Nils Petrat - Eine Sache des Vertrauens

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Ohne Wagnis kein Glaube
Glauben ist ganz anders, als viele denken: befreiend, behütend, beglückend. In einer Zeit, in der viel und zu Recht über die Institution Kirche diskutiert wird, lädt Nils Petrat ein, sich einem ganz anderen, zentralen Aspekt zu widmen: dem eigenen Glauben, der persönlichen Beziehung zu Gott.Die Sehnsüchte vieler Menschen vor Augen beantwortet er im Buch entscheidende Fragen: Wie kann ich Gott erfahren? Wie kann ich meinen Glauben leben? Was verleiht meinem Leben Sinn? – und führt dabei in die Begegnung mit Gott.

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NILS PETRAT

EINE SACHE DES VERTRAUENS

Mitten im Leben glauben

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche - фото 1

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

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© 2021 Bonifatius GmbH Druck | Buch | Verlag, Paderborn

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Umschlaggestaltung: Weiss Werkstatt München, werkstattmuenchen.com

Umschlagfoto: Erzbistum Paderborn

Satz: Bonifatius GmbH, Paderborn

Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck

Printed in Germany

eISBN 978-3-89710-960-5

Weitere Informationen zum Verlag:

www.bonifatius-verlag.de

„Das Wagnis Glaube, Gott zu vertrauen, führt mich in einen Raum der Verbundenheit, der Geborgenheit und der neuen Identität. Ich betrete sinnbildlich heiligen Boden. Äußerlich betrachtet ist diese Erfahrung eher unspektakulär, aber in meinem Innern entdecke ich einen neuen Kontinent. Darin besteht für mich das Abenteuer Glaube.“

Nils Petrat

Inhalt

Mitten im Leben Mitten im Leben Samstagabend, weit und breit ist nix los. Ich entscheide mich, noch eine Runde zu gehen durch mein Viertel. Rausgehen kann ja nicht schaden, nach diesem irgendwie schweren und anstrengenden Tag. Alles scheint wie gehabt: leere Straßen, die ersten Frühlingsboten in den Vorgärten, frische Luft und etwas Abendsonne. Meine Gedanken wandern hin und her. Dann, etwa nach der Hälfte meiner Runde, begegne ich einem Jungen. Er ist circa sieben oder acht Jahre alt und mir absolut fremd. Schnurstracks kommt er mir auf dem Gehweg entgegen und spricht mich an: „Darf ich Ihnen einen Kartentrick zeigen?“ Ich bin völlig perplex. Noch nie hatte mich auf meiner Abendrunde jemand Fremdes angesprochen, geschweige denn ein kleiner Junge. Und dann solch eine überraschende Frage. Was solls? „Ja, gerne“, antworte ich ihm spontan. Der Junge strahlt. In meinem Hinterkopf fängt es aber schon zu rattern an: Was passiert hier gerade? Gibt es da einen Haken? Will der nachher Geld von mir? Er beginnt seinen Trick. Ich soll eine Karte aus dem Stapel ziehen, mir das Blatt anschauen und merken. „Haben Sie sich alles gemerkt?“ – „Ja!“ Nun nimmt der Junge seine Kappe, die er auf seinem Kopf trug, ab und zeigt mir die Unterseite. Darauf war eine Karte eingestickt und er fragt: „Ist das die Karte, die Sie gezogen haben?“ Tatsächlich! „Ja, das ist genau die Karte, die ich mir gemerkt habe“, bestätige ich dem Jungen, der nun noch mehr strahlt, sich die Kappe wieder aufsetzt und zu mir sagt: „Dann wünsche ich Ihnen jetzt noch einen schönen Abend.“ Lächelnd zieht er an mir vorbei und setzt seinen Weg fort. Was war das denn, frage ich mich. Ich merke, wie irritiert ich über die überraschende Begegnung mit dem Jungen bin. Aber ich spüre, wie in mir auf einmal große Freude aufsteigt und auch ich lächeln muss. Meine Stimmung veränderte sich komplett. Jegliche Schwere, die Sorgen und der ganze Ballast, den ich auf meine Abendrunde mitgenommen hatte, waren auf einmal verschwunden. Durch diese Begegnung. Der Abend war gerettet, sogar das weitere Wochenende verlief von da an anders. So etwas hatte ich bis dahin noch nie erlebt und habe ich seitdem auch nicht wieder: Ein Junge mit einem Kartentrick holt mich aus meinem Loch und schenkt mir etwas Leichtigkeit und Zuversicht. Vielleicht war das Ganze bloß ein Zufall, vielleicht aber auch mehr. Auf meinem Weg nach Hause denke ich daran: Das war so, als wäre dir Jesus begegnet. Mitten im Leben. Völlig unerwartet, aber mit ganz viel positiver Kraft und Ausstrahlung. Vielleicht dauert es nur wenige Minuten, dann ist diese Begegnung wieder vorbei, doch du bleibst zurück anders als bisher: mit einem Lächeln auf den Lippen und einem inneren Frieden und einer Gelassenheit im Herzen.

