Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender

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Arkadij kehrt als 19-jähriger Jüngling zurück nach St. Petersburg. Er hat sein bisheriges Leben auf einem Internat in Moskau verbracht. Nun ist der junge Mann auf der Suche nach seinem Vater und sich selbst. In Arkadijs Erinnerung erscheint sein Vater Wersilow als Ritter in strahlender Rüstung, doch die Wirklichkeit ist anders. Als Arkadij in den Besitz von zwei Dokumenten kommt, muss er sich entscheiden, welchem Beispiel er folgen will. Dem seines leiblichen Vaters oder den ideologischen Vorstellungen von Makar Dolgorukij? Kann Arkadij sich selbst finden oder verliert er sich in seiner Orientierungslosigkeit?-

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»Warum hast du denn immer Angst?« grinste er wieder.

»Scher dich zum Teufel«, sagte ich wütend.

»Absolut kein Haufen Leute. Es kommen nur Bekannte hin, lauter Gesinnungsgenossen, sei ganz ruhig.«

»Das kümmert mich den Teufel, ob es Gesinnungsgenossen sind oder nicht! Ich komme doch nicht als Gesinnungsgenosse hin? Woher wissen diese Leute, daß sie mir vertrauen können?«

»Ich bringe dich mit, und das genügt. Sie haben auch schon von dir gehört. Kraft kann ja auch Auskunft über dich geben.«

»Sag mal, wird Wasin da sein?«

»Ich weiß nicht.«

»Wenn er da ist, so stoß mich beim Eintreten an, und zeig' mir Wasin; verstehst du, gleich beim Eintreten.«

Von Wasin hatte ich schon ziemlich viel gehört und ich interessierte mich schon lange für ihn.

Dergatschow wohnte in einem kleinen Hintergebäude, auf dem Hofe hinter einem Holzhause, das einer Kaufmannsfrau gehörte, aber dafür hatte er das Häuschen für sich allein. Es enthielt im ganzen drei reinliche Zimmer. An sämtlichen vier Fenstern waren die Vorhänge heruntergelassen. Er war Techniker und hatte eine Anstellung in Petersburg; ich hatte beiläufig gehört, ihm wäre eine sehr günstige Privatstellung in der Provinz angeboten, er wolle demnächst dahin übersiedeln.

Kaum waren wir in das winzige Vorzimmer getreten, da hörten wir schon Stimmen: es schien heftig gestritten zu werden, und jemand schrie: »Quae medicamenta non sanant – ferrum sanat, quae ferrum non sanat, ignis sanat!«

Ich war tatsächlich etwas unruhig. Es ist ja klar, ich war an Gesellschaft nicht gewöhnt, nicht einmal an irgendeine beliebige. Auf dem Gymnasium hatte ich mit den Kameraden auf du und du gestanden, aber so eigentlich ein Kamerad war mir keiner gewesen; ich hatte mir meinen Winkel geschaffen und lebte in diesem Winkel. Aber das war es nicht, was mich verwirrt machte. Für jeden Fall hatte ich mir das Wort gegeben, mich auf keine Diskussionen einzulassen und nur das Allernotwendigste zu sprechen, so daß niemand daraus Schlüsse auf mich ziehen konnte; die Hauptsache war – keine Diskussionen!

In dem Zimmer, das wirklich gar zu klein war, waren sieben Leute und wenn man die Damen mitrechnet, zehn. Dergatschow war fünfundzwanzig Jahre alt und er war verheiratet. Seine Frau hatte eine Schwester und noch eine Verwandte; die beiden lebten auch bei Dergatschow. Das Zimmer war ziemlich gleichgültig möbliert, übrigens ausreichend, und es war sogar alles recht sauber. An der Wand hing ein Porträt in Lithographie, es sah aber recht billig aus, und in der Ecke ein Heiligenbild ohne Fassung, aber eine ewige Lampe brannte davor. Dergatschow kam mir entgegen, drückte mir die Hand und bat mich, Platz zu nehmen.

»Setzen Sie sich, hier sind wir ganz unter uns.«

»Ja, bitte schön, –« fügte sogleich eine recht nett aussehende junge Frau hinzu, die sehr bescheiden gekleidet war, dann verbeugte sie sich flüchtig vor mir und ging hinaus. Das war seine Frau. Sie sah so aus, als ob sie mit diskutiert hätte, jetzt ging sie, ihr Kind zu stillen. Aber es blieben noch zwei Damen im Zimmer: – die eine war sehr klein von Wuchs, etwa zwanzig Jahre alt, trug ein schwarzes Kleid und gehörte auch durchaus nicht zu den Häßlichen, und die andere zählte wohl dreißig, sie war dürr und hatte stechende Augen. Beide saßen sie da und spitzten die Ohren, beteiligten sich aber nicht am Gespräch.

Die Herren standen alle, es saßen, außer mir, nur Kraft und Wasin; Jefim zeigte sie mir gleich, denn auch Kraft sah ich zum erstenmal im Leben. Ich stand auf und ging, mich ihnen vorzustellen. Krafts Gesicht werde ich niemals vergessen: es war durchaus nicht von besonderer Schönheit, aber es lag so ungeheuer viel Arglosigkeit und Feinfühligkeit darin, obgleich das Bewußtsein des eigenen Wertes sich auch deutlich genug abspiegelte. Er war sechsundzwanzig, ziemlich mager, übermittelgroß, blond, das Gesicht ernst, aber weich; etwas Stilles war über den ganzen Menschen ausgegossen. Aber trotzdem, wenn man mich gefragt hätte, ob ich mein, ich kann wohl sagen, ziemlich triviales Gesicht gegen seins vertauschen wollte, das mir so anziehend erschien, ich hätte nein gesagt. Es lag etwas in seinem Gesicht, was ich mir in meins nicht hineingewünscht hätte, etwas schon gar zu ruhiges im moralischen Sinne, eine gewisse Art von heimlichem, unbewußtem Hochmut. Übrigens, genau genommen, konnte ich damals wahrscheinlich noch nicht so urteilen; es kommt mir nur jetzt so vor, als ob ich damals so geurteilt hätte, jetzt, da ich weiß, was ich weiß.

