Dany Laferriere - Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand

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Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand: краткое содержание, описание и аннотация

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Er hat den Auftrag eine große Reportage über Nordamerika zu schreiben. Der erste Schwarze Schriftsteller, der Amerika von einem Ende zum anderen bereist, ein Roadtrip nach dem Vorbild von Jack Kerouac, mit Walt Whitman als Reisegefährten. Er notiert alles, was er erlebt: im Zug nach Vancouver, im Bus in den Süden, in einem vegetarischen Restaurant in San Francisco, einem Taxi vor einem Nachtclub in Manhattan. Er trifft sich mit Filmgrößen wie Spike Lee, dem Rapper Ice Cube, schreibt über den Musiker Miles Davis, den Maler Jean-Michel Basquiat. Er durchleuchtet die amerikanische Gesellschaft in all ihren Kontrasten und verzehrenden Mythologien, wobei sein Blick sich auch auf die Gesichter richtet, die wie ein Cocktail aus explosiver Gewalt und Sex das Land prägen: Martin Luther King und Norman Mailer, Spike Lee und Calvin Klein, James Baldwin und Madonna, Truman Capote und Naomi Campbell.
Der Roman zeichnet zugleich das Porträt eines jungen, kultur- und freiheitsliebenden Schriftstellers, inmitten eines Amerika, das seine großen Versprechen nicht immer hält.

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10.In Pretoria (Südafrika) lädt mich eine etwa fünfzigjährige Weiße zu einem Glas ein, in einer Bar in der Nähe der Alliance Française, wo ich gerade einen Vortrag gehalten habe.

„Sie können sich nicht vorstellen, welchen Effekt Ihr Titel auf mich hat.“

Schweigen.

„Mein ganzes Leben hatte ich an diese Möglichkeit gar nicht gedacht. Und plötzlich lese ich im Schaufenster einer Buchhandlung diese schrecklichen Worte.“

„Welche Worte?“

„Ihr Titel, Monsieur … Eine Woche lang bin ich jeden Tag zu dem Buchladen gegangen, nur um diesen Titel zu sehen. Und jedes Mal hatte er die gleiche Wirkung auf mich. Es gibt keine Worte, um auszudrücken, was ich dabei empfinde. Wie wenn heißes Blei in meinen Adern fließt. Ich ging nach Hause und musste mich sofort ins Bett legen, so erschöpft war ich. Als hätte ein Güterzug mich überrollt. Worte können schlimmer sein als Taten, wissen Sie.“

11.In Rom (Italien) flüsterte eine kleine, magere Frau (wirklich nur Haut und Knochen) eines gewissen Alters von der Sorte Baronin Soundso mir direkt ins Ohr:

„Sie werden nie erraten, wo ich mir Ihren Titel habe hin tätowieren lassen.“

„Nein.“

„Das habe ich mir schon gedacht“, ließ sie geheimnisvoll fallen, während sie in der Menge des mondänen Empfangs bei Gräfin Soundso entschwand.

Wohin hatte sie sich auf diesen spargeldünnen Leib nur diesen langen Titel tätowieren lassen?

12.In Port-au-Prince (Haiti) raunte mir ein blasierter Freund zu: „An deinem Buch ist nur der Titel interessant.“

13.In Brüssel (Belgien) brüllte mich ein afrikanischer Schriftsteller an:

„Merk dir gut, was ich dir jetzt sage, Bruder, in drei Wochen redet keiner mehr von deinem Buch.“

14.In Antwerpen (Belgien) hat die Übersetzerin den Titel noch verbessert, auf Flämisch heißt er: „ Die Kunst, einen Schwarzen zu lieben ohne schwarz zu werden .“

15.In den USA haben alle großen Zeitungen den Titel zensiert: die New York Times , die Washington Post , der Miami Herald , die Los Angeles Times , die Chicago Tribune , die Daily News , der Boston Globe , die New York Post , alle.

Ich wurde gebeten, den Titel zu ändern. Darauf erwiderte ich, Amerika müsse sich ändern.

16.In San Francisco (Kalifornien) fanden sie den Titel gut, aber San Francisco zählt nicht.

17.In Sydney (Australien) hat mich eine Frau ziemlich frech aufgefordert, den Beweis meines Titels anzutreten.

Es gibt auch solche Tage.

18. In Stockholm (Schweden) hat mir eine blonde junge Frau (was für ein Zufall, Alter!) lachend ihren Schwarzen Freund vorgestellt.

„Frag mal Seko, wer als erster müde wird.“

„Bestimmt Seko“, antwortete ich.

Seko brach in ein schallendes guineisches Lachen aus.

„Die Kunst, zwei Schwarze zu lieben ohne zu ermüden“, murmelte sie mit Schlafzimmerblick.

Seko lachte nicht mehr.

19.In Amsterdam (Niederlande) verlangte eine junge Sekretärin Antwort auf die schwerwiegende Frage:

„Was ist die Kunst, einen Schwarzen zu lieben ohne zu ermüden?“

„Man muss es IHM überlassen.“

20.Überall auf der Welt hat man mir die gleiche Frage gestellt: Warum dieser Titel? Warum nicht! Eines ist sicher: Ich will nichts mehr davon hören! Ich hatte eine Überdosis. Jetzt löst er bei mir Brechreiz aus. Ich verrate Ihnen mal, wie er zustande kam. Bouba hat ihn gefunden. Ich erinnere mich, wir gingen in Montréal die Rue Saint-Denis hinunter. Es regnete. Ein Sommerregen. Da sagte Bouba (wie in einer Traumszene) sehr langsam: „Die Kunst, einen Schwarzen zu lieben, wenn es regnet und man nichts anderes zu tun hat.“ Sein Titel war länger, aber noch witziger.

