Doris Kändler - Wenn Du gehen musst ...

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"Glaubst du, dass es schnell gehen wird?", fragte meine todkranke Freundin Sandy mich mit leiser Stimme. Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, wollte aber nicht wirklich darüber sprechen. Sandy legte all ihre letzte Energie in das Philosophieren über den Sterbeprozess, sowie auch in die Organisation ihrer Beerdigung. Sie plante ihre Beisetzung, als würde sie selbst dabei in der ersten Reihe sitzen. Obwohl mich ihre Gelassenheit auf der einen Seite schockierte, genoss ich auf der anderen Seite die Reise in unsere gemeinsame Vergangenheit. Bei jedem Treffen fanden wir uns in anderen Szenen unseres Lebens wieder. Ein Auf und Ab der Gefühle beschreibt dieses Buch. Es geht um Liebe, Leiden, Sucht und Krankheit. Ebenso wie es mein krampfhaftes Festhalten beschreibt, geht es um das Loslassen meiner Freundin, die sich viel zu früh von dieser Welt verabschieden musste. «Meine Liebe gebe ich Dir mit, Deine Freundschaft behalte ich hier!»

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Meine beste Freundin …

Nach diesem ersten Oktoberabend, als wir endlich Freundinnen waren, gab es keine Sekunde, die wir ohne die Andere verstreichen ließen. Wenn die Tage zu Ende gingen, verschanzten wir uns Zuhause am Telefon. Jeden Abend!

Von da an erzählten wir uns alles.

Manchmal machten wir unsere Eltern damit wahnsinnig. Die Leitungen blieben besetzt und alles andere war absolut unwichtig. Was sollte denn auch wichtiger sein als wir?

Nichts und Niemand!

Anfangs besuchte ich noch eine andere Schule, weshalb uns lediglich die Nachmittage blieben. Diese kosteten wir dann natürlich auch wirklich aus. Wenn ich nicht gerade am Pferdestall war, dann war ich mit ihr unterwegs.

Den ganzen lieben, langen Tag zogen wir durch unseren Ort. Jeder kannte uns. Und wer uns bis dahin nur als Einzelperson kannte, musste ziemlich rasch erkennen, dass es uns beide nur noch im Doppelpack gab.

Kälte und Müdigkeit waren für uns beide ein Fremdwort. Allerdings muss ich zugeben, dass wir alleine auf Grund der Tatsache, in so zartem Alter bereits Nikotin abhängig zu sein, draußen verharren mussten. Wir durften es ja nun auch beide noch nicht. Sandy war gerade 12 Jahre alt geworden und ich süße 11.

An meinem 11.Geburtstag, hatte ich noch nicht einmal die Ausdauer, zu Hause darauf zu warten, bis Sandy endlich zu mir kommen würde. Also machte ich mich auf den Weg zu ihr.

Dort angekommen, wartete die aufgeregte Mutter bereits mit einem Geschenk für mich in der Hand. Sie hatte mir ein Paar Norwegersocken gekauft. Wem diese Socken noch in Erinnerung geblieben sind, der weiß, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Überhaupt war ich sehr erstaunt, dass ich von der Mutter meiner Freundin ein Geschenk bekam. Das kannte ich nicht. Ich war gerührt.

Es gab verschiedene Modelle. Ich bekam sie in grau. Es waren jedoch nicht die Socken aus dem harten, kratzenden Material, sondern die weichen, flauschigen.

Und man kann mir glauben … Ich habe sie geliebt.

Ganz ehrlich … Ich habe sie bis zum Jahr 2005 getragen, dann allerdings musste ich sie leider wegwerfen, da sie, nach genau 20 Jahren Tragedauer, mittlerweile mehr der Form eines Schweizer Käses glichen als wärmenden Socken! Ich war unendlich traurig, dass ich mich nun endgültig davon trennen musste.

Ihre Mutter war sichtlich gerührt, dass ich mich so sehr über dieses doch eher relativ kleine Geschenk freute. Sandy konnte es kaum erwarten mich auszuhorchen über meine Geschenke. Doch so viele waren es gar nicht. Bei uns in der Familie wurde kein großer Aufstand geprobt. Es gab eigentlich recht übersichtliche Geschenke, da meine Eltern schließlich drei Kinder zu beschenken hatten. Ich bekam die Hose, die ich mir schon länger gewünscht hatte, und noch eine Kleinigkeit dazu.

Am nächsten Tag sollte ich herausfinden, was für positive Seiten es haben kann, wenn man sozusagen als Einzelkind aufwächst. Sandys Bruder ist 11 Jahre älter als sie, weshalb er schon mit seiner Frau zusammenlebte. Sie wurde also stets behandelt wie ein Einzelkind. Genauso fiel natürlich auch ihr Geburtstag an diesem Tag aus. Ich erinnere mich genau. Sie bekam eine Couch für ihr Zimmer, eine Kette, eine tolle modische Hose, wunderbare Unterwäsche und die Schallplatten, die sie sich wünschte.

Tatsächlich fragte ich mich, was die Eltern ihr denn zu Weihnachten schenken würden.

Ich freute mich für sie mit, allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich ein wenig neidisch auf sie war.

