Hans-Joachim Rech - Geschichten aus der Anderswelt

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Die Zeit ist eine Illusion
"Wer zurück schaut sieht den Abgrund vor sich nicht"
Zeit ist weder endlich noch unendlich – sie ist eine Illusion
Die Zeit wie wir sie wahrnehmen, ist eine große Illusion. Sie wird bestimmt durch die physikalischen Eigenschaften Hell und Dunkel, Tag und Nacht. Hinzu kommen noch die «Jahreszeiten», die sich dem Umlauf der Erde um die Sonne anpassen und so den naturgemäßen Ablauf manifestieren. Und natürlich wird die Zeit durch das kalendarische Korsett zum einen und das Ticken von Milliarden Uhren bestimmt – beides künstliche Installationen der menschlichen Gesellschaft, um den Tages- und Nachtablauf, der immerhin rund 24 Stunden umfasst, in kleinste Einheiten zu zerlegen, darob die Kontrolle über ihn und unseresgleichen optimal wird. Soweit so gut oder auch nicht gut. Das ist alles nur Physik und Mathematik – nichts weiter. Wer an diese Festlegungen glaubt, das wird der Großteil der Menschheit sein, die in mehr oder weniger zivilisierten Gesellschaften leben, hat sich darin etabliert und versucht so gut wie möglich damit zurechtzukommen. Alles was innerhalb dieses Zeitrahmens geschieht, wird im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten rational oder wissenschaftlich erklärt. Der Rest fällt unter den Begriff «unerklärlich – phänomenal», womit wir bereits die Tür in eine andere Dimension geöffnet haben. Das ist doch Zufall, wird schon seinen Sinn haben, was wissen wir schon von der Welt…. haben sie sich nicht auch schon im einen oder anderen Fall diese Fragen gestellt? Dèjá-vu – schon mal gesehen – Erinnerungstäuschung – Fata Morgana??? Sie erinnern sich an Dinge, Geschehnisse, Zeitabläufe, die sie weder zuvor gesehen, erlebt oder in denen sie nach ihrem Dafürhalten noch nicht lebten. Da haben ihnen ihre Sinne einen Streich gespielt, so die landläufige und vielleicht auch ihre Auffassung. Oder der sporadische Blick zur Uhr zeigt ihnen eine bestimmte Zeit an – sie lesen weiter oder hängen ihren Gedanken nach. Und irgendwann blicken sie wieder zur Uhr, aus welchen Gründen auch immer…

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Der Abend rückte näher und wir baten unsere Nachbarin, Frau Seeliger um Aufsicht unserer Kinder für zwei Stunden, was die freundliche Dame auch sofort bejahte. Mit gemischten Gefühlen machten wir uns auf den Weg zu Maschultke, und nachdem wir zweimal den Klingelknopf betätigten, gab es für uns kein Zurück mehr.

"Guten Abend Herr Maschultke, vielen Dank, dass Sie uns Ihre kostbare Zeit.“

"Ja - ja, nun kommen Sie herein, es muss ja nicht jeder sehen, dass Sie zum alten Maschultke kommen. So - die Tür, Ihre Garderobe legen Sie bitte ab - und hier entlang. Meine Frau hat sich bereits zu Bett begeben. - Wir müssen leise sein, ich möchte mir keinen Ärger einhandeln. So - nehmen Sie Platz. Darf ich Ihnen etwas anbieten - Cognac - Wein - Bier. Oder eine Schorle - nach Berliner Art. Wäre vielleicht das Beste. Ich trinke auch eine. Bin gleich wieder da."

Wir sahen uns an und zuckten mit den Schultern, wobei auf unseren Gesichtern mehr Fragen zu lesen waren als ein Lexikon Antworten zu geben in der Lage war.

"Schöne alte Möbel, und da schau, dieses große Gemälde, ein richtiges Meisterwerk. Sicher alles Erbstücke von Maschultke. Und da in der Vitrine, welch wunderschönes Porzellan. Ob das Meißener ist."

"Susanne - ich bitte dich, du kannst doch nicht als Gast in einer fremden Wohnung auf Entdeckung ausgehen. Was soll denn Herr Maschultke denken" murmelte ich hinter vorgehaltener Hand.

"Ich finde solche alten Wohnungen einfach ..."

"So - da bin ich wieder. Ein Glas für die Gemahlin, eins für den Gemahl und eins für den alten Maschultke. Und schön langsam durch den Strohhalm einsaugen. Mit Genuss. Wohl bekomms."

