Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender

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Arkadij kehrt als 19-jähriger Jüngling zurück nach St. Petersburg. Er hat sein bisheriges Leben auf einem Internat in Moskau verbracht. Nun ist der junge Mann auf der Suche nach seinem Vater und sich selbst. In Arkadijs Erinnerung erscheint sein Vater Wersilow als Ritter in strahlender Rüstung, doch die Wirklichkeit ist anders. Als Arkadij in den Besitz von zwei Dokumenten kommt, muss er sich entscheiden, welchem Beispiel er folgen will. Dem seines leiblichen Vaters oder den ideologischen Vorstellungen von Makar Dolgorukij? Kann Arkadij sich selbst finden oder verliert er sich in seiner Orientierungslosigkeit?-

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Übrigens möchte ich bemerken: alles, was ich bis jetzt mit scheinbar überflüssiger Ausführlichkeit erzählt habe, – das alles führt aufs Zukünftige und wird sich dort als notwendig erweisen. An seiner Stelle komme ich auf alles zurück; vermeiden konnte ich es nicht; wem es langweilig erscheint, den bitte ich, es nicht zu lesen.

Ein ganz anderes Wesen war Wersilows Tochter. Sie war groß, sogar ein bißchen hager; das Gesicht länglich und auffallend blaß, ihr Haar schwarz und üppig; große, dunkle Augen, ein tiefer Blick; schmale purpurrote Lippen, ein frischer Mund. Sie war die erste Frau, die mir durch ihren Gang keinen Ekel eingeflößt; übrigens war sie schlank und mager. Ihr Gesichtsausdruck war nicht besonders gutmütig, dafür aber selbstbewußt; sie war zweiundzwanzig. Fast keine Spur von äußerer Ähnlichkeit in den Zügen mit Wersilow, dabei aber, ganz wunderlich, eine außerordentliche Ähnlichkeit im Ausdruck ihres Gesichtes. Ich weiß nicht, ob sie hübsch ist; das ist Geschmackssache. Sie waren beide sehr bescheiden gekleidet, so daß es sich nicht verlohnt, näheres darüber zu sagen. Ich erwartete sofort durch irgendeinen Blick oder eine Geste von Fräulein Wersilowa beleidigt zu werden und bereitete mich darauf vor; hatte mich doch ihr Bruder in Moskau gleich bei unserer ersten Berührung in diesem Leben beleidigt. Von Angesicht konnte sie mich nicht kennen, aber sie hatte natürlich gehört, daß ich täglich zum Fürsten käme. Alles, was der Fürst unternahm und tat, erweckte in diesem ganzen Haufen von Verwandten und »Aspirantinnen« Interesse und wurde als ein Ereignis angesehen, – um so mehr natürlich die plötzliche große Zuneigung des Fürsten zu mir. Ich wußte zuverlässig, daß der Fürst sich sehr für Anna Andrejewnas Zukunft interessierte und einen Bräutigam für sie suchte. Aber es war schwerer für das Fräulein Wersilowa einen Bräutigam zu finden, als für die Damen, die auf Canevas stickten.

Und siehe da, es kam ganz anders, als ich erwartet hatte. Fräulein Wersilowa schüttelte dem Fürsten die Hand und wechselte ein paar lustige weltläufige Phrasen mit ihm, dann schaute sie äußerst neugierig auf mich, und als sie sah, daß ich sie auch anschaute, grüßte sie mich plötzlich mit einem Lächeln. Es ist ja richtig, sie war gerade gekommen und begrüßte mich als neuer Ankömmling, aber ihr Lächeln war so liebenswürdig, daß man merken konnte, sie hatte sich das schon vorher vorgenommen. Und ich weiß noch, ich hatte ein sehr angenehmes Gefühl dabei.

