Nora-Lena Brägger - Das Rascheln des Präriegrases

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Das Rascheln des Präriegrases: краткое содержание, описание и аннотация

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Neuanfang im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten?
Amerika ist der Traum vieler. Aber in das ärmste Indianerreservate Amerikas geschickt zu werden, kommt der 17-Jährigen wie eine Verbannung vor. Die Eltern haben die rebellische Tochter zur Tante in die USA geschickt, in der Hoffnung, dass sie weit weg von daheim auf andere Gedanken kommt. Für Samira beginnt ein neues Leben. Sie erfährt hautnah, wie die Indianer täglich zwischen Tradition und Moderne ums Überleben kämpfen. Auch sie selbst ist hin- und hergerissen: zwischen zwei Männern und zwischen dem vertrauten Leben in der Heimat und einem Neuanfang im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

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Mein Plan war mit meinen drei besten Freundinnen zuerst Urlaub auf Mallorca zu machen. Anschliessend wollte ich in einem Restaurant servieren, um Geld zu verdienen und nach meinem achtzehnten Geburtstag von zu Hause auszuziehen. Ich wäre meine Eltern und Charlotte los gewesen. Doch wie immer machten sie mir einen Strich durch die Rechnung.

Wieso waren sie bloss früher nach Hause gekommen? Hatte mich Charlotte verraten? Zutrauen würde ich es ihr. Aber auch wenn wir uns nicht ausstehen können: Ich glaube sie hat es nicht getan. Es war einfach ein doofer Zufall. Das Glück hatte mich schon lange verlassen, und das Pech war mein bester Freund geworden.

Es war klar, dass das gewaltigen Ärger geben würde. Meine Eltern hatten noch nicht einmal meine Abschlussnoten verarbeitet. Ich hatte bestanden, und das war es, was für mich zählte. Meine Eltern sahen das anders. Sie kriegten fast eine Herzattacke, als ich ihnen das Zeugnis zeigte. Sie hatten genaue Vorstellungen, was ich später studieren würde: Anwältin oder Ärztin sollte ich werden, wie meine Eltern. Ob ich das wollte oder nicht, das war gar nicht die Frage. Blöd nur, dass ich komplett andere Interessen hatte. Ich wollte garantiert nicht wie Charlotte Jura studieren.

Man konnte fast meinen, sie hätten auf diesen Moment gewartet, damit sie einen Grund hatten, mich abzuschieben. Sie hatten wohl eingesehen, dass aus mir nie eine perfekte Tochter werden würde, und hielten es für einfacher, mich möglichst schnell loszuwerden. Ich war ihnen total egal. Damit hätte ich mich schon längst abfinden müssen. Ich war eine Schande für diese Familie, ich befleckte ihre makellose Oberflächlichkeit. Ihren Erfolg. Ihren Drang nach Anerkennung und Achtung in der Gesellschaft. Aber es machte mich traurig und wütend, immer wieder von Neuem. Sie waren meine Familie. Wieso konnten sie mich nicht akzeptieren, wie ich war? Wieso sahen sie immer nur das, was ich nicht war? Ich habe mich oft ernsthaft gefragt, ob sie mich adoptiert hatten, oder ob sie im Krankenhaus das Baby verwechselt hatten. Sie lachten immer, wenn ich ihnen diese Frage stellte. Doch so abwegig war das gar nicht. Abgesehen von meinem Charakter, passte ich auch vom Aussehen nicht in diese Familie. Meine Eltern und Charlotte hatten alle gerade, blonde Haare und blaue Augen. Ich hingegen hatte kastanienbraune, gewellte Haare und fiel mit meinen knallgrünen Augen überall und immer auf. Wenn ich in der Schule sagte, dass Charlotte meine ältere Schwester sei, glaubte mir niemand, und ich glaubte es oft selbst nicht.

In der Schule fehlten mir die Motivation und der Ehrgeiz, um super Noten zu schreiben. Abgesehen davon war ich nicht sonderlich talentiert, weder in Mathe, Physik, Chemie, geschweige denn in Französisch. In Englisch und Deutsch war ich ganz gut, und Kunst und Sport waren definitiv meine Favoriten. Doch diese zwei Fächer zählten bei meinen Eltern nicht besonders viel, denn Künstler waren irgendwelche Verrückten, und Sportler keine Anwälte oder Ärzte. Für mich waren Kunst und Sport das Wichtigste und das Liebste. Mit der Zeit versuchte ich nicht mehr, es ihnen recht zu machen. Ich gab es auf, ihre Anerkennung zu erlangen, denn es war unmöglich.

In letzter Zeit hatte ich es wirklich etwas übertrieben. Ich hatte es mir selbst zu verdanken, dass ich hier im Reservat gelandet war. Die Homeparty hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Die Party wäre eine der besten gewesen, wenn nicht meine Eltern plötzlich im Haus gestanden wären. Das kleine Wörtchen wenn . Ich hatte meine Eltern noch nie so wütend gesehen. Am Anfang fand ich es sehr amüsant, doch relativ schnell verging mir das Grinsen. Am nächsten Morgen hielten sie mir das Flugticket nach Amerika unter die Nase und zerstörten meine Freiheitspläne. Das Visum bekam ich ohne Probleme, und so stand meiner Reise nichts mehr im Weg.

