Susan Taubes - Nach Amerika und zurück im Sarg

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Die brillante Sophie Blind steht vor den Trümmern ihrer Ehe und beschließt, sich von Ezra, ihrem Ehemann, scheiden zu lassen. Ein fast skandalöser Schritt, und auch ihr Mann verspricht ihr, sie werde an der Scheidung zugrunde gehen, ist ihm die Ehe 1960 doch eine heilige Institution. In dieser schmerzhaften Situation erkennt Sophie, dass sich ein Riss durch ihr Leben zieht, den weder die unglückliche Ehe noch deren Ende zu heilen imstande sind. Sie beginnt sich zu erinnern: an die Kindheit in Budapest in den 1930er-Jahren, an den Vater, einen praktizierenden Psychoanalytiker, der die Affären ihrer Mutter als Symptom abhakt und der kleinen Sophie schon im Kindesalter erklärt, sie würde am Elektrakomplex leiden. 1939 emigriert die jüdische Familie in die USA, doch auch nach drei Jahrzehnten fühlt sich Sophie, als sei sie nie vom Schiff gestiegen. Einer steilen akademischen Karriere folgte die Ehe mit dem Intellektuellen Ezra, für den sie erst dann die «beste Frau der Welt» ist, wenn er sie endlich zum Schweigen gebracht hat. Haltlose Gewalt und Erniedrigung konterkarieren das nach außen perfekte Leben. Je tiefer sie ihre Vergangenheit reflektiert, desto unwirklicher erscheint ihr die Gegenwart.

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Wenn Sophie ein Kind austrug, war sie glücklich; nichts konnte sie dann aus der Ruhe bringen. Sie aß, schlief und lief spazieren, wann es ihr passte. Sie hörte Ezra meistens gar nicht, wenn er sie um etwas bat. Sie war schwanger. Meine Frau ist schwanger, pflegte Ezra vielsagend zu erklären, wenn man sie auf Gesellschaften vermisste oder ihre abwesende Art bemerkte. Sophie mochte sich während ihrer Brutzeit nicht mit gesellschaftlichem Unsinn abgeben, und in der Still- und Ziehperiode noch weniger. Sie hatte keinen Spaß an kneifenden Schuhen oder Argumenten für und wider. Sie blieb daheim und ölte sich den Bauch oder ihr Baby oder beides.

Ezra sah, wie glücklich Sophie in ihren Schwangerschaften war, und schenkte ihr noch ein Kind. Sie badete gern ausgiebig in der Wanne. War ein Baby da, so nahm sie es mit, sie nahm alle Kinder mit in die Wanne, und sie spielten zusammen mit all den Wasserhähnen und der Dusche oder bespritzten sich mit Wasser. Als sie größer wurden, gab sie ihnen Farben und Lehm, Holzperlen und alte Lappen zum Spielen und Basteln.

Ezra beschwerte sich; er fand Holzperlen, Lehm, Lappen, Malfarben und alten Plunder ganz abscheulich, vor allem aber Kinder, die die Wände bemalten. Es ist ja abwaschbar, versicherte ihm seine Frau und bewies ihm dies mittels eines Schwammes. Ezra aber entsetzte die Idee von Wände bemalenden Kindern an sich. Es war das Allerletzte. Es war sündhaft. Ezra verkündete, dass er in seinem Hause Ordnung wünsche. Sophie sah zu, wie sein Zeigefinger sich drohend erhob, seine Lippen sich zu einem dünnen Strich zusammenpressten. Sie weigerte sich lange Zeit, an Ezras Verwandlung zu glauben. Wie konnte das Ezra sein, der wie sein Vater zu näseln begonnen hatte? Er legte sich einen Schmerbauch zu, litt an seltsamen Unpässlichkeiten, brüllte los, wenn er in der Wand Risse entdeckte, wenn etwas verschüttet wurde, wenn ein Knopf fehlte; es hatte auf der Stelle repariert zu werden.

Ezra befahl ihr, die Fußböden wachsen zu lassen. Aber die Kinder werden darauf ausrutschen, wandte sie dagegen ein. Diese hätten still auf ihren Zimmern zu bleiben und gewachste Fußböden mit Vorsicht zu betreten, herrschte er sie an. Aber es wäre doch sinnlos, da sie sowieso in ein paar Monaten verzögen, und noch dazu sei es teuer – sie versuchte ihm mit Vernunft beizukommen. Wir können es uns nicht leisten, plädierte sie und berief sich auf die unbezahlten Haushalts- und Arztrechnungen. Dann werden die Kinder eben weniger Spielzeug bekommen, meinte Ezra abschließend und verschwand mit einem Stoß ausländischer Zeitungen im Bad.

