geht und warum es lesenswert ist
Was Organisationen mit Interkulturalität zu tun haben
Organisationen sind zunehmend von Interkulturalität betroffen und ihre Akteure wirken und handeln zunehmend interkulturell. Schließlich sind kulturelle Unterschiedlichkeit von Organisationen und Interkulturalität in Arbeitskontexten trotz globaler Harmonisierungs- und Standardisierungsprozesse in gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereichen immer noch gegeben. Diese können weder verneint noch minimiert werden, wie es jahrzehntelange Debatten zu Culture Bound und Culture Free (Hickson/McMillan 1981; Maurice/Sorge 2000) oder zu Konvergenz und Divergenz von Praktiken und Werten (D’Iribarne et al. 1998; Inglehart/Welzel 2005; Adler 2008) illustrieren. Insofern bleibt Interkulturalität, die durch (kulturelle) Unterschiedlichkeit und damit einhergehende divergierende Bedeutungs- und Interpretationsspielräume der Akteure entsteht, ein zentrales und relevantes Thema internationaler Arbeit: Interkulturelle Arbeitssituationen sind aufgrund divergierender Erwartungen, Normen und Interpretationsweisen der Handelnden oft irritierend und konfliktbehaftet. So thematisieren es zahlreiche Critical Incidents, die in Organisationen Ressourcen wie Energie, Zeit und Geld beanspruchen. Problematische Interkulturalität kann also dazu führen, dass angestrebte Ziele aufgrund von Missverständnissen nicht erreicht werden.
Interkulturalität bietet auf der Basis umfangreicher empirischer Erfahrungen und zahlreicher konzeptioneller Bezugsrahmen aber auch Erklärungen und Hinweise, wie diese Missverständnisse verringert oder gar vermieden werden können. Neben dem problematisierenden Ansatz existiert auch der konstruktive Ansatz, der Interkulturalität und damit das Aufeinandertreffen kultureller Unterschiedlichkeit in einer konstruktiven, produktiven Weise als Ressource versteht (Barmeyer/Franklin 2016). In der konstruktiven Interkulturalität wird angenommen, dass kulturelle Unterschiede bereichernd und komplementär wirken, sodass sie beispielsweise in die gemeinsame Aushandlung von Management- und Organisationspraktiken münden. Diese Annahme ist die zentrale Grundidee vorliegenden Buches und findet sich in den meisten Kapiteln als Leitmotiv wieder.
Die Entwicklung und das Fortbestehen sozialer Systeme im Allgemeinen und Organisationen wie Unternehmen im Besonderen hängt davon ab, wie es diesen Systemen gelingt, wirkungsvolle und bewährte Praktiken der Problembewältigung zu generieren, anzuwenden und zu etablieren. Diese Herausforderung betrifft in einem besonderen Maße international und interkulturell agierende Organisationen, deren Akteure unterschiedliche Arten der Problembewältigung zu kombinieren und zu integrieren haben. Andere Erfahrungshintergründe sowie sinn- und orientierungsgebende Referenzsysteme (D’Iribarne 2009a; Primecz et al. 2011), die durch spezifische Sozialisation entstanden sind, manifestieren sich in unterschiedlichen Denk- und Arbeitsstilen. Diese wirken sich konkret auf die interkulturelle Zusammenarbeit in der täglichen Arbeitspraxis aus: Gerade die von Interkulturalität besonders betroffenen Abteilungen oder Arbeitsgruppen etc. haben ein hohes Interesse daran, Arbeitsprozesse wirkungsvoll, konstruktiv, effektiv und zielführend zu gestalten.
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