»Und das . . . und das ist mein lieber junger Freund Arkadij Andrejewitsch Dol . . .« stammelte der Fürst, der bemerkt hatte, daß sie mich begrüßte, daß ich aber noch immer saß, – aber auf einmal brach er ab: vielleicht machte ihn der Gedanke verwirrt, daß er mich mit ihr bekannt machen sollte (denn in Wirklichkeit waren wir ja Bruder und Schwester). Das »Kissen« begrüßte mich gleichfalls; ich aber brauste plötzlich höchst albernerweise auf und fuhr von meinem Stuhl empor: ein Anfall von künstlich gesteigertem, gänzlich sinnlosem Stolz; alles nur aus Eitelkeit.

»Entschuldigen Sie, Fürst, ich . . . ich heiße nicht Arkadij Andrejewitsch, sondern Arkadij Makarowitsch«, fiel ich ihm schneidend ins Wort, ohne daran zu denken, daß ich doch die Begrüßung der Damen erwidern mußte. Wenn doch der Teufel diese peinliche Minute geholt hätte!

»Mais . . . tiens!« rief der Fürst und schlug sich mit der Hand vor die Stirn.

»Wo haben Sie Ihre Ausbildung genossen?« erscholl vor mir die dümmliche und gedehnte Frage des Kissens, das direkt auf mich zugetreten war.

»In Moskau, auf dem Gymnasium.«

»Ach ja! Ich hab' schon davon gehört. Und ist es da nett?«

»Sehr nett.«

Ich stand noch immer und sprach wie ein Soldat, der eine Meldung macht.

Die Fragen dieses jungen Mädchens waren zweifellos nicht sehr geistvoll, aber immerhin mühte sie sich doch, meinen dummen Ausbruch zu vertuschen, und dem Fürsten in seiner Verlegenheit zu helfen, der übrigens derweil schon mit lustigem Lächeln zuhörte, wie ihm Fräulein Wersilowa irgend etwas Lustiges ins Ohr wisperte, – es bezog sich augenscheinlich nicht auf mich. Aber es war die Frage: warum wirft sich dieses junge Mädchen, das ich gar nicht kenne, dazu auf, meinen dummen Ausbruch zu vertuschen? Und zugleich konnte ich mir gar nicht vorstellen, daß sie sich so ganz ohne Grund an mich gewandt hätte: da steckte irgendeine Absicht dahinter. Sie schaute mich gar zu neugierig an, ganz, als wünschte sie, ich möchte sie auch möglichst viel bemerken. Das alles habe ich mir dann später kombiniert und – mich nicht getäuscht.

»Was, also heute?« rief der Fürst plötzlich und sprang auf.

»Haben Sie denn das nicht gewußt?« sagte Fräulein Wersilowa erstaunt. »Olympia, der Fürst wußte gar nicht, daß Katerina Nikolajewna heute ankommen wollte. Wir wollten sie ja besuchen, wir dachten, sie wäre schon mit dem Frühzug gekommen und längst zu Hause. Gerade eben haben wir sie unten an der Treppe getroffen: sie kam direkt von der Bahn und sagte, wir sollten nur zu Ihnen hinaufgehen, sie käme auch gleich . . . Da ist sie ja schon!«

Die Tür zum Nebenzimmer öffnete sich, und – jene Frau trat ein .

Ich kannte ihr Gesicht schon, von dem wundervollen Porträt, das im Kabinett des Fürsten hing. Jetzt war ich nur drei Minuten mit ihr im Kabinett zusammen und wandte auch nicht eine Sekunde die Augen von ihrem Gesicht. Aber wenn ich das Porträt nicht gekannt hätte, und man hätte mich nach diesen drei Minuten gefragt: »Wie sieht sie aus?« – ich wäre nicht imstande gewesen, eine Antwort zu geben, so umwölkt hatte sich alles in mir. Ich erinnere mich nach diesen drei Minuten nur einer wirklich schönen Frau, die der Fürst küßte, während er ein Kreuz über sie schlug, und die mich auf einmal mit einem schnellen Blick zu fixieren begann, – fast im gleichen Moment als sie eingetreten war. Ich hörte deutlich, wie der Fürst, indem er ganz offen mit der Hand auf mich deutete, irgend etwas von dem neuen Sekretär murmelte und meinen Namen nannte, dabei schlug er eine Art von kleiner Lache auf. Sie rümpfte in ganz besonderer Art die Nase, musterte mich mit einem bösen Blick und lächelte so dreist, daß ich unwillkürlich einen plötzlichen Schritt machte, auf den Fürsten zutrat und zu stammeln anfing, ohne ein Wort zu Ende zu bringen; dabei zitterte ich schrecklich und klapperte, glaub' ich, mit den Zähnen.

