a) Demokratie (Art. 20 Abs. 1 GG)104 – 106
b) Volkssouveränität, Wahlen, Abstimmungen (Art. 20 Abs. 2 GG)107 – 113
c) Ausübung durch besondere Organe (Art. 20 Abs. 2 Satz 2 GG): Das Modell demokratischer Legitimation114, 115
4. Rechtsstaatsprinzip116 – 132
a) Gewaltenteilung117 – 120
b) Vorrang und Vorbehalt des Gesetzes121 – 124
c) Rechtsschutz und Justizgrundrechte125, 126
d) Rechtssicherheit (Bestimmtheit, Vertrauensschutz)127 – 129
e) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz130 – 132
5. Grundrechte133 – 142
a) Extensivierung135 – 138
b) Intensivierung139
c) Pluralisierung140 – 142
aa) Ausstrahlungswirkung141
bb) Schutzpflichten142
6. Menschenwürde143 – 148
IV. Abschließende Notiz zur nationalen Identität149 – 151
Bibliographie
§ 1 Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts: Deutschland› Allgemeine Hinweise
Abkürzungsverzeichnis (Zeitschriften und häufig zitierte Literatur)
AK-GG |
Erhard Denninger/Wolfgang Hoffmann-Riem/Hans-Peter Schneider/Ekkehart Stein (Hg.), Kommentar zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, 3 Bde., 32001ff.; Stand: 2. Ergänzungslieferung August 2002 |
AöR |
Archiv des öffentlichen Rechts |
BK |
Bonner Kommentar zum Grundgesetz, Gesamtherausgeber Rudolf Dolzer, Mitherausgeber für Abschnitt X (Finanzwesen) Klaus Vogel, 15 Bde., 1950ff. (Stand: 124. Lieferung September 2006) |
BVerfGE |
Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts |
BVerwGE |
Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts |
DÖV |
Die öffentliche Verwaltung |
Dreier, GGK |
Horst Dreier (Hg.), Grundgesetz-Kommentar, 3 Bde., 1996ff. (Bd. I: 22004; Bd. II: 22006; Bd. III: 2000) |
DRiZ |
Deutsche Richterzeitung |
DVBl. |
Deutsches Verwaltungsblatt |
EuGRZ |
Europäische Grundrechte-Zeitschrift |
EVG |
Europäische Verteidigungsgemeinschaft |
FS 50 Jahre BVerfG |
Peter Badura/Horst Dreier (Hg.), Festschrift 50 Jahre Bundesverfassungsgericht, 2 Bde., 2001 |
HdbVerfR |
Handbuch des Verfassungsrechts, hrsgg. von Ernst Benda, Werner Maihofer und Hans-Jochen Vogel, unter Mitwirkung von Konrad Hesse und Wolfgang Heyde, 2. Aufl., 1994 |
HGR |
Handbuch der Grundrechte in Deutschland und Europa, hrsgg. von Detlef Merten und Hans-Jürgen Papier, 2004ff. (Bd. I: 2004; Bd. II: 2006) |
HStR |
Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, hrsgg. von Josef Isensee und Paul Kirchhof, 10 Bde., 1./2. Aufl., 1987–2000 (Bd. I: 1987/1995; Bd. II: 1987/1998; Bd. III: 1988/1996; Bd. IV: 1990/1999; Bd. V: 1992/2000; Bd. VI: 1989; Bd. VII: 1992; Bd. VIII: 1995; Bd. IX: 1997; Bd. X: 2000); |
HStR 3 |
Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, hrsgg. von Josef Isensee und Paul Kirchhof, 3. Aufl., 2003ff. (Bd. I: 2003; Bd. II: 2004; Bd. III: 2005; Bd. IV: 2006) Huber, Verfassungsgeschichte Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, 8 Bde., 1967ff. (Bd. 1: 2. Aufl. 1967; Bd. 2: 3. Aufl. 1988; Bd. 3: 3. Aufl. 1988; Bd. 4: 2. Aufl. 1982; Bd. 5: 1978; Bd. 6: 1981; Bd. 7: 1984; Bd. 8: 1991) |
JBl. |
Juristische Blätter |
JöR |
Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart |
JuS |
Juristische Schulung |
JZ |
Juristenzeitung |
KritJ |
Kritische Justiz |
KritV |
Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft v. Mangoldt/Klein/Starck, GG Das Bonner Grundgesetz. Kommentar, begründet von Hermann von Mangoldt. Fortgeführt von Friedrich Klein, 5. Aufl. hrsgg. von Christian Starck, 3 Bde., 2005 |
NJW |
Neue Juristische Wochenschrift |
NPL |
Neue Politische Literatur |
NVwZ |
Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht |
Parl. Rat |
