Karen Engelmann - Das Stockholm Oktavo

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Ein außergewöhnlicher Historienroman mit jeder Menge Spannung und einem Hauch Mystik! Europa im 18. Jahrhundert: der Kontinent befindet sich im Umbruch, blutige Revolutionen sind im Gange. In Schweden fürchtet König Gustav III. um seinen Thron, da er sogar am eigenen Hof von Feinden umgeben ist. Die ungewisse Zukunft des Königreiches beschäftigt auch die einflussreiche Wahrsagerin Sofia Sparv und ihren Freund Emil Larsson. Als Sofia Emil die Karten legt, offenbaren diese, dass sein Schicksal mit dem von acht weiteren Personen verknüpft ist. Diese geheimnisvolle Verbindung kann weitreichende Folgen für ganz Schweden haben…-

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Er machte eine wegwerfende Handbewegung, als hätte er dieses Kompliment schon zu oft gehört. »Es ist nützlich, mich zu kennen, denn ich kann alles – und jeden – von A nach B transportieren, ohne dass der Rest des Alphabets es mitbekommt.« Er rief den Wirt, bestellte Glühwein und setzte sich. »Sie sehen aus wie der typische Zollbeamte, Sekretär«, hob Hinken an. »Gardemaß und -statur, ein ebenmäßiges Gesicht. Sie könnten jedermann sein und gefallen sich zweifellos darin, als jemand anders zu gelten. Auf den ersten Blick sind Sie eine angenehme und vertrauenswürdige Erscheinung, wenn man jedoch näher hinsieht …«

»Sie schmeicheln mir, Kapitän.«

»Ganz und gar nicht, Sekretär. Jede junge Dame würde mir zustimmen.« Er verlangte erneut nach den Getränken, und der Wirt eilte mit unseren Bechern herbei. Hinken wartete, bis der Mann außer Hörweite war, und fuhr fort: »Ich bin Seemann, Sekretär, daher ist allein schon die Haft für mich die Hölle auf Erden. Vielleicht können wir zu einer Übereinkunft kommen.«

Ich nickte, allerdings nicht zu enthusiastisch. Hinken bot mir eine Kiste russischen Wodka und ein Dutzend Rollen Spitze als Abschlagszahlung an, wenn ich einen Bericht über seine strenge Gesetzestreue verfasste und ihn nach Sankt Petersburg segeln ließ. Wir einigten uns auf drei Kisten Alkohol und eine halbe Kiste Spitze, dazu bekam ich sein Versprechen, mir irgendwann einmal eine heimliche Überfahrt zu ermöglichen, sollte ich sie je brauchen. Hinken schickte den Küchenjungen mit einer Nachricht für seinen ersten Maat aufs Schiff, und bevor wir noch die erste Runde ausgetrunken hatten, kam die Ware. Ich steckte eine Rolle Spitze in meinen Quersack und ordnete an, dass der Rest später geliefert werden solle. Für den Kapitän war es ein günstiges Geschäft – die Spitze erwies sich als so faserig, dass nur ein Fischweib ihr Mieder damit schmücken würde, und der Wodka war mittelmäßig –, für mich war es dennoch einträglich. In der Stadt konnte man Alkohol jeder Art verkaufen, und Flitterkram wie Spitze konnte man immer gebrauchen, um jemanden zu etwas zu überreden. Ich würde am Ende schon auf meine Kosten kommen.

Doch Hinken hatte noch etwas anzubieten: neueste Nachrichten von den Revolutionen auf dem Kontinent. England leckte sich noch die Wunden, die die abgelösten Kolonien geschlagen hatten. Hollands republikanischer Aufstand war von preußischen Stiefeln niedergetrampelt worden. Frankreich hatte gerade begonnen, den Inhalt seines kranken Magens von sich zu geben.

König Gustav hatte eine Sperre über Meldungen aus Frankreich verhängt, aus Angst, sie könnten im Land zu ähnlichen Ausschreitungen anstiften. Die Stammgäste des Wirtshauses waren also ganz hingerissen.

»Die Franzosen singen das Kampflied ›Ah! Ça ira!‹ , inspiriert von einem amerikanischen Revolutionär namens Franklin. Aber ich bezweifle, dass alles gut werden wird. Die Leute emigrieren zuhauf – Ratten, die wissen, dass das Schiff bald sinken wird. Die Zeichen stehen auf Sturm, Sekretär«, sagte Hinken, »und alles aus Frankreich weht nach Norden.«

»Wir hatten bereits unsere Revolution – ganz ohne Sturm, dank unserem König.«

Hinken schürzte die Lippen und schüttelte wissend den Kopf. »Nein, der Sturm kommt erst noch.«