Weihnachten sah es ähnlich aus. Ich erzählte ihr stolz von einem Radiowecker und einem Schminkpinsel-Set, während sie mir die Liste ihrer Geschenke runterleierte, mit einer Art Langeweile in der Stimme. Diese Liste nahm unglaubliche 5 Minuten unseres Telefonats in Anspruch. Meine Enttäuschung musste ich in den Hintergrund stellen, denn ich wusste genau, dass unsere finanziellen Verhältnisse anders waren als die von Sandys Eltern. Wir besaßen im Gegensatz zu ihnen ein eigenes Haus was schließlich bezahlt werden musste. Außerdem kam erschwerend hinzu, dass bei uns, wie bereits erwähnt, 3 Kinder beschenkt werden mussten. Trotzdem war es hart für mich mit anzusehen wie viel sie im Gegensatz zu mir bereits besaß und ständig dazu bekam. Es änderte allerdings nichts an unserer Freundschaft.

Die nächsten Geburtstage und Weihnachtsfeste verliefen nicht anders.

Langsam wurden wir erwachsener – wir waren nun schließlich schon 12 und 13 Jahre alt – und entdeckten die Jungs. Auch die Disko wurde für uns nun interessanter. Natürlich hätten unsere Eltern uns in diesem Alter niemals einen Besuch in solch einer Gaststätte erlaubt, also mussten wir uns etwas einfallen lassen …

Ich erzählte meiner Familie ich würde bei Sandy schlafen und sie erzählte ihren Eltern, sie würde bei mir schlafen. Eigentlich ganz einfach. Doch wir hatten ein Problem … Wie und wo sollten wir uns fürs Ausgehen fertig machen? Dann kam uns die rettende Idee. Wir hatten eine Kneipe im Dorf, unmittelbar neben der Diskothek gelegen, auf derselben Straße. Deren Damentoilette nutzten wir für uns als Umkleidekabine. Niemand interessierte es, wenn wir in Straßenklamotten die Toilette betraten und vollständig gestylt dort wieder rauskamen. Es war grandios.

So vergingen einige Monate, bis schließlich unsere Eltern durch einen Zufall herausfanden, dass wir bei keinem von dem Anderen schliefen. Sie müssen sich sehr gesorgt haben. Also wurden wir gesucht. Eines Nachts, als wir ausgelassen auf der Tanzfläche standen, wurde Sandy weiß wie eine Wand. Sie konnte nicht sprechen. Irgendetwas hatte sie gesehen, was für meine Augen noch verborgen blieb. Sie machte einen Satz an mir vorbei und ließ sich unter einen Tisch fallen, um sich dort zu verstecken. Mit ihren Händen zeigte sie mir, ich solle dasselbe tun. Doch ich wollte mich nicht lächerlich machen.

Das machte sie schon für uns beide, denn jeder hatte ihre Flucht unter den Tisch mitbekommen. Alle lachten. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.

Ich blieb eisern stehen. Mitten auf der Tanzfläche ging nun auch mir die Farbe aus dem Gesicht, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und sah direkt in das Gesicht des offensichtlich sehr erbosten großen Bruders von Sandy. Er packte mich am Arm und wollte wissen wo Sandy war. Um sie zu beschützen gab ich an, nicht zu wissen wo sie sei, doch die lachenden Mienen und Blicke in Sandys Richtung direkt unter den Tisch, verrieten alles. Er sah ihr direkt in die Augen und ihr blieb nichts anderes übrig, als aus dem Versteck zu kommen und ihre Leidensmiene aufzuziehen. Dann ging sein Gebrüll los. Mitten in der Diskothek! Wir beiden wären am liebsten ein ganz tiefes Loch gekrochen. Doch wir hatten keine Wahl. Wir folgten ihm ganz artig. Ausnahmslos Jeder hatte das Desaster mitbekommen. Draußen maulte er uns noch ein wenig an, was uns denn einfiele und dass unsere Eltern krank vor Sorge wären. Wir versuchten ihm noch zu erklären, doch er wollte nichts hören. Jede von uns sollte nun nach Hause gehen. Das taten wir sogar.

Wie sich später herausstellte, musste Sandy wesentlich mehr aushalten als ich. Sie bezog Prügel und noch dazu eine Woche Hausarrest. Ich bekam eine enorme Standpauke und das war es dann. Meine Mutter erzählte meinem Vater nichts davon, weshalb die Schläge mir erspart blieben, denn bei mir Zuhause war es mein Vater, der eher handgreiflich wurde. Meine Mutter blieb da wesentlich gelassener. Logisch, sie machte das ganze schließlich bei mir mittlerweile zum dritten Mal durch.

Es war nicht so, dass uns dieses Erlebnis davon abhielt, einfach so weiterzumachen. Nachdem der Hausarrest irgendwann auch mal ein Ende hatte, ging es weiter. Ich denke, dass unsere Eltern es sicherlich jedes Mal wussten, uns aber vor lauter Verzweiflung einfach gehen ließen. Ihr Bruder holte uns insgesamt zwei oder drei Mal da raus und schickte uns nach Hause.

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