Einleitung

1.Faktencheck: Glaube heute

2.Glaube bedeutet Vertrauen

3.Was hindert mich?

4.Da ist so eine Ahnung

5.Dem Gefühl nachspüren

6.Warum die Bibel lesen?

7.Jesus, der Fragensteller

8.Nachfolgen – mein „Ja!“

9.Dem Heiligen Raum geben

10.Das Abenteuer Glaube gestalten

Literaturverzeichnis

Mitten im Leben

Samstagabend, weit und breit ist nix los. Ich entscheide mich, noch eine Runde zu gehen durch mein Viertel. Rausgehen kann ja nicht schaden, nach diesem irgendwie schweren und anstrengenden Tag.

Alles scheint wie gehabt: leere Straßen, die ersten Frühlingsboten in den Vorgärten, frische Luft und etwas Abendsonne. Meine Gedanken wandern hin und her.

Dann, etwa nach der Hälfte meiner Runde, begegne ich einem Jungen. Er ist circa sieben oder acht Jahre alt und mir absolut fremd. Schnurstracks kommt er mir auf dem Gehweg entgegen und spricht mich an: „Darf ich Ihnen einen Kartentrick zeigen?“

Ich bin völlig perplex. Noch nie hatte mich auf meiner Abendrunde jemand Fremdes angesprochen, geschweige denn ein kleiner Junge. Und dann solch eine überraschende Frage. Was solls? „Ja, gerne“, antworte ich ihm spontan.

Der Junge strahlt. In meinem Hinterkopf fängt es aber schon zu rattern an: Was passiert hier gerade? Gibt es da einen Haken? Will der nachher Geld von mir?

Er beginnt seinen Trick. Ich soll eine Karte aus dem Stapel ziehen, mir das Blatt anschauen und merken. „Haben Sie sich alles gemerkt?“ – „Ja!“ Nun nimmt der Junge seine Kappe, die er auf seinem Kopf trug, ab und zeigt mir die Unterseite. Darauf war eine Karte eingestickt und er fragt: „Ist das die Karte, die Sie gezogen haben?“

Tatsächlich! „Ja, das ist genau die Karte, die ich mir gemerkt habe“, bestätige ich dem Jungen, der nun noch mehr strahlt, sich die Kappe wieder aufsetzt und zu mir sagt: „Dann wünsche ich Ihnen jetzt noch einen schönen Abend.“ Lächelnd zieht er an mir vorbei und setzt seinen Weg fort.

Was war das denn, frage ich mich. Ich merke, wie irritiert ich über die überraschende Begegnung mit dem Jungen bin. Aber ich spüre, wie in mir auf einmal große Freude aufsteigt und auch ich lächeln muss.

Meine Stimmung veränderte sich komplett. Jegliche Schwere, die Sorgen und der ganze Ballast, den ich auf meine Abendrunde mitgenommen hatte, waren auf einmal verschwunden. Durch diese Begegnung. Der Abend war gerettet, sogar das weitere Wochenende verlief von da an anders.

So etwas hatte ich bis dahin noch nie erlebt und habe ich seitdem auch nicht wieder: Ein Junge mit einem Kartentrick holt mich aus meinem Loch und schenkt mir etwas Leichtigkeit und Zuversicht. Vielleicht war das Ganze bloß ein Zufall, vielleicht aber auch mehr. Auf meinem Weg nach Hause denke ich daran: Das war so, als wäre dir Jesus begegnet. Mitten im Leben. Völlig unerwartet, aber mit ganz viel positiver Kraft und Ausstrahlung.

Vielleicht dauert es nur wenige Minuten, dann ist diese Begegnung wieder vorbei, doch du bleibst zurück anders als bisher: mit einem Lächeln auf den Lippen und einem inneren Frieden und einer Gelassenheit im Herzen.

Einleitung

„Glauben Sie das wirklich?“ – Diese Frage wird mir als Priester immer wieder gestellt. Nach Gottesdiensten, in denen ich über einzelne Glaubensfacetten gepredigt habe, wie auch in persönlichen Gesprächen. Andere haben mir schon häufiger zurückgespiegelt: „Sie machen mir Hoffnung; wenn jemand wie Sie daran glaubt, dann erleichtert mir das auch den Zugang …“

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