Guido Barbujani - Die Erfindung der Rassen

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Die Menschheit in Rassen einzuteilen, war eine Obsession der Wissenschaft im 19. Jahrhundert, die im frühen 20. Jahrhundert zu einer mächtigen Bewegung wurde:
Politiker, die ihren Anhängern versprachen, dass sie einer höheren Rasse angehörten, hatten allzu oft Erfolg damit. Die Folgen der Rassenideologie waren schrecklich. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts hat die biologische Wissenschaft in ihrer modernsten Form, der Genetik, allen Rassentheorien endgültig den Boden unter den Füßen entzogen, doch immer wieder versuchen Vorkämpfer der Überlegenheit der «weißen Rasse» – auch mit scheinbar wissenschaftlichen Argumenten –, rassistische Vorurteile zu schüren. Der prominente Genetiker Guido Barbujani zeigt in diesem Buch, wie mit den Mitteln der Vernunft gegen den tiefverwurzelten rassistischen Unfug argumentiert werden kann.

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Die Phase, in der die modernen anatomischen Charakteristiken des Menschen zuerst auftreten, ist recht komplex, und nicht alle Paläontologen sind sich darüber einig, welche Schädel welcher Spezies zuzuordnen sind. Vor allem sind die Grenzen zwischen Homo ergaster , wie wir ihn genannt haben, und Homo erectus fließend, sodass manchen Experten zufolge ergaster die afrikanische Varietät von erectus und keine eigene Art ist. (In Tabelle 1ist festgehalten, dass in der Tat viele anatomische Besonderheiten beider sich überschneiden.) Wir wollen hier nicht weiter ins Detail gehen: So wie viele Paläontologen werden wir als Homo erectus nur die in Asien, insbesondere auf Java und in China, gefundenen Individuen bezeichnen (die auch als Java- oder Peking-Mensch bekannt sind). Was uns hier interessiert, ist die Tatsache, dass sich vor nur geringfügig weniger als 2 Millionen Jahren eine Menschenart bereits bis nach Ostasien ausgebreitet hat. Homo erectus oder einem seiner Vorfahren hat man die erste große Ausbreitung der Menschheit zugeschrieben. Wir wissen nur wenig darüber, wie die Urmenschen, die Afrika verlassen haben, das schafften, denn nicht überall auf dem Weg von Äthiopien zum Kaukasus und nach China hat man Gebeine gefunden. Ian Tattersall glaubt, erectus habe sich kaum von Homo ergaster unterschieden. Vielleicht hat er Afrika nicht nur über den Sinai und Palästina verlassen, sondern ist auch direkt vom Horn von Afrika nach Arabien gewandert, da beide Landschaften damals noch nicht vom Meer getrennt waren. Die Technologien, über die erectus verfügte, waren nicht besonders ausgefeilt, aber es ist erwiesen, dass er das Feuer bewahren und möglicherweise auch entzünden konnte.

Und Europa? Die ältesten hier gefundenen Fossilien werden auf vor etwa 800 000 Jahren datiert. Sie werden als Homo antecessor klassifiziert, ähneln Homo ergaster , kommen aus Spanien und stellen vermutlich eine aus Nordafrika stammende Gruppe dar, die in der Gegend von Gibraltar übergesetzt, doch ausgestorben ist, ohne sich weiter auf der iberischen Halbinsel auszubreiten. Wenn dem so ist, waren andere die ersten wahren Europäer: Diejenigen, die seit etwa 780 000 Jahren Fossilien in Griechenland, Frankreich, Deutschland und England hinterlassen haben, auch in Ceprano bei Rom. Sie waren über den Vorderen Orient aus Afrika gekommen und hatten einiges (manche Forscher sagen: viel) mit dem asiatischen erectus gemein und werden als Homo heidelbergensis klassifiziert. Diese Menschengruppen oder eine davon sind die Vorfahren eines der bekanntesten Urmenschen: des Neandertalers*.

