Nora-Lena Brägger - Das Rascheln des Präriegrases

Здесь есть возможность читать онлайн «Nora-Lena Brägger - Das Rascheln des Präriegrases» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Rascheln des Präriegrases: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Rascheln des Präriegrases»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neuanfang im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten?
Amerika ist der Traum vieler. Aber in das ärmste Indianerreservate Amerikas geschickt zu werden, kommt der 17-Jährigen wie eine Verbannung vor. Die Eltern haben die rebellische Tochter zur Tante in die USA geschickt, in der Hoffnung, dass sie weit weg von daheim auf andere Gedanken kommt. Für Samira beginnt ein neues Leben. Sie erfährt hautnah, wie die Indianer täglich zwischen Tradition und Moderne ums Überleben kämpfen. Auch sie selbst ist hin- und hergerissen: zwischen zwei Männern und zwischen dem vertrauten Leben in der Heimat und einem Neuanfang im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Das Rascheln des Präriegrases — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Rascheln des Präriegrases», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich betrachtete Liam verstohlen von der Seite. Er sah nicht schlecht aus, er sah sogar sehr gut aus. Er hatte schulterlange, rabenschwarze Haare, nein nicht zu einem langen Zopf zusammengebunden. Er war sehr schlank, gross, braungebrannt und athletisch. Die Wangenknochen waren markant. Seine dunkelbraunen bis schwarzen Augen funkelten neugierig, und sein Mund schien immer zu schmunzeln. Ich fühlte mich nicht zu ihm hingezogen. Ich hatte eher das Gefühl, dass wir gute Freunde werden würden.

«Können wir Musik hören?», fragte ich ihn, um die Stille zu durchbrechen.

«Klar», antwortete er und schaltete das Radio ein.

Liam zappte durch die Sender auf der Suche nach einem, der ihm gefiel. Schliesslich fand er einen, bei dem nicht nur ein monotones Rauschen ertönte. Es war KILI Radio, der Sender des Pine Ridge Indianerreservats. Neben dem normalen Radioprogramm mit Wettervorhersagen, Verkehrsmeldungen, Neuigkeiten und Musikwünschen, würden auch alte Gesänge und Geschichten ausgestrahlt, erklärte Liam.

Ich hörte fremde Klänge und Stimmen, die mich in eine andere Welt zu ziehen schienen. Liam summte leise mit, und ich vergass meine Sorgen. Wir redeten nicht mehr besonders viel. Doch wenn wir redeten, war es vertraut, als würden wir uns seit Jahren kennen und nicht erst seit wenigen Stunden. Ich mochte seine ruhige, aber neugierige Art zuzuhören, seinen Humor und war beeindruckt von seinem Wissen.

Nach etwa dreieinhalb Stunden Autofahrt fuhren wir um einen Hügel herum und in der Ferne konnte man ein Licht in der Dunkelheit leuchten sehen.

«Ist es das?», fragte ich Liam aufgeregt und setzte mich aufrecht hin.

«Ja, wir sind gleich da.»

Seit etwa einer dreiviertel Stunde waren wir über die holprige, nicht asphaltierte Strasse des Pine Ridge Reservats gefahren. Durch das leichte Hin- und Herschaukeln wäre ich fast eingenickt, doch jetzt war an Schlaf nicht mehr zu denken. Es war halb elf Uhr abends, und ich war todmüde von der langen Reise. Dennoch war ich ganz kribbelig und konnte es kaum erwarten, meine Tante und ihre Familie kennenzulernen. Meine anfängliche Skepsis war der Neugier gewichen, und ich reckte den Kopf, um mehr zu sehen. Was lächerlich war. Es war stockdunkel, abgesehen von den Scheinwerfern des Autos, die die Umgebung für kurze Zeit in Licht tauchten.

Als wir vor dem Haus hielten, tauchte aus dem Nichts ein dunkler Schatten von der Veranda auf. Ein grosser Hund rannte wild bellend und schwanzwedelnd um den Truck herum. «Hier sind wir. Und das ist Sky, die uns willkommen heisst.»

Ich stieg freudig aus. Sky sprang sofort auf mich zu, um mich gründlich zu beschnuppern. Ich musste lachen, kraulte sie hinter den Ohren und dachte mir: Da freut sich immerhin jemand über meine Ankunft.

Liam und ich luden mein Gepäck ab, als meine Tante aus dem Haus kam und rief: «Samira! Da bist du ja. Mein Gott, lass dich ansehen!»

Etwas zurückhaltend sagte ich: «Hi, Tante Julia. Ja, hier bin ich.»

Meine Tante hatte lange, braune Haare – wie auf dem Foto – zusammengebunden zu einem Pferdeschwanz, trug zerschlissene Jeans, ein T-Shirt, darüber ein kariertes Hemd, war braun gebrannt und ihre Augen strahlten voller Wärme. Sie umarmte mich ganz unerwartet und drückte mich an sich. «Nenn mich einfach Jul.»

«Okay», murmelte ich und war überrumpelt und überwältigt von ihrer Energie und Herzlichkeit. Liam hatte Recht gehabt, sie schien die Gleiche geblieben zu sein. Ihre Augen strahlten, sie sah glücklich und zufrieden aus, genau wie auf dem Foto.

Schon sprudelten die nächsten Worte aus ihr heraus wie ein Wasserfall: «Und hattest du eine gute Fahrt mit Liam? Hat er dich gut unterhalten? Es tut mir leid, dass ich dich nicht abholen konnte. Es kam etwas dazwischen. Hast du Hunger? Komm rein, ich werde dir alle vorstellen. Hey, Liam komm auch, du bist sicher hungrig und hast noch nichts gegessen.»

