Udo Schnelle - Die ersten 100 Jahre des Christentums 30-130 n. Chr.

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Die ersten 100 Jahre des Christentums 30-130 n. Chr.: краткое содержание, описание и аннотация

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Von einer innerjüdischen Erneuerungsbewegung zur eigenständigen Religion
Innerhalb von nur 100 Jahren entwickelte sich das frühe Christentum von einer innerjüdischen Erneuerungsbewegung zu einer universal agierenden neuen und eigenständigen Religion.
Udo Schnelle zeichnet die Entwicklung des Christentums historisch nach und fragt nach den politisch-kulturellen Rahmenbedingungen, den Hauptakteuren und den theologischen Konzepten, die dieser außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte zugrunde liegen.
Dabei zeigt sich, dass das frühe Christentum keine weltabgewandte, eher primitive apokalyptische Kleinst- und Randgruppe war, sondern eine bewusst expandierende und argumentierende Bewegung mit einem hohen Bildungs- und Reflexionsniveau. Die frühen Christen traten als eine kreative literarische und denkerische Bewegung auf. Keine religiöse Gestalt wurde zuvor und danach so schnell und so umfassend literalisiert und denkerisch durchdrungen wie Jesus Christus.
Udo Schnelle hat einen umfassenden Grundriss der Urchristentumsgeschichte gezeichnet. Wer mehr über die Umwelt der ersten Christen erfahren möchte, sollte hier zugreifen. Ideal zur Prüfungsvorbereitung und als Literatur für Proseminararbeiten.

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Die Feindschaft der Sadduzäer gegen die Christusgläubigen dürfte in Apg 4,2 zutreffend beschrieben sein: „sie verkündigten in Jesus die Auferstehung von den Toten“. Dies war für die Sadduzäer in zweifacher Weise eine Provokation: 1) Im Gegensatz zu den Pharisäern lehnten die Sadduzäer die Lehre von der Auferstehung der Toten ab (vgl. Josephus, Bellum 2,164: „Die Fortdauer der Seele und die Strafen und Belohnungen im Hades lehnen sie ab“; vgl. Mk 12,18–27) 98. Es ist kein Zufall, dass in der Apostelgeschichte das Auftreten der Sadduzäer immer mit der Auferstehungsfrage verbunden ist (vgl. Apg 4,1–22; 5,17–42; 23,6–9). 2) Indem die Christusgläubigen die Auferstehung eines von den Römern Gekreuzigten verkündigten, gefährdeten sie auch das labile Verhältnis zwischen Juden und Römern. Den Sadduzäern als politisch führender Gruppe war hingegen daran gelegen, sich mit der römischen Besatzung zu arrangieren (vgl. Apg 5,28). Die anhaltende Feindschaft der Sadduzäer gegen die neue Bewegung bestätigt schließlich die Steinigung des jüdisch-konservativen Herrenbruders Jakobus im Jahr 62 n.Chr., die von einem sadduzäischen Hohepriester initiiert wurde (s.u. 9.1).

Paulus als Verfolger

Aber auch Pharisäer standen den Christusgläubigen feindlich gegenüber. Wiederum zeigt sich eine Kontinuität zum Wirken Jesu, denn neben sehr positiven Begegnungen zwischen Jesus und Pharisäern stehen sehr viele Texte, die von Konflikten zwischen Jesus und Pharisäern berichten (vgl. Mk 2,13–17.23–28; 3,1–6). So verwundert es nicht, dass auch nach Ostern radikale Pharisäer gegen die neue Bewegung der Christusgläubigen vorgingen, vor allem Paulus.