Viel ist über die Neandertaler geschrieben worden, nicht nur von Wissenschaftlern, sondern auch von Schriftstellern, die sie mal als gewalttätige Horden dargestellt haben, mal als sanfte und friedfertige Wesen, die sich nicht gegen ihre aggressiveren Widersacher zu verteidigen wussten – uns zum Beispiel. Sicher ist, dass die Neandertaler bis vor 30 000 oder 40 000 Jahren in Europa und Westasien die typischen Vertreter der Gattung Homo waren, bis sie nach der Ankunft anatomisch moderner Menschen in Europa ziemlich plötzlich verschwanden. In den etwa 300 000 Jahren ihrer Existenz unterlag das Klima in Europa und Westasien einem periodischen Wechsel: Eiszeiten, während derer sich die Eiskappen der Pole ausbreiteten und die Temperaturen sanken, um in den Zwischeneiszeiten wieder zu steigen. Im Verhältnis zu ihren schlankeren Vorfahren, den heidelbergensis , verfügten die Neandertaler über eine robustere Natur, die an kaltes Klima gut angepasst war, dank kurzer Beine und breiter Nasen. Sie hatten auch eine große Hirnschale, die Platz bot für ebenso große Gehirne wie der moderne Menschenschädel, manchmal sogar für etwas größere. Welche Gedanken diese Gehirne beherbergten und wie sie sich die Welt vorstellten, ist schwer zu sagen. Einige Jahre lang dachten die Anthropologen, dass Neandertaler nicht hätten sprechen können, doch diese Vorstellung ist widerlegt worden durch die genauere Untersuchung ihres Zungenbeins, eines Knochens, durch dessen Öffnung man auf die Form des Kehlkopfs schließen kann, und das sich nicht von unserem unterscheidet. Noch nicht wirklich geklärt ist die Frage, ob die Neandertaler ihre Toten beisetzten. Bei einigen Skeletten hat man Muschelschalen und Blütenpollen gefunden, was an eine Art Totenkult denken lässt: Grabbeigaben von Blumen oder als wertvoll betrachteten Objekten. Doch es ist in vielen Fällen schwer zu sagen, ob ein Leichnam wirklich begraben wurde oder ob sich nicht ganz einfach Gestein und Abfälle über ihm angehäuft haben.

Manche Forscher sind der Ansicht, dass es solche entwickelteren kulturellen Zeugnisse nur bei Neandertaler-Populationen gegeben habe, die bereits in Kontakt mit Gruppen jener anatomisch moderner Menschen standen, die in Europa als Cro-Magnon-Menschen* bezeichnet werden, nach dem Ort in Frankreich, wo zuerst ihre Gebeine identifiziert worden sind. Diese Vermutung gilt jedoch als weitgehend widerlegt.

Wer Italien für die Heimat von Eleganz und Stil hält, wird sich nicht wundern zu lesen, dass die italienischen Neandertaler ihren Körper schmückten: An Fossilien von Vögeln, die man in der Grotte von Fumane im Veneto gefunden hat, hat man Spuren beobachtet, die darauf hinweisen, dass Federn absichtsvoll entfernt wurden. Auch hat man in einer Reihe von Neandertaler-Fundorten Pigmentspuren gefunden. Und dann kam im Februar 2018 die Nachricht, dass die ältesten bildlichen Darstellungen nicht von uns, sondern von Neandertaler-Künstlern stammen. Es handelt sich um treppenförmige Zeichen, das Negativprofil einer Hand, Ansammlungen kleiner Kreise und andere schwer entzifferbare geometrische Figuren, die man in der Grotte von La Pasiega in Spanien gefunden hat. Man nimmt an, dass sie vor 64 000 Jahren gemalt worden sind, also zu einer Zeit, als es hier noch keine Menschen wie uns gab. An dieser Datierung – solche Datierungen sind immer schwierig und können irrtümlich sein – sind allerdings Zweifel laut geworden; wir werden sehen.

