Monika Rösinger - Novembereis

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Historischer Roman nach einer wahren Begebenheit
Das Leben der einfachen Menschen im 19. Jahrhunderts ist hart, das Denken eng und die soziale Kontrolle streng. In den siebziger Jahren bringt der Bau der Eisenbahn Arbeit und Verdienst ins Tal. Viele Frauen kennen Johann, den Vaganten, der da und dort sein Unwesen treibt. Scham, männliche Eigenmächtigkeiten und nachlässige Zurückhaltung der Obrigkeit fördern eine fatale Abwärtsspirale seines Lebens.
Der schreckliche Tod eines Mädchens im Toggenburg erhitzt die Gemüter im Tal und in der ganzen Schweiz. Die Befürworter der Todesstrafe erreichen 1879 durch eine Volksabstimmung die Wiedereinführung der Todesstrafe.

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Es ist jedes Mal das Gleiche mit dem Bleiker, dachte er. Bei jeder neuen Einlieferung ist er noch unflätiger, er lässt keinen an sich heran. Das würde sich mit der Zeit aber wieder geben, wie er aus Erfahrung wusste. Da war nichts mehr von dem Bübchen, das ihm damals vertrauensvoll die Hand gereicht hatte. Bleiker war ein Tunichtgut geworden, einer der ärgsten. Die Tage im Arrest bei Wasser und Brot würden den Kerl zähmen, das war jedes Mal so. Nachher konnte man mit ihm wieder normal reden, und er erledigte die ihm aufgetragenen Arbeiten ohne Widerworte.

So war es auch diesmal. Bleiker hockte seine Arresttage fluchend und lamentierend ab. Hin und wieder schrie er Unflätigkeiten durch das kleine Fenster. Die Buben draussen machten sich ein Spiel daraus, ihn zu reizen.

Das unterband Bachmann, und den Mädchen verbot er strikt auch nur in die Nähe des Arrestfensters zu gehen.

Am Abend des fünften Tages holte der Armenvater Johann aus der Zelle und führte ihn in die Waschküche. Dort lagen ein grobes Handtuch, ein Stück Seife und ein Rasiermesser bereit. Einigermassen sauber und leidlich rasiert schlüpfte Johann in die verhasste Armenhauskluft. Seine stinkenden Kleider warf er in einen Trog. Es würde sich schon eine finden, die seine Kleider wusch, davon war er überzeugt. Mit den anderen im Haus folgte er später dem scheppernden Glöcklein, das zum Nachtessen rief. In der grossen Stube setzte er sich breit auf eine Bank. Der Armenvater brauchte ihn nicht vorzustellen, man kannte ihn. Nach der mageren Kost in der Arrestzelle schmeckten ihm die Kartoffeln und der Käse wie ein Festmahl. Der Most rann köstlich durch seine Kehle. Die Alten beäugten ihn misstrauisch, hielten Abstand. Die Frauen tuschelten. Die grösseren Buben lachten ihn frech und anzüglich an. Die Mädchen blickten ängstlich und verschämt, die Kleinen beachteten ihn nicht. Niemand sprach ihn an, er redete mit niemandem. Die zwei letzten Kartoffeln schnappte er mit seinem Messer aus der Schüssel, sodass einer der Alten seine Hand erschrocken zurückzog.

So rasch wie möglich verliess er den Essraum, schlurfte ums Haus und sass lange auf der Bank vor dem Stall. Gern hätte er geraucht, aber er hatte nichts. Auch seine Schnapsbuddel war im Bündel, das ihm die Polizei abgenommen hatte. Wahrscheinlich liess ihn der Armenvater noch ein wenig schmoren, bis er ihm sein Bündel mit der Buddel und den billigen Stumpen aushändigte. Er schaute den Mauerseglern zu, die unter dem Scheunendach ihre Nester hatten. Ihr Flug gefiel ihm. Sie waren frei. Aus dem Stall hörte er das Schnaufen der Kühe und das Rasseln ihrer Ketten. Den Geruch von Heu und Kuhdung mochte er, es war Heimat für ihn. Später trat der Armenvater aus dem Haus und setzte sich zu ihm.

«Johann, Johann», sprach er und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. Wortlos beobachteten sie frühe Fledermäuse in der Abendstille und hörten dem Sirren der Mücken zu. Nach einer Weile stand Bachmann auf und ging ins Haus zurück.

Bleiker hätte gern mit dem Armenvater gesprochen, ihm von seinen misslungenen Tagen erzählt, ihn vielleicht sogar nach seinen Gedanken über das Leben gefragt, aber es ging nicht.