Die alten Traditionen

Zu den ältesten Traditionen über Paulus gehören die Berichte über seine Verfolgertätigkeit. Schon früh hören die Gemeinden in Judäa von einer anderen Gemeinde: „Der uns einst verfolgte, verkündet nun den Glauben, welchen er einst zu zerstören trachtete“ (Gal 1,23). Ähnlich stereotyp berichtet der Apostel in 1Kor 15,9; Gal 1,13 und Phil 3,6 davon, er habe die Gemeinde bzw. die Gemeinde Gottes verfolgt. Paulus rekurriert offenbar nur dort auf seine Verfolgertätigkeit, wo sein Apostolat bestritten wurde. In der Auseinandersetzung mit den Gegnern besagt der Hinweis auf die Verfolgertätigkeit dann, dass nur Gott jene Wende vom erbarmungslosen Verfolger der Christen hin zum weltweiten Evangeliumsverkünder bewirken konnte 99. Während Paulus keinerlei Einzelheiten über Ort und Art seiner Verfolgertätigkeit mitteilt, schildert die Apostelgeschichte anschaulich das Vorgehen des Pharisäers Paulus gegen die Jerusalemer Gemeinde. Paulus geht in Jerusalem von Haus zu Haus und lässt Männer und Frauen ins Gefängnis werfen (Apg 8,3), er strebt Todesurteile gegen Christen an (vgl. Apg 22,4; 26,10) und zwingt sie zum Widerruf ihres Glaubens (vgl. Apg 26,11). Er veranlasst Auspeitschungen von Christen (Apg 22,19) und lässt sich zur Verfolgung der Christen auch in Damaskus legitimieren (vgl. Apg 9,2). Die dunkle Folie des gnadenlosen Verfolgers Paulus geht sicherlich auf Lukas zurück, der dann umso heller die großen Taten des Völkerapostels Paulus erstrahlen lassen kann 100.

Der Ort der Verfolgung

Wo verfolgte Paulus die ersten Gemeinden von Christusgläubigen? Sowohl Lukas als auch seine Traditionen (vgl. Apg 8,3; 9,1c.2; 22,19) setzen Jerusalem als Ort der Verfolgung voraus. Paulus hingegen betont in Gal 1,22 ausdrücklich: „Ich war aber unbekannt von Angesicht den Gemeinden in Judäa.“ Lediglich von anderen Gemeinden hörten die Christusgläubigen in Judäa, dass der einstige Verfolger nun den Glauben verkündige (Gal 1,23). Bei Paulus schließt Judäa immer Jerusalem mit ein (vgl. 2Kor 1,16; Röm 15,31), so dass die jüdische Metropole als Ort der paulinischen Verfolgung ausfällt 101. Anderenfalls wäre zu erklären, wie der unerbittliche Verfolger der ersten Gemeinden den Verfolgten unbekannt geblieben sein soll! Dieses Problem lässt sich nicht durch die Vermutung lösen, Paulus habe nur die ‚Hellenisten‘ in Jerusalem verfolgt, nicht aber die aramäisch sprechenden Mitglieder der Gemeinde 102. Zwar dürfte es eine relativ eigenständige Gemeinde der christusgläubigen Diasporajuden in Jerusalem gegeben haben, deren Führer Apg 6,5 erwähnt werden und die nach dem Tod des Stephanus eine eigenständige Mission entwickelten (vgl. Apg 8,4ff; 11,19ff). Wäre die Verfolgung durch Paulus eine rein interne Angelegenheit der griechisch sprechenden Synagogen Jerusalems gewesen, so bliebe jedoch unerklärt, warum die aramäisch sprechenden christusgläubigen Juden davon nichts erfahren haben sollten. Dagegen sprechen die sicherlich noch sehr überschaubare Anzahl von Christusgläubigen in Jerusalem und die engen Kontakte zwischen beiden Seiten 103. Zudem dürften die theologischen Profile beider Gruppen nicht so different gewesen sein, dass die eine systematischen Verfolgungen ausgesetzt war, die andere jedoch völlig unbehelligt blieb! Einen Hinweis auf den Verfolgungsort liefert Gal 1,17. Hier erwähnt der Apostel, dass er nach seiner Berufung nicht sofort nach Jerusalem hinaufzog, sondern in die Arabia ging und dann wieder nach Damaskus zurückkehrte. Er war also vor bzw. bei seiner Bekehrung in Damaskus, wo er wahrscheinlich gegen die dortige christusgläubige Gemeinde agierte und synagogale Strafen durchzusetzen versuchte 104. „Dort, wo er gegen die Jesusbotschaft vorgeht, wird er für sie gewonnen.“ 105