Wie dem auch sei, es gibt zunehmend Anhaltspunkte dafür, dass die Neandertaler, die Ernst Haeckel im 19. Jahrhundert noch Homo stupidus , also »dummer Mensch« nennen wollte, sehr wohl zu symbolischen Handlungen in der Lage waren und demnach über komplexes Denken verfügten. Vielleicht bedeutet das nicht, dass sie dieselben intellektuellen Fähigkeiten hatten wie wir (was vor allem, weitgehend ungehört, ein Paläontologe verkündet, der die Ehre der Neandertaler hochhält, nämlich João Zilhão vom ICREA-Institut in Barcelona), doch mit Sicherheit befreit sie das von dem schlechten Ruf, den sie lange hatten. Alles in allem ist es wahrscheinlich, dass die Neandertaler auch Dinge von den Cro-Magnon abgeguckt haben, aber es wäre irrig, alles komplexere Verhalten, dessen Spuren wir in den Neandertaler-Fundorten finden, auf diese Kontakte zurückzuführen. Gesichert ist, dass die anatomisch modernen Menschen vor etwa 45 000 Jahren in Europa ankommen und dass sie über den Vorderen Orient hierher gelangt sind. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit gibt es nur noch sie, während die Neandertaler verschwinden. Anatomisch moderne Menschen haben sich schnell über die ganze Welt verbreitet: Für Ostasien ist ihre Anwesenheit seit 65 000 Jahren bezeugt, für Australien seit 45 000 Jahren, für Nord- und Südamerika ein wenig später und als Letztes für die Inseln Ozeaniens. Wir werden darauf noch zurückkommen.

Die Fossilien erzählen uns also, dass verschiedene Menschenarten aufeinander gefolgt sind, dass sich im Laufe der Zeit das Gehirnvolumen vergrößert hat und parallel dazu sich ihre intellektuellen Fähigkeiten erweitert haben, wie auch ihre Werkzeuge bezeugen, die immer raffinierter werden, während die soziale Organisation immer komplexer wird. Doch die Evolution der Menschheit folgt keiner geraden Linie. Es hat verschiedene Auswanderungswellen aus Afrika gegeben, und es gibt Fossilien von Menschenarten, die sich in mancherlei Hinsicht von uns unterscheiden und sich fast überall in der Alten Welt finden – Menschenarten, die sich entwickelt haben und dann anscheinend ohne Nachfahren verschwunden sind. Wir haben kein erschöpfendes Bild von all dem und werden es vielleicht auch nie haben, denn die Funde, die uns zur Verfügung stehen, sind zu wenige, auch wenn mit der Zeit immer neue auftauchen. Jedenfalls können wir diesen komplizierten Prozess nur in seinen großen Linien rekonstruieren. Doch es steht fest, dass die Erde vor etwa 100 000 Jahren von untereinander unterschiedlichen Menschenarten besiedelt war. In Afrika und im Vorderen Orient finden sich Skelette wie unsere, die wir unserer Art, Homo sapiens , zuordnen können. In Europa und Teilen Westasiens lebten Neandertaler, in Asien der Homo erectus . Vor 18 000 Jahren gab es – das ist erst kürzlich entdeckt worden – auf der Insel Flores in Indonesien Menschen von kleiner Statur, die Flores-Menschen oder Homo floresiensis genannt werden. Die jüngste Entdeckung stammt aus Sibirien, aus der Denisova-Grotte, in der auch Gebeine von Neandertalern gefunden wurden. Im trocken-kalten Klima Sibiriens bleibt DNA vergleichsweise lange erhalten: So hat man aus einem winzigen Knochenfragment vom dritten Glied eines kleinen Fingers ausgezeichnet erhaltene DNA erhalten. Dadurch konnte festgestellt werden, dass dieser Finger weder einer von uns (die DNA sagt uns auch, dass es sich um den Finger einer Frau handelte) noch einer Neandertalerin gehörte. Der Denisova-Mensch* ist die älteste Menschenart, die nicht aufgrund ihrer Anatomie, sondern genetisch bestimmt worden ist. (Es ist auch schwer vorstellbar, wie dies anatomisch anhand eines Handknöchelchens und vielleicht einiger Zähne möglich gewesen wäre.) Manche glauben, dass es sich bei den Denisova-Menschen um eine westliche Gruppe von Homo erectus handelt. Dies lässt sich derzeit jedoch nicht erhärten, da wir vom Denisova-Menschen zwar die DNA, aber kein Skelett haben, während wir von Homo erectus einigermaßen komplette Skelette besitzen, aber keine DNA, weil die sich in dem warmen Klima, in dem er lebte, nicht erhalten hat.

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