Genüsslich sog Maschultke am herb - süßen Getränk, das über alle Maßen erfrischte, jedenfalls wurde das gesagt. Meine Frau und ich taten wie Maschultke und ließen das prickelnde Getränk in unserem Mund zergehen.

"In der Tat, sehr erfrischend."

"Ja - so eine gute alte Schorle ist immer noch etwas Besonderes. Zumal wenn die Temperaturen ansteigen. Dann sollte man tunlichst auf Alkohol verzichten. Meine Frau trinkt ohnehin nichts, nicht mal ein Bier. Allenfalls Schorle, aber die besteht dann fast nur aus Apfelsaft. So bin ich für die Kurzhaltung der geistigen Getränke zuständig", lachte Herr Maschultke leise.

"Aber nun zu Ihnen. Sie leben und arbeiten in Berlin, das ist sehr zu begrüßen. Diese Stadt hat ja immens was zu bieten, nicht nur die Mauer und ihre Insellage. Berlin steckt voller Historie, Kultur und Lebensfreude. Wäre das nicht so, dann hätten die Russen die Stadt längst kassiert." "Ich denke, wir haben es trotz aller Schwierigkeiten ganz gut getroffen. Finden Sie nicht auch? Ach so, wie geht es denn Ihnen und Ihren Kindern" fragte Maschultke vorsichtig.

"Danke der Nachfrage, uns geht es gut. Die Kinder fühlen sich wohl in Berlin und auch Bernadette hat ihre schlimme Phase überstanden. Sie träumt nicht mehr und schläft jede Nacht durch. Hin und wieder wird sie nachts mal wach, so wie jedes Kind, und dann kommt sie zu uns ins Bett. Das ist soweit alles. Nur im April, da hatte sie es ganz schlimm, aber davon wissen Sie sicher."

Der alte Maschultke schwieg und trank von seiner Schorle. Dann stand er auf, ging zu einem alten Nussbaumsekretär, öffnete eine Lade und entnahm daraus einen vergilbten Umschlag. Vorsichtig, als könnte er etwas darin zerbrechen, glitten seine Finger in die knisternde Papierhülle und zogen behutsam ein Bündel Papiere hervor. Ich glaubte Zeitungsausschnitte zu erkennen und wurde in meiner Vermutung bestätigt. Ohne weitere Erklärungen legte Maschultke meiner Frau und mir die Presseausrisse auf den Tisch, lehnte sich in seinen Sessel zurück und atmete tief aus. Dann trank Maschultke nochmals, wischte sich über die Lippen und begann mit seiner Erzählung.