Diese Neuigkeit verdüsterte die Stimmung in der Schänke, und so bat ich Hinken, seine Ziehharmonika zu nehmen und etwas Fröhliches zu spielen. Ich winkte dem Schankmädchen für eine weitere Runde und hoffte, ein hübsches Gesicht würde meine Moral heben. Das Mädchen kam ziemlich zügig, aber ich könnte nicht sagen, dass irgendetwas dadurch gehoben wurde. Es war schmächtig, hatte ein ausgemergeltes Gesicht und hellblaue Augen unter spärlichen Brauen, eine Stupsnase, dünne Lippen und stumpfes braunes Haar, das zu einem Knoten gebunden war. Die Kleidung war schlecht geschnitten und von schwermütigem Grau, das verriet, dass das Mädchen erst kürzlich aus irgendeinem abgelegenen Landstrich in die Stadt gekommen war. Doch seine Haut fiel mir auf, sie war weich und weiß wie Milch, die Schatten um die Augen leuchteten lavendelblau. Das Mädchen hatte keine einzige Sommersprosse und auch kein Muttermal, nicht einmal an den Händen – erstaunlich für jemanden, der für seinen Lebensunterhalt arbeiten musste. »Armes Ding«, sagte ich zu Hinken, »sie wird es hier nicht lange machen.«

»Das will ich hoffen, Herr«, sagte sie kurz angebunden, als sie das Tablett abstellte. »Sind Sie mit meinen Diensten unzufrieden?«

»Keineswegs, Fräulein«, sagte ich und nahm mein Getränk.

»Sie sind uns kaum aufgefallen.« Hinken langte nach seinem Becher.

»Und ich freue mich zu hören, dass Sie höher hinauswollen«, sagte ich, »aber Ihre Kleidung ist eher für …«

»Den Friedhof?«, unterbrach sie mich und drückte das leere Tablett an ihre Brust. »Sie haben recht, denn ich bin erst kürzlich wiederauferstanden und brauche bessere Kleider. Wie würden Sie denn Ihre Bedienungen ankleiden, Herr Sekretär? Vielleicht mit Ärmeln, die in duftiger schneeweißer Spitze auslaufen? Und wenn nicht Weiß, dann würde sich auch Eierschale hübsch machen.« Sie deutete mit dem Kinn auf die Kisten mit Bestechungsware von Hinken. »Vielleicht könnten Sie mir helfen, Ihren hohen Ansprüchen zu genügen, Sekretär. Es braucht nicht viel, um mir den Mund zu stopfen.«

Es lag nicht in meinem Interesse, dass mein Geschäft mit Hinken hinausposaunt wurde, und ich musste zugeben, dass das Mädchen einen klugen Zug gemacht hatte. Ich gab ihm eine Rolle Spitze aus der Kiste und setzte mich schnaubend hin. »Können Sie uns Brot und Dörrwurst bringen, Fräulein …?«

»Grå«, sagte sie und ging zum Hinterzimmer.

Hinken und ich brachen in Gelächter aus, doch der Kapitän verstummte abrupt, als Fräulein Grå sich umdrehte und uns ansah, ihr Gesicht verhärmt.

»Dazu gibt es eine Geschichte«, sagte sie.

Ich brauchte fast ein Jahr, um sie vollständig zu erfahren.

Ihr Nachname war in der Tat Grå. Als sie aus Gävle, einer Kleinstadt zwei Tagesreisen im Norden, nach Stockholm kam, passte dieser Name auch perfekt auf sie. Denn Johanna Grå und ihre ganze Familie trugen nur Grau. Johannas Mutter, eine außergewöhnlich gottesfürchtige Frau, betrachtete es als eine Beleidigung für den Allmächtigen, wenn man sich mit bunten Kleidern schmückte. Der Mensch war farblos geboren und sollte sein Leben mit Beten verbringen, bis er über die Brücke des Todes ins schillernde Paradies käme. Die Kleiderfarbe, die Frau Grå für das Erdenleben vorzog, war die Farbe der Buße und eine Erinnerung an das irdische Jammertal: ein Novemberhimmel voller Kälte und beißendem Regen. Da Farblosigkeit für Frau Grå ein Zeichen von Reinheit war, rieb sie Johannas Haut mit Creme ein, damit sie keinen Sonnenbrand und keine Sommersprossen bekäme. Und so blieb Johannas Haut so durchscheinend hell, wie andere Frauen es nur mit Arsenpulver erzielten. Abgesehen von ihrer ätherischen Blässe setzte sich Johanna durch ihre Arbeit noch mehr von den anderen Mädchen im Dorf ab. Ihre beiden älteren Brüder waren an der Cholera gestorben, und Herr Grå brauchte Hilfe in der Apotheke. Mit vierzehn Jahren konnte Johanna lesen und schreiben, sie beherrschte ein bisschen Latein und Französisch und verstand sich auf Botanik und Arzneien, doch ihre Hauptaufgabe war die Suche, der Anbau und die Herstellung von Ingredienzien, aus denen viele einfachere Medikamente bestanden: Löwenzahn, Wacholder, Kamille, Hagebutte, Stechapfel, Holunderblüte, Bärentraube, Arnika. In den gemäßigten Jahreszeiten holte sie ein, zwei Mal im Monat Blutegel, dann stand sie barfuß im Weiher, bis ihre Beine schwarz davon waren. Die gesammelten Pflanzen und Tierchen brachten der Familie Geld, um Kräuter und Arzneien zu kaufen, die sie nicht selbst anbauen, sammeln oder herstellen konnten.

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