Der Parlamentarische Rat 1948–1949. Akten und Protokolle, hrsgg. vom Deutschen Bundestag und vom Bundesarchiv, 1975ff. (Bd. I: Vorgeschichte, bearbeitet von Johannes V. Wagner, 1975; Bd. II: Der Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee, bearbeitet von Peter Bucher, 1981; Bd. III: Ausschuß für Zuständigkeitsabgrenzung, bearbeitet von Wolfram Werner, 1986; Bd. IV: Ausschuß für das Besatzungsstatut, bearbeitet von Wolfram Werner, 1989; Bd. V: Ausschuß für Grundsatzfragen, bearbeitet von Eberhart Pikart und Wolfram Werner, 1993; Bd. VI: Ausschuß für Wahlrechtsfragen, bearbeitet von Harald Rosenbach, 1994; Bd. VII: Entwürfe zum Grundgesetz, bearbeitet von Michael Hollmann, 1995; Bd. VIII: Die Beziehungen des Parlamentarischen Rates zu den Militärregierungen, bearbeitet von Michael F. Feldkamp, 1995; Bd. IX: Plenum, bearbeitet von Wolfram Werner, 1996; Bd. X: Ältestenrat, Geschäftsordnungsausschuß und Überleitungsausschuß, bearbeitet von Michael F. Feldkamp, 1997; Bd. XI: Interfraktionelle Besprechungen, bearbeitet von Michael F. Feldkamp, 1997; Bd. XII: Ausschuß für Finanzfragen, bearbeitet von Michael F. Feldkamp, 1999; Bd. XIII: Ausschuß für Organisation des Bundes, Ausschuß für Verfassungsgerichtshof und Rechtspflege, bearbeitet von Edgar Büttner/Michael Wettengel, 2002) |
PVS |
Politische Vierteljahresschrift |
StWStP |
Staatswissenschaften und Staatspraxis |
VerwArch. |
Verwaltungsarchiv |
VjZ |
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte |
VVDStRL |
Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer |
ZaöRV |
Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht |
ZG |
Zeitschrift für Gesetzgebung |
ZParl. |
Zeitschrift für Parlamentsfragen |
ZRP |
Zeitschrift für Rechtspolitik |
ZSR |
Zeitschrift für Schweizerisches Recht |
§ 1 Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts: Deutschland› I. Der Ursprungskontext des Grundgesetzes
I. Der Ursprungskontext des Grundgesetzes
Für wertvolle Gespräche und Hinweise danke ich meinem Co-Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, Mordechai Kremnitzer (Tel Aviv), sowie meinen Würzburger Kollegen Helmuth Schulze-Fielitz und Fabian Wittreck.
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Verfassungen sind in aller Regel das Produkt einer besonderen historischen Situation: Dokument eines revolutionären Umsturzes der bestehenden staatlichen Ordnung wie in Frankreich 1789 und in Deutschland 1918/19 oder Grundlage der Etablierung eines neuen politischen Gemeinwesens nach einer erfolgreichen Sezession wie in den USA. Plastisch hat man in der angloamerikanischen Literatur vom „constitutional moment“[1] gesprochen, den es gleichsam zu ergreifen und zu nutzen gelte.
§ 1 Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts: Deutschland› I. Der Ursprungskontext des Grundgesetzes › 1. Irregularität der Verfassungsgenese
1. Irregularität der Verfassungsgenese
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Auch das Grundgesetz macht hier keine Ausnahme, insofern es den Neuanfang konstitutionalisierter Staatlichkeit Deutschlands nach der Katastrophe des Nationalsozialismus und des verlorenen Zweiten Weltkrieges markiert.[2] Doch treten wesentliche Besonderheiten hinzu. Kriegsfolgenbedingt kam es zur Verfassunggebung unter Besatzungsherrschaft, bedingt durch die weltpolitische Lage des beginnenden Kalten Krieges zur territorialen Beschränkung auf die in den drei westlichen Besatzungszonen lebende Teilnation. Das Grundgesetz wurde so für einen neuen Staat im Werden ausgearbeitet, der sich selbst ausweislich seiner Präambel[3] und seiner Schlussbestimmung[4] nur als Intervall für eine Zwischenzeit verstand, der eine neue Verfassung für das gesamte Deutschland (nach den Erwartungen der Zeitgenossen: alsbald) folgen sollte. Dass man diese ausdrücklich als „Provisorium“[5] bezeichnete Verfassung nicht in souveräner Selbstbestimmung beschloss, zeigte sich daran, dass die Westalliierten den Anstoß zur Schaffung des Grundgesetzes gaben,[6] dass sie im Prozess der Verfassunggebung nicht selten intervenierten und Vorgaben formulierten[7] und dass das fertige Verfassungswerk unter Genehmigungsvorbehalt der Militärgouverneure stand.[8]
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