»Jetzt will ich . . . ich habe zu tun . . . Ich gehe.«

Und ich drehte mich um und ging. Keiner sagte ein Wort zu mir, nicht einmal der Fürst; alle schauten mich nur an. Später hat mir der Fürst gesagt, ich wäre so bleich geworden, daß er einfach »Angst gekriegt« hätte.

Das war nun allerdings ganz überflüssig!

Drittes Kapitel

1

Es war wirklich ganz überflüssig: denn eine höhere Erwägung verschlang alle Kleinigkeiten, und ein mächtiges Gefühl entschädigte mich für alles andere. Ich verließ das Zimmer in einer Art von Verzückung. Als ich auf die Straße trat, hätte ich am liebsten laut zu singen angefangen. Und der Morgen war herrlich, recht wie zu meiner Stimmung gemacht, Sonne, viele Menschen, Lärm, Bewegung, Fröhlichkeit, Gedränge. – Ja, hatte mich denn diese Frau nicht beleidigt? Von wem hätte ich mir solch einen Blick und so ein dreistes Lächeln gefallen lassen, ohne sofort zu protestieren, und wäre es auch auf die dümmste Weise gewesen, – das ist ja ganz egal? Ich bitte zu beachten, daß sie schon mit der Absicht gekommen war, mich, den sie noch nie gesehen hatte, möglichst schnell zu beleidigen: in ihren Augen war ich nur der »heimliche Abgesandte Wersilows«, und sie war damals wie noch lange nachher überzeugt davon, daß Wersilow ihr ganzes Schicksal in Händen hielte und ein Mittel hätte, sie sofort zu ruinieren, sobald er nur wollte, durch ein Dokument; wenigstens vermutete sie das. Hier galt es einen Zweikampf auf Leben und Tod. Und siehe da – ich war nicht beleidigt! Die Beleidigung war geschehen, ich hatte sie aber nicht empfunden! Im Gegenteil! Ich war sogar froh; ich war hergekommen, um sie zu hassen, jetzt fühlte ich sogar, daß ich sie zu lieben anfing. »Ich weiß nicht, ob eine Spinne die Fliege hassen kann, auf die sie zielt, und die sie zu fangen sucht? Liebe kleine Fliege! Ich glaube, man liebt sein Opfer: wenigstens kann man es lieben. Ich wenigstens liebe meinen Feind: ich freue mich zum Beispiel sehr, daß sie so schön ist. Ich freue mich riesig, daß Sie so hochnäsig und majestätisch sind, gnädige Frau: wenn Sie friedfertiger wären, hätte ich nicht solchen Genuß davon. Sie haben mich angespuckt, aber ich triumphiere; und wenn Sie mir tatsächlich, mit wirklichem Speichel, ins Gesicht gespuckt hätten, so wäre ich sicherlich auch nicht wütend geworden; denn Sie sind – mein Opfer, meins , und nicht seins . Wie wohlig ist dieser Gedanke! Nein, geheimes Machtbewußtsein ist unendlich viel reizvoller, als offene Herrschaft! Wenn ich ein Krösus mit hundert Millionen wäre, ich glaube, ich würde meinen höchsten Genuß darin finden, in recht schäbigen Kleidern herumzulaufen und mich für einen ganz armen und elenden Menschen halten zu lassen, dem man beinahe ein Almosen geben möchte, mich puffen und verachten zu lassen: ich hätte an dem Bewußtsein ganz allein genug.«

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