Wohl oder übel verbrachte er die vorgeschriebene Zeit im Armenhaus und machte sich nachher wieder auf die Walz.

Abwärts

Auch nach dem nächsten Diebstahl wurde Bleiker im Armenhaus für ein paar Tage in der Arrestzelle im Keller festgesetzt und musste nachher im Armenhaus bleiben. Er hielt sich gut und konnte nach einem Jahr wieder in der Gerberei bei Kappler arbeiten. Im Haus wollte ihn die alte Meisterin nicht mehr, so schlief er auf einem Strohsack in einem Verschlag neben der Gerbe.

Obwohl ihm die Arbeit nicht schlecht zusagte, zog es ihn bald wieder fort. Gern hätte er in Wattwil eine andere Arbeit angetreten, aber niemand nahm ihn. Die Meister misstrauten ihm, die Meistersfrauen wollten ihn nicht in ihren Häusern und Küchen. Sein unstetes Wesen und seine Blicke waren den meisten Frauen und Mädchen unheimlich.

Beim erkrankten Messmer fand er eine Zeit lang Unterschlupf. Hausen konnte er auf der Heudiele des kleinen Stalls. Er musste die Kirchenwiese mähen, die zwei Kühe versorgen und zu den Gebetszeiten läuten. Das gefiel ihm nicht schlecht und brachte ihm ein paar Rappen ein. Der Messmer war aber bald wieder gesund, so verlor Bleiker wieder Schlafstelle und Lohn.

Auch an der nächsten Stelle, in einer Ziegelei, ging es ihm nicht besser. Verwahrlost, ohne Unterkunft, verbrachte er die Tage. Einige Wochen arbeitete er im Steinbruch in der Scheftenau. Die Arbeit war hart, brachte aber rechten Lohn. Bei einer Bekannten in der Schieb in Dietfurt liess er eine Hose und ein Hemd nähen, für einen neuen Kittel reichte das Geld nicht. Sein Geld reichte nie.

Nach einem Diebstahl in einer Wirtschaft holte ihn die Polizei und liess ihn im Armenhaus wieder in Arrest setzen. Diesmal in Ketten und für mehrere Tage. Die Armengenossenschaft verfügte zur Strafe zwei Jahre Verwahrung im Armenhaus. Die Waldarbeit, die der Armenvater ihm auftrug, behagte ihm. Sie war schwer und oft auch gefährlich. Aber die Arbeit an der frischen Luft tat ihm gut, und ausserdem war die Kost für die schwere Arbeit besser. Es gab hin und wieder ein Stück Speck oder eingemachtes Fleisch. Das war zwar zäh und schwer zu kauen, aber es war Fleisch. Mit den Holzknechten der Armengenossenschaft sprach er kaum, sie liessen ihn in Ruhe. Johann gab keinen Anlass zu Beschwerden.

In der Küche des Armenhauses arbeitete eine junge Geschiedene. Diese Katrin gefiel ihm, und sie mochte ihn. Eine Heirat kam für Armenhäusler nicht in Frage, ihr Zusammensein gehörte sich nicht. Um die beiden zu trennen, verschaffte der Armenvogt Johann eine Stelle als Feldarbeiter im Bundt. Dort lebte er beim Ehepaar Ehrbar in Kost. Die Katrin besuchte ihn hin und wieder, was Aufsehen erregte.

Zornig über die Bevormundung des Kostmeisters brach Johann mit seiner Kati an einem Sonntagabend auf. Hand in Hand gingen sie entlang der Felder und Äcker in die Scheftenau und über den krautig verwachsenen Hügel zum Hummelwald. Im «Rössli» im Hummelwald kehrten sie ein und assen und tranken. Beide hatten etwas Geld und erstanden beim Wirt eine Flasche billigen Fusel. Nachts legten sie sich zusammen ins Heu über dem Pferdestall und machten sich fröhlich daran, aus purem Trotz ein Kind zu zeugen.

Früh am nächsten Morgen polterte die derbe Wirtin mit einem Landjäger die Stiege herauf. Sie beschimpfte die beiden mit den übelsten Namen und riss Katrin an den Haaren und am Rock in den Stall hinunter. Das Paar wurde durch den Landjäger umgehend nach Wattwil vor den Bezirksammann geführt. Johann erhielt als Strafe acht Tage Arrest im Armenhaus mit täglich nur zwei Mahlzeiten auferlegt; Katrin musste länger für die begangene Unzucht büssen.

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