«Oh ja, vielen Dank, das wäre toll.»

Wir gingen hinein, und meine Tante stellte mir ihren Mann Bill und ihre drei Kinder Leon, Naomi und Ron vor. Bill war ein grosser Mann um die vierzig, mit einem freundlichen Gesicht und einer tiefen Stimme. Er war mir sofort sympathisch, und sein Händedruck war kräftig und herzlich. Ich fühlte mich willkommen, und das war ein Gefühl, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Die Augen der Kinder glänzten aufgeregt und neugierig. Ich schätzte Leon auf etwa acht Jahre, Naomi und Ron um die zehn Jahre herum. Leon hatte die Energie seiner Mutter, seine Augen leuchteten, genauso wie ihre, voller Energie. Naomi strahlte eine Ruhe aus, welche auch von Bill aus ging, und Ron, Ron war etwas dazwischen. Sie waren alle aufgeblieben, weil sie mich unbedingt sehen wollten, bevor sie zu Bett gingen. Wir setzten uns um den grossen Eichentisch im Wohnzimmer, und nachdem meine Tante das Essen aufgewärmt hatte, schöpfte sie Liam und mir die Teller voll. Ich hatte riesigen Hunger und ass zwei grosse Portionen Lasagne. Ich hatte die naive Vorstellung gehabt, dass man sich hier nur von getrocknetem Fleisch, Bohnen und Wurzeln ernähre. Das war früher bestimmt so gewesen, doch die Zeiten verändern sich. Ich schämte mich für meine Gedanken, für mein Misstrauen, wie gut, dass niemand Gedanken lesen konnte.

Ich musste von der Reise und von der Schweiz berichten. Doch viel gab es nicht zu erzählen. Die Müdigkeit machte sich ausserdem bemerkbar. Schliesslich war ich seit morgens um sieben Uhr unterwegs. Zuerst von Zürich nach Amsterdam, dann nach Minneapolis und anschliessend nach Rapid City. Der Zeitunterschied betrug acht Stunden. In der Schweiz war es jetzt gegen halb acht Uhr morgens. Ich war seit über 24 Stunden wach, und das ganze Warten, Umsteigen, Fliegen, Autofahren mit all den neuen Eindrücken war mir jetzt zu viel. Ich wünschte allen Gute Nacht, bedankte mich nochmals bei Liam fürs Abholen, und dann folgte ich meiner Tante die Treppe nach oben. Jul führte mich in ein kleines Zimmer auf der Vorderseite des Hauses. Es sah nett aus, und auf dem Nachttischchen stand ein kleiner Blumenstrauss.

«Gute Nacht», sagte meine Tante und ging aus dem Zimmer. Bevor sie die Türe schloss, drehte sie sich um: «Samira?»

«Ja?»

«Ich freue mich, dass du hier bist.»

Ich murmelte so etwas wie: «Ich auch», und legte mich dann samt den Kleidern auf das Bett, wo ich sofort einschlief.

Ich erwachte von den Sonnenstrahlen die auf meinen Wangen tanzten Für einen - фото 3

Ich erwachte von den Sonnenstrahlen, die auf meinen Wangen tanzten. Für einen kurzen Moment schien alles vergessen zu sein, alle meine Sorgen und Ängste wie in Luft aufgelöst. Ich betrachtete die kleinen Staubteilchen, die im Sonnenlicht auf und ab schwebten. Dann sah ich mich ratlos in einem fremden Zimmer um. Ich fragte mich, wo ich war. Ich stand verwirrt auf und setzte mich erschöpft auf das Bett zurück, als die Erinnerungen wie ein Gewitter über mich hereinbrachen. Die Ruhe und Zufriedenheit, die ich zuerst verspürt hatte, waren urplötzlich verschwunden. Ich war nicht zu Hause in der Schweiz, ich würde nicht aufstehen und mit meinen Freundinnen nach Spanien in den Urlaub fahren, nein, nichts war normal. Ich war in Pine Ridge, in der Verbannung. Ich ging zum Fenster, zog die schweren, dunklen Vorhänge zu und kroch ins Bett zurück.

Ich musste wohl eingeschlafen sein. Als ich wieder aufwachte und auf die Uhr schaute, war es Nachmittag um halb drei. Nun hatte ich mehr als genug geschlafen, und ich spürte meinen Bauch knurren, ich hatte tierischen Hunger. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann und was ich zuletzt gegessen hatte. Hastig stand ich auf und zog die Vorhänge beiseite. Ich fühlte mich jetzt deutlich besser als am Morgen, und meine Lebensgeister waren wieder wach. Ich öffnete das Fenster, und eine drückende Hitze kam mir entgegen. Die Luft war stickig und schwer, trotzdem lehnte ich mich aus dem Fenster und schaute mich um. Die Landschaft war trocken, karg und eintönig. Kein Baum, kein grünes Gras. Weit und breit nur Hügel mit vertrocknetem, beige-gelblichem Gras. Das war also die Prärie?! Irgendwie gefiel mir diese Trostlosigkeit. Es passte ganz gut zu meiner momentanen Stimmung. Ich schloss das Fenster und zog meine Kleider aus. Ich fühlte mich schmutzig von der langen Reise, und ging unter die Dusche. Es war herrlich, das warme Wasser über die Schultern prasseln zu lassen, und die steifen Glieder zu dehnen und zu lockern.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Rascheln des Präriegrases»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Rascheln des Präriegrases» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Rascheln des Präriegrases»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Rascheln des Präriegrases» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x