Mein erster Roman. Die Götter hätten wenigstens den dritten abwarten können, bevor sie mich straften. Beim ersten Schuss ins Schwarze. Nicht einmal mit dem ersten Roman. Nur mit dem Titel.

I. TEIL

WO?

ICH BIN EIN SCHWARZER SCHRIFTSTELLER

Eine junge Frau sprach mich mitten im Verkehr auf der Straße an.

„Sind Sie der Schriftsteller?“

„Manchmal.“

„Kann ich Ihnen eine Frage stellen?“

„Nur zu.“

„Ist das Ihre Geschichte?“

„Was meinen Sie?“

„Ich habe Sie neulich im Fernsehen gesehen und frage mich, ob Sie das wirklich alles erlebt haben.“

„Teils, teils.“

Sie schien weder überrascht noch verblüfft zu sein. Sie wollte einfach eine Erklärung.

„Ist das alles?“

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll … Keiner kann eine Geschichte genau so erzählen, wie sie sich zugetragen hat. Man probiert herum. Man versucht, die Empfindung des Moments wiederzufinden. Am Ende wird man nostalgisch. Und wenn es etwas gibt, was fern jeder Wahrheit liegt, ist es die Nostalgie.“

„Dann ist es also nicht Ihre Geschichte.“

„Ich möchte Ihnen auch eine Frage stellen.“

„Wieso mir!“, wehrte sie errötend ab, „Ich habe doch kein Buch geschrieben.“

„Ja, aber Sie lesen.“

„Stimmt, ich lese gern.“

„Warum ist es Ihnen so wichtig zu wissen, ob die Geschichte so passiert ist?“

Kurze Pause.

„Ich möchte wissen, ob der Autor das alles echt erlebt hat.“

„Ja … aber warum?“

„Ich weiß nicht …“, sagte sie mit ihrem empfindsamen Lächeln.

„… man fühlt sich ihm dann näher.“

„Und wenn er Sie anlügt?“

„Wieso?“

„Wenn er behauptet, er hätte das erlebt und es ist nicht wahr?“

„Dann bin ich enttäuscht …“ (sie lachte etwas geniert.) „Man wird die Wahrheit wohl nie erfahren.“

„Warum also?“

„Nur so eine Idee.“ Und lachend: „Wollen Sie etwas verbergen?“

„Vielleicht, aber ich weiß nicht, was …“

Sie lächelte wieder.

Ich fragte sie völlig unvermittelt: „Wie lesen Sie?“

„Überall.“

„In der U-Bahn?“

„Auch in der U-Bahn.“

Nichts ist für mich faszinierender als ein junges Mädchen, das in der U-Bahn liest. Ich weiß nicht warum, aber Tolstoi ist in der U-Bahn mit Abstand der Sieger, mit Anna Karenina , natürlich.

„Es gibt Leute, die überall lesen, aber nicht irgendwas“, sagte ich, um irgendwas zu sagen.

„Ich lese alles mögliche.“

„Dann sind Sie die perfekte Leserin.“

Ein Wagen fuhr dicht an uns vorbei. Sie sprang zur Seite.

„Ich bin sicher, Sie lesen die Bücher nicht zu Ende.“

„Entschuldigen Sie, das habe ich nicht richtig verstanden“, sagte sie, während sie sich mit Mühe wieder fing.

„Wenn Sie ein Buch beginnen, lesen Sie es bis ans Ende?“

„Immer.“

Sie war wieder da.

„Irgendwo stimmt was nicht“, behauptete ich mit einem Lächeln.

Sie lachte leise.

„Vielleicht, dass ich mir nichts merke.“

„Was heißt das, nichts.“

„Ich meine, weder den Namen des Autors …“

Es gab mir einen kleinen Stich ins Herz.

„… noch den Titel“ fügte sie hinzu.

„Eigentlich ist das nicht schlimm, denn wichtig ist nur das Buch.“ Ein leiser Seufzer.

„Ich kann mir auch nicht merken, worum es geht … Manchmal kommt es mir vor, als hätte ich noch nie ein Buch gelesen.“

„Das ist unglaublich … Sie lesen etwas und im nächsten Augenblick haben Sie es vergessen?“

„Genau.“

Ein längeres Schweigen.

„Warum lesen Sie überhaupt?“

„Zum Zeitvertreib.“

„Ach so … Macht es Ihnen etwas aus, dass Sie alles vergessen?“

„Oh ja!“

Jetzt wurde ihr offenbar peinlich bewusst, dass ich ihr eine sehr persönliche Frage gestellt hatte.

„Doch in Ihrem Alltag stört Sie dieses Handicap nicht?“

„Nein, denn es geht mir nur mit den Büchern so. Sie meinen, mir fehlt etwas? Bestimmt nicht, ich arbeite in einem Büro ganz in der Nähe und ich schwöre Ihnen, da brauche ich ein gutes Gedächtnis … Ich bin Anwaltsgehilfin.“

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