Sophie war mit den Kindern glücklich; sie bastelten weiter, auch wenn sie das Haus dabei verwüsteten. Ezra war meistens nicht da, und wenn er wie immer unerwartet kam, gab es einen lauten Streit; das gehörte zum Familienleben mit dazu. Nur, über die Jahre und mit dem Heranwachsen der Kinder wurden die Kämpfe immer schlimmer, und Sophie konnte die Art, in der sie unterlag und er siegte, nicht länger hinnehmen. Denn jetzt rechnete er für sie alle, für sie und für die Kinder, merkte sich, was jeder von ihnen verschlampte oder falsch gemacht hatte und, da sie alle ständig schlecht abschnitten und versagten, gewiss auch weiterhin tun würden. Nicht nur, dass er dauernd an vergangene Fehler erinnerte, er sagte ihnen auch all die künftigen, noch nicht begangenen voraus. Seiner Ansicht nach würden sie bis zu ihrer Volljährigkeit am Galgen und in der Gosse gelandet sein. Sophie Blind, die sich bisher nicht einmal zu ihrer eigenen Verteidigung hatte aufraffen können, musste auf einmal zwei oder drei oder noch mehr gegen Worte, manchmal auch gegen Schläge verteidigen, vor allem gegen die Worte, da diese länger nachwirkten. Überdies verfügte Ezra mit der wachsenden Kinderzahl auch über ein längeres Inventar der erwiesenen Wohltaten und Gefälligkeiten und Bemühungen um ihretwillen seit dem Tage ihrer Geburt, welches er ihnen bei Gelegenheit in seiner ganzen unerbittlichen Länge aufsagte, bis die einen fast in Ohnmacht, die anderen in Stampfen und Schreien verfielen und Sophie nicht mehr wusste, was sie tat, geschweige denn, was sie tun sollte; nur, es war unverkennbar, dass man dies nicht auf die bisherige Art lösen oder überstehen konnte und dass sie jetzt auf keinen Fall in Ohnmacht fallen oder schreien durfte, sosehr sie auch dazu neigte, sondern alles andere tun musste als das. Sie musste so vieles tun: beschützen oder widersprechen, manchmal einfach zur unbeweglichen Statue erstarren oder die Kinder mit der Aufforderung, ihrem Vater zu gehorchen, aus dem Zimmer schicken oder versuchen, ihn loszuwerden und nachher zu trösten und aufzumuntern. Wenn sie Jahre später daran dachte, was sie eigentlich getan hatte oder was sie hätte tun können oder sollen, war es ihr noch genauso unklar wie damals. Sie wusste nicht, was sie tat oder tun sollte, und trotzdem ging es weiter von Tag zu Tag. Und von Land zu Land, einpacken, auspacken, immer häufiger auf eigene Faust verreisen, bis sie das Leben in abgelegenen, rückständigen Gegenden satthatte – Inseln, wo die Fähre einmal in der Woche anlegte, weglose Gebirge, die nur einem Fußgänger oder einem Maultier zugänglich waren. Sie war reisemüde oder einfach nur müde und sehnte sich nach einem bisschen Stadtleben. Mit der Zeit begannen sie wie auch die Kinder ihre eigenen Sachen zu vermissen und zu entbehren – Bücher, Spielzeug, Kleider, all die netten Dinge, die sie sich verschiedentlich gekauft und da und dort auch benutzt hatten, dann in Kisten und Koffern verstaut an diversen Plätzen untergestellt, vielleicht auch verloren hatten. (Der Koffer, der an Ezras Schwester gegangen war, der all ihre Aufzeichnungen aus Italien enthielt, und die zierlichen Gläser aus Venedig.) Sie war die Schäbigkeit und anderer Leute schlechten Geschmack leid und sehnte sich nach einem Platz, an dem sie ein für alle Mal alles beisammenhätten, ohne ständig umziehen, umpacken, sich Sorgen machen zu müssen; ein eigenes Heim, um ihre Kinder großzuziehen, und Ruhe und Frieden, um vielleicht einmal eines der Bücher zu schreiben, die sie schon immer hatte schreiben wollen.

Dazu bräuchte sie eigentlich nur Geld und eine glückliche Liebesaffäre, hatte ihr auf Ibiza ein pensionierter Brite geraten.

Sophie fiel ein, dass sie noch immer das Geld besaß, das ihr Vater bei ihrer Heirat auf der Bank für sie deponiert hatte, »für den Fall, dass …« – sie hatte ihn nie ausreden lassen; es war am Vortag ihrer Hochzeit gewesen, und Sophie befürchtete, ihr Vater könne etwas sagen, was alles zerstören würde, deshalb weigerte sie sich, hinzuhören. In ihrem Leben würde es keinen solchen »Fall« geben; alles würde in Ordnung gehen, und mit seinem Zynismus und Zweifel wollte sie am Tage vor ihrer Hochzeit nichts zu tun haben.

Sophie traf Anstalten, sich in Paris niederzulassen. Ezra protestierte zunächst, dann willigte er ein. Ezras Freude darüber, dass ihre Wahl auf Paris gefallen war, sowie seine ironischen Kommentare überraschten sie keineswegs. Vor ihren Freunden prahlte er damit, dass er seiner Frau den Wunschtraum jeder Frau erfülle: in Paris zu leben. Seinem Schwiegervater schrieb er voll bitteren Vorwurfs, dass er seiner Tochter ermögliche, ihrem Mann davonzulaufen mit den Kindern. Über Sophie mokierte er sich, aber eigentlich gefiel ihm die Aussicht, sie in Paris zu besuchen und einige Wochen oder Monate im Jahr in seiner Lieblingsstadt verbringen zu können. Endlich sei sie zu einem vernünftigen Entschluss gekommen.

Ezra bestand darauf, dass die Kinder bei seiner Schwester Renata in Bern untergebracht würden, damit Sophie alles in Ruhe einrichten könne.

»Aber, Ezra, ich verlasse dich doch«, sagte Sophie.

»Ich will es dir ja nur erleichtern«, gab Ezra zurück, »du bist schließlich immer noch meine Frau und die Mutter meiner Kinder«, fügte er pathetisch hinzu. »An den Tatsachen kann man nichts ändern. Die Kinder sind in Bern bestens aufgehoben, und du hast freie Hand. Sie bleiben so lange bei Renata, bis du alles geregelt hast.«

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