»Ich freue mich sehr, daß Sie gekommen sind,« sagte Kraft, »ich habe einen Brief, der Sie angeht. Wir bleiben noch ein bißchen hier, dann kommen Sie mit in meine Wohnung.«

Dergatschow war von mittlerer Größe, breitschulterig, kräftig und trug einen großen dunkeln Bart; aus seinem Blick sprach eine spähende Behutsamkeit, und aus seinem ganzen Wesen eine starke Zurückhaltung, eine gewisse unverbrüchliche Vorsicht; wenn er auch wenig mitredete, so leitete er die Unterhaltung doch sichtlich. Wasins Gesicht machte keinen so sehr großen Eindruck auf mich, obgleich ich schon viel von seiner kolossalen Klugheit gehört hatte: er war blond, hatte große hellgraue Augen, sein Gesicht war sehr offen, aber zugleich lag eine gewisse übertriebene Festigkeit darin; man konnte gleich darauf schließen, daß man hier einem wenig mitteilsamen Menschen gegenüber stände, aber seine Augen schauten klug, klüger, als die Dergatschows, tiefer, – die klügsten Augen im Zimmer; übrigens ist es wohl möglich, daß ich jetzt alles übertreibe. Was die übrigen betrifft, so erinnere ich mich überhaupt nur noch an zwei Gesichter unter allen diesen jungen Leuten: es war ein hochgewachsener, brünetter Mensch da mit schwarzem Backenbart, der viel sprach, er konnte siebenundzwanzig sein und war wohl Lehrer oder so was, und dann ein junger Bursche in meinem Alter, in russischer Tracht, – mit faltigem Gesicht, schweigsam, mehr zuhörend. Ich erfuhr nachher, daß er von bäuerlicher Abkunft war.

»Nein, so darf man das nicht formulieren«, begann der Lehrer mit dem schwarzen Backenbart, der sich mehr als alle anderen ereiferte, und offenbar knüpfte er damit dort an, wo unser Eintritt die Debatte unterbrochen hatte: »Von mathematischen Beweisen will ich gar nichts sagen, das ist doch eine Idee, die ich gerne auch ohne mathematische Beweise glauben will, aber . . .«

»Wart' mal, Tichomirow,« unterbrach ihn Dergatschow mit lauter Stimme, »die neuen Gäste verstehen ja kein Wort davon. Sehn Sie,« wandte er sich auf einmal direkt an mich ganz allein (und ich muß bekennen, wenn er mich als Neuling examinieren und mich zum Sprechen bringen wollte, so war das sehr geschickt von ihm angefangen; ich empfand das sogleich und war auf meiner Hut): »sehn Sie also, das hier ist also Herr Kraft, den wir alle sehr gut kennen, was seinen Charakter und die Solidität seiner Überzeugungen betrifft. Er ist infolge einer ganz gewöhnlichen Tatsache zu einem höchst ungewöhnlichen Schluß gelangt, durch den er unser aller größtes Erstaunen erregt hat. Sein Schluß lautete, das russische Volk wäre ein Volk zweiten Ranges . . .«

»Dritten Ranges«, schrie jemand dazwischen.

». . . zweiten Ranges, und seine ihm von der Vorsehung zugewiesene Aufgabe sei es, als Material für einen edleren Volksstamm zu dienen, nicht aber, eine selbständige Rolle in den Geschicken der Menschheit zu spielen. Aus der Voraussetzung dieses, vielleicht auch richtigen, Schlusses hat Herr Kraft die weitere Folgerung gezogen, daß diese Idee jeden ferneren Tatendrang von uns Russen paralysieren müsse, es müßten, sozusagen, alle die Hände in den Schoß legen und . . .«

»Erlaub' mal, Dergatschow, das darf man nicht so formulieren«, fiel ihm Tichomirow wieder ungeduldig ins Wort (und Dergatschow schwieg und ließ ihn reden). »Wenn man betrachtet, daß Kraft ernsthafte Studien gemacht und seine Schlüsse, die er als mathematisch anerkennt, auf physiologischer Grundlage erreicht hat, und daß er mit seiner Theorie (die ich mit der größten Ruhe a priori als bewiesen angenommen hätte) vielleicht zwei Jahre totgeschlagen hat, wenn man das betrachtet, was für einen Eindruck diese Sache auf Kraft macht und wie ernst er sie nimmt, so muß man sie als ein Phänomen ansehen. Aus allem diesen ergibt sich eine Frage, die Kraft nicht verstehen kann, und das ist ja eben, worauf es ankommt, nämlich, daß Kraft das nicht versteht, weil dies eben das Phänomen ist. Man muß entscheiden, ob dieses Phänomen, als einzig in seiner Art, vor das Forum des Psychiaters gehört, oder ob das eine Eigenschaft ist, die normalerweise auch bei anderen vorkommen kann; das ist eben das Interessante daran im Hinblick auf die allgemeine Sache. Was Kraft über Rußland sagt, glaub' ich ihm gern, ich möchte meinetwegen sogar sagen, ich freue mich darüber; wenn sich alle diese Idee zu eigen machten, so würde sie vielen die Fesseln von den Händen nehmen und sie von den patriotischen Vorurteilen befreien . . .«

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