Ich weiss, Amerika, das ist jedermanns Traum, oder nicht? Aber in ein abgelegenes Kaff, genauer gesagt, in eines der ärmsten Indianerreservate in den USA, verbannt zu werden, hat nicht viel mit dem American Dream zu tun. Ich meine, Amerika ist cool: New York, Los Angeles und San Francisco. Aber in ein Indianerreservat geschickt zu werden, die nächste Stadt weiss ich wie viele Kilometer entfernt? Vor meiner Abreise hatte ich Google über Pine Ridge Indian Reservation ausgefragt. Was ich da über das Reservat in Erfahrung gebracht hatte, war beängstigend, schockierend, traurig und entsprach so ziemlich meinem letzten Alptraum. Ich sah Bilder, die ich lieber nicht gesehen hätte, und nun soll ich das alles in der Realität erleben? Ich wusste nicht, welches Gefühl stärker war: Abstossung oder Angst. Und wenn ich ganz ehrlich war, dann gab es noch ein drittes Gefühl, das ich hartnäckig und stur zu verdrängen versuchte. Die Neugierde.

Momentan kreisten meine Gedanken um meine verkorkste Familie. Meinen Eltern waren oft nicht zu Hause, weil sie viel arbeiteten, und Charlotte war immer am Lernen. Es war nie jemand da, mit dem ich spielen konnte. Ich hatte keinen Vater, der mich stolz anfeuerte, wenn ich an einem Fussballmatch teilnahm. Ich hatte keine Mutter, die mittags kochte und ihre Kinder freudig erwartete. Stattdessen hatten wir eine mexikanische Hausangestellte, Rose, die für uns kochte und putzte. Rose war eine sehr fröhliche und lustige Frau und hatte es immer geschafft, mich aufzumuntern. Sie war ein Sonnenstrahl in unserem grauen Haus. Ihr Mann war vor ein paar Jahren an Krebs gestorben, und seither war sie alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen. Ich war oft bei ihr zu Hause gewesen, wenn ich es bei mir zu Hause nicht mehr aushielt. Ihre beiden Söhne waren für mich wie kleine Brüder. Die zwei kleinen Brüder, die ich nie hatte, mir aber immer wünschte. Sie teilten mit mir die Leidenschaft für Fussball. Wir sammelten zusammen Paninibilder, trippelten im Garten, gamten FIFA auf Play Station oder feuerten wie Verrückte unsere Lieblings-Fussballclubs an.

Das Fussballspiel. Wie ich das geliebt hatte! Den Duft von frisch gemähtem Rasen, den Kick, den ich immer gespürt hatte, wenn ich dem Ball hinterher jagte. Ein richtig tolles Team hatte ich. Aber alles kam anders. Ich verletzte mich. Es sei nichts Schlimmes, hiess es. Doch es wurde immer schlimmer. Ich wurde operiert. Ich humpelte ein halbes Jahr mit Krücken herum, und damit war mein grosser Traum, eine Karriere als Profifussballerin, geplatzt. Ich musste es akzeptieren, ich konnte es nicht ändern. Es war unfair, ich konnte es nicht verstehen, ich wollte mich nicht damit abfinden, aber ich musste. Seither ging alles den Bach hinunter. Ich fühlte mich einsam und vom Glück verlassen.

Meine Eltern waren erleichtert, dass ich endlich mit diesem schwachsinnigen Sport aufgehört hatte. Sie dachten, ich würde nun mehr Zeit für die Schule einsetzen. Wahrscheinlich investierten sie nochmals grosse Hoffnung, dass aus mir die lang ersehnte perfekte Tochter Nummer zwei wurde. Da hatten sie sich gewaltig geirrt.

Ich war so in meinen Gedanken vertieft gewesen und hatte Liam nicht mehr zugehört.

«Alles in Ordnung bei dir? Willst du darüber sprechen? Dich beschäftigt etwas. Du siehst traurig aus. Wir hätten dieses Fragespiel nicht machen sollen. Meine Neugier war zu gross. Manchmal bin ich ein Trampel. Tut mir leid.»

«Das waren schon wieder zwei Fragen, Liam!», sagte ich in einem vorwurfsvollem Ton. Ich versuchte, mich geschickt aus der unangenehmen Situation zu ziehen.

«Jaja, ist schon gut, aber jetzt mal ernsthaft: Ist alles okay?»

Was war das für eine bescheuerte Frage, dachte ich. Nichts ist okay. Was denkt der sich bloss? Ich schaute ihn an, und um ein Haar wäre meine ganze Wut aus mir herausgebrochen, doch meine Vernunft bremste mich abrupt. Ich war auf dem allerbesten Weg, mir am ersten Tag alles zu vermasseln.

Ich riss mich zusammen: «Es ist okay. Es tut mir leid, wenn ich ein Drama mache. Du hast bestimmt andere Sorgen, und ich möchte nicht wissen, was du nun von mir denkst. Das kann mir ja egal sein, aber es wäre echt Scheisse, wenn ich es mir mit dem ersten Typen, den ich hier kennenlerne, vermassle.» Ich fuhr mir dabei verlegen durch die Haare.

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