Paulus begründet seine Verfolgertätigkeit in Gal 1,13f; Phil 3,5f mit seinem einstmaligen Wandel im Judentum und seinem Eifer für die väterlichen Überlieferungen 106. Paulus steht damit in der Tradition jüdischer Eiferer für die Tora, die in der Nachfolge von Elia (vgl. 1Kön 18,40; 19,10.14) und Pinehas (vgl. Num 25,7–11) die Tora als die alles bestimmende Norm jüdischen Lebens verteidigten (vgl. Sir 48,2; 1Makk 2,54.58). Der Eifer für die Tora als das hervorstechende Kennzeichen jüdischer Lebensweise war nicht nur militanten Zeloten zu eigen, sondern bestimmte auch die Essener (vgl. 1QS 4,5f.17f) und radikale Pharisäer wie Paulus. Die Art und Weise seines Vorgehens gegen die Christusgläubigen kennzeichnet Paulus mit dem Verb картинка 119(‚zerstören‘ Gal 1,13.23; Apg 9,21), das gewaltsame Aktionen vermuten lässt (vgl. Josephus, Bellum 4,405) 107.

Gründe für die Verfolgung

Was veranlasste Paulus zu seiner Verfolgertätigkeit? Wahrscheinlich erschien dem für die Tora eifernden Pharisäer die Verkündigung der Christusgläubigen, ein Gekreuzigter sei der verheißene Messias Israels, als Skandalon 108. Die Bedeutung des Kreuzes Jesu Christi innerhalb der paulinischen Theologie (vgl. z.B. 1Kor 1,17.18.23; 2,2.8; Gal 3,1; 5,11.14; 6,14; Röm 6,6; Phil 2,8; 3,18) lässt vermuten, dass Paulus den einstigen Anstoß zu einem Zentrum seiner Verkündigung machte. Nach Dtn 21,23 steht der ‚am Holz Aufgehängte‘ unter dem Fluch Gottes. In 11QT a64,15–20 wird dieser Fluch auch auf die durch eine Kreuzigung Hingerichteten übertragen 109. Die Proklamation des gekreuzigten vermeintlichen Gotteslästerers Jesus von Nazareth zum Messias Israels durch die Christusgläubigen war für Paulus unerträglich, stellte sie doch die Fundamente seines bisherigen Glaubens infrage. Gal 3,13 bestätigt diese Interpretation, denn hier verarbeitet der Christ Paulus Dtn 21,23LXX und gelangt zu der Einsicht: Christus hat den Fluch des Gesetzes/der Tora auf sich genommen und uns somit von diesem Fluch losgekauft. Nicht Gott verfluchte Christus, als Unschuldiger nahm Christus den Fluch des Gesetzes/der Tora für uns auf sich 110. Die Vorstellung eines gekreuzigten Messias musste Paulus nicht nur absurd vorkommen, sondern stellte in seinen Augen auch eine Lästerung der Heiligkeit Gottes und damit eine Infragestellung des jüdischen Glaubens dar. Vor allem deshalb verneinte er die Existenzberechtigung der Jesus-Christus-Anhänger innerhalb des Synagogenverbandes. Hinzu kam wahrscheinlich eine organisatorische Eigendynamik, d.h. die Christusgläubigen wurden immer mehr zu einer identifizierbaren Gruppe, die durch ihre Rituale (Taufe, Abendmahl) und einen anhaltenden Zulauf die Grenzen des Judentums aus Sicht der Synagoge überschritt 111.

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