"Es war im Jahre Neunzehnhundertvierundvierzig, genau im April, der Achtzehnte, zwei Tage vor Führers Geburtstag. Die letzten Juden wurden aus Berlin deportiert, nach Auschwitz und Lublin-Madjanek, was uns - mir - damals aber nicht bekannt war. Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort, auch wenn es für Sie vielleicht wie eine abgedroschene Ausrede klingt. Umsiedlung in den Osten hieß es, aber bei der Geschwindigkeit, mit der die Russen auf Deutschland vorrückten haben wir uns gefragt, was es für einen Sinn macht noch umzusiedeln, wenn doch alles verloren geht. Wir glaubten um diese Zeit nicht mehr an den Endsieg. Ich war als Soldat bei der Luftverteidigung der Reichshauptstadt eingesetzt und erlebte Tag für Tag und Nacht um Nacht die fürchterlichen Bombenangriffe. Wenn Deutschland noch siegen wollte, dann musste es sich verdammt noch mal beeilen. Hier in der Cottbusser Straße fielen Bomben wie überall, aber unser Haus, das Haus meiner Eltern und Großeltern, blieb wie durch ein Wunder verschont. Ein paar kaputte Fensterscheiben, ein paar Dachpfannen gingen zu Bruch, aber das waren Lappalien gegen die Vernichtung ganzer Stadtteile. Ich habe die Menschen rennen sehen, wie Wahnsinnig schreiend vor Angst und Schmerzen, wenn sie Phosphor überschüttet durch die lichterloh brennenden Straßen taumelten. Zum Landwehrkanal wollten sie, aber die meisten brachen unterwegs zusammen und verbrannten elendig. Der Asphalt auf den Straßen verflüssigte sich ob der ungeheuren Hitze und regelrechte Teerbäche schossen die Straßen hinunter, schwappten über Gehsteige hinein in die Keller, wo Tausende auf ein Ende des Infernos hofften. Nach solchen Angriffen lag ein Gestank über der Stadt, als stünden sämtliche Krematorien der Welt an diesem Ort. Und irgendwie waren die deutschen Städte während des Krieges alles große Krematorien. Voll mit Menschen. Die Keller und Bunker wurden zu Öfen, die Bomben und der Phosphor zum ewigen Feuer. Es war eine fürchterliche Zeit. Zwischen den Angriffen mussten wir Flak-Soldaten Aufräum- und Rettungsdienste leisten, rund um die Uhr. Und dann machten fanatische und aufgehetzte Gruppen aus der Bevölkerung Jagd auf abgeschossene feindliche Flieger. Ich habe nie einen lebend gesehen, und wir haben Dutzende Bomber runtergeholt. Auch ihre Leichen wurden selten entdeckt, denn sie verbrannten mit jenen Menschen, denen sie zuvor den Tod brachten. Einige behaupteten und schwörten darauf, dass sie gesehen haben, wie die SS und Hitlerjugend die gefangenen Amis und Engländer gefesselt und lebend auf die Scheiterhaufen warfen, auf denen die ungezählten Leichen in der Stadt verbrannt wurden. Es war ein einziges Chaos. Na ja - und in diesem Chaos interessierte sich kaum jemand für den Abtransport von Juden, die noch versteckt im Stadtgebiet lebten. Es wurde ja nicht einfacher durch die täglichen Luftangriffe, im Gegenteil. Immer mehr Wohnraum wurde zerstört, immer weniger Verstecke standen zur Verfügung. Die Standgerichte jagten durch Berlin auf der Suche nach Opfern, die sie an der nächsten Ecke liquidieren konnten. Es sind damals viele Menschen auf diese Weise umgekommen. Ein falsches Wort, ein unbedachter Griff nach einem Stück Brot oder Wurst, schon wurden die Unglücklichen wegen Wehrkraftzersetzung oder Plünderns standrechtlich erschossen. Ich habe das alles erlebt - hautnah. Aber jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen doch ich denke, dass es wichtig ist die Hintergründe zu verstehen, warum das passierte, was geschah. Also im April sollten die letzten Transporte mit Juden aus Berlin in die Vernichtungslager durchgeführt werden, was hinsichtlich der katastrophalen Verkehrslage enorme Probleme verursachte. Das Haus, in dem Sie wohnen, gehörte einer Familie Maibaum. Herr Dr. Maibaum war ein angesehener und erfolgreicher Mediziner an der Berliner Charité und arbeitete mit dem alten Sauerbruch zusammen. Maibaum war sehr beliebt, nicht nur bei seinen Patienten, sondern bei allen Anwohnern in der Reichenberger Straße. Das änderte sich auch nicht, als die Nazis an die Macht kamen, wenngleich sich die Lebensbedingungen für Maibaum und seine Familie drastisch verschlechterten. Maibaum hatte eine Frau und vier Kinder. Zwei Jungen und zwei Mädchen. Und noch eine Zugehfrau für den großen Haushalt. Dann verboten sie Maibaum die Klinik, sie warfen ihn hinaus. Selbst Sauerbruch konnte dagegen nichts tun. Eines Tages verschwand die Zugehfrau, ebenfalls eine Jüdin und wurde nie mehr gesehen. Sie ist in Treblinka ermordet worden. Die verbleibenden Juden organisierten ihren Lebensalltag so gut es ging, aber als immer mehr abgeholt wurden und für immer verschwanden, bekam es auch Maibaum mit der Angst. Seine Kinder durften keine Schule mehr besuchen, ihm wurde verboten zu praktizieren, dennoch tat er es heimlich und half dadurch einigen seiner Landsleute zu überleben. In dem Haus, in dem Sie ihre Wohnung haben, da versorgte Maibaum die vor Angst halb wahnsinnigen Menschen mit dem was er noch hatte. Inzwischen war es auch zu den letzten Berliner Juden durchgedrungen, was da im Osten mit ihnen geschah. Nur wir Deutschen, wir hatten von alledem keine Ahnung. Und wir wollten auch gar nichts wissen, denn man hatte genug mit sich selbst zu tun. Wie dem auch sei, bis zum April Neunzehnhundertvierundvierzig wurde Maibaum von den Nazis verschont, aus welchen Gründen auch immer. Gemunkelt wurde, ein hoher Nazi-Offizier hätte seine Hand über Maibaum gehalten, weil dieser seiner Frau bei einer komplizierten Geburt, bei der es auf Leben und Tod stand, geholfen hatte zu überleben. Ob an dieser Sache was dran ist, wurde nie geklärt. Es gibt auch keinen Menschen mehr, der darüber etwas weiß. Und diejenigen die noch Auskunft geben können, schweigen wie die Gräber."

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